Glaube wenig – Hinterfrage alles – Denke selbst

  • Wie man Manipulationen durchschaut
  • von Albrecht Müller
  • WESTEND Verlag 2019 www.westendverlag.de
  • 9. Auflage 2020
  • Klappenbroschur
  • 144 Seiten
  • 14,00 € (D), 14,40 € (A)
  • ISBN 978-3-86489-218-9

GEISTIGE  IMMUNSTÄRKUNG

Buchbeipackzettel von Ulrike Sokul ©

 

 Was ist  das Buch „Glaube wenig – Hinterfrage alles – Denke selbst“ und wie wird es angewendet?

„Glaube wenig – Hinterfrage alles – Denke selbst“ ist ein Mittel zur Belebung, Förderung und Unterstützung und – in manchen Fällen – sogar der Reanimierung der geistigen Immunstärke und Gedankenfreiheit gegenüber weitverbreiteten medialen Manipu- lationsmethoden, strategischer Meinungsmache, Kampagnenjournalismus, PR-Gefälligkeiten und Propagandapraktiken.

Dieses Buch schärft den Blick und das Bewußtsein für den Wert von Demokratie, Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit, Meinungsvielfalt, Respekt und unabhängiger Presse. Die demokratiewirksamen Informationsbestandteile und die entlarvenden Medienanalyen sensibilisieren für die sprachlichen und inszenatorischen Werkzeuge der massen- medialen Meinungsbeeinflussung und der von Machtinteressen gelenkten Irreführung und dienen der Aufklärung, Achtsamkeit, Vernunft und Selbstbestimmung.

Die Einnahme erfolgt buchstäblich durch aufmerksames Lesen, begleitendes Nach- und Mitdenken sowie persönliche Reflektion.

Wie ist das Buch zu lesen?

Für Erstleser empfehlen wir eine Lektüre im individuellen Lesetempo, mit wenigstens 50 Seiten täglich, so daß eine komplette Einnahme innerhalb von drei Tagen erfolgt.

Selbstverständlich wird diese Lektüre keineswegs verordnet, sondern sie geschieht absolut freiwillig und eigenverantwortlich

Zur geistigen Verarbeitung der aufklärenden Informationen zu bleibendem Wissen und zur vertiefenden neuronalen Verankerung ist eine zwei- bis dreimalige Wiederholung der Lektüre – gerne mit persönlichen Lesehaftzettelchen oder Textmarkierungen – sinnvoll.

Eine Leseüberdosis ist unbedenklich, außer wenn Ihnen die zahlreichen Erkenntnisse über massive Propagandapraktiken sowie ihre tatsächlichen Auswirkungen auf die Gestaltung gesellschaftlicher und wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen den Schlaf rauben.

Wir weisen darauf hin, daß diese Lektüre bei besonderer Denkeigenwilligkeit und bereits geübter medialer Mündigkeit besonders schnell und nachhaltig wirkt und das konstruktiv-kritische Urteilsvermögen gnadenlos schärft.

Woraus besteht „Glaube wenig Hinterfrage alles Denke selbst“?

Albrecht Müller, der Autor dieses Buches, diagnostiziert übersichtlich und komprimiert siebzehn gängige Methoden der Manipulation. Dazu gehören diverse Sprachregelungen und Sprachformeln – so werden Regierungen, die dem Westen mißfallen, bevorzugt als Diktaturen oder Regimes bezeichnet und die entsprechenden Regierungschefs wahl- weise Autokraten, Diktatoren, Machthaber oder Schlächter genannt.

Gerne kommen auch permanent wiederholte wertende Etikettierungsbegriffe zur Anwendung, die entweder positiv besetzt sind, wie beispielsweise Menschenrechte, Reformen, Wachstum, Exportüberschüsse, Zivilgesellschaft oder negativ geladene wie beispielsweise Reformitis, Populist, Linkspopulist, Rechtspopulist oder Querfront. Die einen Begriffe dienen der Seligsprechung, die anderen der Diffamierung. Und mit einer vorschußlorbeerigen, politisch-fürsorglichen Formulierung wie das „Gute-KiTa-Gesetz“ versteht dann auch noch der Dümmste, wie ein solches Gesetz zumindest theoretisch gemeint ist.

Weitere Methoden sind u.a. Verschweigen, Wiederholen, Übertreiben, die gleiche Botschaft aus verschiedenen Ecken aussenden, öffentliche Gesprächsrunden, in denen Meinungseintönigkeit vorherrscht, der Wippschaukeleffekt, Andeutungen und Halb- wahrheiten zur Wahrheit stilisieren, NGOs gründen und benutzen, Experten und Expertisen präsentieren, die eine erwünschte einseitige (alternativlose!) Ausrichtung vertreten und bestätigen, Personen willkürlich miteinander verknüpfen, um eine bestimmte Kontextualisierung, (Ab)Wertung und Stigmatisierung zu erzeugen, Konflikte zur Meinungsmache ausnutzen, aufbauschen oder inszenieren, der gezielte Einsatz von Emotionen und Angst … usw.

Der Methodendarstellung folgen anschauliche Beispiele für aktuelle und historische Fälle von Meinungsmache, Kampagnenjournalismus und rücksichtslose Irreführung im Interesse kommerzieller Kreise. Im Folgenden nun streiflichternd einige Musterexem-plare: Die medialen Kampagnen zur Senkung der Lohnnebenkosten, um angeblich mehr Arbeitsplätze zu schaffen, der endlos sowohl von öffentlich-rechtlichen als auch privaten Medien wiedergekäute demographische Wandel als Hauptargument für die Demontage und systematische Schwächung der solidarischen Gesetzlichen Renten- versicherung zugunsten privatwirtschaftlicher Versicherungskonzerne, die Umdeutung und Umformulierung der Finanzkrise von 2008 in eine Staatsschuldenkrise, für die der Steuerzahler brav aufkommen darf … usw.

Und hochaktuell: Die völlig gedankenlos-fortschrittsgläubige und verantwortungslose Forcierung der Digitalisierung von Kindheit und Bildung. Dieses fatale Bildungsexperi- ment mit kindlichen Versuchskaninchen steht im massiven Interesse kommerzieller Profiteure und keineswegs im Interesse kindlicher Bildungsförderung. Entsprechende warnende Stimmen von Neurologen und Psychologen werden jedoch sowohl von der Politik als auch von den Hauptmedien größtenteils ignoriert.

Dramatisch ist auch der westliche Konfrontationskurs gegenüber Russland. Hinsichtlich dieses politischen und medialen Feindbildaufbaus sollte uns die aktuelle Wiederbe- lebung bzw. Aufrüstung der Sprachformeln „Abschreckung“ und „Politik der Stärke“ eine deutliche Warnung sein.

