Schnick Schnack Schabernack

  • Das Hausbuch der Reime und Lieder für die Allerkleinsten
  • Herausgegeben von Renate Raecke und Monika Blume
  • Illustrationen von Gerda Raidt
  • Gerstenberg Verlag, 6. Auflage Juli 2021 www.gerstenberg-verlag.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • Halbleinen
  • Format: 22 x 27 cm
  • 144 Seiten
  • durchgehend farbig
  • 25,00 € (D), 25,70 € (A), 32,50 sFr.
  • ISBN 978-3-8369-5198-2

Schnick Schnack Schabernack Titelbild 9783836951982

WÖRTERKLANG  &  SPRACHGEFÜHL

Kinderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Vor dem Sprechenlernen kommt das Lauschen! Damit schon die Kleinsten nicht nur Koseworte und Geplauder zu hören bekommen, sondern darüber hinaus mit melo- dischem Sprachklang angesprochen und angesungen werden können, stellt das vorliegende Buch eine vielsaitige Auswahl amüsanter und poetischer Texte zur Verfügung.

Wir finden hier Versspiele, Abzählreime, Kinderlieder (mit Noten), Fingerspiele, Festtags-reime, Kniereiter, Zahlen- und Buchstabenreime, Nonsensgedichte, Erzählgedichte und Zaubersprüche. Die Sammlung enthält überlieferte und moderne Texte sowie Anleitungen zur begleitenden gestisch-körperlichen Handhabung beim Aufsagen von Fingerspielversen und Kniereitern.

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Illustration von Gerda Raidt © Gerstenberg Verlag 2021

Die luftig-heiteren Illustrationen von Gerda Raidt setzen die in den Texten angesproch-enen Situationen und Themen mit einem Hauch von Nostalgie schön in Szene. Ein alphabetisches Verzeichnis der Autoren, Gedichte und Lieder sowie dazugehörige Quellenangaben erleichtern das Wiederfinden persönlicher Textlieblinge.
  
Mit einem solchen Hausbuch der Reime und Lieder läßt sich spielerisch und vergnüglich kindliche Sprachfreude, Sprachkompetenz und Ausdrucksvielfalt fördern. Dank der Verbindung von Wort, Berührung und Bewegung, wie sie bei vielen Fingerspielen und Kniereitern üblich ist, werden alle kindlichen Sinne angesprochen. Diese umfassende kommunikative Zuwendung zum Kind prägt sich besonders nachhaltig ein und bereichert nebst der familiären Bindung vor allem Wortschatz und Ausdrucksvielfalt – und einen Beitrag zur musikalischen Früherziehung leistet sie noch dazu.

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Illustration von Gerda Raidt © Gerstenberg Verlag 2021

 „Schnick Schnack Schabernack“ ist ein gutes Geschenk für werdende Eltern, zur Geburt, zur Taufe sowie zum ersten oder zweiten Kindergeburtstag. Dieses Hausbuch ist eine Wortschätzespeisekammer für die ganze Familie, mit kunterbunter Geschmacksvielfalt und abwechslungsreichen Themenkreisen, die sich mindestens bis zur Einschulung als melodisches, poetisches und sprachspielerisches Vademecum eignet.

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.gerstenberg-verlag.de/Kinderbuch/Hausbuch/Schnick-Schnack-Schabernack.html?noloc=1

Die Herausgeberinnen:

»Renate Raecke, geboren 1943, studierte Literatur- und Kunstgeschichte und arbeitete als Buchhändlerin und in verschiedenen Verlagen, bevor sie als freie Lektorin und Herausgeberin tätig wurde. Sie lebt in Pinneberg.
Monika Blume, geboren 1951, hat Erziehungswissenschaften und Soziologie studiert. Heute lebt sie mit Familie in München und arbeite nach Stationen in Verlag und Buchhandel als Autorin und Lektorin, aber auch als Pädagogin für Institutionen und Projekte.«

Die Illustratorin:

