- Text von Brigitte Weninger
- Illustrationen von Katharina Sieg
- annette betz Verlag, 2019 www.annettebetz.de
- gebunden
- Fadenheftung
- Format: 22 x 28 cm
- 32 Seiten
- 14,95 € (D), 15,40 € (A)
- ISBN 978-3-219-11790-5
- Bilderbuch ab vier Jahren
MIT SCHIRM, CHARME UND PHANTASIE
Bilderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©
Es ist Sommer, und der kleine Förstersohn spielt draußen im Schatten seines kleinen blauen Schirms. Die Mutter ruft den Sohn zum Mittagessen ins Försterhaus, der Schirm bleibt liegen und wird plötzlich von einem wilden Wind fortgetragen, bis er in einem Baum hängenbleibt.
Frau Eichhorn findet den Schirm und hält ihn für ein Wolkenspringding. Doch diese Fall-schirm-Funktion erfüllt er keineswegs, und Frau Eichhorn läßt den abgestürzten Schirm enttäuscht auf dem Waldboden liegen. Dort wird er von den Rabenkindern entdeckt, die sogleich erkennen, daß dies ein Rundumsauser sei, und so darf Vater Rabe den Schirm am Schirmband ziehen und kreiseln lassen, bis ihm schwindelig und grün um den Schnabel wird.
Der Schirm wird vom nächsten Windstoß zum Teich geweht und dort vom Frosch als Windfängersegel genutzt. Aber auch diese Nutzung ist nur von kurzer Dauer. Schließlich läßt der Frosch den inzwischen mit Wasser gefüllten Schirm am Ufer liegen.
Mama Maus und ihre Kinder kommen erhitzt und verschwitzt am Teichufer vorbei, und Mama Maus erlaubt den Mäusekindern, in das blaue Plitschplatschbecken zu springen, um sich abzukühlen.
Plötzlich frischt der Wind auf, weil sich ein Gewitter ankündigt, und wieder wird der Schirm weitergeweht. Diesmal landet er auf einer Kleewiese und wird vom Hasen als willkommenes Kleetrockenhaltedach in Empfang genommen. So sitzt der Hase im Trock-enen, während es außerhalb des beschirmten Dachs nun tüchtig regnet und schüttet. Nach und nach kommen auch die anderen Tiere zum Hasen unter das „Dach“, und sie erzählen sich gegenseitig, was das blaue Ding ihrer Ansicht nach sei.
Das Gewitter endet, die Tiere zerstreuen sich und gehen wieder ihrer Wege, und der kleine Försterjunge spaziert mit Gummistiefeln über die Wiese und wundert sich, wie sein Schirm wohl dorthin gekommen sei.
Die natürlich-farbenfrohen Illustrationen von Katharina Sieg geben dieser Geschichte ein dynamisches Bühnenbild mit vielen entdeckenswerten Details. Die differenzierte, ausdrucksvolle Mimik und Körpersprache der Figuren bereichern den Text um anschauliche emotionale Ausstrahlung.
Brigitte Weninger erzählt mit warmherzig-heiterem Tonfall und mit sprach- schöpferischem Wortwitz, auf welche durchaus sinnvollen Zweckentfrem- dungen die Tiere angesichts des blauen Schirms kommen. Solche Ideen könnten selbstverständlich auch von phantasiebegabten Kindern stammen oder weniger phantasiebegabte Kinder zu kreativen Ideen animieren. Die amüsanten Wortschöpfungen regen Kinder zudem zur spielerischen Erweiterung des Wortschatzes an. Denn warum sollte ein Drehkarussell nicht als Zweitname Rundumsauer heißen?
Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.ueberreuter.de/produkt/der-kleine-blaue-schirm/
Die Autorin:
»Brigitte Weninger arbeitete 20 Jahre lang als Kindergartenpädagogin, bevor sie sich 1999 als Autorin selbständig machte. Seither sind rund 60 Kinderbücher erschienen, die in 35 Sprachen übersetzt wurden. Ihre 13-teilige PAULI-Serie (illustriert von Eve Tharlet) wurde weltweit 4 Millionen Mal verkauft. Brigitte Weninger lebt mit ihrer Familie in Kufstein.« https://www.brigitte-weninger.at/
Die Illustratorin:
»Katharina Sieg, geboren 1982 in Lippstadt, studierte Illustration in Hamburg, wo sie heute als freischaffende Illustratorin lebt. Am liebsten illustriert sie Kinderbücher, z.B. als Mitglied der Gruppe Krickelkrakel. Ihr Werk ist von lustigen, verträumten und charman-ten Figuren bevölkert, ihre Bilder stecken voll witziger und überraschender Ideen.«
Querverweis:
Hier entlang zum Vorgängerband „Der kleine rote Pullover“, der im Winter spielt und amüsante tierische Zweckentfremdungen eines roten Kinderpullovers inszeniert. https://leselebenszeichen.wordpress.com/2020/10/28/der-kleine-rote-pullover/
Leselebenszeichen-Datenschutzerklärung: https://leselebenszeichen.wordpress.com/datenschutzerklaerung/
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Dear Sam,
thank you for your kind attention and interest!
