Das Taschenmesser-Schnitzbuch

  • Über 30 Ideen zum Schnitzen & Basteln
  • von Sonja und Arne Schirdewahn
  • Illustrationen von Arno Kolb und Thomas Müller
  • mit zahlreichen Fotos
  • moses Verlag, 7. Auflage 2022 www.moses-verlag.de
  • 96 Seiten
  • Format: 17,3 cm x 22 cm
  • gedruckt auf FSC®-zertifiziertem Papier
  • Spiralbindung mit Gummiband zum Verschließen
  • 12, 95 € (D), 13,40 € (A)
  • ISBN 978-3-89777-894-8
  • Kindersachbuch ab 8 Jahren

Das Taschenmesser-Schnitzbuch

ANALOGE  ANIMATION

Kinderbuchrezension von Ulrike Sokul

„Das Taschenmesser-Schnitzbuch“ wartet mit anregenden Anleitungen zum Schnitzen und zu Basteleien aus Naturmaterialien auf. Mit beiläufiger Selbstverständlich werden Kinder damit auch zum Aufenthalt in der Natur verlockt.

Zunächst werden einige Baumarten (Ahorn, Hasel, Linde, Weide) vorgestellt, deren Holz sich besonders gut zum Schnitzen eignen. Zum Schnitzen werden wahlweise klassische Taschenmesser oder spezielle Schnitzmesser verwendet, und als Ausgangsmaterial dient Frisch- oder Totholz.

Die zehn wichtigsten Schnitzregeln verdeutlichen kindgemäß und einleuchtend wichtige Sicherheitsvorkehrungen zum möglichst achtsamen Umgang mit Messern. Dem folgen Hinweise zur richtigen Messerhaltung und -Pflege sowie einige grundlegende Schnitz-techniken.

Ergänzende Hilfsmittel wie wasserfeste Filzstifte, Schleifpapier, Pflanzenöl, Lappen, Kordel, Holzbohrer usw. werden nach Bedarf aufgelistet.

Geschnitzt werden u.a. Buttermesser, ein Türschild, Schlüsselanhänger, Wanderstäbe, Kleiderhaken, Löffel, Lagerfeuergarstöcke, Kletterhaken, eine Steinschleuder, Party-spieße, Pfeil und Bogen sowie Zielring.

Außerdem gibt es Anleitungen zum Basteln von Dosenlupen, Wiesenkeschern, Ohren-kneiferhotels, Nisthilfen für Wildbienen, kleinen Flechtzäunen für Beetabgrenzungen  sowie zur Herstellung von tierischen Spurenabdrücken aus Gips nebst einer kurzen Spurenkunde.

Aus unterschiedlichen Naturfundsachen (Totholzästen, Rindenstücken, Holzscheiben, Federn, leeren Schneckenhäusern, Muscheln, Steinen usw.) werden u.a. dekorative Traumfänger, kleine Segelschiffe, Zauberstäbe, Collagenbilder, Ketten, Armbänder und Haarschmuck gestaltet.

Übersichtliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit zahlreichen Zeichnungen und an-sprechenden „pfadfinderischen“ Fotos regen Kinder anschaulich und systematisch zum Schnitzen und Basteln an. In Verbindung mit den interessanten naturkundlichen Informationen wird Kindern in diesem Schnitzbuch ebenso der sinnliche Reiz praktisch-haptischen Machens sowie spannender Naturentdeckungen vermittelt.  

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.moses-verlag.de/Expedition-Natur-Das-Taschenmesser-Schnitzbuch/108948

Die Autoren:

»Sonja Schirdewahn ist Biologin und führt zusammen mit ihrem Mann Arne Schirdewahn, Bildhauer, seit 15 Jahren das Naturerlebnisunternehmen bonnattours in Bonn. Gemeinsam veranstalten sie Schnitzkurse für Kinder und Erwachsene, Ausflüge und Ferienprogramme. Im Mittelpunkt aller Veranstaltungen steht das Motto: Entdecken, Erleben und Erfahren der Natur mit allen Sinnen.
Auf ihrer Internetseite www.bonnatours.de können sich Interessierte über aktuelle Termine und Kurs-Angebote informieren.«

Querverweis:

Als schön illustrierte, biophile und bibliophile naturkundliche Ergänzung empfiehlt sich zudem „Die kleine Waldfibel“ von Linda Wolfsgruber: Die kleine Waldfibel
Ebenfalls empfehlenswert sind die Schnitzanleitungsbücher von Astrid Schulte: „Meine Schnitzwerkstatt“ Band 1 (mit OPINEL-Kinderschnitzmesser) und Band 2 Meine Schnitzwerkstatt

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Wer schläft, wer wacht in der Nacht?

  • Warum Giraffen eingeklappt schlafen und Kraken nicht schnarchen
  • Text von Beatrix Mannel
  • Illustrationen von Karolina Benz
  • Rotfuchs Verlag, Oktober 2022 https://www.rowohlt.de/
  • Gebunden
  • Fadenheftung
  • Format: 28,6 x 21,5 cm
  • 64 Seiten
  • 20,00 € (D), 20,60 € (A)
  • ISBN 978-3-499-00905-1
  • Sachbilderbuch ab 8 Jahren

Wer schlaeft, wer wacht in der Nacht 4MB

A N D E R S S C H L Ä F E R

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Viele Tiere haben gänzlich andere Schlafbedürfnisse und -Gewohnheiten als wir Menschlein. Eine kleine Auswahl solcher Andersschläfer werden in „Wer schläft, wer wacht in der Nacht?“ vorgestellt.

Einige Tiere wie beispielsweise Luchs, Uhu, Biber, Koboldmaki, Flußpferd und Tiger sind nachtaktiv und schlafen tagsüber, und andere wie beispielsweise Elefanten kommen mit nur zwei Stunden Schlaf in den frühen Morgenstunden aus. Die Gartenkreuzspinne döst und schläft, während sie darauf wartet, daß sich Beute in ihrem Netz verfängt. Giraffen wiederum verbringen einen Teil der Nacht aktiv und einen Teil schlafend.

Wale und Delphine pflegen den sogenannten „Halbseitenschlaf“. Da sie zum Atmen immer wieder auftauchen müssen, bleibt stets eine Gehirnhälfte wach und überwacht gewissermaßen die schlafende Hälfte. Man kann die aktuelle Schlafseite am geschlos-senen Auge erkennen. Der Pottwal schwebt zudem im Schlaf senkrecht im Wasser.
Kraken verändern im Schlaf ihre Hautfarbe, was vermutlich ihre Traumgefühle spiegelt. Fregattvögel können sogar schlafend und träumend weiterfliegen…

_Wer schlaeft, wer wacht in der Nacht Krake

Illustration von Karolina Benz © Rotfuchs Verlag 2022

Doch neben den Besonderheiten des tierischen Schlafverhaltens werden auch allge- meine Informationen zur Lebensweise der vorgestellten Tiere und interessante Details zu ihren jeweiligen speziellen Fähigkeiten erzählt. So können Elefanten mit den Füßen hören, Uhus können lautlos fliegen, Biber bauen Staudämme, um den Eingang ihrer Biberburg  stets unter dem Wasserspiegel zu halten, und Orang-Utans sagen sich gegenseitig Gute Nacht.

Wer schlaeft, wer wacht in der Nacht Tiger

Illustration von Karolina Benz © Rotfuchs Verlag 2022

Die Wissensvermittlung erfolgt in einem sehr eingängigen, erzählerischen Plauderton mit kindgemäß anschaulichen Beschreibungen.