»Gerda Raidt, geboren 1975, lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Sie studierte freie Grafik in Halle und Leipzig, darauf folgte ein Meisterschülerstudium in Leipzig. Seit 2004 arbeitet sie als freie Illustratorin.«

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Die Schatzinsel

  • von Robert Louis Stevenson
  • Hörspiel
  • Hörspielbearbeitung: Heinz-Dieter Sommer
  • Regie: Leonhard Koppelmann
  • Musik: Henrik Albrecht
  • Produktion: Hessischer Rundfunk 2014
  • erschienen im Hörverlag, Oktober 2014   http://www.hoerverlag.de
  • 4 CDs
  • Laufzeit ca. 3 Stunden und 59 Minuten
  • 19,95 €
  • ISBN 978-3-8445-1591-6
  • Buchvorlage HANSER Verlag: Übersetzung & Herausgabe von Andreas Nohl
  • Die Rollen und ihre Sprecher:
  • Jim Hawkins: Maximilian von der Groeben       Long John Silver: Udo Wachtveitl
  • Dr. David Livesey: Sylvester Groth                  Squire John Trelawney: Gerd Wameling
  • Käptn Billy Bones: Thomas Fritsch                       Kapitän Smollett: Ulrich Pleitgen
  • Israel Hands: Wolf-Dietrich Sprenger                    Stevenson: Ulrich Noethen
  • Ben  Gunn: Matthias Habich                                       Papagei: Dirk Leonhard
    u.v.a.
    Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson

D O N N E R K I E L

Hörspielbesprechung von Ulrike Sokul ©

Ach, die alten Vertrauten meiner kindlichen Abenteuerlust und Phantasie, hier sind sie endlich wieder: Jim Hawkins, Long John Silver, Dr. David Livesey, Squire John Trelawney, Ben Gunn u.v.a.m.

Unzählige Male habe ich als Kind der Schatzinsel gelauscht und nachgeträumt. Damals gab es die EURPOA-Schallplatten, die in ihrer Kinderserie Märchen und klassische Abenteuerge- schichten als Hörspiele inszenierten – oft mit dem unübertroffenen Hans Paetsch als tragende Rolle oder Hintergrunderzähler und stets mit dramatischer Musik, gespielt vom EUROPA-Studioorchester.

Ich finde es überaus erfreulich, daß immer wieder „erwachsene“ Versionen alter Klassiker als Hörspiel produziert werden. So läßt man sich – auf der Erinnerungsgrundlage der kindlichen Begeisterung, ergänzt um den erwachsenen Erfahrungshorizont – wunderbar behaglich mit Abenteuern verwöhnen.

Die vorliegende Hörspielinszenierung hat meine Erwartung wahrlich noch übertroffen. Die Rollenbesetzungsliste ließ mich bereits frohlocken, doch die „ganzheitliche Darreichungsform“ dieses Hörspiels hat mir ganz und gar und prächtig gefallen.

Die plakative Aussage auf der Rückseite der CD-Hülle: »SO haben Sie die SCHATZINSEL noch NIE gehört!« kann ich nur unterschreiben. Denn es kommt nicht nur die Romanhandlung zu Wort, sondern auch die Entstehungsgeschichte der Schatzinsel.

Neben einer virtuos-atmosphärischen musikalischen Untermalung und Begleitung wurden auch einige Lieder hinzugefügt und eingesungen, die stilistisch wunderbar mit der Schatzinselstimmung und der schillernden Figur des Long John Silver harmonieren. Überhaupt geben die hier und da wiederholt einfließenden Lieder oder auch nur Lied- und Melodiefetzen der ganzen Geschichte zusätzlichen, sehr attraktiven Schwung.

Die überaus geschickt in den Handlungsverlauf eingeschobenen Ausflüge in die Entstehungsgeschichte der Schatzinsel erweitern die Abenteuergeschichte um den zwischenmenschlich-literarischen Hintergrund Robert Louis Stevensons.