Diese Meinungsbeeinflussungen und Denklenkungen geschehen vor dem Hintergrund starker Medienkonzentrationen sowie unter dem Einfluß diverser Journalisten und Chefredakteuere, die der NATO tief verbunden sind und dementsprechend ihre Wertungen vornehmen und verkünden. (Für wissenswerte Details dazu siehe: DIE ANSTALT vom 29.4.2014   https://www.youtube.com/watch?v=nX3urDVrwTE , ab Minute 36:10)

Die häufige Einseitigkeit und Unausgewogenheit massenmedialer Berichterstattung zeigt sich auch darin, daß der sich extrem vergrößernde Abstand zwischen Arm und Reich für die reichen Zeitungskonzerne und Medienhäuser allenfalls ein Nischenthema ist – so verengt sich der Artikulationsspielraum für die vielen einkommensschwachen Mitbürger und die faire Repräsentanz ihrer Anliegen.

»Wir haben Klassen-Medien und Klassen-Historiker – das zu erkennen ist ein wichtiger Lernschritt auf dem Weg zum Ziel, selbst zu denken.« (Seite 89)

»Diese Verschiebung verschärft eine immer schon erkennbare Schlagseite der demo-kratischen Meinungsbildung und politischen Entscheidungsfindung: Wer über viel Geld oder publizistische Macht verfügt, kann in viel größerem Maße als die normalen Menschen Einfluss nehmen. Diese Einflussnahme bezieht sich auf die Bildung der öffentlichen Meinung und auch schon auf die Bildung der veröffentlichten Meinung, also die Meinung der Medienmacher.« (Seite 18)

Was müssen Sie vor Einlesung des Buches beachten?

„Glaube wenig – Hinterfrage alles – Denke selbst“ sollte besser nicht eingenommen werden bei akuter Denkfaulheit und chronischer Leichtgläubigkeit, obwohl es gerade in solchen Fällen zu großen Erkenntnissprüngen kommen könnte.

Bei ängstlicher Überempfindlichkeit angesichts von fundierter Gesellschaftskritik und gegebenenfalls deutlichem Widerspruch zu den Narrativen der sogenannten Leitmedien kann es gelegentlich zu Kopfschmerzen, Übelkeit bis hin zu Ohnmachtsanfällen kommen.

Menschen, die gewohnheitsmäßig oder suchtartig nur seditativ-zerstreuende Unter-haltungsmedien und eintönige „Talkshows“ einnehmen, werden die hier enthaltenen unbequemen Denk- und Hinterfrageaufforderungen sowie die desillusionierenden aktuellen und historischen Medienanalysen schwer bekömmlich oder viel zu ernüchternd finden, um sich ernsthaft damit zu beschäftigen.

Bequemlichkeit, Engstirnigkeit, Ignoranz, Konformitätsbedürftigkeit und Untertanen- mentalität verhindern zudem ein Überschreiten der Geist-Hirn-Schranke und lassen keine ungewollten Erkenntnisse ins Bewußtsein dringen oder führen im Falle spurenelementarer Durchdringung zu kognitiver Dissonanz.

Besondere Vorsicht ist geboten bei Kapitalismusgläubigkeit und ausgeprägtem neo-liberalem Welt- und Menschenbild sowie naiver ÖRR-Hörigkeit; hier können drastische Intoleranzen, Klassenkampfallergien, das neuartige »Ein-Schimpfwort-Verschwörungs-theoretiker-Tourette-Syndrom« und Bluthochdruck auftreten bis hin zu lesensgefähr-lichen Entzündungen. In freiwilligen Leseversuchen kam es jedoch nur in sehr, sehr seltenen Fällen (1:100.000) zu Buchverbrennungen.

Zu Risiken und Nebenwirkungen:

Plötzliche Geistesblitze sind nicht ausgeschlossen, aber unbedenklich!

Kurzfristige leichte bis schwerere Verstimmungen angesichts der unvermeidlich schmerzlichen Enttäuschung über die häufige strategisch-meinungsmanipulierende Ausrichtung der Leitmedien, die vielen finanz- und machtinteressensgebundenen „Experten“ und den Ausverkauf von Demokratie und Gemeinwohl treten mit großer Wahrscheinlichkeit auf. Langfristig sollte diese Desillusionierung jedoch zu mehr geistiger Wachheit, lebhafter Diskussionsbereitschaft und zu unheilbarer staats- bürgerlicher Mündigkeit führen.

Eine häufige Nebenwirkung ist eine zunehmende Abneigung gegen die erdreisteten Rundfunkgebühren des Öffentlich-Rechthaberischen-Rundfunks und die mehr als berechtigte Frage, in welch eklatantem Mißverhältnis hier Preis und Demokratie- leistung bzw. vorgeblich solidarisch-demokratisch-pluralistischer Anspruch und faktisch überwiegend mediale Eintönigkeit und Denklenkungsberieselung stehen.

Wer den häufigen und beabsichtigten Etikettenschwindel massenmedialer Manipulation durchschaut und hinterfragt, unterwirft sich nicht mehr in stillem Gehorsam der Deutungshoheit und Bevormundung der Hauptmedien und entwickelt chronische Wahrheitsliebe.

Eine Überdosis geistiger Immunstärke ist nur in Diktaturen lebensgefährlich!

Erhellende Wechselwirkungen mit anderen Büchern und bereits vorhandenem gesell-schafts- und medienkritischem Bewußtsein sind wahrscheinlich, ja, sogar wünschens- wert, da dies dem Anspruch und der erhofften Wirkungsweise von „Glaube wenig – Hinterfrage alles – Denke Selbst“ ausdrücklich entspricht.

Dauer der Anwendung:

Grundsätzlich kann dieses Buch unbegrenzt konsumiert werden, ja, Sie dürfen es auch gerne anderen Menschen leihen, schenken oder Lieblingspassagen daraus vorlesen. Beim Auftreten akuter Begeisterungssymptome, gesteigerter Denkeigenwilligkeit und beflügeltem Aufklärungsgeist sowie zur aktualisierenden Ergänzung empfehlen wir außerdem unbedingt die Webseite des Autors:
„NachDenkSeiten“
https://www.nachdenkseiten.de/

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite:
https://westendverlag.de/Glaube-wenig-hinterfrage-alles-denke-selbst/1434

Inzwischen gibt es dieses Buch nur noch in elektronischer Form für 7,99 €:
https://westendverlag.de/Glaube-wenig-hinterfrage-alles-denke-selbst/1994

Der Autor:

»Albrecht Müller, 1938 in Heidelberg geboren, ist Diplom-Volkswirt, Bestsellerautor, Publizist, Initiator und Herausgeber der NachDenkSeiten. Müller leitete Willy Brandts Wahlkampf 1972 und die Planungsabteilungen unter den Kanzlern Brandt und Schmidt. Von 1987 bis 1994 war er für die SPD Mitglied des Deutschen Bundestages. Zu seinen Büchern zählen „Die Reformlüge“, „Machtwahn“ und „Brandt aktuell“.«

