Frau Yeoms kleiner Laden der großen Hoffnungen

  • Roman
  • von Kim Ho-Yeon
  • Originaltitel: » 불편한 편의점 «
  • Übersetzung aus dem Koreanischen von Jan Henrik Dirks
  • Verlag hanserblau, April 2024 www.hanser-literaturverlage.de
  • gebunden
  • 320 Seiten
  • 22,00 € (D), 22,70 € (A)
  • ISBN 978-3-446-28000-7

Frau Yeoms kleiner Laden der großen Hoffnungen

M A I S B A R T T E E

Rezension von Ulrike Sokul ©

Frau Yeom ist eine pensionierte Geschichtslehrerin, die in Seoul einen 24-Stunden-Laden führt. Der Laden wirft kaum Gewinn ab, aber er bietet drei Menschen einen Arbeitsplatz und ein bescheidenes Auskommen, und deshalb möchte Frau Yeom ihren Laden keines-falls schließen.

Für ihre jüngste Angestellte, die siebenundzwanzigjährige Si-hyeon, die sich nach ihrem Bachelor-Universitätsabschluß auf die »Prüfung für Beamte neunten Ranges« vorbe- reitet, hegt sie mütterliche Gefühle. Viele Studenten, die zunächst keine Anstellung finden, arbeiten vorübergehend in 24-Stunden-Läden, um finanziell über die Runden zu kommen und Berufserfahrungen zu sammeln.

Am Hauptbahnhof von Seoul wird Frau Yeom eines Tages ihr Portemonnaie gestohlen. Ein Obdachloser verfolgt die Diebe, kämpft mit ihnen und bringt Frau Yeom das Porte-monnaie zurück. Aufgeregt und erleichtert bedankt sie sich und will ihm einige Geld-scheine schenken, doch der Obdachlose lehnt die Gabe ab. Daraufhin bittet sie den Obdachlosen, sie zu begleiten, damit sie ihm wenigstens eine Lunchbox und ein Getränk anbieten kann. Darauf läßt sich der Obdachlose zögernd ein.

Während der Obdachlose sehr manierlich und würdevoll den Inhalt dieser Lunchbox ver-speist, verkündet Frau Yeom spontan, daß er in Zukunft jeden Tag kommen dürfe, um sich eine kostenlose Mahlzeit in ihrem Laden abzuholen. Ungläubig fragte er nach, ob sie die abgelaufenen Lunchboxen meine, aber das verneint Frau Yeom und betont aus-drücklich, daß er nur neue Lunchboxen bekommen solle – sie werde ihre Angestellten entsprechend instruieren. Der Obdachlose – er nennt sich Dok-go – bedankt sich mit einer Verbeugung und kehrt zum Bahnhof zurück.

Kurz nach dieser Begegebenheit kündigt der Angestellte, der für die Nachtschicht zuständig ist, da er wieder eine Anstellung in seinem gelernten Beruf gefunden habe. Frau Yeom bietet Dok-go an, die Nachtschicht zu übernehmen, allerdings unter der Bedingung, daß er keinen Alkohol mehr trinke. Dok-go stimmt zu, denn der Winter steht bevor und das Überleben auf der Straße ist hart. Frau Yeom schickt ihn für eine gründ- liche Reinigung in eine Sauna, kleidet ihn neu ein und organisiert eine Schlafzelle, in der er tagsüber schlafen kann.

Si-hyeon übernimmt die Aufgabe, Dok-go in die Arbeitsabläufe und die Bedienung von Kasse und Kartenterminal einzuarbeiten. Dok-go hat eine gute Auffassungsgabe und lobt Si-hyeons Fähigkeit, Dinge gut und verständlich zu erklären. Er regt sogar an, daß sie YouTube-Erklärvideos machen solle, weil viele Aushilfen in den 24-Stunden-Läden einer solch kompetenten Einführung bedürften. Diese Anregung greift Si-hyeon tatsächlich auf und eröffnet damit für sich neue, unerwartete berufliche Aussichten.

Dok-go kann sich zunächst nicht mehr an sein Leben vor der Obdachlosigkeit erinnern, aber Frau Yeom meint, je länger er keinen Alkohol mehr trinke, desto eher würden seine Erinnerungen reanimiert. Um sich von seinem Alkoholdurst abzulenken, trinkt Dok-go regelmäßig Maisbarttee – ein heilsamer Kräutertee aus den Haaren des Maiskolbens.

Dok-go ist sehr aufmerksam und zugewandt sowie ein guter Zuhörer und genauer Beobachter. Er vermittelt sowohl seinen beiden Kolleginnen als auch einigen Stamm-kunden wertvolle Impulse für konstruktive Lebensweichenstellungen. Man könnte sagen, daß seine eigene Verletzlichkeit ihm die Stärke verleiht, bei anderen Menschen den Finger in die Wunde zu legen und gleichzeitig Heilmittel und Hoffnung anzubieten. Seine gewissermaßen therapeutischen Gespräche und seine Hilfsbereitschaft führen dazu, daß der Laden immer besser läuft. Dank der vielen zwischenmenschlichen Begegnungen kommt Dok-go zudem nach und nach seinem früheren Leben wieder auf die Spur…

Der Fortlauf der Romanhandlung wird aus verschiedenen, sich abwechselnden Personenperspektiven dargestellt, die alle um Frau Yeoms Laden und den außerge- wöhnlichen neuen Angestellten Dok-go kreisen. So wird ein interessanter, lebhafter und abwechslungsreicher Rundumblick auf Dok-gos unkonventionelles Wirken und ein sozialkritischer Einblick in koreanische Arbeitsbedingungen und ihre teilweise ent- fremdenden Auswirkungen auf das Familienleben gewährt.

Der Autor beschreibt eine Gesellschaft, in der ausgeprägter Leistungsdruck und beruf-licher Konkurrenzkampf vorherrschen. Dieser extreme wettbewerbsorientierte Erfolgs-druck beeinträchtigt, ja, beschädigt das zwischenmenschliche Einvernehmen und auch die verbindliche Nähe zwischen Familienangehörigen. Manche Menschen lassen sogar eine Schönheitsoperation vornehmen, um ihre Erfolgschancen bei Bewerbungsge-sprächen zu erhöhen.

Die sehr herzliche Frau Yeom und der einfühlsame Dok-go sind charakterstarke Gegen-entwürfe hierzu und verdeutlichen vielleicht einen gesellschaftlichen Wandel oder weisen auf den Wunsch nach einem kommunikativen und kooperativen Miteinander hin. Dok-go formuliert dies folgendermaßen:

»Ich würde helfen, wo ich helfen konnte, würde teilen, was ich teilen konnte, und ich würde nicht nach meinem Anteil gieren. Ich würde mich bemühen, andere mit den Fähigkeiten zu retten, mit denen ich mich selbst gerettet habe.« (Seite 317)

Hier entlang zum Buch und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/kim-ho-yeon-frau-yeoms-kleiner-laden-der-grossen-hoffnungen-9783446280007-t-5255

Hier entlang zur Hörbuchausgabe und Hörprobe:
https://www.penguin.de/Hoerbuch-MP3/Frau-Yeoms-kleiner-Laden-der-grossen-Hoffnungen/Ho-yeon-Kim/Random-House-Audio/e628616.rhd

Der Autor:

»Kim Ho-yeon, geboren 1974 in Seoul, war lange Zeit als Redakteur und Drehbuchautor tätig, bevor er 2013 seinen ersten Roman veröffentlichte. „Frau Yeoms kleiner Laden der großen Hoffnungen“ ist sein bisher erfolgreichster Roman und wird derzeit in Korea als Theaterstück und fürs Fernsehen adaptiert.«

Stein und Flöte

  • und das ist noch nicht alles
  • Märchenroman von
  • Hans Bemmann
  • Hörbuch
  • Sonderausgabe
  • Hörbuch Hamburg Osterwold, März 2020 http://www.osterwold-audio.de
  • ungekürzte Lesung von Oliver Rohrbeck
  • Laufzeit: 2519 Minuten bzw. fast 42 Stunden
  • 4 mp3-CDs im Klappschuber
  • 18,00 € (D), 20,20 € (A)
  • ISBN 978-3-86952-451-1

Persönliches Vorwort zu dieser Rezension:

Dies ist meine 500. Buchbesprechung! Aus diesem Anlaß widme ich mich heute mit dem größten Vergnügen einem meiner Lieblingslieblingsbücher: „Stein und Flöte und das ist noch nicht alles“ von Hans Bemmann, in der ungekürzten Hörfassung, gelesen von Oliver Rohrbeck.

M Ä R C H E N W E I S E S

Hörbuchbesprechung  von Ulrike Sokul ©

„Wenn du erst einmal die Töne greifen kannst, wird die Flöte deine Gedanken selbst zum Klingen bringen. Und sie wird jeden, der sie hört, zu dem verleiten, was du beim Spielen im Sinn hast. Vergiß das nie! Du mußt wissen, daß mit der Weitergabe der Flöte eine Bedingung verknüpft ist: Dem Erben darf nur die Griffweise erklärt werden; was er dann auf der Flöte spielt, muß er selbst bestimmen. Mein Unterricht wird also kurz sein.“  (Seite 202)

„Stein und Flöte“ ist ein tiefsinniger, vielschichtiger und weiser Märchenroman von beträchtlicher Länge. Es ist eine klassische Heldenreise, in der ausführlich und charaktertief der Lebenslauf und die Verwandlungen von Lauscher, dem Enkelsohn des Sanften Flöters, erzählt werden. Lauschers Lebensweg ist verbunden mit den schicksalswendigen Menschen und auch einigen Tieren, die ihm – sei es zugeneigt oder abgeneigt – begegnen, ihn beeinflussen und die seiner auf die eine oder andere Art bedürfen. So bietet dieser Roman nicht nur spannende Einblicke in Lauschers Charakter und Entwicklung, sondern auch in weitere interessante und starke männliche und weibliche Charaktere, die ihm zugesellt sind.