Ich fand es hochinteressant, zu erfahren, daß Stevenson die Inspiration zur Schatzinsel durch eine Schatzkarte bekam, die sein kleiner Stiefsohn gezeichnet hatte. Zunächst spielerisch begann er, Figuren in diese Karte hineinzudichten und dem Stiefsohn dazu eine Seeräubergeschichte zu erzählen. Schließlich – wie es oft bei phantasievollen Schriftstellern der Fall ist – verselbständigten sich die ausgedachten Charaktere und schrieben sich beinahe von selbst.

Auch ein metafiktives Gespräch zwischen den literarischen Charakteren Long John Silver und Kapitän Smollett über die unterschiedliche Attraktivität von Schurken und Helden hat viel selbstironischen Reiz. Ich fand es spaßig, wie die beiden Figuren beim Geräusch des Tintenfaßaufschraubens eifrig wieder an ihre Buchposition eilen.

Ausnahmslos alle beteiligten Sprechspieler verstimmlichen ihre jeweilige Rolle lebhaft und mit überzeugender InsPIRATion und, wie mir scheint, auch mit viel Spielgenuß. Es ist bewundernswert, wie es ihnen gelingt, nur durch das Medium der Stimme soviel Lebensstoff zu vermitteln.

Als Zugabe folgt im Anschluß an das Hörspiel noch ein – von Hans Sarkowicz moderiertes – Gespräch mit dem Hörspiel-Autor Heinz-Dieter Sommer, dem Regisseur Leonhard Koppelmann und dem Komponisten Henrik Albrecht. Dieser Werkstattbericht gewährt einen spannend-reflektierenden Einblick in die Produktions- und Gestaltungs- bedingungen eines solchen Hörkunstwerkes.

Die 4 CDs nebst Textheftchen mit Hintergrundinformationen sind in einer Papphülle untergebracht, und eine Schatzkarte bekommen wir natürlich auch noch dazu.

Nun fällt mir gerade auf, daß ich bei meiner Besprechung die inhaltliche Kenntnis der Schatzinselgeschichte einfach vorausgesetzt habe. Doch um dem Klassiker die gebührende Ehre zu geben, folgt nun eine sehr geraffte Zusammenfassung:

Der junge Held ist der siebzehnjährige Jim Hawkins, und er ist auch der Erzähler des ganzen Abenteuers. Dieses Abenteuer beginnt mit dem Einzug eines geheimnisvollen Seemannes unbestimmbarer Herkunft in die Matrosenschänke von Jim Hawkins Vater. Der neue Gast ist bärbeißig und ebenso jähzornig wie rumsüchtig, er will mit Käptn angeredet werden, und er singt oft das berüchtigte Lied von den „Fünfzehn Mann auf des Totenmannes Kiste –jo-ho-ho-jo, und `ne Buddel voll Rum!“ Außerdem fürchtet er sich sehr vor einem einbeinigen Seemann und zahlt Jim monatlich einen Silbergroschen dafür, daß er ihm sofort meldet, wenn ein solcher Seemann im Umkreis des Wirtshauses auftauchen sollte.

Eines Tages kreuzt ein weiterer seltsamer Seemann auf, der sich „Schwarzer Hund“ nennt, und der sogenannte Käptn bekommt nach einem handgreiflichen Streit mit dem neuen Gast einen Schlaganfall. Zufällig ist Dr. David Livesey gerade auf dem Weg zum Wirtshaus, um nach Jims schwerkrankem Vater zu sehen. Widerwillig rettet Dr. Livesey dem Käptn das Leben, indem er ihn zu Ader läßt.

Als der Käptn wieder zu Bewußtsein gekommen ist, vertraut er Jim an, daß er der Steuermann des verstorbenen Kapitäns Flint war und eine Schatzkarte von ihm „geerbt“ habe, hinter der nun der Rest von Flints alter Mannschaft her sei.