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Vielen Dank, liebe Ulrike, für die Vorstellung dieses phantasievollen und augenscheinlich anmutig illustrieren Buches. Du hast uns neugierig gemacht. Wir lebten einige Zeit in der Arktis, da hat man sich stets Gedanken machen müssen, wie man alles mögliche nutzen kann. Außerstehende nannten das Zweckentfremdung, uns war der Zweck, den es erfüllte, gar nicht fremd.
Herzliche Grüße vom kleinen Dorf am großen Meer
The Fab Four of Cley
🙂 🙂 🙂 🙂
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Vielen Dank, lieber Klausbernd,
für Deine positive Empfänglichkeit für meine Bilderbuchempfehlung und für Deinen Hinweis auf Eure persönlichen Erfahrungen mit sinnvollen Zweckentfremdungen.
Herzlich grüßt
Ulrike 🙂
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meine jüngste … will nach dem ABI … eine ULRIKE werden …
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So, so, was es nicht alles für Kinderwünsche gibt … 😉
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yo … Hauptsache was mit Büchern … (ESSEN gibt´s bei Papa … auch für die zukünftigen ENKEL …) 😉
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Liebe Ulrike,
danke… wie immer eine Bereicherung…
Entdeckungen von der Ideenschatzinsel…
Fühle mich wie Robinsine von Crouseau
ich liebe solche Wortschöpfungen, die ein Lächeln auf meine Lippen zaubern… so ist das Leben wolkenleichter.
Herzlichst Iris
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Liebe Iris,
hab‘ Dank für Deine ausdrückliche Wertschätzung und amüsante Wortspieldarbietung. 😀
Ebenso herzlichst Ulrike
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Klingt wieder so liebevoll kindgerecht geschrieben und bebildert, liebe ulrike.
Mein kleines Enkelkindchen feiert aber erst seinen allerersten Geburtstag. Da muss ich mit diesem Büchlein noch ein wenig warten.
Ganz herzlich, Bruni
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Vielen Dank, liebe Bruni,
für Deine zugeneigte Resonanz.
Ich stimme Deiner großmütterlichen Einschätzung zu, daß dieses Bilderbuch für Dein einjähriges Enkelchen allerdings erst einmal in die Warteschleife für den vierten Geburtstag gehört. 🙂
Herzensgruß von mir zu Dir
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Deinen Blog hätte ich damals in der Ausbildung (und in meiner Zeit in der Kinder/Jugendbuchabteilung) echt gut gebrauchen können. Wieder einen tollen Tipp herausgesucht, danke! Werde den Beitrag mal nach Feierabend auf FB verlinken, denn du verdienst hier noch mehr Aufmerksamkeit und vllt. hilft es ein paar alten Kollegen. 🙂
LG aus der kriminellen Gasse
Stefan
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Es freut mich, lieber Stefan, daß meine Bilderbuchempfehlung so gut bei Dir ankommt und daß Du sie in Buchhändlerkreisen weitersagen wirst. Herzlichen Dank für Deinen zugeneigten Kommentar und die feierabendliche FB-PR … 😉
Liebe Grüße von mir zu Dir
Ulrike
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Sehr, sehr gerne! 🙂 LG zurück
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Herrlich, die Geschichte vom ‚Wolkenspringding‘! Danke für’s erzählen liebe Ulrike.
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Lieben Dank für Deinen Lesebesuch und Deine ausdrückliche Begeisterung für das „Wolkenspringding“.
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Regenschirme haben eine eigene Magie. Danke, für die Inspirationen.
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Es freut mich, daß Du Dir den kindlich-magischen Blickwinkel erhalten hast und mit der möglichen Magie der Regenschirme vertraut bist. Danke für Deine Resonanz.