Der Held dieses Märchenromans heißt deshalb „Lauscher“, weil er sehr leise spricht und auf lautes Ansprechen oder gar Schreien mit Verwirrung und Unverständnis reagiert. Sein Vater ist der „Große Brüller“, ein haariges, kompakt-kräftiges, zupackendes und stimmgewaltiges Mannsbild, das in der Stadt Fraglund das lokale Richteramt ausübt. Seine aus einigen Tagesritten Entfernung zugereiste zarte und leise Mutter ist die Tochter des „Sanften Flöters“, dessen Ruf als diplomatischer Vermittler bei Krisen, Kriegen und Konflikten legendär ist.

Dabei spielt der Sanfte Flöter mit seiner silbernen Flöte keineswegs manipulativ, sondern seine – gewissermaßen mit absichtsloser Absicht gespielten – meditativ besänftigenden, einfühlsam mitschwingenden Flötentöne berühren die Herzen der Zuhörer, wecken ihr Mitgefühl, bringen Tränen zum Fließen oder lösen je nachdem auch Lachen und Schmunzeln aus, sie erinnern an das Verbindende zwischen den Menschen, lösen psychische Verhärtungen auf und führen so dazu, daß sich wieder ein Raum öffnet für ein konstruktives Gespräch zwischen verfeindeten oder zerstrittenen Parteien oder für die sachliche oder heitere Aufklärung von Mißverständnissen.

Als der Stadt Fraglund ein Überfall der Beutereiter droht, versammelt der Große Brüller die waffenfähigen Männer, um den Beutereitern in einer Schlucht eine Falle zu stellen. Lauscher, der zu diesem Zeitpunkt siebzehn Jahre alt ist, soll mitkommen und mitkämpfen, erbittet sich aus, zwar mitzureiten, sich jedoch um die Verwundeten kümmern zu dürfen, da ihm der Umgang mit Waffen nicht liege.

Widerwillig stimmt sein Vater zu. Die örtliche Gemeinschaft kann die Beutereiter erfolg-reich in die Flucht schlagen. Lauscher findet einen tödlich verwundeten, alten Beutereiter namens Arni, kümmert sich um ihn und gibt ihm zu trinken. Lauscher und der Beutereiter unterhalten sich eine Weile, und kurz bevor Arni stirbt, schenkt er Lauscher zum Dank seinen Talisman, einen Stein, der in den Farben blau-grün-violett schimmert und dessen pulsierendes Farbmuster an ein Auge erinnert.

Dieser Augenstein, den Arni einst selbst von der weisen alten Urla geschenkt bekommen hatte, diente ihm dazu, seinem eigenen unkonventionellen Weg zu folgen, und Lauscher hofft, daß dieser Stein sich auch für ihn als schicksalhafter Wegweiser eignen werde.

Nach der Begegnung mit Arni ist Lauscher von Unruhe erfüllt und bittet seinen Vater um ein Pferd, um seine Großeltern zu besuchen. Der Vater hätte Lauscher gerne zu seinem Nachfolger im Richteramt herangebildet, doch er sieht auch ein, daß Lauschers Wesensart wohl eher zu der des Sanften Flöters hinneigt, und so läßt er ihn ziehen. Der Weg zu den Großeltern ist weit und führt durch tiefe Wälder. Etwa auf der halben Strecke, in der Nähe der Stadt Barleboog, hat Lauscher eine „zauberhafte“ Begegnung, die ihn sowohl wortwörtlich als auch zwischenmenschlich von seinem Wege  ablenkt.

So findet er erst nach dramatischen Umwegen zu seinem Großvater, dem nun nur noch eine kurze Zeit bleibt, Lauscher in der Kunst des Flötenspiels zu unterweisen, bevor er sanft stirbt und Lauscher seine silberne Flöte hinterläßt.

Auf der Flöte findet sich eingraviert folgender Spruch:

„Lausche dem Klang,
folge dem Ton,
doch übst du Zwang,
bringt mein Gesang
dir bösen Lohn.“

Lauscher wird noch sehr, sehr, sehr lange brauchen, bis er mit seinem Flötenspiel diesem Leitspruch gerecht wird. Er bekommt zu früh machtvolle magische Gaben geschenkt, für die er noch nicht reif ist. Lauscher ist ungeduldig und selbstgefällig und wähnt sich wiederholt zu schnell und viel zu vordergründig am Ziel, und so geht er auf der Suche nach Bedeutsamkeit und Würde grandios in die Irre, erliegt den Versuchungen von Eitelkeit, Macht und kurzfristigem persönlichen Vorteil. Er tut schlimmes Unrecht und löst eine Kette von Ereignissen aus, die auch ihn selbst schwer treffen und verletzen und ihn nach und nach zu mehr Selbsterkenntnis, Demut, Geduld und Weisheit führen.

»Nur wer Angst hat, strebt nach Macht. Dazu ist deine Flöte nicht geschaffen.«

Lauscher erfährt viele Verwandlungen, lernt die Sprache der Tiere und knüpft lebhafte Freundschaften mit ihnen. Zudem braucht Lauscher lange, bis er seinem Namen wirklich gerecht wird. Wieder und wieder hört er Geschichten darüber, wie der Sanfte Flöter die Macht seiner Flöte zum Wohle der Menschen und zum Wohle des Ganzen genutzt hat. All diese Geschichten und die Begegnung mit den Menschen, die sie erzählen, vermitteln ihm nach und nach auch ein umfassenderes Verständnis für die tieferen Zusammenhänge und Verstrickungen seines eigenen Lebens und Wirkens und weisen ihn schließlich den Weg zu Liebe, Versöhnung, Frieden, Freiheit, Heilung und Selbstgenügsamkeit.

»Alle wesentlichen Dinge sind einfach, wenn man sie erst einmal begriffen hat. Schwierig ist nur der Weg, den man bis dahin gehen muß.« (Seite 646)

Parallel zur Entfaltung von Lauschers Bestimmung und seiner individuellen Gaben handelt dieser Roman auch davon, wie sich soziales, gesellschaftliches Leben und seine Traditionen gestalten und verändern, wie innere und äußere Führung sich wechselseitig ausbalancieren und zu einer tragfähigen, möglichst gerechten und mündigen Gemeinschaft verbinden können, aber auch, wie die bloß formelhafte Nachahmung eines verehrten Vorbildes konterkarierend zu neuer gesellschaftlicher Unfreiheit, Erstarrung, Ungerechtigkeit und Unfrieden führen kann.

Eine abwechslungsreiche Landschaft aus weiten Wäldern, Gebirgen, Mooren, Grasland und Steppen bildet die Kulisse dieses Romans. Hier erfreut der Autor mit stimmungsvollen Naturbeschreibungen und poetisch-präzisen botanischen Beobachtungen von Pflanzen, Jahreszeiten und Wetterlagen. Mythologische Pflanzen- und Heilpflanzenkenntnisse fließen ebenso selbstverständlich mit ein wie feine Bemerkungen zur magischen Wirkung von Musik.

Da „Stein und Flöte“ ein Märchenroman ist, fehlt es auch nicht an sprechenden Tieren. So trifft Lauscher auf musikalisch-wegweisende Amseln, eine ironische Kröte, einen treuen Esel, eine Geborgenheit gebende Ziegenherde, eine weise Schlange, mehrere tapfere Mäuse, ein wendiges Wiesel und auch auf gefährliche Wölfe und einen sehr speziellen mit Vorsicht zu genießenden, grünäugigen Falken.

Lauscher erfährt unterwegs den Schutz, den Ebereschen vor bösen Kräften bieten, er schließt Freundschaft mit eine Nixe, und er bekommt in einer sehr einsamen Phase seines Lebens von einem geheimnisvollen Steinsucher einen Zirbelholzstab mit eingeschnitztem Gesicht geschenkt, der sich, nachdem er endlich dessen Namen herausgefunden hat, als sehr bedächtiger und angenehm duftender Holzgefährte und ebenso kluger wie tiefenentspannter Ratgeber entpuppt.

Der erzählende Vorleser Oliver Rohrbeck gibt einem beachtlich umfänglichen Stimmen-spektrum abwechslungsreich Ausdruck. Er verleiht männlichen, weiblichen, mütterlichen, väterlichen, kindlichen, jugendlichen, erwachsenen, alten, lauten, leisen, genügsamen, gierigen, ängstlichen, tapferen, herrischen, dienenden, stolzen, gütigen, zornigen, zärtlichen, schelmischen, menschlichen, tierischen, hölzernen und magischen Wesen überzeugende stimmliche Gestalt und Ausstrahlung.

