- von Doris Dörrie
- Ein Schreibjournal
- nach dem Bestseller
- LEBEN, SCHREIBEN, ATMEN von Doris Dörrie
- Diogenes Verlag, März 2021, http://www.diogenes.ch
- in Leinen gebunden mit Lesebändchen
- Fadenheftung
- 224 Seiten
- 16,00 € (D), 16,50 € (A), 21,00 sFr.
- ISBN 978-3-257-07110-8
S T I C H W O R T G E B E R
Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©
Wie bereits zuvor mit ihrem Buch „LEBEN, SCHREIBEN, ATMEN“ (siehe: Leben, Schreiben, Atmen) ermutigt Doris Dörrie auch mit dem vorliegenden Schreibjournal alle Menschen zum Schreiben. Hierbei geht es in erster Linie um Schreiben als biografische Spuren- sicherung und Selbstentdeckung – und nicht um das Schreiben, das zu einer schrift-stellerischen Karriere führt.
In ihrem Vorwort erklärt Doris Dörrie noch einmal die einfachen Regeln für die all- tägliche Übung, zehn Minuten am Stück zu schreiben. Ganz wichtig sei es, mit der Hand zu schreiben, ununterbrochen, gleichsam hemmungslos und unzensiert und alles, auch „Blödsinn“, auf dem Papier erscheinen zu lassen. Nachdenken über das Geschriebene kann man später; aber während des Schreibens bremst das Nachdenken, der innere Kritiker mischt sich ein, und schon ist der Zugang zu lebendiger Tiefe versperrt und der Schreibfluß blockiert.
Durch das regelmäßige Schreiben finden wir ein Innehalten in der ganzen kleinen und großen, inneren und äußeren Welt, in der unser Dasein ununterbrochen geschieht. Tägliches Schreiben trainiert die „Schreibmuskeln“ und den Schreibmut.
„Es ist egal, ob man zwanzig oder neunzig Jahre alt ist. Entscheidend ist die Bereitschaft, sich in die eigene Geschichte fallen zu lassen und sich darin treiben zu lassen, und die Genauigkeit, mit der man sie aufschreibt. Jedes Detail. Mit allen fünf Sinnen.“ (Seite 10)
In ihrer „Einladung zum Schreiben“ hält sich Doris Dörrie mit eigenen Texten sehr zurück, vielmehr fungiert sie hier nur als einleitende Stichwortgeberin, um die geneigten Leser zum eigenen Schreiben zu animieren. So sind in diesem Schreibjournal Bäume, Bananen, Brillen, Dunkelheit, Erdbeeren, Feste, Farben, Feuer, Geschenke, Gummibärchen, Glück, Haut und Haare, Kaffee, Licht, Musik, Pech, Regen, Reisen, Schokolade, Tee, Telefon und Teppich usw. Anlässe zum Schreiben. Auf kurze, maximal halbseitige thematische Anregungen folgen stets viele leere, linierte Seiten zum Beschriften.
Die Ermutigung zum Schreiben erfolgt hier beispielhaft dadurch, daß buchstäblich alles als Impuls für einen Text dienen kann. Es spielt keine Rolle, ob es alltäglich oder außer-gewöhnlich ist, tiefsinnig oder leichtsinnig, komplex oder einfach – alles ist erlaubt und kann als Inspiration dienen. Und das ursprüngliche Stichwort kann durchaus assoziativ zu einem gänzlich anderen Thema hinführen. Das unkontrollierte Schreiben gibt uns eine hervorragende Gelegenheit, uns selbst zu überraschen.
„Manchmal kommen die Erinnerungen so schnell, dass man kaum hinterherschreiben kann.“ (Seite 32)
Das Schreibjournal hat eine hochwertige Ausstattung, einen roten Leineneinband mit schwarzen Vorsatzblättern und schwarzem Lesebändchen, angenehm glattes, leicht zu beschreibendes, liniertes Papier und eine strapazierfähige Fadenheftung.
Klappen Sie diese schöne Einladung zum Schreiben einfach auf, lassen Sie sich von einem beliebigen Stichwort einstimmen und schreiben Sie los …
Hier entlang zum Buch und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.diogenes.ch/leser/titel/doris-doerrie/einladung-zum-schreiben-9783257071108.html
Hier entlang zu Doris Dörries Buch „LEBEN, SCHREIBEN, ATMEN“: Leben, Schreiben, Atmen
Die Autorin:
»Doris Dörrie, geboren in Hannover, studierte Theater und Schauspiel in Kalifornien und in New York, entschloss sich dann aber, lieber Regie zu führen. Parallel zu ihrer Film-arbeit (zuletzt der Spielfilm ›Kirschblüten und Dämonen‹) veröffentlichte sie Kurzge-schichten, Romane, ein Buch über das Schreiben und Kinderbücher. Sie leitet den Lehr-stuhl ›Creative Writing‹ an der Filmhochschule München und gibt immer wieder Schreib-workshops. Sie lebt in München.«