Leselebenszeichen-Datenschutzerklärung: https://leselebenszeichen.wordpress.com/datenschutzerklaerung/

59 Kommentare zu “Glaube wenig – Hinterfrage alles – Denke selbst

  1. Hm. Ich bin skeptisch. Der Titel des Buches verwendet genau die „Handlungsanweisungen“, die von Plattformen wie „nachdenken.de“ und anderen höchst zweifelhaften Formaten angepriesen werden. Die Welt ist zu komplex geworden, um jede Nachricht persönlich zu hinterfragen. Ich muss bestimmten Veröffentlichungen vertrauen, sonst verheddere ich mich grandios im Geschehen. Wer das Gefühl hat, dass Menschen, die Regierungen, Firmen, Institutionen leiten, Menschen, denen wir gemeinhin „Macht“ zusprechen, grundsätzlich nur zum eigenen Vorteil agieren, ist möglicherweise auf einem falschen Weg. Kritisch zu sein, nachzufragen sind wesentliche Fähigkeiten eines mündigen Menschen. Aber es ist überhaupt nicht clever, stets Zweifel zu streuen. Selber denken – was in diesen Fällen ja meist nur bedeutet: Misstrauisch zu sein – führt meines Erachtens nirgendwo hin. Nicht einmal zu einer guten Diskussion. Oder?

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    • Selbstverständlich steht es Dir frei, meiner ausdrücklichen Buchempfehlung gegenüber skeptisch zu sein – solange Du nicht pauschal alternative Internetplattformen für zweifelhaft und Leitmedienplattformen für unzweifelhaft hältst. Denn eines von vielen Narrativen der Leitmedien besteht ja exakt darin, daß die Leitmedien grundsätzlich die Guten und Niveauvollen und absolut Objektiven sind und die Internetmedien die Schlechten und Niveaulosen und absolut Subjektiven – das wird u.a. gerade auch hinsichtlich der Buchblogger und ihrer rezensorischen Qualität und Würdigungswertigkeit immer mal wieder durchgekaut. Wobei dies beim Thema Buchbloggen harmlos ist, weil solche gepflegten Vorurteile gegenüber Amateur-Rezensenten keine Auswirkungen auf gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen haben.

      Ich kenne die von Dir genannte Plattform „nachdenken.de“ nicht, also kann ich diese nicht einschätzen.

      Die NachDenkSeiten hingegen lese ich schon seit vielen Jahren, und sie bringen mir wesentlich mehr als beispielsweise die örtliche Tageszeitung oder die Tagesschau.

      Gewiß kann ich nicht jede Nachricht persönlich hinterfragen und ich will das auch gar nicht. Aber ich habe meine persönlichen Wertekoordinaten, eine nicht unbeträchtliche Lebenserfahrung, auf einigen Gebieten Spezialwissen, und ich verfüge über gesellschafts- und wirtschaftsstrukturelle Weitsicht. Exakt diese Weitsicht kommt mir in den Leitmedien fast immer viel zu kurz.

      Es ist meiner Ansicht nach naiv, nicht die Machtfrage und die Wem-zum-Vorteil-Frage zu stellen, denn wir leben leider in einer Plutokratie, die sich nur als Demokratie verkleidet. Gleichwohl gibt es noch Menschen, Unternehmen und Organisationen, die sich lebensdienlichen, gemeinwohlorientierten und zwischenmenschlich-kooperativen Zielen widmen.

      Das von mir empfohlene Buch schreibt niemanden vor, WAS er zu denken hat. Es klärt lediglich über mediale Manipulationsmethoden auf und kann für solche Propagandapraktiken sensibilisieren. Du kannst dem Autor jedoch nicht vorwerfen, daß er ganz im Sinne von Kants Aufklärungsdefinition „von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch“ macht und auch seine Leser dazu auffordert, eine mündige Medienwahrnehmung zu kultivieren.

      Bestenfalls eröffnen Medienberichte freie Erkenntnisspielräume, Meinungsvielfalt und lebhafte Diskussionen. Schlechtestenfalls diktieren sie eine eintönige Wahrheit und entfalten missionarischen Eifer, der keinerlei Widerspruch duldet.

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      • Ich muss gestehen, dass ich zur Zeit alles, was „alternativ“ im Titel führt, höchst verdächtig finde. Ich kann auch nicht erkennen, warum ich deutsche – oder auch internationale – Leitmedien verdächtigen sollte. Leitmedien haben kein Narrativ, das besagt, dass sie die Guten oder so etwas sind, ihr Narrativ lautet lediglich : wir berichten unabhängig von der jeweiligen Regierung. Wer genau hinschaut, kann sehen, dass sämtliche bundesdeutschen Leitmedien kurz nach dem Ende der Hitler-Diktatur gestartet sind. Weltweit sind Leitmedien meist älter. Hier waren es meist Revolutionen, die der Presse endlich die Freiheit gaben, unabhängig zu arbeiten (oder auch nur die Perspektive, es endlich zu tun). Soweit ich weiß war es übrigens Dänemark, das 1770 die Pressefreiheit erstmals in West-Europa in der Verfassung verankerte. Leitmedien sind darüber hinaus niemals auf absolute Objektivität geeicht: Unter jedem Artikel steht der Name des verantwortlichen Autors, der verantwortlichen Autorin. Das gesamte Pressewesen wird also von Subjekten getragen. Die sich irren können, die im schlimmeren Fall lügen, oder sonst daneben hauen. Sie bürgen für ihre Texte, bzw. sind zur Verantwortung zu ziehen, falls da etwas schief gelaufen ist. Wer journalistischen Standards – und hier geht es vor allem um saubere Recherche und Unbestechlichkeit – nicht erfüllt, kann meistens gehen. Es gibt Medien, die das gezielt unterlaufen, aber auch offen zugeben. Sämtliche Boulevardmedien gehören zu dieser Kategorie. Dass sie die höchsten Auflagen haben, spricht, wie ich finde, eine deutliche Sprache.

        Ich habe bislang in keinem Leitmedium lesen können, dass Internetseiten schlecht oder niveaulos sind. Dass allerdings viele Internetseiten nicht journalistischen Standards entsprechen, kann man wohl ohne zu zögern unterschreiben. Nicht jeder Mensch, der schreibt, kann es auch. Nicht jede Meinung wurzelt in einem scharfen Verstand. Meine eigenen Erfahrung als Bloggerin (und ich bin ja nicht mal Buchbloggerin, sondern schreibe bloß über meinen Alltag) sind durchweg positiv. Mich hat noch nie ein Journalist oder eine Journalistin schief angesehen. Wenn ich Rezensionsexemplare nicht bekomme, liegt es an meiner geringen Reichweite. Aber das ist keine Zensur oder Überlegenheit, sondern eine schnöde wirtschaftliche Realität, der ich mich – zugegeben ungerne – beuge. Ich verstehe mich allerdings mit meiner Seite auch nicht als Medium, sondern eher als Stimme, die an die Öffentlichkeit geht. Ich verfüge über keine nennenswerte Weitsicht. Das einzige, was ich mir täglich auferlege, ist Nachrichten aus Ländern zu hören oder zu lesen, deren Sprachen ich mächtig bin. Um nicht in der deutschen Betriebsblindheit stecken zu bleiben. Klüger werde ich davon nicht, auch nicht hoffnungsvoller.