Das Einzige, was mir bei dieser Hörbuchproduktion fehlt, ist eine musikalische Einrahmung des Erzähltextes. Zu Beginn und Ende wesentlicher Teilabschnitte wäre eine kurze Flötenspieleinlage eine schöne akustisch-atmosphärische Abrundung und Bereicherung der Lauscherfahrung. 

Die komplex-verflochtene und sinnlich-lebensvolle Komposition dieses Romans fügt sich aus eigenwilligen, charakterstarken Figuren, vielen Geschichtenverzweigungen, Zeitebenen, Bewußtseinszuständen, philoso- phischen Betrachtungen, poetischer Naturverbundenheit und phantasie- vollen Einzelheiten zu einem faszinierenden Ganzen zusammen. Hans Bemmann verbindet in „Stein und Flöte“ mit großem psychologischen Fingerspitzengefühl östliche und westliche Erzähltraditionen zu einem menschenkenntnisreichen und selbsterkenntniswirksamen Reigen.
 
Romane mit einem solchen Reichtum an archetypischer Seelentiefe, märchenhafter Herzensbildung und gütiger Geistesweite haben Seltenheitswert und lohnen eine wiederholte Lektüre bzw. Auditüre.

» „Darin liegt ja gerade das Geheimnis“, sagte Lauscher. „Wäre das Böse nicht in dieser Welt, wäre jedem Menschen die Freiheit genommen, sich aus eigenem Antrieb für das Gute zu entscheiden. Auf solche Weise ist das Böse stets auch der Diener des Guten. Du kannst die Welt nicht auf einen Schlag ändern. Zunächst geht es immer um den einzelnen Menschen.“ « (Seite 786)

Hier entlang zum Hörbuch und zur HÖRPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.hoerbuch-hamburg.de/hoerbuecher/bemmann-stein-und-floete-5227/

Der Autor:

»Hans Bemmann (1922–2003) studierte Musikwissenschaft und Germanistik. Seine ersten Werke veröffentlichte er in den frühen 1970er-Jahren unter Pseudonym, bis er 1983 mit dem Märchenroman Stein und Flöte eines der Kultbücher der phantastischen Literatur schuf. Das Werk wurde vielfach ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die späteren Romane, in denen der Autor wiederum Märchen und Mythen mit der Bewusstwerdung des Menschen verknüpfte, sind ebenfalls sehr erfolgreich.«

Der Sprecher:

»Oliver Rohrbeck, geboren 1965 in Berlin, ist Schauspieler und ein gefragter Synchron- und Hörbuchsprecher. Bekannt wurde seine Stimme vor allem durch die legendäre Hörspielreihe »Die drei ???«. Außerdem ist Oliver Rohrbeck die deutsche Stimme von Hollywood-Star Ben Stiller.«

Musikalische Zugabe:

Da ich das Fehlen einer musikalischen Einrahmung dieses Hörbuches beklagt habe, will ich nachfolgend eine Flötenmusik von Jacob van Eyck, gespielt von François Lazarevitch, darbieten, die recht gut zu diesem Roman paßt.  🎶 🎶  🎶 

Mit herzlichtem Dank an meinen Musikagenten 😉 Maestro Random Randomsen https://randomrandomsen.wordpress.com/ für die umfangreiche Recherche zu den passenden Flötentönen.  🎶 🎶 🎶

Persönliches Nachwort zur Buchausgabe:

„Stein und Flöte“ ist ein SEHR umfangreiches Werk, das ich vor mehr als 25 Jahren gelesen habe. Dieser Märchenroman von Hans Bemmann ist 1983 in der Edition Weitbrecht als gebundenes Buch erschienen, mit 818 Seiten, bedruckt  in der Schriftype Garamond neun Punkt – also eine ameisenspurenkleine Minischrift. Wäre dieser Roman eine aktuelle Neuerscheinung würde man ihn wohl mindestens in drei Bänden publizieren und vermarkten. 1983 waren die Verlage noch nicht so papierverschwenderisch und marketingstrategisch wie heute, wo bedeutend kleinere und kurzatmigere Werke durch entsprechende Schrifttypen- vergrößerung mindestens auf Trilogie-Format aufgeplustert werden.

Zur Zeit gibt es diesen Leseleckerbissen nur noch
im Taschenbuchformat
im Piper Verlag zu 16,00 € (D), 16,50 € (A):
https://www.piper.de/buecher/stein-und-floete-isbn-978-3-492-28230-7

Es ist wahrlich mehr als wünschenswert, diesen wertvollen Roman in drei gebundenen Bänden, vielleicht noch mit einem feinen Leinenschuber und mit Illustrationen von Friedrich Hechelmann, ganz neu aufzulegen. Hechelmann wäre meiner Ansicht nach der ideale illustratorische „Übersetzer“ für dieses märchenhafte Werk. Also liebe mitlesende Verlage: Ran an eine standesgemäße Buchgestaltung für diese zeitlose Lesekostbarkeit!

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Wer sich verändert, verändert die Welt

  • Für ein achtsames Zusammenleben
  • von Christophe André
  • Jon Kabat-Zinn
  • Matthieu Ricard
  • Pierre Rabhi
  • Herausgegeben von Ilios Kotsou und Caroline Lesire
  • Aus dem Französischen von Elisabeth Liebl
  • Kösel Verlag, Juli 2018 www.koesel.de
  • gebunden
  • Format: 13,5 x 21,5 cm
  • 224 Seiten
  • mit zahlreichen s/w-Fotos
  • 20,00 € (D), 20,60 € (A), 28,90 sFr.
  • ISBN 978-3-466-34736-0

GLÜCKLICHE  GENÜGSAMKEIT

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Ermutigungen tun gut. Angesichts einer bedrohten Welt sind Ermutigungen zu selbst-wirksamen Veränderungen, die wiederum heilsam auf die Welt ausstrahlen, erfreulich lebensdienlich.

»Eines Tages, so erzählt eine indianische Legende,
brach ein riesiger Waldbrand aus. Bestürzt und
ohnmächtig sahen die Tiere dem Wüten des Feuers
zu. Allein der kleine Kolibri machte sich zu schaffen
und flog immer wieder, um ein paar Tropfen Wasser
zu holen, die er aus seinem Schnabel auf die Flammen
fallen ließ. Nachdem das Gürteltier seinem unsinnigen
Treiben einige Zeit zugesehen hatte, rief es
ihm zornig zu: „He, Kolibri! Bist du eigentlich noch
ganz bei Trost? Mit deinen paar Tropfen Wasser
wirst du dieses Feuer niemals löschen!“ Daraufhin
blickte ihm der Kolibri geradewegs in die Augen und
sagte: „Kann sein. Aber ich tue, was ich tun kann.“  «
(Seite 11)

Mit der obig zitierten indianische Legende wird das Buch „Wer sich verändert, verändert die Welt“ eingeleitet.

Wir können und wir dürfen vom Kleinen zum Großen hin wirken. Achtsamkeitsübungen und Meditation sind dann keineswegs Weltflucht, sondern geistiges Muskeltraining gegen die mentalen Umweltgifte unserer Zeit. Wenn durch innere Sammlung, klärende Selbsterkenntnis und Präsenz sowohl unser Mitgefühl für uns selbst als auch unser Mitgefühl mit anderen Menschen und Mitgeschöpfen wächst, finden wir zu einem konstruktiveren Umgang mit den uns gegebenen Möglichkeiten und Bedingungen.

Im ersten Kapitel benennen die Herausgeber Ilios Kotsou und Caroline Lesire die unge-rechte Wirtschafts- und Sozialordnung, die Ausbeutung und Zerstörung von Natur, Tieren und Menschen, die Fehlentwicklungen und gefährlichen Umweltveränderungen in Hinsicht auf „Klimawandel, Abbau der Ozonschicht, Landnutzung, Süßwasserver- brauch, Verlust der Artenvielfalt, Übersäuerung der Ozeane, Stickstoff- und Phosphor- eintrag in Biosphäre und Meere, Aerosolgehalt der Atmosphäre, Belastung durch Chemi- kalien“ (Seite 33/34) sowie „die Irrwege der industriellen Fleischproduktion“ (Seite 35).

In den folgenden Kapiteln beschreiben Christophe André, Jon Kabat-Zinn und Matthieu Ricard u.a. anhand aktueller psychologischer Studien, wie Achtsamkeitspraxis und Meditation unseren Geist vor den schädlichen Ablenkungen, Zwängen und gewollten Frustrationen des Materialismus, der künstlichen Unzufriedenheit, des Zeitdrucks, des Egoismus und Konkurrenzdenkens schützen können und zugleich hinführen zu mehr Altruismus, Dankbarkeit, Einfachheit, Großzügigkeit, Heilung, Gemeinwohlorientierung und sozialer Verbundenheit sowie zu einem langfristigen Denken, das wesentlich größere Zusammenhänge einbezieht als das sekundenkurze Denken der globalen Finanzwelt.

Pierre Rabhi erweitert den Achtsamkeitsaspekt auf den Umgang mit der Erde und die Kultivierung von Humus, um die Lebenskraft und Fruchtbarkeit der Böden zu bewahren. Durch das kooperative Miteinander zwischen Menschen sowie zwischen Mensch und Natur kommen wir zudem einem zyklischen Zeitverständnis wieder nahe, finden zu „glücklicher Genügsamkeit“ und sind nicht länger bewußtlose Konsummarionetten auf der sinnlosen Jagd nach Selbstwertprothesen.