Die Illustrationen für dieses Bilderbuch wurden in nächtlichen Farbtönungen (blau, schwarz und mondlichtweiß) in Öl gemalt. Innerhalb dieser Farbpalette erscheinen durch entsprechende Schattierungen und Lichteffekte feine Details der dargestellten Tiere und Lebensräume. Die atmosphärischen Bilder sind von traumwandlerischer Schönheit und laden zum verweilenden Betrachten ein. Eine solch gelungene optische Einstimmung und illustratorische Dramaturgie trägt gewiß sehr dazu bei, daß mit diesem Sachbilderbuch neben kindlicher Schaulust auch kindliche Neu- und Wißbegier geweckt werden.

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.rowohlt.de/buch/beatrix-mannel-wer-schlaeft-wer-wacht-in-der-nacht-9783499009051

Die Autorin:

»Beatrix Mannel arbeitete nach dem Abschluss ihres Theater- und Sprachwissenschaftenstudiums erst als Redakteurin und später als Autorin für Fernsehsender, Produktionsfirmen und das Radio. Heute schreibt sie Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Ihre Begeisterung für das Schreiben gibt sie auch in ihren Workshops weiter. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in München. https://www.beatrix-mannel.de/ «

Die Illustratorin:

»Karolina Benz ist Malerin und Illustratorin. Ihre Bilder entstehen immer analog. Jede Malerei in diesem Buch ist ein Ölgemälde. Heute lebt sie tief im Wald und bleibt genauso wie die Gartenkreuzspinne und der Uhu gerne lange wach.«

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Donnerwetter, nun schlaft mal schön!

  • Vierundzwanzigeinhalb Gutenachtgeschichten von Fuchs und Hase
  • Text und Illustrationen von Kristina Andres
  • Moritz Verlag, Februar 2022 www.moritzverlag.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • Format: 24,7 cm x 19,5 cm x 1,6 cm
  • 128 Seiten
  • ISBN 978-3-89565-421-3
  • Kinderbuch ab 6 Jahren

Donnerwetter, nun schlaft mal schön!
WIE  SICH  FUCHS  UND  HASE  GUTE  NACHT  SAGEN

Kinderbuchrezension von Ulrike Sokul ©

„Fuchs und Hase lebten weit weg, hinter den Maulwurfshügeln, in einem kleinen hellen Haus.“ (Seite 11)

Schon dieser erste Satz der ersten Geschichte führt uns in den überschaubaren kleinen Lebensraum von Fuchs und Hase ein. Die beiden Freunde sind einander sehr zugewandt und meistern gemeinsam ihren Alltag und die kleinen Probleme und Freuden, die das Leben so mit sich bringt. Einige benachbarte, mehr oder weniger nette Tiere, wie Elefant, Känguru, Oma Wolf und Pastor Kohlmeise sowie Lotte, die Schäferhündin mit ihren Schafen, ergänzen das tierische Geschichtenpersonal.

Fuchs und Hase spielen und essen gerne, und sie sind sehr experimentierfreudig. So überlegen sie sich alternative Formulierungen zum Gutenachtsagen und zum Schäfchen-zählen, hängen sich kopfüber in den Birnbaum, um die Schlafposition von Fledermäusen auszuprobieren, sie beißen in Wolken und veranstalten Abenteuernächte am Badesee, sie versuchen sich an Winterschlaf im Sommer und eröffnen einen erfolgreichen Gurkentauschhandel, sie gehen seltsame Umwege, um ins Haus zu kommen, und zu Weihnachten machen sie sich gegenseitig aufmerksame Geschenke.

Die Geschichten sind alle heiter und unaufgeregt aber auch etwas schräg und skurril. Der Erzählstil ist einfach, wartet gleichwohl wiederholt mit originellen Wortschöpfungen und schönen sprachspielerischen Passagen auf, die das kindliche Ausdrucksvermögen unterhaltsam erweitern.

Die farbigen, häufig ganz- und doppelseitigen Illustrationen bereichern die Geschichten um anschauliche Szenerien. Da hier Text und Illustration aus einer Hand stammen, korrespondieren die Bilder stets besonders gut mit der Erzählstimmung.

Hier entlang zum Buch und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.moritzverlag.de/Alle-Buecher/Donnerwetter-nun-schlaft-mal-schoen.html

Die Autorin und Illustratorin:

»Kristina Andres, geboren 1971 in Greifswald, wuchs in Mecklenburg auf, wo sie heute wieder lebt. Sie studierte zunächst Kunstgeschichte und Literatur in Hamburg und wechselte dann an die dortige Hochschule für bildende Künste. Seit 2002 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Ihre Kinderbücher erscheinen bei zahlreichen Verlagen.
Weil sich vor ihrer Haustüre Fuchs und Hase sprichwörtlich Gute Nacht sagen, kam sie auf die Idee, auch über sie einmal Geschichten zu schreiben.«

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Als Papas Haare Ferien machten

  • Text und Illustrationen von Jörg Mühle
  • Moritz Verlag, Februar 2022 www.moritzverlag.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • Format: 15 x 21,8 cm
  • 72 Seiten
  • 9,95 € (D), 10,30 € (A)
  • ISBN 978-3-89565-427-5
  • Kinderbuch ab 7 Jahren

UNFREIWILLIGE  ENTHAARUNG

Kinderbuchrezension von Ulrike Sokul ©

Der Autor und Illustrator Jörg Mühle ist hier schon mit seinen putzigen Hasenkind-Pappbilderbüchern  Tupfst du noch die Tränen ab? von mir vorgestellt worden und mit seinem sehr amüsanten Bilderbuch zum Thema Verteilungsgerechtigkeit  Zwei für mich, einer für dich sowie mit seinen Illustrationen zu Megumi Iwasas Kinderbuchreihe  Viele Grüße, deine Giraffe .

Beim  vorliegenden Kinderbuch „Als Papas Haare Ferien machten“ hat sich Jörg Mühle mit einem erzählenden Erstlesebuch kreativ ausgetobt.

Papas Haare machen sich eines Tages selbständig und verlassen einfach Papas Haupt. Zunächst schwirren und wirbeln sie im Badezimmer umher, und sie werden äußerst energisch von Papa gejagt, gescheucht und sogar angefleht. Doch sie lassen sich nicht überreden, an ihrem angestammten Ort zu bleiben, sondern entfleuchen durch die Badezimmertüre nach draußen.

Text und Illustration von Jörg Mühle © Moritz Verlag 2022

Papa saust hinterher, bewaffnet mit einem Schmetterlings-Kescher. Die Verfolgungsjagd führt in den Garten, in die Stadt, in ein Restaurant, durch verschiedene Geschäfte bis in den Zoo. Dort sind die Haare ziemlich gut getarnt, bis Papa einen seltsamen Stachelbär erspäht. Der Tierpfleger wässert zufällig gerade dessen Gehege, und als der Wasser- strahl die angeblichen Stacheln trifft, fließen Papas Haare vom Bären ab und weiter in den Gulli.

Von dort gehen sie den üblichen Weg des Wassers, vom Abflußrohr in die Kanalisation, dann in die Kläranlage, von dort in einen Bach, vom Bach in den Fluß, der schließlich im Meer mündet.

Text und Illustration von Jörg Mühle © Moritz Verlag 2022

Papa ist nun kahl, und außer seinen Bart-, Ohren- und Nasenhaaren wachsen ihm auch keine Haare mehr nach. Seine „ausgerissenen“ Haare machen derweil eine muntere Weltreise und schicken regelmäßig Ansichtskarten aus Haargentinien, der Anthaarktis, der Sahaara, Haarakesh …

Doch während eines gewittrigen Familienspaziergangs kehren die Haare, transportiert  von einer Regenwolke, wieder zurück und regnen aufs Papas Kopf. Sie sind in der Zwischenzeit zwar ganz schön gewachsen, aber das stört Papa kein bißchen.