        Dass wir in einer Plutokratie leben? Nein. Dass kann ich nicht glauben, auch wenn ich nach wie vor einen riesigen Packen Naivität mit mir herumtrage. Ich denke langsam eher, dass wir es in Deutschland zu lange zu gut hatten. Wer in einer Plutokratie abgemalt ist, und seine Meinung äußern will, hat sicher keine eigene Internetseite. Dem oder der ist längst die Zunge abgeschnitten oder die Hände abgehackt. Und hier möchte ich ganz klar werden: In Deutschland, nicht einmal in einem Amerika unter Trump gibt es eine Meinungsdiktatur. Es gibt leider überall nur viel zu viel Bequemlichkeit.

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      • Liebe Stephanie,

        ich bitte um Nachsicht mit meiner säumigen Antwort.

        Ich verstehe Dein Plädoyer für Pressefreiheit und unabhängige Berichterstattung. Gleichwohl fand ich gerade zur Corona-Thematik in den Leitmedien (und damit meine ich auch ganz besonders den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk) fast nur regierungshörige Hofberichterstattung.

        Wie groß schätzt Du die Wahrscheinlichkeit ein, daß ein großes niveau- volles Leitmedium oder gar ARD und ZDF ein unvoreingenommenes Interview mit den zahlreichen wissenschaftlichen, medizinischen und juristischen Kritikern der Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen führt?

        Das Magazin CICERO brachte im September 2020 ein sehr einver- nehmliches „Streitgespräch zwischen Experten“ zwischen dem Epidemiologen Sucharit Bhakdi und dem Epidemiologen Ulrich Mansmann. Es ist also journalistisch möglich, VIELSTIMMIGKEIT ein Forum zu geben. Aber wenn diese Vielstimmigkeit ein Nischendasein führt und nachdenkliche, hinterfragende Menschen dieser Eintönigkeit mißtrauen, suchen sie auf alternativen Medien nach weiteren und anderen Informationen.
        Bei den alternativen Medien gibt es journalistisch und stilistisch sehr professionelle Formate, wie beispielsweise die NachDenkSeiten https://nachdenkseiten.de oder den Club der klaren Worte https://clubderklarenworte.de/ und auch weniger substanzielle sowie auch seltsame und zweifelhafte Akteure.

        Wenn jedoch abweichende Perspektiven und Meinungen SYSTEMATISCH unterdrückt und disqualifiziert und ZENSIERT werden, ist es um unsere demokratische Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt sowie um einen konstruktiven, herrschaftsfreien Diskurs nicht mehr gut bestellt.

        Ich stimme Dir zu, daß nicht jeder, der öffentlich schreibt, auch schreiben und gut formulieren kann, geschweige denn etwas Fundiertes mitzuteilen oder zu berichten hat oder auch nur ansatzweise journalistische Mindeststandards erfüllt – das Spektrum ist diesbezüglich auch bei Buchbloggern sehr weit. Beiläufig ein Link zur Haltung akademischer Literaturkritik gegenüber Buchbloggern: https://www.deutschlandfunkkultur.de/sigrid-loeffler-ueber-amateure-vs-profis-machen-blogger-die.1270.de.html?dram%3Aarticle_id=480651

        Ich beobachte und erfahre eine zunehmende Diskrepanz zwischen echter Lebenswirklichkeit und Medienwirklichkeit. Die sich immer obszöner aufspreizende Schere zwischen Arm und Reich müßte ein Dauerbrenner in der medialen Berichterstattung sein, kommt aber nur marginalisiert und weichgespült vor.

        Somit komme ich zum Thema Plutokratie (Reichstumsherrschaft) und liste nur streiflichternd fünf von zahlreichen Indizien für eine Plutokratie auf:

        1. Steuern auf Arbeitseinkommen sind höher als Steuern auf arbeitsloses Einkommen aus Kapitalerträgen.

        2. Konzernkraken zahlen kaum Steuern, nutzen aber weidlich die vorhandene öffentliche Infrastruktur.

        3. Globalisierungs- und finanzkapitalismuskritischen NGOs wie beispielsweise ATTAC wurde die Gemeinnützigkeit entzogen. Die Bertelsmann Stiftung hingegen, die noch Mitte des letzten Jahres – unterstützt von lebhafter leitmedialer Berichterstattung – anregte, die Anzahl die Kliniken in Deutschland auf weniger als die Hälfte zu reduzieren und dies auch noch als besonders effizient für das Patientenwohl anpries, ist nach wie vor gemeinnützig.

        4. Gewinne von Unternehmen und Banken werden stets privatisiert, aber die Verluste werden sozialisiert – der Staat wird es dank seiner braven Steuerzahler schon ausgleichen.

        5. Aber Hauptsache es gibt keine Vermögenssteuer (von astronomischen 1 Prozent) für Superreiche, da uns sonst unvermeidlich der Taxodus der wohltätigen Reichen droht.

        Dein Vergleich von Plutokratie mit einer brutal-exekutiven Diktatur, in der jede abweichende Meinung drastisch bestraft wird und durch dement- sprechende Todesangst in der Bevölkerung wirksam unterdrückt wird, ist schief. Plutokratie ist nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit einer Militärdiktatur, sondern mit Geldherrschaft und dem buchstäblichen medialen, politischen und werbewirksamen EINFLUSSREICHTUM, der mit viel zuviel Geld in den Händen Weniger einhergeht.

        Daß es uns, wie Du meinst, in Deutschland zu gut geht, ist ein endlos- schleifiges, regierungskonformes Medienmantra und fügt sich in die beabsichtigte Verdrängung der Stimmen jener, die von Armut betroffen oder bedroht sind, während gleichzeitig die gemeinnützige öffentliche Daseinsvorsorge kaputtgespart wird. Es sprengte den Rahmen dieser ohnehin schon sehr, sehr langen Antwort, Dir von meinen persönlichen Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit und der unverbaubaren Aussicht auf Altersarmut zu berichten.

        Nun zu der von Dir angesprochenen Bequemlichkeit: Wären ich und andere regelmäßige Konsumenten alternativer Medien bequem, würden wir uns mit der Informationsportionierung zufrieden geben, welche die Tageschau und vielleicht eine lokale oder überregionale Tageszeitung bieten. Doch da wir eben nicht bequem sind, werden wir auf der erfolgreichen Suche nach AUFKLÄRUNG und mehr Wissen tatsächlich unbequem für jene Kreise, die mit weniger mündigen und aufmüpfigen „Untertanen“ leichteres Spiel hätten.