Die von den Autoren angeregte „Achtsamkeitsrevolution“ wirkt der Natur-  und Selbst-entfremdung entgegen, nährt und bestätigt die in uns angelegten Samen der Liebe, Güte und der Empathie und fördert unsere ganzheitliche Erkenntnisfähigkeit. Das harmonische Zusammenwirken von Geist und Herz führt zu mehr Gelassenheit und Zufriedenheit.

Jeder der Autoren verweist ergänzend auf für ihn vorbildliche Persönlichkeiten, die ihn inspirieren und wartet mit ganz praktischen, unkomplizierten Anregungen für den Lebensalltag auf.

Der Anhang zum Buch informiert kurz und bündig über vielfältige „Projekte, die die Welt bewegen“, nebst entsprechenden Linkadressen und Literaturhinweisen, wie beispiels-weise: www.colibris-lemouvement.org
www.siebenlinden.de
www.mbsr-verband.de
www.foodsharing.de
www.slowfood.de
www.slowfoodyouth.de

»Die Utopie zu leben, das heißt vor allen Dingen zu akzeptieren, dass etwas im Werden begriffen ist. Ein Geschöpf voller Achtsamkeit und Mitgefühl zu sein, ein Geschöpf, das mit seiner Intelligenz, seiner Fantasie und seinen Händen dem Lob des Lebens dient … « (Seite 157)

 

Hier entlang zum Buch und zur LESEPORBE auf der Verlagswebseite:
https://www.randomhouse.de/Buch/Wer-sich-veraendert-veraendert-die-Welt/Christophe-Andre/Koesel/e459714.rhd

Die Autoren:

»Christophe André ist Arzt, Psychiater und Autor erfolgreicher Bücher über die Kraft der Emotionen. Als einer der Ersten hat er Achtsamkeitsmeditation in die Psychotherapie integriert.«

»Jon Kabat-Zinn, emeritierter Professor für Medizin und Bestsellerautor, gilt als Vater der modernen Achtsamkeitsmeditation. Sein Programm MBSR (Stressbewältigung durch Achtsamkeit) wird weltweit unterrichtet.«

»Pierre Rabhi ist Poet, Philosoph und Begründer der Agro-Ökologie, einer von Menschlich-keit geprägten Landwirtschaft. Er entwickelt Projekte für Länder, die an Wassermangel leiden.«

»Matthieu Ricard, Naturwissenschaftler und anerkannter Fotograf, lebt seit über 25 Jahren als buddhistischer Mönch. Der Übersetzer des Dalai Lama setzt sich für zahlreiche humanitäre Projekte ein.«

 

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Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben

  • von Matt Haig
  • Originaltitel: »Reasons To Stay Alive«
  • Deutsch von Sophie Zeitz
  • DTV Verlag,  März 2016   www.dtv.de
  • Deutsche Erstausgabe
  • gebunden mit Schutzumschlag
  • 304 Seiten
  • 18,90 € (D), 19,50 € (A)
  • ISBN 978-3-423-28071-6
    Ziemlich gute Gruende am Leben zu bleiben 9783423280716

DEPRESSION  OHNE  SCHEUKLAPPEN

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Mit entwaffnender Verletzlichkeit und tapferer Hoffnung umkreist Matt Haig das Thema Depression. Er nennt sie die „unsichtbare Krankheit“ und versucht, Betroffene dazu anzuregen, ihr Leiden nicht zu verschweigen, sondern zur Sprache zu bringen. Seiner Erfahrung nach helfen Worte (gesprochene und geschriebene), die depressive Isolation zu verlassen und Verbindung zu anderen Menschen und zur Welt herzustellen, was durchaus ein erster Schritt zur Heilung sein kann.

„Was sollen wir also tun? Reden, Zuhören. Zum Reden ermuntern. Zum Zuhören ermuntern. Das Gespräch weiterführen. Die Augen offen halten, uns nach Leuten umsehen, die sich vielleicht am Gespräch beteiligen möchten. Wiederholen, immer und immer wieder, dass Depressionen nichts sind, das man »bekennt«, wofür man sich schämen muss, sondern eine menschliche Erfahrung … Die Depression, das bist nicht du. Sie ist etwas, das dir passiert. Etwas, das häufig durch Reden besser wird. Durch Worte. Trost. Unterstützung … Wo man reden kann, ist Hoffnung.“ (Seite 85/86)

Matt Haig weiß, wovon er schreibt, denn er ist selbst betroffen. Aus seiner schweren Depression in Kombination mit Angststörungen fand er heraus – u.a. auch dank der liebevollen Unterstützung seines familiären Umfeldes. Inzwischen hat er noch depressive Phasen, aber nicht mehr die alle Hoffnung und alle Freude verschlingende Dunkelheit, die ihn einst fast in den Selbstmord getrieben hätte.

Seine Symptom- und Situationsbeschreibungen sind sehr anschaulich und ermöglichen dem Leser eine ahnende Annäherung an den lähmenden, entmutigenden, freudlosen und derealisierenden Depressionszustand. Die unkonventionelle und leicht verständ- liche Herangehensweise, die auch depressionsunerfahrenen Lesern einen Zugang zur unsichtbaren Krankheit Depression ermöglicht, finde ich gelungen.

So ist sein Buch eine Zusammenstellung von Fakten und Selbsterfahrungen zum Thema Depression und Angst sowie von fiktiven Dialogen mit der Depression. Es gibt Listen von berühmten Persönlichkeiten, die an Depressionen litten, eine subjektive Liste mit schädlichen und heilsamen Dingen, ergänzende Listen mit wertvollen Empfehlungen („Gründe, am Leben zu bleiben“ oder „Wie man für jemanden mit Depressionen oder Ängsten da ist“) und zu guter Letzt eine „Anleitung zum Leben“ mit 40 hilfreichen Ratschlägen, wie beispielsweise Rat Nr. 26: „Von keinem Medikament auf der Welt wirst du dich tief drin so gut fühlen, wie wenn du nett zu anderen Menschen bist.“ (Seite 290)

Matt Haig hat gleichwohl kein klassisches Ratgeberbuch verfaßt, sondern er führt uns – verteilt auf fünf Leseportionen mit den Überschriften: „FALLEN, LANDEN, AUFSTEHEN, LEBEN, SEIN“ – durch seine persönliche Erfahrung mit Depression und Angststörung. Seine authentischen und selbsterfahrenen Informationen dürften für Betroffene eine erste Hilfe und Orientierung sein oder vermitteln zumindest das tröstliche Gefühl, nicht der einzige Mensch auf Erden zu sein, der sich ausgesetzt, entkräftet, sinnlos und lebensmüde fühlt.

Es gibt keine Pauschalrezepte, die für jeden passen, und deshalb ist es in Ordnung, daß der Autor einfach von den Bedingungen und Methoden (Yoga, lange Spaziergänge, Lesen und Schreiben, Meditation, gesundes Essen …) berichtet, die für ihn heilsam und unterstützend waren und sind.

Dem respektvollen und achtsamen Umgang mit dem Thema Depression fehlt es zugleich auch nicht an durchaus humorvoll-selbstironischen Elementen. Die besondere Qualität dieses Buches liegt in seiner berühren- den, warmherzigen Lebenszugewandtheit, seinem tröstlichen Mitgefühl und dem glaubwürdigen Versprechen, daß es sich lohnt, die Depression zu überwinden.

Es gelingt Matt Haig wirklich den Leser einerseits mit dem Phänomen Depression vertraut zu machen, und ihm andererseits die Kostbarkeit, Schönheit und das Gefühlswunder des Lebens (wieder) schmackhaft zu machen und auf diesem Wege seinen Lebenswillen zu stärken.

„Die Menschen legen so viel Wert auf das Denken, aber das Fühlen ist genauso wichtig. Ich will Bücher lesen, die mich zum Lachen und zum Weinen bringen, die mir Angst und Hoffnung machen und mich triumphieren lassen. Ich will, dass ein Buch mich umarmt oder am Kragen packt. Ich habe auch nichts dagegen, wenn es mir einen Schlag in dem Magen versetzt. Denn wir sind hier, um zu fühlen.
Ich will das Leben.
Ich will es lesen und schreiben und spüren und leben.“ (Seite 265)

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der DTV-Verlagswebseite:
https://www.dtv.de/buch/matt-haig-ziemlich-gute-gruende-am-leben-zu-bleiben-28071/

Das gleichnamige Hörbuch ist beim Audio Verlag erschienen:
Ungekürzte Lesung von Barnaby Metschurat
Der Audio Verlag
4 CDs, ca. 5 Stunden und 16 Min.
19.99 € (D), 22.50 € (A)
ISBN 978-3-86231-661-8
Eine Hörprobe gibt es hier: https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/ziemlich-gute-gruende-am-leben-zu-bleiben-haig-matt-978-3-86231-661-8/

Der Autor:

»Matt Haig, geboren 1975 in Sheffield, hat bereits mehrere Romane und Kinderbücher veröffentlicht, die mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet und in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Er lebt in York und London. In Deutschland bekannt wurde er mit seinem Romanbestseller „Ich und die Menschen“.«  Mehr unter www.matthaig.com

Querverweis:

Und hier geht es zu Matt Haigs nachdenklich-amüsanten Roman „Ich und die Menschen“, in dem uns die außerirdische Perspektive auf die Erde und die menschliche Zivilisation einen ganz besonderen Blick auf das Alltägliche verschafft:
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2014/04/01/ich-und-die-menschen/

Leselebenszeichen-Datenschutzerklärung: https://leselebenszeichen.wordpress.com/datenschutzerklaerung/

Frau Kassel will Wunder

  • von Ulrike Schwieren-Höger
  • Roman
  • Verlag Hergarten-Media GmbH Juli 2015
  • Kartoniert
  • 224 Seiten
  • 12,90 €
  • ISBN 978-3-936822-96-0
    Frau Kassel will Wunder

H E I L U N G S P A R C O U R S

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Wenn Sie zu den Menschen gehören, die sich im Krankheitsfalle nicht nur behandeln lassen wollen, sondern auch selbstbestimmt handelnd an ihrer Heilung mitwirken möchten, finden Sie in „Frau Kassel will Wunder“ ein gutes Vorbild, inklusive Risiken, Chancen und Nebenwirkungen. Die Autorin schreibt nicht eindimensional GEGEN Schulmedizin und FÜR Alternativmedizin, sondern sie strebt die Erweiterung des Heilungsspielraums um viele Wege und wahlweise auch Wunder an.