Jörg Mühle erzählt eine skurrile, lustige Geschichte, mit abwechslungs- reichen Szenen, die er mit sehr dynamisch-bewegten Illustrationen unter- malt. Die Darstellung von Körpersprache und Mimik ist lebhaft und witzig. Der Textanteil ist übersichtlich, die Sätze und Formulierungen sind ange- messen kurz, klar und folgerichtig und dabei gleichwohl sehr wortschatz- reich. Das ist leichte, unkonventionelle Lesekost für Leseanfänger, gewürzt mit vielen haarigen Wortspielen, die Kindern bestimmt Spaß machen.

Hier entlang zum Buch und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.moritzverlag.de/Alle-Buecher/Neuerscheinungen/Als-Papas-Haare-Ferien-machten.html

Der Autor & Illustrator:

»Jörg Mühle, geboren 1973 in Frankfurt am Main, studierte Illustration in Offenbach und Paris. Seit 2000 ist er Diplom-Designer und illustriert Bücher und Magazine. Er ist Mitglied der Frankfurter Ateliergemeinschaft labor, hat eine Tochter im besten Kinderbuchalter und wohnt fußläufig zum Moritz Verlag. Seine Pappbilderbücher übers Hasenkind erfreuen Kinder von Stockholm bis Tokio.«

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Rico, Oskar und das Mistverständnis

  • fünfter Rico-und-Oskar-Band
  • von Andreas Steinhöfel
  • mit farbigen Illustrationen von Peter Schössow
  • CARLSEN Verlag 2020 www.carlsen.de
  • gebunden
  • Format: 15 x 21 cm
  • 336 Seiten
  • 16,00 € (D), 16,50 € (A), 23,50 € sFr.
  • ISBN 978-3-551-55783-4
  • Kinderbuch ab 10 Jahren

Rico, Oskar und das Mistverständnis

FREUNDSCHAFT  MIT  NOSTALGIE-EFFEKTEN

Kinderbuchrezension von Ulrike Sokul ©

Rico und Oskar sind zwei sehr ungleiche Freunde. Rico ist tiefbegabt, Oskar hingegen hochbegabt. Rico ist ein einfühlsamer Herzmensch, er hat eine Rechtslinksschwäche, verheddert sich auch oft in den Himmelsrichtungen und verirrt sich zudem gelegentlich im Assoziationsfeuerwerk seiner sensiblen Detailwahrnehmung. Oskar jedoch ist ein wissensvoller Kopfmensch, der anspruchsvolle Sachbücher liest und sogar versteht, klassischer Musik (momentan Eric Satie) lauscht und andere Kinder und Erwachsene gerne belehrt.

Während Oskar wortgewandt und schlagfertig ist, ist Rico ausgesprochen wortkreativ und schreibt neue Begriffe, die er gelernt hat, stets in originellen Worterklärungs- kästchen auf. Das hört sich dann folgendermaßen an:

» CHARISMA: Eine gewinnende Ausstrahlung. Manche Leute haben eine eher verlierende Ausstrahlung, aber dafür gibt es kein passendes Fremdwort. Tja, Pech gehabt.«
(Seite 148)

Die beiden Freunde ergänzen sich mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen. Ihre innige Freundschaft hat sich seit dem vorherigen Band (siehe meine Besprechung vom 14.12. 2017 Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch) um einen beachtlichen Kreis von Kindern erweitert, die sich regelmäßig auf einem alten Hinterhof mit einem heruntergekom- menen – gleichwohl für die Kinder attraktiven – Spielplatz treffen. Dieser Hinterhof ist eine von einer Mauer umgebene Baulücke mit einem schmalen Zugang vom Bürgersteig aus.

Nun soll dieses Grundstück verkauft und bebaut werden. Die Kinder sind bestürzt und überlegen gemeinsam, was sie tun könnten, um Magda Pommer, die Besitzerin des Grundstücks und des Nebenhauses, umzustimmen. Von einer Mieterin erfahren sie, daß Magda Pommer in der Vergangenheit einige tragische zwischenmenschliche Verluste erlitten habe – u.a. sei ihr Bruder vor fünfzig Jahren spurlos verschwunden. Deshalb sei sie kühl und unnahbar geworden. Dennoch habe sie durchaus Mitgefühl; so wurden von ihr beispielsweise die Mieten für die langjährigen Mieter nicht erhöht.

Dies läßt die Kinder hoffen. Doch da Rico und Oskar in einen heftigen Streit geraten und beide eine ganze Weile unversöhnlich bleiben, gehen Rico und Oskar diesmal getrennte Wege, um das Problem zu lösen. Oskar beschattet gemeinsam mit der jugendlichen Hackerin Miray und einigen anderen Kindern den suspekten Immobilienmakler, und Rico folgt zusammen mit Sarah einigen Hinweisen, die zum geheimen Aufenthaltsort des verschollenen Bruders von Magda Pommer führen könnten.

Diese Nachforschungen erfordern sogar eine Reise nach Hessen, was sich zufällig her-vorragend mit den Reiseplänen von Frau Dahling, Ricos Nenn-Oma, zusammenfügt. Frau Dahling will nämlich ihren Verlobten in der Rehaklinik in Bad Wildungen besuchen und ist einer Entourage aus Rico und dem „Checker“, dem ältesten Jungen aus der Kinder-gruppe, sehr zugeneigt.

Frau Dahling hat als Reiselektüre zwei Romane von Hedwig Courths-Mahler mitge-nommen, und Rico verschlingt auf der Zugfahrt ihren Roman „Griseldis“ und ist ganz hingerissen vom „kurzgemalerten“ Schreibstil und dem altmodischen Zeitkolorit. Dies hat weitreichende Folgen für die Art, wie in diesem Band, die unterschiedlichen parallelen Handlungsstränge erzählt werden.

Alle Rico-und-Oskar-Bände wurden bisher immer aus Ricos Perspektive erzählt. Doch diesmal erzählt Rico phasenweise aus der Perspektive Oskars ganz im Stile von Hedwig Courths-Mahler und versetzt die Berliner Stadtkulisse, alle Personen und alle Requisiten in den Anfang des 20. Jahrhunderts, was zudem durch den Einsatz einer altertümlichen Typographie und Druckfarbe anschaulich untermalt wird.

So streift also ein begehrockter Oskar mit „elastischem Hirn“ durch das alte droschken-befahrene, von Gaslaternen belichtete Berlin und „eruiert“ mit Hilfe der Telefonistin Miray, daß der dubiose Immobilienmakler mit manipulierten Telefonnummern ein nicht existentes Maklerbüro simuliert und betrügerische Absichten bezüglich des anstehen- den Verkaufs von Magda Pommers Grundstück hegt.