        PS

        Hier noch ein nützlicher Buchhinweis zum Klügerwerden hinsichtlich der heilsamen 😉 Versprechen der Pharmaindustrie.
        Dieses Sachbuch ist zwar schon 15 Jahre alt, aber angesichts der Corona-Maßnahmen hochinteressant und durchaus aktuell und bedenkenswert.
        Jörg Blech: Die Krankheitserfinder
        https://www.fischerverlage.de/buch/joerg-blech-die-krankheitserfinder-9783596158768

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      • Ich kann nach wie vor nichts anderes schreiben. Ich fühle mich in Deutschland gut informiert. Was war denn für Dich in den letzten Monaten eine „regierungshörige Hofberichterstattung“? Ich weiß nicht, wo das gewesen sein soll (ich schaue allerdings auch kein Fernsehen: zu viel Bullshit. ABER DAS WISSEN WIR JA).

        Was ist denn ein unvoreingenommenes Interview? Und wieso liest Du kaum welche? Reicht es nicht, wenn die geladenen Gäste mit jeweiliger Funktion genannt werden?

        Muss ich in einer Informationssendung zu beschlossenen Regierungsmaßnahmen wirklich Kritiker zu Wort kommen lassen? – Damit das nicht falsch verstanden wird: Kritik muss immer möglich sein, aber nicht in einer Sendung, in der die für das Handeln der Regierung maßgeblichen Fakten vorgestellt werden.

        Ich denke: Jede/r kann mit dem Vorgehen im Bund und in den einzelnen Ländern unzufrieden sein. Es war bislang ein ziemliches Chaos. Und wird es sicher auch bleiben. Denn die Regierungen sind vor allem nicht schlauer als wir. Aber sie müssen für uns Entscheidungen treffen. Das ist doch ein richtiges Dilemma. Wüsstest Du, was richtig ist?

        Kritik hat in Deutschland in allen möglichen Medien Platz. Und dort finden wir sie ja auch. Ich lese Beiträge von Menschen, die andere Prognosen abgeben, die alternative Vorschläge machen, die gerne einen anderen Kurs einschlagen würden. Das ist alles wichtig, das ist klug und hat seine Berechtigung. Aber keine Regierung der Welt kann alle Wege gleichzeitig gehen. Gleichzeitig sind wir in Deutschland bisher alle so frei, dass wir weitgehend das tun und lassen können, was wir für richtig halten. Wo ist das Problem?

        Wo werden Meinungen SYSTEMATISCH unterdrückt?

        Wo wird ZENSIERT?

        Wo wird was disqualifiziert?

        Wer ist denn Sigrid Löffler – mal im Ernst?

        Was ist ECHTE Lebenswirklichkeit? Hat nicht jeder Mensch schon eine andere?

        Wenn Du Steuern besser verteilt wissen willst, wähle die SPD oder Die Linke. Bei dem Steuer-Dilemma handelt es sich nicht um plutokratische Verhältnisse, sondern um stinknormale demokratische Mehrheiten. Das hat jetzt aber wirklich nichts mit der Berichterstattung der Medien zu tun.

        Konzernkraken – ja. Wir haben uns alle schuldig gemacht, weil wir dachten, mehr Liberalität, weniger Staat sei die Lösung. Es ist eine kapitalistische Lösung. Jetzt haben wir den Salat. Aber wir brauchen Lösungen, keine Schuldzuweisungen.

        Die aktuelle Steuerpolitik ist eine Katastrophe. Auch da helfen leider keine Schuldzuweisungen, sondern wählen gehen und das unverdrossene Schreiben von Anträgen, um Gesetze gerechter zu machen. Übrigens: Parteiarbeit ist EHRENAMTLICH, also unbezahlt.

        Die Geldherrschaft, also das Überlassen der Politik an Konsum und Wirtschaft, haben wir unserer Bequemlichkeit zuzuschreiben. Das ist ureigenes Versagen. Nach wie vor gilt: Wir haben Meinungsfreiheit. Und jede/r hat die Möglichkeit, sich am demokratisch-politischen Prozess zu beteiligen. Wenn wir dann auch noch auf unseren so selbstverständlichen 1.Klasse-Konsum verzichten, na, da ginge doch was, oder?

        Ich gehöre zu denen, die in Deutschland – was die Zahlen angeht – arm sind. Selbstständig, eine voraussichtliche Rente von knapp 200 Euro, kein Erbe, kein Besitz, keine/n Ehepartner/in, kein Vermögen, kein gar nichts. Dennoch habe ich studieren können: Was für ein Luxus! Ich leiste es mir sogar, Steuern zu zahlen.

        Und noch mal: Wie wäre es mit ausländischer Presse? Hier weitet sich der Horizont wie von selbst. Und dann ist es eben mit dem Lesen nicht getan. Aber ein Blog ist schon mal ein prima Forum, wichtige Themen nach vorn zu bringen. Da wäre ich gar nicht so pessimistisch.

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  2. Der subjektive Moment
    in die eigene Erfahrung gebettet
    gibt dem Zweifel

    allen Sinnen
    eine Ahnung davon

    nicht zur Überprüfung
    von Wahrheit und Lüge
    der anderen

    zu neuer Einsicht
    zur Verantwortung
    im Tun und Lassen
    in der eigenen
    kleinen Welt

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    • Herzlichen Dank, liebe Susanne,
      für Deine Glückwünsche zur lebhaften Sternchen- und Kommentarresonanz auf meinen Blogbeitrag. Ich freue mich auch jedesmal über mein so ausdrücklich dialogfreudiges Lesepublikum.

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    • Deiner Kritik am meinungsmanipulatorischen Profil des Spiegels stimme ich zu.
      Ich vermute, daß der Spiegel jedoch immerhin hinsichtlich der Verkaufs- und Vorbestellkennzahlen der Verlage und Buchhandlungen, die repräsantiv für die Bestsellerliste herangezogen werden, korrekt arbeitet. So wird dann auch ein medienkritisches Sachbuch nicht totgeschwiegen, sondern brav aufgelistet, sogar wenn es in einem kleineren, nicht konzerngebundenen Verlag erschienen ist.

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  3. Liebe Ulrike.
    Wow! Bereits bei der Lektüre Deines Beipackzettels sind bei mir alle potentiellen er- sowie unerwünschten Wirkungen aufgetreten–Magenverstimmung, Kopfschmerzen, Traurigkeit wenn nicht Depression, usw. Unglauben, daß wir an diesem Punkt angelangt sind, und Pessimismus, daß es uns gelingen wird, den Trend umzukehren. Egal, wohin frau schaut, sieht sie Nabelschau, Ignoranz und Anspruchsdenken. Toleranz, Kollaboration und das Allgemeinwohl scheinen im Aussterben begriffen.
    Wenn ich zu sehr über die Lage der Welt und der Menschheit nachdenke bin ich, ehrlich gesagt, total überfordert und (fast) hoffnungslos. Wir scheinen zu de-, nicht zu evolvieren. Ich bin mir nicht sicher, daß kritisches Denken bei den Wenigen daran etwas ändern wird. Wir leben auf einem aussterbenden Ast. 😪

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    • Liebe Tanja,
      verbindlichen Dank für Deine betroffene Resonanz. Ich verstehe Deine Resignation angesichts der weltweiten lebensfeindlichen, lieblosen, naturentfremdeten und in letzter Konsequenz auch menschenverachtenden Machtsysteme. Mit der extremen Konzentration der Medienmacht und der damit verbundenen tendenziösen und einseitigen Berichterstattung schaut es in Amerika nicht besser aus als hierzulande.