Charlotte Kassel, eine Anwältin, ist an Krebs erkrankt und befindet sich zwecks Chemotherapie in einem Kölner Krankenhaus. Ihre Frage nach alternativen, naturheilkundlichen oder einer ganzheitlich mehrere Methoden verbindenden Behandlung wird mit der Begründung abgewimmelt, es gäbe zu wenig seriöse Studien und man wolle nicht herumexperimentieren.

Dr. Paul Junckers, ein Onkologe, ist unzufrieden mit der Schulmedizin. Es reicht ihm nicht, nur den Körper zu behandeln, er möchte Geist und Seele in die Therapie einbeziehen. Deshalb hat er gekündigt und sich in ein einsames, altes Bauernhaus in der Eifel zurückgezogen, wo er nun erste Schritte als Geistheiler unternimmt und die Tradition der Eifler Spruchheiler und Gesundbeter erforscht.

Eines Nachts schleicht sich Charlotte trotzig aus der Klinik, einfach um mal andere Luft zu atmen und normales Leben zu spüren. Weit kommt sie nicht, die körperliche Schwäche veranlaßt sie dazu, sich auf die Stufen vor dem Eingang hinzusetzen. Ein Passant spricht Charlotte besorgt an, setzt sich neben sie und zieht sogar seinen Parka aus, um sie damit zu wärmen. Sie kommen ins Gespräch, und der Mann zeigt Charlotte eine Glaskugel und behauptet, daß er darin Wunder sammle.

Kurz darauf erscheint ein Pfleger und bringt Charlotte zurück in ihr Zimmer. Aber sie hat die E-Mail-Anschrift ihrer Zufalls-Treppenbekanntschaft und beginnt einen lebhaften Briefwechsel mit dem freundlichen Unbekannten namens Paul. Diesem Brieffreund vertraut sie im ausführlichen Schriftgespräch ihre Gedanken, Empfindungen, Entdeckungen, Zweifel und Hoffnungen an. Paul ermutigt sie und vermittelt ihr auch philosophisch-therapeutische Hinweise.

Im Gespräch mit ihrer Ärztin erfährt Charlotte, daß sie eine schleichende Form des Krebswachstums hat, was einerseits die Behandlung erschwert und andererseits einen gewissen Zeitspielraum ermöglicht. Während die Ärzte noch prüfen wollen, ob eine Stammzellentransplantation sinnvoll sei, verläßt Charlotte die Klinik und besucht ihre Schwester, die in der Eifel lebt. In dieser ländlichen Umgebung erhofft sich Charlotte bessere Besinnungsmöglichkeiten und Erholung vom Großstadtleben.

Die fürsorglich-zugewandte Begegnung auf der Kliniktreppe und der briefliche Austausch mit Paul haben den Impuls und die Hoffnung in Charlotte geweckt, sich eigenverantwortlich nach alternativen, ganzheitlichen Heilungsmöglichkeiten umzusehen.

Zwar wurden auch zuvor schon diverse wohlgemeinte Heilversprechen an Charlotte herangetragen, sei es die ewige Gesundheit durch Rohkosternährung, die Früherkennung von Schockerlebnissen, die sich im Hirnscann ablesen ließen oder Transzendentale Meditation, aber jetzt wächst Charlottes Wunsch und Wille, ihren eigenen Weg zu gehen und mutig einiges auszuprobieren.

Mit ihrer Schwester, die sich der matriarchalen Naturreligion verbunden fühlt und einem Wicca-Kreis angehört, reflektiert sie über ihre familiären und religiösen Prägungen und über das Überschreiten familiärer und religiöser Verbote und Grenzen.

Charlotte sucht und findet, befaßt sich mit Achtsamkeitsübungen, Naturverbundenheit, Lichtmeditation, Quantenphysik und Quantenmedizin sowie Geistheilung. Sie lernt ihren Atem zu lenken, besser im Augenblick verankert zu SEIN und weniger zu denken, sie besucht spirituelle Zentren (Findhorn, Tempel von Damanhur) und erfährt Glaubwürdiges und Zweifelhaftes, sie trifft einen verspielten Weisen und eine liebevolle Heilerin, ihre Achtsamkeit und ihr Vorstellungsvermögen wachsen sowie ihr Gespür für das, was ihr wirklich gut tut. Schließlich empfängt sie sogar im Traum eine heilsame Botschaft von ihrer verstorbenen Großmutter.

Kurz: Sie kommt sich selbst wirklich näher, sie schöpft Hoffnung und Zuversicht, und eine Andeutung von Liebe liegt offenbar auch auf ihrem weiteren Weg …

Nicht umsonst hat sich Charlotte einen Spruch von Albert Einstein als neues Lebensmotto erwählt: „Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines.“

Eingebettet in die spannende Rahmenhandlung der Heilungssuche und Lebenssehnsucht Charlotte Kassels öffnet dieser Roman anschaulich-anregende Perspektiven auf Krankheit und Heilung, Angst und Vertrauen, Normalität und Verrücktheit, Transformation und Stagnation, Leben und Tod, Selbstakzeptanz und Mut. Wer diesen Wegweisern gerne vertiefend folgen möchte, findet im Anhang eine entsprechende Literaturliste.

Zufällig habe ich eines der dort empfohlenen Bücher ebenfalls besprochen und zwar im Stil eines Medikamenten-BEIPACKZETTELS:
Das Geheimnis der Heilung. Wie altes Wissen die Medizin verändert“ von Joachim Faulstich: https://leselebenszeichen.wordpress.com/2013/05/15/das-geheimnis-der-heilung/

Die Autorin:

»Ulrike Schwieren-Höger, 1951 geboren, hat lange Zeit als Redakteurin für große Tageszeitungen gearbeitet und in mehreren Verlagen Reiseführer sowie Bildbände veröffentlicht.
Eine schwere Erkrankung führte sie in Grenzbereiche. Sie besuchte alternative Zentren, trat in Kontakt mit Geistheilern und erkannte, dass Heilung ein Prozess ist, der Körper Geist und Seele gleichermaßen umfasst, und zum Umdenken auffordert. Ihre Erfahrungen verarbeitete sie einfühlsam zu dem Roman „Frau Kassel will Wunder“.«

Mehr auf:   https://schwierenhoeger.com/

PS:
Eine weitere feine Rezension dazu gibt es bei REINGELESEN: https://reingelesen.wordpress.com/2016/05/25/frau-kassel-will-wunder-noch-ein-blogparaden-special/

 

Als der Sommer eine Farbe verlor

  • von Maria Regina Heinitz
  • Roman
  • Berlin Verlag  April 2015  http://www.berlinverlag.de
  • 496 Seiten
  • Taschenbuchausgabe
  •  9,99 € (D), 10,30 € (A), 13,90 sFr.
  • ISBN: 978-3-8333-1020-1
  • inzwischen ist dieser Roman nur noch als E-Buch erhältlich
  • ISBN: 978-3-8270-7699-1*
    Als der Sommer eine Farbe verlor

ZWISCHEN  DEN  ZEILEN

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

„Als der Sommer eine Farbe verlor“ erzählt in einer sinnlich-vielschichtigen, lasierenden Sprache von Nähe und Ferne, Lösung und Bindung, Imagination und Wirklichkeit, Schmerz und Heilung, Verlust und Geborgenheit sowie von Familie und Freundschaft, Liebe, Tapferkeit und Hoffnung. Dieser Roman ist berührend, ohne zu belasten, er enthüllt, ohne zu entblößen und er macht ein komplexes Gefühlsspektrum wunderbar sichtbar.

Die dreizehnjährige Bénédicte, kurz Bicky genannt, verbringt mit ihrem kleinen Bruder Marcel einen sommerlichen, heiter-verspielten Ferientag. Die Kinder sind einfach glücklich, alles blüht, zwitschert und lebt, der Jasmin duftet vor blauem Himmel, und ihre geliebte Großmutter, zärtlich Mamique genannt, ist bei ihnen in Hamburg zu Besuch.

Aimée, die Mutter der Kinder, ist eine bekannte Malerin, deren Gemüt sich immer wieder verdunkelt und die sich dann aus dem familiären Leben zurückzieht und in ihr Atelier verkriecht, um ihre emotionale Not auf die Leinwand zu bannten.