Es ist wahrlich eine originelle Leseköstlichkeit, wie der Autor bzw. Rico die nostalgischen Handlungspassagen sprachlich an den romantisch-empfindsamen Stil der Hedwig-Courths-Mahler-Romane anschmiegt. So wird aus Magda Pommer die „Gräfin Magdalene von Pommery“, aus dem Checker wird der „Blicker“ und aus der Hackerin Miray eine junge Telefonistin, die mit Oskar über die rasante technische Entwicklung des Telefo-nierens und die Aussicht auf eine dereinst mögliche Selbstwählvermittlung fachsimpelt. Und Oskar weint Rico mit folgenden wehmütigen Worten nach „… jenem guten Freund, den das Schicksal ihm vor einigen Jahren zugesellt, nun aber grausam wieder entrissen hatte.“ (Seite 106)

In „Rico, Oskar und das Mistverständnis“ führen die detektivischen Ermittlungen der Kinder zur Verhinderung eines großen Betrugs, zur guten Lösung einer alten, tragischen familiären Verstrickung und zur Klärung des Mißverständnisses, das zum Streit zwischen Rico und Oskar geführt hat. Neben den spannenden Handlungselementen werden kindgemäß tiefsinnige Gedanken und Erkenntnisse über Freundschaft, Eifer- sucht, Streit, Versöhnung, Mitgefühl und Liebe formuliert. Die zunächst zerbrochene freundschaftliche Harmonie zwischen Rico und Oskar fügt sich zu neuem und besserem Selbst- und Fremdverständnis und vertieft schließlich diese Freundschaft.

Gewiß ist diese Lektüre anspruchsvoller, als es die vorhergehenden vier Bände waren. Die parallelen Handlungsstränge pendeln zwischen dem Sprachstil und den Gegeben-heiten der Gegenwart und denen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zudem sind die altmodischen Passagen mit dem romantischen, ja, edelkitschigen, gleichwohl aber auch seltsam attraktiven Zuckerguß des Hedwig-Courths-Mahler-Stils garniert. Die nostal- gischen Kostproben anschaulich in Szene gesetzter höflicher Umgangsformen und Redewendungen dürften nicht nur amüsieren, sondern vielleicht sogar ein wenig abfärben.   

Eine solche Lektüre erweitert den sprachlichen und historischen Horizont und vermittelt Kindern auf leichtfüßige Weise eine wünschenswerte Variationsbreite sprachlichen und emotionalen Ausdrucksvermögens.

Wie mit goldener Tinte war jedes einzelne Wort, das er mit ihr im Flackerschein der Straßenlaternen gewechselt hatte, seiner jungen Seele eingeschrieben.“ (Seite 265)

Mit „Rico, Oskar und das Mistverständnis“ ist Andreas Steinhöfel erneut eine warmherzige Komposition aus spannender, humorvoller Handlung und abwechslungsreichen zwischenmenschlichen Begegnungen gelungen. Hier tragen nicht nur die vielfältigen lebensechten Charaktere, Milieuschilde-rungen und einfühlsamen Darstellungen kindlicher Gefühls- und Wahr- nehmungsperspektiven zur Herzensbildung und Welterschließung bei, sondern ebenso der wahrlich feinköstliche Sprachspielsinn.

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE oder wahlweise auch HÖRPROBE auf der Verlagswebseite: https://www.carlsen.de/hardcover/rico-oskar-und-das-mistverstandnis-rico-und-oskar-5/978-3-551-55783-4

Hier entlang zum Vorgängerband „Rico Oskar und das Vomhimmelhoch“:
Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch

Der Autor:

»Andreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren. Er ist Autor zahlreicher, vielfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbücher, wie z. B. »Die Mitte der Welt«. Für »Rico, Oskar und die Tieferschatten« erhielt er u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis. Nach Peter Rühmkorf, Loriot, Robert Gernhardt und Tomi Ungerer hat Andreas Steinhöfel 2009 den Erich Kästner Preis für Literatur verliehen bekommen. 2013 wurde er mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk ausgezeichnet und 2017 folgte der James-Krüss-Preis. Zudem wurde er für den ALMA und den Hans-Christian-Andersen-Preis nominiert. Andreas Steinhöfel ist als erster Kinder- und Jugend-buchautor Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Seine Serie über Rico und Oskar wurde sehr erfolgreich fürs Kino verfilmt. Zusätzlich zu seiner Autoren-tätigkeit arbeitet er als Übersetzer und Rezensent und schreibt Drehbücher. Seit 2015 betätigt er sich in seiner Filmfirma sad ORIGAMI als Produzent von Kinderfilmen.«

Der Illustrator:

»Peter Schössow, Jahrgang 1953, gehört zu den renommiertesten deutschen Illustratoren. Nach seinem Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg arbeitete er unter anderem für Spiegel, Stern und »Die Sendung mit der Maus«. Darüber hinaus hat er eine Vielzahl von Kinderbüchern verfasst und illustriert, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Troisdorfer Bilderbuchpreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Peter Schössow lebt in Hamburg.«

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Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat

  • Die schönsten Märchen der Brüder Grimm
  • illustriert von Julie Völk
  • Gerstenberg Verlag, Juli 2021 http://www.gerstenberg-verlag.de
  • gebunden mit Lesebändchen
  • Halbleinen mit Goldprägung
  • Fadenheftung
  • Format: 19 x 15 x 3,6 cm
  • 400 Seiten
  • 32,00 € (D), 32,90 € (A), 41,50 sFr.
  • ISBN 978-3-8369-6081-6
  • Kinderbuch ab 4 Jahren

Zur Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat - TITELBILD
KLASSISCHER  MÄRCHENSCHATZ – NEU TAPEZIERT

Märchenbuchrezension von Ulrike Sokul ©

„Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat“ wartet mit einer außer- gewöhnlichen Auswahl Grimmscher Märchen auf. Neben den allseits bekannten, wie „Aschenputtel“, „Dornröschen“, „Frau Holle“, „Hänsel und Gretel“ und „Rumpelstilzchen“, finden sich dort auch weniger bekannte Märchen wie „Die Bienenkönigin“, „Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäug- lein“, „Das singende, springende Löweneckerchen“,  „Der Eisenofen“ und „Der goldene Vogel“.

Zur Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat - Sieben Zwerge

Illustration von Julie Völk © Gerstenberg Verlag 2021

Die Märchentextfassungen entstammen der Ausgabe letzter Hand von 1857 (Reclam Verlag) und sind nur der aktuellen Rechtschreibung angepaßt worden. So atmen diese Märchen den ihnen angemessenen altertümlichen Ton, der ihre Dramaturgie und Wertmaßstäbe nicht verniedlicht und vermeintlich kindgerecht versüßt, sondern sie in ihrer archetypischen Kraft und Ausstrahlung beläßt. Dazu paßt ebenfalls, daß das Märchen „Von dem Fischer un syner Frau“ komplett in Plattdeutsch wiedergegeben wird, was eine spannende und gewiß amüsante Vorleseherausforderung für nicht wenige bedeutet.

Zur Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat - Schneewittchen

Illustration von Julie Völk © Gerstenberg Verlag 2021

Es ist immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich Illustratoren vorgegebene Texte in Bilder übersetzen und auf diesem Wege bei der atmosphärischen Wahrnehmung des Erzähltextes leise mitreden.

Zur Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat - Der Eisenofen

Illustration von Julie Völk © Gerstenberg Verlag 2021

Die Illustratorin Julie Völk hat einen eigenwilligen zart-filigranen Zeichen- stil, der zwischen unkonventioneller, moderner Verspieltheit und zärtlicher Nostalgie changiert. Für die vorliegende Märchensammlung hat sie mit Bleistift, Pinsel, Feder und Tusche gezeichnet und diese Zeichnungen mit Aquarell, Buntstift und Pastellkreide koloriert.

Zur Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat - Die zertanzten Schuhe

Illustration von Julie Völk © Gerstenberg Verlag 2021

Gekonnt kombiniert Julie Völk gegenwärtige illustratorische Gestaltungs- freiheiten mit traditionell-konventionellen Märchenmotivvorstellungen. So wird beispielsweise die Dornröschenhecke sehr originell durch einen Klecks roter Tusche dargestellt, der zu Linien ausgezogen wird, die sich zu Dornen- ranken auswachsen, die wiederum auch den Text auf der betreffenden Seite buchstäblich durchranken.