      Investigativer und aufklärender Journalismus stellt Macht in Frage, entlarvt ihre Machenschaften, zieht sie zur Rechenschaft und verlangt Auskunft und gibt Auskunft weiter. Pressefreiheit bedeutet Meinungsvielfalt, perpektivische Weite und die Eröffnung von Erkenntnisspielräumen.
      Jeder, der heutzutage die herrschenden Bedingungen und gesellschaftlichen Ungleichgewichte und wirtschaftlichen Asymetrien ernsthaft und ausführlich (und nicht bloß krokodilstränenmäßig-beiläufig) beanstandet, kritisiert, entlarvt und thematisiert, wird sogleich als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet.
      Es ist ein Armutszeugnis für den Zustand eines vorgeblich demokratischen Landes, daß investigativer Journalismus inzwischen eine vom Aussterben bedrohte Gattung ist, die sich fast nur noch in alternativen Medienportalen und konzernunabhängigen Zeitungsformaten erhalten hat.

      Tja, was können wir tun?
      Wir können uns in unserem persönlichen Umfeld theoretisch und praktisch für Herzensanliegen einsetzen, der Kälte des Kapitalismus Mitgefühl und soziale Hilfsbereitschaft entgegensetzen und dadurch ein konstruktives gesellschaftliches und zwischenmenschliches Mikroklima erzeugen.
      Es gibt viel Naheliegendes, das man tun kann oder lassen kann. Man kann beispielsweise grundsätzlich NICHT bei der Konzernkrake mit A bestellen, um den reichsten Mann (und eifrigen Steuerzahlungsvermeider) der Welt nicht noch reicher zu machen.
      Wir können uns mit dem Thema GEMEINWOHLÖKONOMIE https://www.piper.de/buecher/gemeinwohl-oekonomie-isbn-978-3-492-31236-3 beschäftigen, um nicht vom ideologischen Entwederoder „Kapitalismus/Kommunismus“ ausgebremst zu werden.
      Wir können alternative Medien, die uns zusagen, finanziell und ideell unterstützen. Wir können (noch) auf die Straße gehen und demonstrieren …
      Eine ausgewogene Kombination aus Widerstandskraft und Fürstandskraft könnte ein konstruktiver Weg aus Depression, Ohnmacht und Pessimismus sein.

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      • Liebe Ulrike,

        ich danke Dir für Deine ausführliche Antwort und für die Vorschläge, wie wir etwas verbessern können.

        Und auch wenn ich Dir auf gewisser Ebene theoretisch zustimme, und selbst versuche, einige dieser Ansätze zu leben, befürchte ich tief in meiner Seele, daß das im Endeffekt nichts nutzen wird.

        Es gibt einfach zu viele Menschen, zu viel Egoismus, zu viel Ungerechtigkeit und Ungleichheit, und gleichzeitig nicht genug Solidarität und politischen Willen, das Leben für die meisten Menschen lebenswert zu gestalten, und die Erde, die unsere Lebensbasis darstellt, zu bewahren.

        Auch wenn es mich unendlich traurig macht, kann ich mir einfach nicht vorstellen, daß die Menschheit in der Lage ist, den rollenden Stein davon abzuhalten, in den Abgrund zu stürzen.

        Gleichzeitig wünsche ich uns allen, daß sich Dein optimistischerer Ausblick bewahrheiten wird.

        Sei herzlich gegrüßt,
        Tanja

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    • Liebe Petra,
      hab‘ Dank für Deine positive Resonanz. 😀
      Ich habe vor sieben Jahren schon einmal eine Buchbesprechung im Stil eines Buchbeipackzettels geschrieben, damals war allerdings meine Blogreichweite noch nicht so groß und vielleicht warst Du damals noch nicht in meinem Lesegefolge. Diese kannst Du unter dem nachfolgenden Link gerne besichtigen:

      Das Geheimnis der Heilung


      Das Buch „Glaube wenig – hinterfrage alles- denke selbst“ ist – solange es noch Meinungs- und Pressefreiheit in unserem Lande gibt – eine frei verkäufliche geistige Medizin, deren Einnahme stets dem mündigen Leser frei steht. 😉

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  4. Das Buch ist bestimmt zu empfehlen. Zu empfehlen ist ebenfalls die Methoden bei Albrecht Müller und den Nachdenkseiten anzuwenden. Diese arbeiten leider zu oft mit ähnlichen Methoden und sind weit weniger objektiv und kritisch als sie vorgeben. Klar war das bei der Coronaberichterstattung zu erkennen, aber auch in anderen Bereichen.

    Widerlegte Verschwörungstheorien (Einsturz und angebliche Nichtuntersuchungen des World Trade Centers), zu unkritischer Umgang mit Behauptungen eines Herrn Wodarg oder eines KenFM.

    Also mit Vorsicht genießen und dem Titel folgen.

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    • Deine Warnung vor den NachDenkSeiten finde ich – ohne jetzt auf die Details Deiner eigenen Sprachmanipulationsmethode einzugehen – unangemessen. Ein erwachsener und mündiger Mensch kann die Informationen und Wertbe- stimmungen medialer Botschaften in seinem Kopfe und Herzen selbst erwägen und mit seiner Wirklichkeitserfahrung vergleichen. Das gilt für die Lektüre und Betrachtung der Leitmedien ebenso wie für den Konsum der NDS oder anderer Alternativmedien.

      Das von mir empfohlene Buch verhilft dem geneigten Leser zu mehr Kompetenz und Scharfblick im Erkennen medialer Manipulationen. Da ich die NachDenkSeiten bereits seit Jahren lese, frage ich mich wahrlich, warum Du hier mit dem mehr als ausgeleierten Pauschaletikett „Verschwörungstheorien“ aufmarschierst. Heutzutage wird jeder, der die herrschenden Bedingungen und Machtverhältnisse hinterfragt, kritisiert, zur Rechenschaft zieht oder beklagt, als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet – inzwischen kann man das schon fast als Kompliment auffassen.