Die Kinder sind mit diesen mütterlichen Stimmungen vertraut und nennen sie „Farfadetnoir“ (schwarzer Kobold). Der Vater arbeitet als Mediziner und bittet in den Farfadetnoir-Notfällen Mamique, seine Schwiegermutter, um familiären Beistand.

Übermütig tollen die Kinder mit ihrer rüstigen Großmutter durch den Garten, anschließend bereitet Mamique ihnen ihre köstlichen Blaubeerpfannkuchen zu, und die Kinder futtern sich die Bäuche rund. Bicky wird mit einer Portion Blaubeerpfannkuchen ins Atelier geschickt, damit ihre Mutter auch in den Genuß dieser Lieblingsspeise kommt.

Im Atelier betrachtet Bicky nachdenklich das Bild, an dem ihre Mutter seit Monaten malt, und eine Ahnung schmerzlicher familiärer Verstrickung streift ihr Bewußtsein und weckt Fragen in ihr. Da die Mutter nicht im Atelier ist, vermutet Bicky sie im Bade- zimmer und steht nach wenigen Schritten in einer Blutlache, die der Selbstmordversuch der Mutter hinterlassen hat. Die Mutter kann gerettet werden und kommt in ein „Sanatorium“. Wie erholen sich die Kinder von einem solchen Schock?

Der Vater beschließt, ein Arbeitsangebot als Leiter einer psychiatrischen Klinik in einer Kleinstadt anzunehmen und Hamburg zu verlassen. Bereits zwei Wochen später zieht die Restfamilie von Hamburg nach Sprede, „eine heile Was-will-man-mehr-Kleinstadt“. Sie wohnen in einer alten Villa in unmittelbarer Nähe zur neuen Arbeitsstelle des Vaters. Den großen, verwilderten Garten, der die Villa umgibt, nennt der Vater eine „Paradies für Kinder“, aber zunächst fühlen sich die entmutterten Kinder alles andere als paradiesisch.

Mamique, die sie nicht begleiten kann, verspricht aber, wieder zu Besuch zu kommen. Eine resolute Haushälterin wird eingestellt, die für äußere Ordnung und geregelte Mahlzeiten sorgt. Einen Fernseher gibt es nicht, aber der Vater installiert in jedes Zimmer unsichtbare Lautsprecher und beschallt die Bewohner mit klassischer Musik („Brahms ordnet die Gedanken!“) und mit den täglichen Radionachrichten. So läßt die Autorin im Verlaufe des Romanhandlungszeitraums immer wieder streiflichternd die Nachrichtenereignisse der Jahre 1976 bis 1978 einfließen.

Fürsorglich bemuttert Bicky ihren kleinen Bruder, und die Geschwister richten sich eine gewisse Geborgenheit miteinander ein; sie freunden sich mit den neuen Räumen an und erkunden nach und nach entdeckungslustig die Umgebung. Die Mutter schreibt ihren Kindern regelmäßig Briefe (in Schriftform für Bicky und in Bildform für Marcel, der noch nicht lesen kann).

Bicky leidet nicht nur an dem Verlust der mütterlichen Zuwendung, sondern auch daran, daß die Erwachsenen ihr Zusammenhänge verschweigen. Sie tun dies zwar, um sie zu schonen, aber die Unstimmigkeiten und Unklarheiten bezüglich des Aufenthalts- ortes der Mutter und der Hintergründe der mütterlichen Depression führen zu phantasievollen Vermutungen und kindlichen Fehlschlüssen, die ihr eigenes psychologisches Belastungspotential haben.

Zweimal wöchentlich geht Bicky auf Anordnung ihres Vaters zu einer Kinderpsychologin, um ihr Trauma zu verarbeiten. Doch sie hat längst eigene Wege gefunden, sich zu ermutigen und den Herausforderungen des Lebens konstruktiv und kreativ zu begegnen, beispielsweise ihre Methode der Eintagsfliegentage, die es ihr ermöglicht, Neues und Unerwartetes zu tun, weil es für die Verwirklichung mancher Dinge exakt nur diesen einen Moment gebe und sonst keinen. Diese Jetzt-oder-nie-Haltung hilft ihr über so manche Alltags- und Angsthürde hinweg.

Dank ihrer Feinfühligkeit erkennt sie die emotionalen Gegebenheiten, Charakterstärken und -Schwächen anderer Menschen sehr genau und beschreibt diese auf eine einleuchtend anschauliche, musisch-malerische Weise.

Und dann lernt sie Susi Engel kennen. Dieses hochbegabte, eigenwillige Mädchen wird ihre beste Freundin, mit der sie wirklich alles besprechen kann. Die beiden Einzel- gängerinnen sind wie füreinander geschaffen, und gemeinsam forschen sie den abgründigen und romantischen Geheimnissen ihres Umfeldes nach.

Zwischen Bickys Spurensuche und ihren phantasievollen Versuchen, Ordnung in ihr aufgewühltes Gefühlsleben zu bringen, liegt ein weiteres Geheimnis, das erst ganz zum Schluß offensichtlich wird und den Leser erhellend überrascht. Tatsächlich sind die Hinweise auf diese verborgene Erlebnisebene wohldosiert und unauffällig über den Verlauf der ganzen Geschichte verstreut und werden uns Lesern erst im Rückblick so recht DEUTLICH.

Bicky lernt gewissermaßen SEHEN, sie reift und wächst, begeistert sich fürs Theater und sie verliebt sich in den Jungen Misha, der dort als Statist arbeitet. Misha kennt sich aus mit Verlust und Trauer; er hat bereits beide Eltern verloren und lebt bei seiner Tante. Die Liebesannäherung von Bicky und Misha ist von anrührender Zärtlichkeit und ein ganz großes Glück für Bickys Herzensheilung und Wahrheitsfindung.

Mit Mishas Hilfe tritt Bicky aus dem Schatten der mütterlichen Verstrickung und der verschwiegenen Vergangenheit heraus und betritt endlich ihre Gegenwart und ihren eigenen hoffnungsvollen Weg.

Dieser außergewöhnliche Roman ist von einer schwebenden Leichtigkeit, die man dem ernsten Thema kaum zugetraut hätte. Das Gleichgewicht von Ernst und Heiterkeit, Kinderspiel und Kindertragik, Verletzlichkeit und Tapferkeit, die geschickte Figurenchoreographie, die einfühlsamen Dialoge, der lebendige Spannungsbogen, die stimmungsvollen Szenerien und die sinnlich-musische Perspektive „malen“ eine sehr lesens- und sehenswerte Geschichte.

Zum Ausklang nun ein Zitat, das die poetische Bildhaftigkeit illustrieren mag:

»Meine Träume in dieser Nacht waren verschachtelter als die, durch die ich mich sonst hindurchträumen musste. Sie waren wie unzählige Meeresober- flächen, durch die man auftaucht und meint, Luft holen zu können, das Ende erreicht zu haben, endlich Sauerstoff zu atmen. Traumende, und dann geht es doch weiter, immer weiter, ohne an den Eingang der Wirklichkeit zu gelangen, aber immer knapp davor.«
(Seite 143)

 

*Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der  Verlagswebseite:
https://www.piper.de/buecher/als-der-sommer-eine-farbe-verlor-isbn-978-3-8270-7699-1-ebook

 

Die Autorin:

»Maria Regina Heinitz, geboren 1968 in Isny (Allgäu), studierte Deutsche Sprache, Literatur und Französisch, arbeitete als Artbuyerin und Fotoproduzentin und erhielt 2009 den Literaturförderpreis der Kulturbehörde der Hansestadt Hamburg. Sie lebt in Hamburg.«
http://www.mariareginaheinitz.de/

QUERVERWEIS:

Eine feine Ergänzung zu diesem Roman ist das Sachbuch „Das bleibt in der Familie“ von Sandra Konrad, in dem die Risiken und Chancen transgenerationaler Übertragung einleuchtend dargestellt werden. Hier ist meine Besprechung dazu:
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2013/08/07/das-bleibt-in-der-familie/

 

Leselebenszeichen-Datenschutzerklärung: https://leselebenszeichen.wordpress.com/datenschutzerklaerung/

Heilung braucht Wahrheit

  • Was du nicht lebst, lässt dich nicht leben
  • von Klaus Konstantin
  • Sheema Medien Verlag 2011                              http://www.sheema-verlag.de
  • gebunden, 195 Seiten
  • ISBN 978-3-931560-42-3
  • 23 €
    Heilung braucht Wahrheit

EINE  HEILSLEERE  OHNE  HEILIGEN  BIMBAM

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

„Heilung braucht Wahrheit“  ist eine im besten Sinne ENTtäuschende Lektüre:
Keine Heiligenscheinverpackung für Egowünsche, kein Erleuchtungs- wettbewerb, keine Karmakonkurrenz, also auch keine Karmalorbeeren, keine Engelsschwingen, keinerlei Beweihräucherung, sondern die nackte Wahrheit, kein Kuschelstoff, sondern eine bittersüße Medizin, gleichwohl herausfordernd und befreiend ego-auflösend.

Um es gleich schonungslos vorwegzunehmen: Der Superporsche als krönende Belohnung für ein geheiltes Mangelbewußtsein kommt in diesem Ratgeber nicht vor. Solche Heilswerbebotschaften können Sie sich ungetrost abschminken.