Julie Völks Illustrationen haben eine virtuos inszenierte kindliche Anmutung mit entdeckenswerten verspielten Details, die Kindern anschaulich entgegenkommen.

Zur Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat - Froschkönig 2

Illustration von Julie Völk © Gerstenberg Verlag 2021

 

Zur Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat - Froschkönig 1

Illustration von Julie Völk © Gerstenberg Verlag 2021

Die hochwertige Ausstattung mit Halbleinenbindung, Goldprägung, Fadenheftung, schmeichelgriffigem Papier und Lesebändchen gibt dieser Märchensammlung neben den gleichsam inneren Werten auch sehr attraktiven äußerlichen Wert.

 

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite: https://www.gerstenberg-verlag.de/Kinderbuch/Kinderliteratur/Zur-Zeit-wo-das-Wuenschen-noch-geholfen-hat.html

Hier entlang zum sehenswerten Buch-Werbefilm, in dem noch weitere Illustrationen gezeigt werden: https://www.gerstenberg-verlag.de/blog/presse/buchtrailer-grimm-maerchenbuch/

Zusätzliches märchenhaftes Hintergrundinformationsmaterial findet sich zudem unter dem nachfolgenden Link:
https://www.gerstenberg-verlag.de/blog/presse/hintergruendiges-und-kreatives-zu-den-maerchen-der-gebrueder-grimm/

 

Die Illustratorin:

»Julie Völk, geboren 1985 in Wien, studierte an der HAW in Hamburg Illustration. Ihre Bücher wurden unter anderem mit der Serafina, dem Troisdorfer Bilderbuchpreis, dem Österreichischen Kinderbuchpreis und dem Bologna Ragazzi Award ausgezeichent. Julie Völk lebt mit ihrer Familie auf einem alten Bauernhof in Niederösterreich.« www.julievoelk.de
Hier findet sich noch ein Interview mit Julie Völk über ihre Arbeit und Vorgehensweise beim Illustrieren. https://www.gerstenberg-verlag.de/blog/autorinnen/interview-mit-der-
maerchenillustratorin-julie-voelk/

Zur Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat - Der goldene Vogel

Illustration von Julie Völk © Gerstenberg Verlag 2021

Querverweis:

Julie Völks eigene Bilderbücher kommen fast gänzlich ohne Text aus und lassen sich alleine durch aufmerksame Bildbetrachtung entziffern. Siehe nachfolgend meine Besprechungen einiger ihrer Bilderbücher:

„Guten Morgen kleine Straßenbahn“: Guten Morgen kleine Straßenbahn
„Stille Nacht fröhliche Nacht“: Stille Nacht fröhliche Nacht
„Wenn ich in die Schule geh, siehst du was, was ich nicht seh
Wenn ich in die Schule geh, siehst du was, was ich nicht seh

 

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Petronella Apfelmus, Band 9

  • Eismagie und wilde Wichte
  • Text von Sabine Städing
  • Illustrationen von Sabine Büchner
  • Boje Verlag, September 2021  www.boje-verlag.de
  • gebunden mit LESEBÄNDCHEN
  • 224 Seiten
  • 14,00 € (D)
  • ISBN 978-3-414-82618-3
  • Kinderbuch ab 8 Jahren

Petronella-Apfelmus-Band 9 Eismagie und wilde Wichte

DEN  WINTER  WECKEN

Kinderbuchrezension von Ulrike Sokul ©

Großes Schneeflocken-Ehrenwort: Petronella Apfelmus versprüht auch im neunten Band unermüdlich Lesezauber und  Vergnügen. Wer mit den magischen Rahmen- bedingungen dieser Kinderbuchreihe noch nicht vertraut ist, möge sich bitte durch die einführende Lektüre meiner Buchbesprechung des ersten Bandes einlesen: Petronella Apfelmus, Band 1

Es ist Spätherbst; doch im Garten der alten Zaubermühle bilden die Rosen sogar neue Knospen, da es für die Jahreszeit zu warm ist. Die Zwillinge Lea und Luis, die in trauter, freundschaftlicher Nachbarschaft mit der Apfelhexe Petronella leben, wundern sich nicht nur über die Rosenknospen, sondern auch über neun dicke Feldhamster, die sich im Schilf am Mühlteich vor ihnen verstecken. Es scheint ihnen geboten, Petronella Apfel-musens Rat einzuholen.

Also besuchen sie Petronella in ihrem gemütlichen Apfelhaus und berichten von ihren Beobachtungen. Die Feldhamster, so erfahren sie, sind sogenannte Grimmbärte, eine unangenehme Wichtelart, die zur Tarnung die Gestalt unterschiedlicher Tiere anneh- men kann und die sich gerne an den Vorräten anderer bereichert und generell sehr egozentrisch und rücksichtlos agiert.

Die Apfelmännchen, die Petronella bei der Gartenarbeit tatkräftig unterstützen, haben die Grimmbärte nämlich auch schon entdeckt und suchen gemeinsam mit Petronella nach einer klugen Strategie, diese Plagegeister nachhaltig loszuwerden.

Und wie das so oft im Leben ist – ein Problem kommt selten allein. Petronella muß auch noch dringend verreisen, um ihre drei Schwestern, die Wetterhexen, dabei zu unter-stützen, den Winter in seinem eisigen Wolkenschloß aufzusuchen und aus seinem Sommerschlaf zu wecken – denn offenkundig hat er verschlafen.

Lea und Luis möchten Petronella bei ihrem Besenflug zu den Wetterhexen und zum Geist des Winters gerne begleiten. Doch Petronella lehnt dies wegen der zu großen Gefahren freundlich, aber bestimmt ab.

Enttäuscht verabschieden sich die Kinder am Abflugmorgen von ihrer zauberkundigen Nachbarin. Diese muß jedoch noch einmal zurück in ihr Apfelhaus, da sie ihre Schnee-kugel vergessen hat, und während Lea und Luis auf sie warten, sehen sie, daß Petronella fünf ihrer magischen, silbernen Apfelkerne aus der Manteltasche gefallen sind. Diese Apfelkerne muß man nur in der Hand schütteln, um seine Körpergröße zu verkleinern. Kurzentschlossen schrumpfen sich die Kinder und verstecken sich in Petronellas Reisetasche.

Petronellas Besenflug führt in kalte Gefilde, und es dauert nicht lange, da hört sie ein seltsames Klappern und dann ein Niesen. Sofort durchschaut die kluge Hexe, was geschehen ist, und macht eine Zwischenlandung.

Verfroren und zerknirscht entschuldigen sich die Zwillinge. Petronella schimpft sie tüchtig aus und beschließt, sie gleichwohl weiter mitzunehmen, da eine Umkehr zu viel Zeit koste. Sie zaubert für die Kinder wärmende Kleidung herbei, und nach einem Schluck Drachenfeuer aus der hexischen Thermoskanne wird den Kindern auch innerlich wieder warm. 

Die nächste Zwischenlandung findet bei Petronellas Schwestern statt. Die drei Wetter-hexen sind zunächst nicht erbaut darüber, daß sie für ihr Vorhaben nun auch noch kleine Menschlinge in ihrer Obhut haben, aber sie verzichten großzügig darauf, die Kinder in Schneehasen zu verwandeln.

Und so werden Lea und Luis Zeugen der komplizierten und aufregenden Vorberei- tungen, Anrufungen und Beschwörungen, die alleine dafür notwendig sind, die Hindernisse auf dem Weg zum Wolkenpalast zu überwinden, ganz zu schweigen von der kniffligen Herausforderung, den Winter aufzuwecken. Die Kinder erweisen sich nach und nach sogar als hilfreich und nützlich für die Bewältigung dieser vielfältigen magischen Aufgaben.