      Wenn Du eine Zeitung abonniert hast und regelmäßig liest, bist Du dann immer mit jedem einzelnen Artikel, jedem Thema, jeder Perspektive, jeder Deutung und jedem Interviewpartner einverstanden? Wohl kaum, man teilt eine gewisse Schnittmenge und einige Grundwertekoordinaten und liest deshalb dieses Medium. Das heißt weder, daß man gedankenlos alles glaubt und unhinterfragt übernimmt, ja, es gehört sogar dazu, daß man gelegentlich auch – vielleicht aus persönlicher Erfahrung oder Expertise oder aus bloßer Voreingenommenheit – widerspricht.

      Hinsichtlich Corona haben die NachDenkSeiten eine perspektivische Vielfalt geboten, welche die ÖRR-Medien nach wie vor schmerzlich vermissen lassen.
      Die massive Rhetorik der Angst, die diesbezüglich in den Hauptmedien angewendet wurde und wird sowie die respektlose Diffamierung und methodische Ignoranz gegenüber medizinischen und mathematisch-statistischen Experten, die eine andere Perspektive auf den Umgang mit Corona haben, sind ein Armutszeugnis für einen Großteil der öffentlichen Medien, die doch die vierte Macht in einem demokratischen Staate sein sollten und keine devoten Hofberichterstatter, Panikpropagandisten und Maskenmissionare.

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      • @Chriwi

        Nun, es gibt so viele Magazine, Medien und Verlagslektüren, dass es ein reichhaltiges Angebot zur persönlichen Meinungsbildung gibt.
        Manch einer schaut tagtäglich sich die ARD und ZDF Nachrichten an, dann noch einige Diskussionssendungen und hat eine Tageszeitung abonniert.
        Daraus bezieht er sein Wissen, seine Informationen, seine Wahrheiten zum Weltgeschehen.

        Und dann gibt es Menschen, denen reicht das nicht, weil nämlich, ganz tief im Innen eine Stimme sagt „hallo du waches Menschenwesen, geh doch mal ein Stück zur anderen Seite und schau einmal hinter den Vorhang“ und dieser Mensch tut es, geht zur Seite und lupft den schweren Vorhang, der muffig riecht und eigentlich schon längst hätte entsorgt werden müssen, da er nicht mehr notwendig ist……das was es dahinter erschaut, lässt das Wesen erschrocken zurückweichen und es kann erkennen, daß nichts ist, wie es ihm erzählt wurde. Der Vorhang ist Maya, die grosse Illusion von heiler Welt und Demokratie und Freiheit und wir haben uns alle lieb…….das hinter dieser Verkleidung ist jedoch das Gegenteil von all dem.

        Deshalb sind Seiten wie die NachDenkSeiten sehr wichtig zur Meinungsbildung, so wie das Buch aus der Buchvorstellung.

        Der Begriff der Verschwörungstheorie wird gerne benutzt, um Menschen in ein lächerliches Bild zu rücken, ihnen Intelligenz abzusprechen und Ähnliches.

        Ich denke mir, die Menschen, die hier mitlesen sind ganz klare und ziemlich bewusste Menschen, die sehr gut selbst denken können und entscheiden.

        In diesem Sinne
        einen schönen Abend uns Allen hier

        von Mariettalucia

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      • Verbindlichen Dank für Deine ausführliche Reaktion auf @Chriwis Kommentar und Dein differenziertes Plädoyer für mediale und alternativmediale Vielfalt.

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    • Kurz angemerkt: Die Zweifel bezgl. 9/11 betreffen hauptsächlich den Einsturz von WT7 und diese Zweifel sind berechtigt. In der Corona-Diskussion waren die NDS von Anfang an breit positioniert. In den letzten Monaten haben sie den internationalen, wissenschaftlichen Diskurs verfolgt und abgebildet (conträr zu den MSM) und sind daher fähig, zum Thema Corona besser zu informieren und eine fundierte Haltung einzunehmen.

      Danke für die einfallsreiche Rezension.

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      • Vielen Dank für Deine Anmerkungen zu 9/11 und zur komplexen Darstellung der Corona-Diskussion auf den NDS.

        Außerdem freue ich mich über Dein Kompliment zum Stil meiner Rezension.

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  5. Eine Buchvorstellung, die Dir wieder sehr gut gelungen ist, Ulrike.

    In einer Zeit, wo es den Anschein hat, daß Selbstdenken und Entscheiden nicht mehr erforderlich und nur das Kollektivierte richtungsweisend sein darf, ist gerade solch ein Buch ein wichtiges Element für ein gesundes Miteinander.

    Wenn ich allein zurückschaue in die letzten zwei Jahre, mir anschaue, wie viel Freunde ich verloren habe, da eine abweichende Meinung von kollektivierter Denkvorgabe geäußert wurde, dann kann ich nur kopfschüttelnd von dannen ziehen…..

    Dies Buch gehört auf den Geburtstagstisch und den weihnachtlichen Gabentisch.

    Zu den Einzelheiten im kollektiven Wahnsinnsdschungel gehe ich nicht näher drauf ein, ich denke mir die meisten wissen es selbst, wenn die Augen auf und der Mensch wach ist.

    Mit besten Grüßen
    von Mariettalucia ( die mal eine Zeit Pause brauchte aus dem ganzen Geschehen )

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    • Hab‘ Dank, liebe Mariettalucia,
      für Deine Wertschätzung meiner Buchbesprechung und Buchempfehlung.
      Dieses Buch ist ein gutes Gegenmittel angesichts der fürsorglichen Entmündigung durch deutungsdiktatorische Medien und Medienkampagnen. Diese Medien sollten eigentlich ein Vorbild für Vielfalt und eine lebendige und respektvolle Debattenkultur sein, die polyperspektivische Erkenntnisspielräume eröffnet.
      Es ist ein denkbar schlechtes Zeichen für eine Demokratie, wenn unterschiedliche Meinungen nicht mehr respektiert und offen diskutiert werden, sondern jede Abweichung vom offiziellen Narrativ von selbsternannten Tugendwächtern abgewertet, diffamiert und sogar zensiert und unterdrückt wird, und daß diese kommunikativen Untugenden inzwischen auch schon den privaten Kommunikatiosspielraum vergiften und Freundschaften daran zerbrechen, ist besonders traurig. Doch nun schweife ich zu sehr ab …
      „Glaube wenig – Hinterfrage alles – Denke selbst“ ist jedenfalls ein gutes Weckmittel, um sich nicht mit dem grassierenden „Mitläufersyndrom“ anzustecken und um die eigenwillige Urteilskraft gegenüber Manipultionsmethoden und Propagandapraktiken zu stärken.
      Herzlich grüßt Dich
      Ulrike

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  6. Ich bin schon durch die NachDenkenSeiten auf dieses Buch aufmerksam geworden, welches das Leitthema meines Lebens als Titel hat. Ein wirklich wichtiges Buch, besonders in diesen Zeiten, in denen selbst der kritische Geist mangels wahrhafter Information kaum noch ergründen kann, welche Begehrlichkeiten mit bestimmten Maßnahmen befriedigt werden sollen. Es ist Ermutigung und Beruhigung zugleich, muss der Zweifler nicht mehr befürchten, ganz bekloppt zu sein.
    Und es zeigt eben auch, dass hinterfragen dem Zweck dient, besser zu verstehen, sich sein eigenes Urteil zu bilden und nicht von vornherein Abwehr und Unglauben bedeutet. Wie oft wird das missverstanden.