 „Es gibt keine Heilung für das Ich, sondern nur eine Heilung von der Illusion eines Ichs.“
(Seite 8)

Eigentlich ist mit diesem Satz schon alles gesagt, aber unser Egoverstand hat es gern etwas ausführlicher, und Wiederholungen und Illustrationen des Lebenslernstoffes dienen durchaus der Vertiefung und der Befreiung.

Klaus Konstantin betont, daß unsere Wirklichkeit stets ein vollkommener Spiegel unseres Bewußtseins ist und daß es aus der umfassenderen Seelenperspektive an diesem Sosein nie und nimmer etwas zu bemängeln, zu verbessern oder abzulehnen gibt.

„Da alles Äußere nur dazu da ist, dich auf einen Aspekt deiner selbst zurückzuwerfen, ist alles genauso, wie es ist, vollkommen in Ordnung. Sonst wäre es nämlich anders.“
 (Seite 77)

Alles, was in deinem Leben geschieht, ist jederzeit perfekt auf die Erkenntnisprozesse abgestimmt, die nötig sind, um dich zurück in deine innere Ordnung zu bringen.“
 (Seite 177)

Um in Einklang mit der „eigenen“ Seelenessenz zu kommen, ist es heilsam, die inkar- nationsüblichen Ich-Strukturen als illusionäre, vom Wesentlichen ablenkende Vor- bzw. Verstellungen zu erkennen und abzulegen wie Kleidungsstücke, mit denen man sich lediglich verkleidet hat.

Der Kreislauf von der Selbstvergessenheit zur Selbsterinnerung sowie die Gegeben- heiten der Polarität bieten unendliche Erfahrungs- und Entfaltungsmöglichkeiten und lehrreiche Perspektivenwechsel  –  für die Seele ein Kinderspiel  –  für das Ego ein Drama. So gehört der Kontrast zwischen grenzenlosem Bewußtsein und beschränktem Egoradius zu den Requisiten jedes Schicksalsdrehbuches.

Der Seele mehr Ausdruck zu geben verlangt radikales Vertrauen, bedingungsloses EINVERSTANDENSEIN mit der individuellen – wie auch immer gearteten – „seelischen Kernessenz“  und die innere Bereitschaft, mit seelischer Tiefenschärfe Egoballast abzuschälen.

Sich der inneren Führungskraft der Seele hinzugeben ist keine Garantie für Zucker- schlecken, sondern für mehr Wahrhaftigkeit. Die Selbsterkenntnis, die hier geschehen kann, ist
vollkommen offen und jenseits von Gut und Böse.

„Wahre Freiheit ist die innere Gewissheit, dass du genau so, wie du bist, vollkommen in Ordnung bist, und zu jeder Zeit am richtigen Ort. In dieser radikalen Selbstakzeptanz löst sich das Ich-Empfinden in grenzenlose Liebe auf.“
(Seite 20)

Klaus Konstantin erKLÄRT in seinem Buch ausführlich, einleuchtend und provokant seine BetrachtungsWEISE der Selbst-Erinnerung, der seelischen Essenz, des Polaritäts- prinzips, des Spiegelprinzips, und er geht ein auf die Themen: Gefühl, Bewußtsein, Liebe, Macht, Schatten, Angst, Ego-Demontage und Vertrauen.

Ein vom Autoren empfohlenes Erkenntniswerkzeug ist der Wechsel von der Ich-Identifikation zur Beobachterposition. Ich erkenne, daß sich mein Lebensfilm auf der Leinwand von Raum und Zeit sowie unter den Bedingungen der Polarität zeigt und daß dabei bestimmte ersehnte und gefürchtete Gefühlsrollen von meiner Persönlichkeit erfahren werden. Ich kann dagegen Widerstand leisten, ich kann mich aber auch dem Geschehen hingeben – es ist gleich-gültig, denn es gibt keinen Karma-Oskar für die erleuchtetste Schicksalsinszenierung  zu gewinnen.

„Die Verlagerung deines Bewusstseins von der Ich-Wahrnehmung zur Wahrnehmung des Ichs ist das größte Glück, das du auf Erden erfahren kannst. Im Gegensatz dazu sind mystische Zustände und spirituelle Gipfelerlebnisse nur vorübergehende Erscheinungen, die du vielleicht in die spirituelle Vitrine stellen kannst, die dir im täglichen Leben jedoch nicht wirklich weiterhelfen.“
(Seite 114)

„Heilung braucht Wahrheit“  zu lesen ist wahrlich keine Streicheleinheit fürs Ego, aber es öffnet und erweitert  –  wenn man sich darauf einlassen kann   –  den inneren Horizont!

 „Verstehen ist kein Wissen, sondern die Klarheit, die zurückbleibt, wenn sich die Täuschung auflöst. Und so kannst du deine Fragen nur beantworten, indem du mehr und mehr selber zur Frage wirst – in einer Haltung des wertfreien, neugierigen Hinschauens und einer offenen Wahrnehmung, die weder an äußeren Objekten noch an irgendwelchen Vorstellungen von Wahrheit und Entwicklung anhaftet. Und indem du selber zur Frage wirst, gibst du dir auch gleich selber die Antwort – in Gestalt deines eigenen Lebens.“
(Seite 172)

 

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.sheema-verlag.de/verlagsprogramm/heilung-braucht-wahrheit/

Der Autor:

»Klaus Konstantin leitet zusammen mit Ursula Maria Auktor das Clarius-Institut  für Bewußtseinsforschung und Potenzialentwicklung in der Schweiz. Sie sind Begründer des Bewußtseinstrainings  Remember-Prozess®, der darauf aufbauenden Visionsarbeit Pana-Experience®  und der verdeckten medialen Aufstellungsarbeit Klar-Stellung. Daneben bieten sie Einzel- und Paarberatungen an.«  http://www.clarius-institut.info

 

Leselebenszeichen-Datenschutzerklärung: https://leselebenszeichen.wordpress.com/datenschutzerklaerung/

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Das Geheimnis der Heilung

Faulstich, Das Geheinis der Heilung

HEILUNG  IST  DIE  BESTE  MEDIZIN
Buchbeipackzettel von Ulrike Sokul ©

Was ist das Buch „DAS GEHEIMNIS DER HEILUNG “ und wie wird es angewendet?

„DAS GEHEIMNIS DER HEILUNG“ ist ein geistiges Arzneimittel und darf bei allen möglichen Erkrankungen und Gesundungen hilfreich und bewußtseinserweiternd zum Einsatz kommen. Die Einnahme erfolgt einfach durch aufmerksames Lesen.

Wie ist das Buch zu lesen?

Soweit nicht anders verordnet, empfehlen wir für Erstleser eine Lektüre im ganz persönlichen Lesetempo, mit wenigstens 50 Seiten täglich, so daß eine komplette Einnahme innerhalb einer Woche erfolgt.
Zur geistigen Verarbeitung der vielen neuen und konstruktiven Informationen zu bleibendem Wissen und zur neuronalen Verankerung ist eine zwei- bis dreimalige Wiederholung der Lektüre sinnvoll.
Eine Leseüberdosis ist gänzlich unbedenklich und initiiert meist einen Heilschlaf, der den Betroffenen wertvolle traumtherapeutische Hinweise vermittelt.
Wir weisen darauf hin, daß Wechselwirkungen mit Ihrer jeweiligen persönlichen Erwartungshaltung quantenphysikalisch unvermeidlich sind!

Woraus besteht „DAS GEHEIMNIS DER HEILUNG“?

Der erste Wirkstoff dieses Therapeutikums ist geistige Belichtung und die Vermittlung einer mehrdimensionalen Perspektive auf unsere Lebenswirklichkeit.

Der zweite Wirkstoff ist die erfreuliche und überraschende Nachricht, daß die Grenzen zwischen Schulmedizin und Alternativmedizin nicht mehr hermetisch abgeriegelt sind und daß bereits fließende Übergänge stattfinden.

Der dritte Wirkstoff ist eine wohltuend ausgewogene Darstellung mit Herz und Verstand und Weisheit. Bereichert wird diese ganzheitliche Sichtweise durch anrührende Fallgeschichten.

Die Trägermaterialien des Therapeutikums sind Papier und Tinte, und diese werden im Allgemeinen gut vertragen und haben sich als langlebiges Medium bereits seit Jahrhunderten bewährt.

Der Autor Joachim Faulstich offeriert mit „DAS GEHEIMNIS DER HEILUNG“ eine faszinierende Sammlung und Beschreibung  teilweise jahrtausendealter Heilungsmethoden, wie z.B. die schamanische Trancereise  oder die Macht der Imagination. Dieses alte Wissen kombiniert er mit modernen Erkenntnissen, z.B. aus der Hirnforschung, die entdeckt hat, daß es auf gehirnphysiologischer Ebene keinen Unterschied zwischen einer gedachten oder tatsächlich ausgeführten  Handlung gibt. Das wiederum ist eine wissenschaftliche Bestätigung der Wirkungsweise von Imagination.

Die Lektüre des Therapeutikums macht den Leser/die Leserin unabhängig von monokausalen, einseitigen Erklärungsmodellen. Sie eröffnet viele Wege zur Heilung, stellt sie vor und bringt sie miteinander in Verbindung.