Um es abzukürzen: Der Winter wird geweckt, und Lea und Luis dürfen sogar vom Wetterturm aus zuschauen, wie er sein Eiszepter schwingt und die Landschaft daraufhin von Rauhreif überzogen wird und wie sich die ersten Schneewolken auf den Weg machen.

Während Petronella und ihre Schwestern mit den Kindern die Mission „Winter wecken“ meistern, kümmern sich zu Hause im Mühlgarten die Apfelmännchen Bohnenhals, Gurkenhut, Karottenwams, Rübenbach und Spargelzahn erfolgreich darum, die Grimmbärte bis zu Petronellas Rückkehr mit Hilfe eines Weidenrutenlabyrinths „beschäftigungstherapeutisch“ in die Irre zu führen.

Die Autorin, Sabine Städing, erzeugt eine ebenso amüsante wie spannende Erzähl- stimmung, in der sich spielerischer Tiefsinn, phantasievolle Zauberaccessoires, neues zauberhaftes Personal – wie beispielsweise Schneemariechen und Zapfenmeister – zu einem faszinierenden, kinderherzigen Winterreigen fügen.

Die heiteren Illustrationen von Sabine Büchner bereichern den Erzähltext um detail-reiche Bühnenbilder und augenzwinkernde Charakterzeichnungen, die mit ihrer warm-herzigen Ausstrahlung hervorragend zum Text passen.

Und einen wärmenden Zauberspruch gibt es nun als Zugabe noch obendrein:

»Lirum, larum nasse Locken,
Donnerschlag und Müffelsocken.
Regenguss und Falkenschrei,
Wüstenwind eil schnell herbei.
Sollst die Kinder trocken föhnen,
ohne laut herumzudröhnen! «
(Seite 110)

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.luebbe.de/boje/buecher/kinderbuecher/petronella-apfelmus/id_7389474

Hier entlang zum Hörbuch und zur Hörprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.luebbe.de/luebbe-audio/hoerbuecher/kinderbuecher/petronella-apfelmus-eismagie-und-wilde-wichte/id_8790109

Die Autorin:

»Sabine Städing wurde 1965 in Hamburg geboren und hat sich schon als Kind gerne Geschichten ausgedacht. Nach ihren drei Büchern rund um das Mädchen Magnolia Steel, das herausfindet, dass sie eine Hexe ist, schreibt sie inzwischen Bücher für jüngere Kinder. Auch in ihrer aktuellen Buchreihe steht mit Petronella Apfelmus wieder eine Hexe im Mittelpunkt.« http://www.sabinestaeding.de/

Die Illustratorin:

»Sabine Büchner, geb. 1964, studierte Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration in Wuppertal und Animation an der HFF in Babelsberg. 2006 erhielt sie das Troisdorfer Bilderbuchstipendium und ist seitdem als freie Illustratorin für verschiedene Verlage tätig. Mit ihren so liebevollen wie witzigen Bildern hat sie Petronella Apfelmus und ihrer Welt vom ersten Band an einen ganz eigenen Zauber verschafft.«

Hier entlang zu den acht vorherigen Petronella-Apfelmus-Bänden:

Band 1: Verhext und festgeklebt
Petronella Apfelmus, Band 1: Verhext und festgeklebt
Band 2: Zauberschlaf und Knallfroschchaos
Petronella Apfelmus, Band 2: Zauberschlaf und Knallfroschchaos
Band 3: Schneeballschlacht und Wichtelstreiche
Petronella Apfelmus, Band 3: Schneeballschlacht und Wichtelstreiche
Band 4: Zauberhut und Bienenstich
Petronella Apfelmus, Band 4: Zauberhut und Bienenstich
Band 5: Hexenbuch und Schnüffelnase
Petronella Apfelmus, Band 5: Hexenbuch und Schnüffelnase
Band 6: Schnattergans und Hexenhaus
Petronella Apfelmus, Band 6: Schnattergans und Hexenhaus
Band 7: Hexenfest und Waldgeflüster
Petronella Apfelmus, Band 7: Hexenfest und Waldgeflüster
Band 8: Zaubertricks und Maulwurfshügel
Petronella Apfelmus, Band 8: Zaubertricks und Maulwurfshügel

Aus weihnachtlich-saisonalem Anlaß weise ich gerne noch auf zwei weitere Petronella-Apfelmus-Bände außerhalb der Reihung hin.

„Petronella Apfelmus – Das Adventskalenderbuch“
Petronella Apfelmus: Das Adventskalenderbuch
„Petronella Apfelmus – Mein weihnachtliches Back- und Bastelbuch“
Petronella Apfelmus: Mein weihnachtliches Back- und Bastelbuch

  

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Der Kinder Kalender 2022

  • Mit 53 Gedichten und Bildern aus der ganzen Welt
  • Wochenkalender
  • Herausgeben und ausgewählt von
  • der Internationalen Jugendbibliothek*, München http://www.ijb.de
  • Erschienen im Verlag edition momente, Juli 2021, www.edition-momente.de
  • 60 Blätter
  • 52 vierfarbige Illustrationen
  • mehrsprachig
  • Grafische Gestaltung: Max Bartholl
  • Format: 30,5 x 33 cm
  • Spiralbindung
  • 22,00 € (D/A), 33,50 sFr.
  • ISBN 978-3-0360-5022-5
  • Für Kinder jeden Alters

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W O R T W E L T R E I S E N

Kalenderrezension von Ulrike Sokul ©

Wieder und wieder lädt „Der Kinder Kalender“ auch im zwölften Jahr seines Erscheinens buchstäblich und anschaulich zu interessanten Wortweltreisen ein. Den poetischen und illustratorischen Stoff haben die Lektoren der Internationalen Jugendbibliothek* aus ihrem „grenzenlosen“ internatio-nalen Kinder- und Bilderbuch-Sammlungsfundus zusammengestellt, die fremdsprachigen Gedichte wurden professionell und einfühlsam ins Deutsche übersetzt, und Max Bartholl, der erfahrene Grafiker des Verlags edition momente, hat die wöchentlichen Kalenderblätter zu einer attraktiven und harmonischen Kombination aus Originaltext, Original- illustration, Übersetzung und Kalendarium gefügt.

Mit dem „Kinder Kalender 2022“ können Kinder gemeinsam mit ihren Eltern vergnüglich und entdeckerisch auf den Flügeln der Poesie reisen und Lebensperspektiven aus aller Kinder Länder kennenlernen. Mehr als dreißig Länder kommen hier zu Wort und Schrift, und der Variations- spielraum der Illustrationen ist stilistisch ebenso breitgefächert wie der lyrische Tonfall. Es gibt gereimte und ungereimte Gedichte, ernste und alberne, alltägliche und außergewöhnliche, lange und kurze, einfache und skurrile, geheimnisvolle und wortverspielte.

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„Mamute“ von Milos Kratchvil & © Alzbeta Skálova, 2009

 Schwungvoll beginnt die erste Kalenderwoche, winterliche Stimmungen folgen, allerlei Tiere treten auf, ein Brathuhn wird zum Brauthuhn, ein Nilpferd badet in der Badewanne und ein Kater macht Theater; Fahrrädern, Fischen, Gemüse, einem spechtischen Morsealphabet, Obst, Reiskuchen, Staubsaugern und Uhren ist ein Wochenblatt gewidmet.

Abwechslungsreich kalenderblättern wir von Wildschweinen zu Schmetter- lingen, von Schaukelfreuden zu einem Kleid aus Traurigkeit, von Sternen- andacht zum Sinn des Lebens, der sich spielerisch in Regenpfützen finden läßt, und von Mondstaubzauber bis zum Kakaoglück.