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Erinnert mich an eines meiner Kinderbücher von Sutejew. Da war es ein kleiner Pilz, der Fuchs, Hase, Maus, Sperling… vor dem Regen schützte und bei der Gelegenheit immer höher wuchs… sehr schön und sehr praktisch so ein Schirmding. Liebe Grüße.
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Vielen Dank, liebe Birgit,
für Deine bilderbuchthematische Ergänzung. Das von Dir erwähnte Kinderbuch „Unter dem Pilz“ ist übrigens immernoch lieferbar.
Schau mal hier nach: http://www.leiv-verlag.de/backlist/?show=books&id=96
Liebe Grüße auch von mir zu Dir
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Wie phantasievoll und wunderschön gestaltet, – eine einzige Freude, wie auch die anderen hier vorgestellten Bücher, so richtig geeignet für Kinder und ihre Eltern, eigentlich für jedermann. Da wird man wieder Kind.
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Lieben Dank für Deine Zustimmung zu meiner jetzigen Bilderbuchempfehlung und für Deine umfassende Begeisterung für die Kinderbücher, die ich regelmäßig vorstelle! 🙂
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Ja, das sind ja lauter Schätze, vor allem auch wegen der wunderbaren Bilder. Aber auch die Kommentare finde ich sehr schön.
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Ja, die anregende, charmante und lebhafte Kommentar-Konversation meines Lesepublikums ist mir auch jedesmal eine wahre Herzensfreude.
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😊
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Wie herzallerliebst. Gefällt mir sehr. Vor allem Wolkenspringding. Mein phantasievolles inneres Kind wollte gerade wissen, ob man einen Schirm auch als Salatschleuder (Rundumsauser) nutzen kann, meins musste ich kürzlich entsorgen. Die erwachsene Frau in mir musste natürlich antworten, dass der Deckel fehlt. Aber ohne wäre es natürlich lustiger.
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Herzlichen Dank für Deine phantasievoll- verspielte Rückmeldung und die Erweiterung der Schirmnutzung als Salatschleuder. 🙂
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Den Ausdruck „Zweckentfremdung“ hat meines Erachtens jemand erfunden, dessen Bewusstsein sich von der den Dingen naturgemäß innewohnenden Zweckvielfalt entfremdet hat. 😉
Vor diesem Hintergrund wird es dich kaum übermäßig erstaunen, dass mir das in diesem Buch gebotene Panorama der sinnvollen Blauschirmverwendungsvariationen sehr behagt. Besonders schön finde ich die Stelle mit den Rabenkindern – der Rundumsauser ist köstlich illustriert und passt so ganz und gar zur Wesensart von Rabenvögeln. Abgesehen von der Lebensweisheit, einen Gegenstand eben den persönlichen Bedürfnissen und aktuellen Umständen entsprechend zu nutzen, gefällt mir auch der Gedanke, dass die Tiere sich über ihre jeweiligen Erfahrungen austauschen.
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Verbindlichen Dank für Deine köstliche Wortanalyse der „Zweckentfremdung“ und Deine rundumsausige Zustimmung. 🙂
Es zeugt in der Tat von Lebensweisheit, vorgefundene Gegenstände bedürfnisgerecht zu nutzen und auch andere an solcherart improvisierten Nutzen teilhaben zu lassen.
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Niedlich! Zeigt doch, wie einfaltslos wir Menschen sind 😉
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Zunächst sind die Menschen durchaus einfallsreich im Erfinden, doch dann wieder einfältig in der strengen Zweckgebundenheit eines Gegenstands. 😉
Lieben Dank für Dein Leseecho.
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Ja, so kann man es formulieren!
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Ich protestiere ! Wir Menschen sind nämlich sowas von einfältig aber auch !
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Soso 😉
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Total witzig diese Tierversammlung unter dem Regenschirm! Jedes mit seiner Eigenart und Meinung! Wenn doch wir Menschen uns wieder so zusammenfinden könnten ….
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Ja, liebe Gerda,
diese Bilderbuchtiere sprechen ganz unbefangen über ihre unterschiedlichen Wahrnehmungen des blauen Schirms und bleiben dennoch einvernehmlich im Miteinander. Menschen tun sich da schwerer …
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ja, seufz.
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Hat dies auf haluise rebloggt.
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Vielen Dank fürs Weitersagen!
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