Zusätzlich nimmt der Autor uns mit auf eine Zeitreise durch die Entwicklungsstufen des menschlichen Bewußtseins:  vom archaischen Bewußtsein der menschlichen Frühgeschichte zum magischen Bewußtsein früher Stammeskulturen, über das mythische Bewußtsein der Frühantike bis zum rationalen Bewußtsein von heute. Die Inhalte, Glaubens- und Weltsichten der älteren Bewußtseinsschichten mögen im rationalen Alltagsbewußtsein fast vergessen sein, aber sie sind unser mitmenschliches Erbe und Bestandteil unserer Hirnstruktur, und sie wirken nach wie vor mit.

Somit wäre eine neue erstrebenswerte Bewußtseinsstufe das integrale Bewußtsein als Ausgangspunkt für eine Medizin, die altes und neues Heilwissen miteinander verbindet und eine grundsätzlich ganzheitliche Betrachtungsweise von Krankheit und Heilung kultiviert.
In seinem Buch stellt der Autor einige Pioniere vor, die erste unkonventionelle Schritte auf diesem neuen Weg wagen.

Es gibt eine Klinik in Berlin, die  »Therapeutic Touch« (Heilende Berührung durch Handauf- legen) im Pflegedienst eingeführt hat. Und auch im OP-Saal legt die Anästhesistin zwischen der Monitorkontrolle ihre Hände in berührender Begleitung auf die Patienten.

Die „Ärztlich-Schamanische Ambulanz“ in Wien bietet Krebspatienten ergänzend zu schul- und komplementärmedizinischen Therapien schamanische Behandlungen an; so werden die körperliche und die seelische Ebene behandelt und berührt.

Krankheit und Heilung stehen in einem nur teilweise sichtbaren Zusammenhang; eine maßgebliche Rolle spielen dabei die unendlich komplexen Wechselwirkungen und Rückkopplungen zwischen Körper, Geist und Seele, aber auch die Beziehung, die Kommunikationstiefe und das Vertrauensverhältnis zwischen Heiler und Heilungssuchendem sowie die generellen Lebensbedingungen des Betroffenen.

Die wesentlichsten Zutaten für eine integrierende Heilkunde sind die geistig-seelische Aufgeschlossenheit für altes und neues Heilwissen und die Entwicklung einer möglichst vielschichtigen Bewußtseinstransparenz, die der Komplexität unseres Lebensgewebes umfassender gerecht werden.

Das Buch „Das Geheimnis der Heilung“ ist selbst das beste Beispiel für eine wertschätzende und würdigende Betrachtungsweise, bei der Spiritualität und Wissenschaft Hand in Hand gehen und den Spielraum für Heilung erweitern.

Wie ist das Buchtherapeutikum aufzubewahren?

Während der Behandlung können Sie das Buch ständig bei sich tragen oder an Ihrem bevorzugten Leseort aufbewahren. Nachts empfiehlt es sich, das Buch auf den Nachttisch oder neben das Kopfkissen zu legen, denn die geistige Ausstrahlung wirkt sogar im Schlaf heilungsunterstützend. Auch bei Traumreisen sollte es im Handgepäck nicht fehlen!
Zur dauerhaften Lagerung eignet sich ein lichtgeschütztes Bücherregal oder ein staubgeschützter Bücherschrank.

Was  müssen Sie vor Einlesung des Buches beachten?

Das Buch sollte besser nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeiten gegen ausgewogene Darstellungen verschiedenster Therapieformen und akuten Vorurteilen gegen Komplementärmedizin.

Bei nur gering ausgeprägter Engstirnigkeit besteht eine gewisse Aussicht auf eine Erweiterung des Denkhorizontes. Testleser aus dieser Gruppe erfuhren oft eine Auflösung starrer Glaubensmuster und entwickelten eine mehrdimensionale Perspektive auf die Wirklichkeit.

Ausgeprägte, abergläubische Wissenschaftsgläubigkeit hingegen verhindert ein Überschreiten der Geist-Hirn-Schranke und läßt keine ungewollten Erkenntnisse ins Bewußtsein dringen. Bei diesem Personenkreis kam es in seltenen Fällen zu Kopfschmerzen und Übelkeit.

Besondere Vorsicht ist geboten bei chronisch positivistischer Grundhaltung und mechanistisch-reduktionistischem Welt- und Menschenbild; hier können drastische Intoleranzen und Bluthochdruck auftreten bis hin zu lesensgefährlichen Entzündungen. In freiwilligen Leseversuchen kam es jedoch nur in sehr, sehr seltenen Fällen (1:100.000) zu Buchverbrennungen.

Die Leseentscheidung liegt immer ganzheitlich in Ihrer eigenen Verantwortung!

Verkehrstüchtigkeit und Maschinenbedienung:

Selbstverständlich sollten Sie während der Lektüre weder ein Fahrzeug lenken noch eine Maschine bedienen. In den Lesepausen sind die ebengenannten Tätigkeiten ausdrücklich erlaubt.

Dauer der Anwendung:

Grundsätzlich kann „DAS GEHEIMNIS DER HEILUNG“ unbegrenzt konsumiert werden. Zur Ergänzung und beim Auftreten akuter Begeisterungssymptome empfehlen wir noch ein anderes Therapeutikum unseres Autoren: „DAS HEILENDE BEWUSSTSEIN“
ISBN 978-3-426-87330-4, 335 Seiten zu  9,99 €

Für weitergehende Lektüre und vertiefende Detailinformationen zu individuellen und speziellen Gesundheitsthemen fragen Sie bitte Ihren Arzt, Heilpraktiker oder Ihre Buchhändlerin.
In Anbetracht der immanenten Seinseinheit vertrauen wir Sie auch anderen Buchwegweisern aus koexistierenden Verlagen an.
Die Einnahme erfolgt in jedem Fall in eigener Verantwortung!

Zu Risiken und Nebenwirkungen:

Plötzliche Geistesblitze sind nicht ausgeschlossen, aber unbedenklich.

Vereinzelt kann eine vorübergehende Lesesucht entstehen, die von euphorischen Zuständen begleitet wird.

Manche Leser haben mit ihren intensiven Begeisterungssymptomen auch ihren Arzt oder Heilpraktiker angesteckt, was zu einer Verbesserung der Behandlungsbeziehung bis hin zu wechselseitigem harmonischen Einklang führen kann.

Bei Kooperativitätsresistenzen kann es aber auch zu Arztwechseln kommen.

Häufig  –  und unter der Voraussetzung geistiger Offenheit – wächst das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des eigenen Körpers. Auch die Achtsamkeit bezüglich der persönlichen Mitwirkung und Verantwortung an der Gestaltung der eigenen Lebenswirklichkeit  –  durch Denken, Sprechen und Handeln  –  nimmt erkennbar zu.

Eine häufig beobachtete Begleiterscheinung bei freiwilligen Testlesern ist ein erwachendes Interesse für Quantenphysik.
Bei besonderer Geistesspannweite, angeborener Herzensgröße oder karmischer Vorentlastung kommt es zu ansteckender Ausbreitung von Gefühlen der Dankbarkeit, Demut, Geborgenheit, Liebe, Mitgefühl, Verbundenheit und Zuversicht.

Kleinere und größere Spontanheilungen sind möglich, aber nicht zwangsläufig.

Danksagung:

Wir sind sehr dankbar, daß Sie sich für die Lektüre von „DAS GEHEIMNIS DER HEILUNG“ von Joachim Faulstich entschieden haben.
Wenn Sie mit unserem Therapeutikum zufrieden sind und es Ihnen geholfen hat, so empfehlen Sie uns doch bitte weiter.

Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns eine Resonanz zu Ihren Erfahrungen mit „DAS GEHEIMNIS DER HEILUNG“ geben.
Bitte senden Sie uns ein LESELEBENSZEICHEN, mit Ihrer Postanschrift, und wir übersenden Ihnen gerne eine Broschüre mit unseren Buchempfehlungen und natürlich auch eine inspirierende Leseprobe.

Weitere Informationen und Bücher rund um die  Themen „Spirituelle Heilmethoden“ und „Körper, Geist und Seele“  finden Sie im Internet unter https://www.droemer-knaur.de/verlag/knaur-menssana

Darreichungsformen bei gleichbleibendem Inhalt:

DAS GEHEIMNIS DER HEILUNG
Wie altes Wissen die Medizin verändert
von Joachim Faulstich
Originalausgabe gebunden, 351 Seiten           19,99 €
ISBN 978-3-426-65655-6
Diese Ausgabe ist inzwischen vergriffen!

Taschenbuchausgabe                                      12,99 €
ISBN  978-3-426-87483-7
Klinikpackungen ab 10 Exemplaren 😉

Sowie die gleichnamige DVD zum Buch        16,99 €
ISBN: 978-3-426-65710-2
Die DVD ist inzwischen vergriffen. Der Film ist jedoch unter nachfolgendem Link auf YouTube zu finden:

Hier entlang zum Taschenbuchbuch auf der Verlagswebseite:
https://www.droemer-knaur.de/buch/joachim-faulstich-das-geheimnis-der-heilung-9783426874837

Der Autor:

»Joachim Faulstich ist Buchautor und Regisseur wissenschaftlicher Fernsehdokumentationen. Für seine Arbeit wurden ihm zahlreiche Preise verliehen. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich mit alternativen Heilverfahren und aktueller Bewusstseinsforschung.«

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