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© Argyro Pipini & Iris Samartzi, 2020

Immer wieder werden die betrachtenden Kinder von der farbenfrohen Vielfalt der Sprachen und ihren beindruckend vielseitigen Schriftbildern fasziniert sein. Mit dieser Ausdrucksvielfalt bietet „Der Kinder Kalender 2022“ Kindern und ihren Eltern von Blatt zu Blatt eine welterschließende, polyglotte, phantasievolle und poetische Wocheneinstimmung, die kindliche Sprachfreude und Sprachneugier beflügelt.

Zum Abschluß noch eine kleine Nachhaltigkeitsanregung: Nach Jahresab- lauf können die Kalenderblätter, mit denen man nicht das Kinderzimmer tapeziert hat, wunderbar als Geschenkpapier, Briefpapier oder Collagen- material wiederverwertet und „weitergesagt“ werden.

Hier entlang zum Kinder Kalender und zur Blätterprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.edition-momente.com/kalender/kinder-kalender-2022.html

* »Die Internationale Jugendbibliothek, die ihren Sitz im Schloss Blutenburg in München hat, ist die weltweit größte und renommierteste Bibliothek für internationale Kinder- und Jugendliteratur. Sie wurde 1949 von der deutsch-jüdischen Emigrantin Jella Lepman** gegründet, die es sich zur Lebens-aufgabe gemacht hatte, mit Kinderbüchern Brücken zwischen den Völkern und Kulturen zu bauen. Bücher sollten die Fantasie der deutschen Nachkriegskinder anregen und ihnen eine offene Weltsicht vermitteln.
Die Idee des interkulturellen Dialogs und die Liebe zu guter Literatur bestimmen seit mehr als 60 Jahren die Arbeit der Internationalen Jugendbibliothek. Sie ist ein Ort, an dem die Literaturver- mittlung einen hohen Stellenwert hat und an dem mit Kindern und Erwachsenen der Diskurs über Bücher, Autoren, Illustratoren und Themen gesucht wird
Weitere Informationen:   http://www.ijb.de

Wer Mitglied im »Verein Freunde und Förderer der Internationalen Jugendbibliothek« wird, der bekommt u.a. im ersten Jahr den Kinder Kalender als Begrüßungsgeschenk. http://www.ijb.de/ueber-uns/freundeskreis.html

Wer gerne mehr über **Jella Lepmanns Leben und Wirken wissen möchte, kann sich außerdem meine Rezension ihres autobiografischen Buches „Die Kinderbuchbrücke“ durchlesen. Die Kinderbuchbrücke

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Ein Mädchen namens Willow, Band 2

  • Band 2: Waldgeflüster
  • von Sabine Bohlmann
  • mit Illustrationen von Simona Ceccarelli
  • PLANET! Verlag, August 2021 http://www.planet-verlag.de
  • gebunden
  • 272 Seiten
  • Format: 148 x 210 mm
  • 13,00 € (D), 13,40 € (A)
  • ISBN 978-3-522-50723-3
  • Kinderbuch ab 10 Jahren

Ein Mädchen namens Willow, 2 BandWALDGEFLÜSTER

ZAUBERHAFTE  BAUMFREUNDINNEN

Kinderbuchbesprechung  von Ulrike Sokul ©

Wer mit dem ersten Band der mädchenstarken, naturverbundenen und zauberhaften
Willow-Buchreihe noch nicht vertraut ist, möge sich unter nachfolgendem Link ausführlich belesen: Ein Mädchen namens Willow .

Hier soll ein kurzer Rückblick genügen. Willow ist mit ihrem Vater in das Haus ihrer ver-storbenen Tante Alwina umgezogen. Den Wald, der zum Haus gehört, hat Alwina aus- drücklich ihrer Nichte Willow vererbt. Bei der Erkundung des Waldes begegnet Willow einem zutraulichen Fuchs, und sie entdeckt ein verwunschenes Hexenhäuschen mit faszinierendem magischen Zubehör. Nach und nach erschließt sich Willow, daß sie die Hexenkraft ihrer Tante geerbt hat und daß sie drei weitere Mädchen finden muß, die ebenfalls Erbinnen von Hexenkräften sind. Die Suche nach den magischen Verbündeten ist verwickelt, doch sie gelingt.

Die vier Hexenmädchen Willow, Valentina, Gretchen und Lotti verkörpern die vier Elemente, und wenn sie ihre Kräfte bündeln, wächst ihre Zauberkraft. Das erste große Problem, das sie mit Hilfe von Magie meistern, besteht darin, Willows Wald vor dem Zugriff gieriger Immobilienmakler zu bewahren und diesen Wald als privates Natur-schutzgebiet zu erhalten. 

Im zweiten Band nun sind die vier Junghexen nicht nur innig freundschaftlich ver- bunden, sondern auch tief vertraut mit dem Wald, ihren Krafttieren und mit der buchstäblichen Unterstützung durch das sich selbst beschriftende magische Buch „Grimmoor“. Die Mäd-chen bemühen sich um die Verfeinerung ihrer magischen Fähigkeiten. Selbstverständlich fordert auch der normale Alltag ihre Aufmerksamkeit, und da tun sich schon die nächsten Probleme auf.

Willows Vater wird von der nervigen Nachbarin Gundula aufdringlich beflirtet und bela-gert, drei fremde Jungs wollen im Wald ein Baumhaus bauen, und Valentinas Mutter plant einen Umzug. Diese unerwünschten Entwicklungen sind die neuen Herausforde-rungen für die verschworene Gemeinschaft der Hexenmädchen.

Die Angelegenheit mit den drei Eindringlingen wird von den Mädchen auf sportliche Weise angegangen. Sie veranstalten in Absprache mit den Jungs drei Wettbewerbe im Wald. Wenn die Jungs verlieren, müssen sie ihren Baumhausplan aufgeben, und sollten sie siegen, dürfen sie ihr Bauhaus bauen. Zum Erstaunen der Mädchen scheinen die Bäume und Tiere des Waldes das Vorhaben der Jungs zu unterstützen, und die zunächst so siegesgewissen Junghexen erkennen, daß ihre anfängliche Ablehnung der Jungen vielleicht doch überzogen ist; und so kommt es schließlich zu einem einvernehmlichen Miteinander und einem magisch optimierten Baumhaus.

Die magische Einflußnahme auf die Erwachsenen erweist sich als komplizierter. Alle Versuche mit der Zugabe von Liebestranktropfen bestimmte neue zwischenmenschliche Bindungen auszulösen, gehen grandios daneben und führen zu amüsanten Mißver-ständnissen.

Außerdem fällt der stets weise Rat aus dem Buch Grimmoor für einige Tage aus, da die Junghexen beim Zubereiten des Liebestrankes versehentlich eine Rotweinflasche um-kippen, deren Inhalt exakt auf das aufgeschlagene Buch fließt und dessen Seiten durch-tränkt. Grimmoor ist volltrunken, und nach einigen Hicksern und gelallten Worten muß das magische Buch erst seinen Rausch ausschlafen und trocknen.

Doch so viel darf ich wohl noch versprechen: Alle Probleme werden konstruktiv gelöst, teils mit Magie und teils einfach mit dem Herzen und offenen Worten.

Sabine Bohlmann erzählt in einem warmherzigen, einfühlsamen Ton, der kindliche Be-dürfnisse und Anliegen gut erfaßt und diese mit spannenden fantasievollen Zauberre- quisiten und einer attraktiven naturmagischen Kulisse anreichert. Bei den gereimten Zaubersprüchen und Anweisungen bleibt die Metrik indes holprig.

