- Herausgegeben von Sybil Gräfin Schönfeldt
- Mit Texten, Rezepten & Bildern
- Wochenkalender
- Verlag edition momente, Juli 2023 www.edition-momente.com
- Gestaltet von Max Bartholl
- 60 Blätter
- ca. 90 vierfarbige Abbildungen
- Format: 19,2 × 31,5 cm
- Spiralbindung
- 22,00 € (D/A)
- ISBN 978-3-8400-4101-3
A U G E N S C H M A U S
Kalenderrezension von Ulrike Sokul ©
Dies ist nun die Abschiedsvorstellung des „Literarischen Küchenkalenders“ unter der Ägide der leider im Dezember 2022 verstorbenen Herausgeberin, Sybil Gräfin Schönfeldt. Glücklicher- und dankenswerterweise hatte Gräfin Schönfeldt – diszipliniert und schreibfleißig, wie sie nun einmal war – den Küchenkalender für das Jahr 2024 bereits frühzeitig fertiggestellt.
In diesem Wochenkalender beginnt Sybil Gräfin Schönfeldt jedes Kalen- derblatt mit einem literarischen Zitat, das den Genuß von Speisen thematisiert, und kombiniert dieses mit kurzen biographischen Hinweisen, Inhaltsangaben und Kommentaren zum zitierten Autor und Werk sowie einem dazu harmonierenden Koch- oder Backrezept. Der Kalendergrafiker Max Bartholl gestaltet mit passenden Fotos und Illustrationen das schöne übersichtliche und feinsinnliche Bühnenbild der Kalenderblätter.
So leseverkosten wir die gebratenen Pastinaken aus Benjamin Myers Roman „Offene See“ und naschen mit den Figuren aus Thomas Manns „Budden- brooks“ Rote Grütze. Adriana Altaras‘ Buch „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“ führt uns zu Risotto alle cipolle und Hanns-Josef Ortheils Roman „Das Verlangen nach Liebe“ zu einer verheißungsvollen Olivenpaste. Astrid Lindgrens „Maditia“ animiert zu einer Sommersuppe mit frischem Gartengemüse und Josè Saramagos Kindheitserinnerungen zu einem Feigen-Chantilly-Dessert. Karin Michaёlis‘ Roman „Die sieben Schwestern“ beschert uns einen Zitronenauflauf und Edith Nesbits Kinderbuch „Geheim- nisvolle Reisen mit Psammy“ eine Zitronencreme.
Wir lustwandeln zwischen Stendhals regelmäßigen Besuchen im Salon der Madame Azur und ihrem vorzüglichen Savoyer Kuchen, Heinrich Heines Erinnerungen an diverse olivenölgesalbte italienische Köstlichkeiten, Elke Heidenreichs Apfelpfannkuchen und Karen Duves Honigmilch mit Mandeln. Ricarda Huchs Erzählung „Der letzte Sommer“ inspiriert zu einem Rezept für gefüllte Tomaten und Gustave Flauberts „Madame Bovary“ zu einer Reneklodenkonfitüre.
Die Mengenangaben der Rezepte beziehen sich zumeist auf vier Personen. Am Kalenderende ergänzen die Grundrezepte für Mayonnaise, Knet- und Rührteig sowie für Weiße Sauce die im Jahresverlauf vorgestellten Rezepte.
Dieser abwechslungsreiche Wochenkalender verführt auf schöngeistige Weise ebenso zu literarischen wie zu kulinarischen Genüssen. Lassen Sie ihn sich munden.
Hier entlang zum Kalender und zur vorköstlichen Leseprobe auf der Verlagswebseite: https://www.edition-momente.com/kalender/literarischer-kuechenkalender-2024.html
Querverweis:
Hier entlang zu den letzten drei Kochbüchern, die Sybil Gräfin Schönfeldt – gewürzt mit ihren familiär-kulinarischen Lebenserinnerungen – geschrieben hat:
„Kochbuch für die kleine alte Frau“ Kochbuch für die kleine alte Frau
„Kochbuch für den großen alten Mann“ Kochbuch für den großen alten Mann
„Kochbuch für meine liebste Freundin“ Kochbuch für die liebste Freundin
Hier sei auch darauf hingewiesen, daß der Verlag edition momente außer dem hier besprochenen Literarischen Küchenkalender noch zwei weitere bemerkenswerte Kalender publiziert:
Der Literatur Kalender 2024 (meine Besprechung folgt im November)
Momente der Sehnsucht
Texte und Bilder aus der Weltliteratur
Verlag edition momente https://www.edition-momente.com/kalender/literatur-kalender-2024.html
Hier entlang zu meiner Rezension:
Der Musik Kalender 2024
Passion & Leidenschaft für ein Leben mit Musik
Verlag edition momente https://www.edition-momente.com/kalender/musik-kalender-2024.html