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    • Vielen Dank für Deinen differenzierten Kommentar, dem ich in jeder Hinsicht gerne zustimme.
      Abgesehen davon, daß ich schon seit Jahren die NachDenkSeiten lese und schätze, habe ich dieses Buch auch deshalb besprochen, weil es – trotz Bestsellerstatus – auffallend wenig in den Leitmedien rezensiert worden ist.
      In diesen Zeiten fördert es zudem auch die geistige Immunstärke, alltäglich Kants Leitspruch zur Aufklärung „einzunehmen“:
      „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

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  7. Da hast du ja mal wieder was Hübsches ausgegraben. 😉
    „Zu viele Köche verderben den Brei,“ heißt es so schön – und sicher häufig nicht ohne Grund. Aber der mediale Einheitsbrei ist offensichtlich deshalb so ungenießbar, weil nur wenige „Köche“ am Werk sind, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Brei-Ingredienzen ausüben. Ganz auffallend finde ich, wie vielversprechend Überschriften in den Medien oft sind, während der Inhalt vom informativen Nährwert her nahezu wertlos ist. Das erinnert mich ein wenig an „Joghurt“ aus dem Supermarkt [um nur ein Beispiel zu nennen], bei dem zwar Erdbeeren auf dem Deckel abgebildet sind, es sich damit aber dann auch schon ausgeerdbeert hat. 😉
    Ganz lieben Dank für diesen „gedankenanstössigen“ Beipackzettel. [Auch wenn ich fürchte, dass dieses Buch primär jene lesen werden, die dessen am wenigsten bedürfen. Allerdings dürfte die „Medizin“ bei eben diesen am meisten Wirkung zeigen.]

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    • Lieben Dank für Deine buchstäblich wortköstliche und zustimmende Resonanz! 😀
      Diesen Beipackzettel habe ich in der Hoffnung geschrieben, daß der mediale Einheitsbrei von einigen Menschen weniger geschluckt wird oder wenigstens nicht mehr gedanklich unzerkaut geschluckt wird. Ich bin mir bewußt, daß man stets nur diejenigen erreicht, die sich diesbezüglich zumindest schon an der Schwelle zu einer kritisch-selbstdenkerischen Haltung und eigenwilligen Wertekoordinaten befinden.

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  8. Die NachDenkSeiten, das spricht für die Qualität des Autors. Ich werde dieses Buch gern lesen, gerade jetzt, mich interessieren die Mechanismen. Danke dir (wieder mal).
    Liebe Grüße
    Christiane, die längst nicht alles weiß und oft erschrickt 😉

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    • Vielen Dank für Dein positives Leseecho, liebe Christiane, und für Dein lebhaftes Interesse, Dich mit Mechanismen der medialen Manipulation auseinanderzusetzen.
      Ich weiß auch nicht alles, aber was ich schon weiß, durchschaue, kombiniere, selber erfahre und erkenne, läßt mich auch oft ernsthaft erschrecken – gerade JETZT!
      Herzensgruß von Ulrike

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      • Ja, in Zeiten fortschreitender BEVORMUNDUNG und willkürlicher ZENSUR ist solches Wissenswerkzeug besonders wertvoll.
        Gerne empfehle ich Dir noch zusätzlich die neue Webseite „CLUB DER KLAREN WORTE“: https://clubderklarenworte.de/

        Dort erklärt Markus Langemann sehr anschaulich, also u.a. auch mit filmischen Dokumenten, wie Medien manipulieren können, und er bringt gelegentlich umwerfend-erhellende historische Rückblicke auf journalistische Berichterstattungen, die sich nicht „erzieherisch-wertend“ aufdrängen, sondern einfach sachlich und neutral informieren oder wirklich aufklärend-investigativ-hinterfragend Bericht erstatten.

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    • Lustige Wortspende zu einem Buch, in welchem Nachhilfe gegeben wird, wie man Verführern und Manipulationen entrinnen könnte – schlagen sich denn für dich die Begriffe ‚tief glauben‘ und ’selbst denken‘ nicht ? Für mich hat glauben wollen stets mit einer Wunschvorstellung zu tun…

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      • Du meintest wohl: Der Glaube befreit mich vom selbständigen Denken und freien Schreiben…
        Dabei ging ich davon aus, daß du jenen ‚Glauben‘ ansprachst, den uns die Religionen dieser Welt vorschreiben, aufdaß wir nach getaner Sklavenarbeit auf Erden für die Besitzenden dieser Welt in himmlische Gefilde und nicht in die höllischen überwechseln dürfen ? Falls dieser Glaube gemeint war: Ach herrje … du brauchst das besprochene Buch nicht zu lesen, denn du hast es nicht nötig. Du durchschaust die ‚Vorsehung‘, ihre ‚Prüfungen‘ und hast erkannt, daß es im Himmel keine Demokratie gibt, sondern dort die Diktatur der gestrengen Hierarchie herrscht – gottgewollt sozusagen.
        Na dann. Wohl bekomm’s … 😉

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  9. Ach ja. Ich behaupte, dass ich das Buch nicht nötig habe, denn das Nicht-Glauben, ständige Hinterfragen und Selbstdenken gehört zu meiner andere oft irritierenden Grundausstattung. Aber gerade darum wäre ich neugierig, es mal anzuschauen. Man sieht sich ja gern bestätigt. 🙂

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    • Liebe Gerda,
      hab‘ Dank für Deine interessierte Rückmeldung.
      Da ich Dich und Deine ausgeprägte Mündigkeit durch mein Mitlesen bei Dir kenne, gehörst Du gewiß nicht zu den Leichtgläubigen, Unzerkaut-Schluckern und Denkbequemen, für die diese Lektüre NOTWENDIG wäre. Gleichwohl wird Dich dieses Buch in Deiner geistigen Wachheit bestätigen und Dir die eine oder andere nützliche Zusatzinformation vermitteln.

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      • Danke, Ulrike. Ich sagte es ja: es könnte mich interessieren, da mir Bestätigung für mein Hinterfragen in diesen Zeiten der verallgemeinerten Gläubigkeit lieb wäre. 🙂

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      • Gerne empfehle ich auch die Verwendung eines guten Proxy-Servers, durch welchen eventuelle Downloads nicht nachverfolgt werden können. Zum Glück ist YT noch nicht völlig erkrankt: habe ich doch gestern erst eine nackte Frauenbrust entdeckt – allerdings war dies in einem deutschen und keinem amerikanischen Krimi.

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Sie dürfen gerne ein Wörtchen mitreden, wenn's konveniert!