Die Illustrationen von Simona Ceccarelli übersetzen den Text gekonnt in zauberhafte feinsinnliche Bilder. Bemerkenswert sind zudem wieder die illustrierten Buchseiten mit den nächtlichen Szenen, auf denen der Text weiß auf schwarz gedruckt ist und deren „Lichteffekte“ ganz besonders geheimnisvoll wirken.

In diesem Kinderbuch fungiert Magie keineswegs als manipulative Machtausübung, sondern sie steht im Dienst des Helfens, Heilens und Verbindens. Es wird eine positive Vorstellung von Hexen als weisen und heilkundigen Frauen vermittelt sowie Achtung und Sensibilität für pflanzliche und tierische Mitgeschöpfe.

Naturbeziehungsfähigkeit und elementare Zauberkräfte gehen hier Hand in Hand mit kindlicher Lebensfreude, Entdeckungslust, Freundschaftspflege, Humor und sanften Weisheitsprisen.

»Manche Dinge, die sich zeigen,
können Wahrheiten verschweigen,
drum schau genau hin, was du siehst,
bevor du deine Schlüsse ziehst.«
(Seite 60)

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/waldgefluester-isbn-978-3-522-50723-3

Hier entlang zum ersten Band: Ein Mädchen namens Willow

Ergänzend gibt es zudem ein              Mein-Waldtagebuch-4049985004678_9518edfb63
 zauberschönes Notizbuch
„Mein Wald-Tagebuch. Hör auf dein Herz“ mit einigen praktischen Anregungen zur meditativen Naturbetrachtung und aktiven Naturerfahrung
sowie mit viel Raum zum Schreiben und Zeichnen.

  • Format: 134 x 191 mm
  • 128 Seiten
  • kartoniert
  • ISBN 40-49985-00467-8
  • 10,99 € (D), 11,40 € (A)

Hier entlang zum Waldtagebuch nebst Blätterprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/mein-waldtagebuch-4049985004678

Die Autorin:

»Mit Hexen hat Sabine Bohlmann eigentlich nicht viel Erfahrung. Aber wenn eine Hexe ihr Leben verhext hat, dann war es sicher eine sehr gute, denn sie hat sie in München auf-wachsen lassen, in einer zauberhaften Wohngegend. Dort wohnt sie jetzt schon lange mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern Jakob und Paulina. Sie liebt Wälder und sie glaubt, wir sollten viel öfter unsere Handys Handys sein lassen und in die Natur gehen. Das versucht sie, wenn sei gerade kein Buch schreibt, nicht im Synchronstudio steht oder nicht auf Lesereise ist. Und wenn sie doch mal das Hexen lernen sollte, dann würde sie in jede Stadt ein »Bücher- haus« hexen, in dem man mit Büchern Abenteuer erleben, in Geschichten eintauchen und Spaß haben kann.« www.sabinebohlmann.de

Die Illustratorin:

»Nach einem halben Leben als Medizinalchemikerin hat Simona Ceccarelli den Laborkittel gegen den Bleistift eingetauscht, um ihrem Kindheitstraum nachzugehen. Ausgerüstet mit einem Diplom in Illustration und Concept Art der Academy of Arts University in San Francisco illustriert sie seit 2016 Bücher, Spiele und andere Produkte für Kinder. Simona Ceccarelli lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern, drei Nationalitäten und vier Sprachen in Basel.« www.smceccarelli.com

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Schnick Schnack Schabernack

  • Das Hausbuch der Reime und Lieder für die Allerkleinsten
  • Herausgegeben von Renate Raecke und Monika Blume
  • Illustrationen von Gerda Raidt
  • Gerstenberg Verlag, 6. Auflage Juli 2021 www.gerstenberg-verlag.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • Halbleinen
  • Format: 22 x 27 cm
  • 144 Seiten
  • durchgehend farbig
  • 25,00 € (D), 25,70 € (A), 32,50 sFr.
  • ISBN 978-3-8369-5198-2

Schnick Schnack Schabernack Titelbild 9783836951982

WÖRTERKLANG  &  SPRACHGEFÜHL

Kinderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Vor dem Sprechenlernen kommt das Lauschen! Damit schon die Kleinsten nicht nur Koseworte und Geplauder zu hören bekommen, sondern darüber hinaus mit melo- dischem Sprachklang angesprochen und angesungen werden können, stellt das vorliegende Buch eine vielsaitige Auswahl amüsanter und poetischer Texte zur Verfügung.

Wir finden hier Versspiele, Abzählreime, Kinderlieder (mit Noten), Fingerspiele, Festtags-reime, Kniereiter, Zahlen- und Buchstabenreime, Nonsensgedichte, Erzählgedichte und Zaubersprüche. Die Sammlung enthält überlieferte und moderne Texte sowie Anleitungen zur begleitenden gestisch-körperlichen Handhabung beim Aufsagen von Fingerspielversen und Kniereitern.

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Illustration von Gerda Raidt © Gerstenberg Verlag 2021

Die luftig-heiteren Illustrationen von Gerda Raidt setzen die in den Texten angesproch-enen Situationen und Themen mit einem Hauch von Nostalgie schön in Szene. Ein alphabetisches Verzeichnis der Autoren, Gedichte und Lieder sowie dazugehörige Quellenangaben erleichtern das Wiederfinden persönlicher Textlieblinge.
  
Mit einem solchen Hausbuch der Reime und Lieder läßt sich spielerisch und vergnüglich kindliche Sprachfreude, Sprachkompetenz und Ausdrucksvielfalt fördern. Dank der Verbindung von Wort, Berührung und Bewegung, wie sie bei vielen Fingerspielen und Kniereitern üblich ist, werden alle kindlichen Sinne angesprochen. Diese umfassende kommunikative Zuwendung zum Kind prägt sich besonders nachhaltig ein und bereichert nebst der familiären Bindung vor allem Wortschatz und Ausdrucksvielfalt – und einen Beitrag zur musikalischen Früherziehung leistet sie noch dazu.

SCHNICK_SCHNACK_SCHABERNACK-34

Illustration von Gerda Raidt © Gerstenberg Verlag 2021

 „Schnick Schnack Schabernack“ ist ein gutes Geschenk für werdende Eltern, zur Geburt, zur Taufe sowie zum ersten oder zweiten Kindergeburtstag. Dieses Hausbuch ist eine Wortschätzespeisekammer für die ganze Familie, mit kunterbunter Geschmacksvielfalt und abwechslungsreichen Themenkreisen, die sich mindestens bis zur Einschulung als melodisches, poetisches und sprachspielerisches Vademecum eignet.

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.gerstenberg-verlag.de/Kinderbuch/Hausbuch/Schnick-Schnack-Schabernack.html?noloc=1

Die Herausgeberinnen:

»Renate Raecke, geboren 1943, studierte Literatur- und Kunstgeschichte und arbeitete als Buchhändlerin und in verschiedenen Verlagen, bevor sie als freie Lektorin und Herausgeberin tätig wurde. Sie lebt in Pinneberg.
Monika Blume, geboren 1951, hat Erziehungswissenschaften und Soziologie studiert. Heute lebt sie mit Familie in München und arbeite nach Stationen in Verlag und Buchhandel als Autorin und Lektorin, aber auch als Pädagogin für Institutionen und Projekte.«

Die Illustratorin:

»Gerda Raidt, geboren 1975, lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Sie studierte freie Grafik in Halle und Leipzig, darauf folgte ein Meisterschülerstudium in Leipzig. Seit 2004 arbeitet sie als freie Illustratorin.«

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