Einige Zeit später bekommt der Käptn erneut verdächtigen Besuch und regt sich danach so sehr auf, daß er an einem zweiten Schlaganfall stirbt. Jim durchsucht die Seemannskiste und nimmt einige Papiere sowie die Schatzkarte an sich. Anschließend berät er sich mit dem örtlichen Gutsherrn Squire John Trelawney und Dr. David Livesey. Bei näherer Inspektion der Karte und der beiliegenden Dokumente, die eine genaue Buchführung der beträchtlichen Piratenbeute enthalten, stellt sich heraus , daß sie wahrlich die Schatzkarte vor sich haben, die den Standort der vergrabenen Schätze des blutrünstigen Piratenkapitäns Flint bezeichnet.

Squire Trelawney ist die Aussicht auf diesen Schatz so viel wert, daß er ein Schiff ausrüsten läßt, einen Käpitän engagiert und mit Hilfe einer Zufallsbekanntschaft, dem einbeinigen Schiffskoch Long John Silver, eine Schiffsbesatzung organisiert.

Jim Hawkins ist zunächst mißtrauisch, da er an den einbeinigen Seemann denken muß, den der verstorbene Vorbesitzer der Schatzkarte so gefürchtet hatte. Doch John Silver erweist sich als so gepflegter, kultivierter und leutseliger Mann, daß sich Jims Bedenken sofort verflüchtigen. Außerdem kümmert er sich fast väterlich um Jim, erklärt ihm geduldig seemännische Fachbegriffe und gewinnt so sein jugendliches Vertrauen.

Schließlich sticht das Schiff „Hispaniola“ in See. An Bord befinden sich Jim Hawkins als Schiffsjunge, Squire Trelawney, Dr. Livesey, Kapitän Smollett und der angebliche Schiffskoch Long John Silver sowie zahlreiche Matrosen, die sich nach der Ankunft auf der Schatzinsel fast alle als alte Piraten aus der ehemaligen Mannschaft von Kapitän Flint entpuppen.

Nach ambivalenten Bündnissen, waghalsigen Ränkespielen, gefährlichen Schiffsmanövern, diversen kämpferischen Auseinandersetzungen und nicht wenigen Toten gewinnen die „guten“ Helden das Rennen um den Schatz und die sichere Heimkehr in den heimatlichen Hafen. Nur Long John Silver stiehlt sich raffiniert in die Freiheit, und irgendwie schafft es dieser charismatische Hasardeur, daß man ihm diese Freiheit gönnt.

Ja, ich weiß, ich habe den Papagei nicht erwähnt, die tolle Szene im Apfelfaß und die Begegnung mit Ben Gunn und, und, und…
Aber – ZUM DONNERKIEL – Sie können ja das Hörspiel hören oder das Buch lesen. Also AHOI, segeln Sie in die nächste örtliche Buchhandlung und erbeuten Ihre Schatzinsel. Es lohnt sich!

Hier entlang zum Hörbuch und zur HÖRPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.randomhouse.de/Hoerbuch/Die-Schatzinsel/Robert-Louis-Stevenson/der-Hoerverlag/e465662.rhd

Sollten Sie zufällig in der kleinen Großstadt SOLINGEN wohnen, haben Sie sogar die einmalige Gelegenheit, dieses Hörspielkunstwerk in der Buchhandlung „Die Schatzinsel“ zu erwerben.
Ich finde, besser geht’s nicht:

 Die Schatzinsel
Buch & Meer
Forststr. 1
42697 Solingen
Tel: 0212 – 38 32 95 10
Fax: 0212 – 38 32 95 11
http://www.schatzinsel-solingen.de

»Robert Louis Stevenson kam am 13. November 1850 in Edinburgh zur Welt. Er studierte erst Maschinenbau, dann Jura, erkrankte an Tuberkulose und verließ seine Heimat, weil ihm das Klima nicht bekam. Stevenson reiste um die Welt, liebte die Südsee und arbeitete als Schriftsteller. Er schrieb Essays, Gedichte, Reisebücher und Romane.
„Die Schatzinsel“ erschien 1883. Die letzten Jahre lebte Robert Louis Stevenson auf Samoa. Dort starb er mit nur 44 Jahren Ende 1894

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