Kann ich das essen – oder bringt mich das um?

  • Essbare und giftige Wildpflanzen erkennen
  • von Katrin und Frank Hecker
  • Kosmos Verlag 2020   www.kosmos.de
  • Klappenbroschur
  • Format: 216 x 186 x 14 mm
  • 144 Seiten
  • 300 Farbfotos
  • 17,00 €
  • ISBN 978-3-440-16326-9

AUGEN  AUF  BEI  DER  WILDPFLANZENERNTE

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Mit diesem Buch können botanische Anfänger eine beachtliche Anzahl von eßbaren und nicht eßbaren Wildpflanzen kennen und erkennen lernen. Sehr anschaulich wird ver-mittelt, wie man die genießbaren Pflanzen von ähnlich aussehenden giftigen Doppel-gängern unterscheidet. Im Zweifelsfalle – so raten die Autoren wiederholt – läßt man einfach die Finger von einer Pflanze, die man nicht sicher einordnen kann, denn leichtsinnige Kostproben könnten lebensgefährlich werden.

Zwar riechen und schmecken viele Giftpflanzen unangenehm, wie beispielsweise der Gefleckte Schierling, dessen Blüten, wenn man sie zerreibt, nach Mäuseurin riechen, andere hingegen, etwa die schwarzen Beeren der Tollkirsche und die roten Beeren des Aronstabs, schmecken süßlich und schauen auch recht appetitlich aus, sind aber für Menschen giftig.

Doch hinsichtlich der eßbaren Wildpflanzen ist Achtsamkeit ebenfalls wichtig. Wild-pflanzen sollen nur eine Ergänzung zu unserem Speiseplan sein und nicht die Haupt-nahrungsquelle. Also pflücke man nur kleine Mengen und verschwende nichts.

Die Autoren ordnen die vorgestellten Wildpflanzen systematisch nach Jahreszeitenvor-kommen – differenziert nach eßbaren Blüten, Wurzeln, Samen und Früchten. Wir er-fahren,  welche Pflanzenteile besser frisch und roh, welche besser gekocht oder getrock-net zu nutzen sind. Es gibt Rezepte für die Zubereitung von Marmeladen, Chutneys, Kräuter- und Blütensalzen sowie Hinweise zum Einlegen in Öl, Essig und Alkohol und Anleitungen für Teezubereitungen und Wurzelkaffees.

Viele Wildpflanzen verfügen zudem über heilsame Substanzen, die man sich neben dem kulinarischen Genuß ebenfalls einverleiben kann.
 
So lernen wir etwa, daß vom Gänseblümchen alle oberirdischen Pflanzenteile eßbar sind und sich die Blüten nicht nur als dekorative und schmackhafte Salat- und Suppenzutat eignen, sondern sich zudem in Form von Teeaufguß oder Ölauszug als Heilmittel zur bronchialen Schleimlösung, als Kräftigungsmittel für die Magen- und Darmschleimhaut sowie als äußeres Heilmittel bei Hautverletzungen und Ekzemen anbieten. Die Brennes- sel ist ein reichhaltiger Nährstofflieferant, und Scharbockskraut bietet viel Vitamin-C usw…

Nach den Frühjahrspflanzen (Wiesen-Schaumkraut, Hirtentäschel, Gundermann, Vogel- miere, Wald-Sauerklee, Knoblauchsrauke, Giersch, Spitzwegerich, Löwenzahn, Weg- warte, Schnittlauch, Waldmeister, Bärlauch sowie diversen eßbaren Blättern von Bäu- men und Büschen) folgen die Sommerpflanzen (Schwarzer Holunder, Echte Kamille, Nelkenwurz, Wasserminze, Johanniskraut, Mädesüß, Wilder Dost, Brunnenkresse, Sauerampfer, Beifuß, Queller, Wiesen-Pastinak, Rot-Klee, Feld-Thymian, Schafgarbe, Wilde Möhre, Nachtkerze, Königskerze) und diverse weitere eßbare Blüten, Wurzeln und Samen.

Sodann folgt ein bunter Reigen giftiger Pflanzen, die in bebilderten Kurzsteckbriefen mit sinnlichen Details zur Unterscheidung von ähnlich aussehenden eßbaren Pflanzen be-schrieben werden.

Für den Spätsommer und Herbst gibt es eine ausführliche Lektion über eßbare Beeren, Wildfrüchte und Nüsse, gefolgt  von Kurzsteckbriefen über giftige Beeren und Früchte. Auch hier wird detailliert auf Verwechslungsmöglichkeiten mit eßbaren Früchten hingewiesen.

Ein alphabetisches Register der vorgestellten Pflanzenarten und Rezepte hilft beim gezielten Nachschlagen. Hinweise auf weiterführende und ergänzende Literatur sowie Adressen von Vergiftungs-Informationszentralen runden das Wissensangebot sinnvoll ab.  

„Kann ich das essen – oder bringt mich das um?“ wartet mit anwendungs- freundlich-aussagekräftigen Bestimmungsfotos und eingängigen bota- nischen Beschreibungstexten auf. Die Informationen sind ganzheitlich-vielfältig, ohne zu überfrachten. Die Darstellung ist in Wort und Bild sinnlich ansprechend und animierend – so macht Pflanzenlernen Freude! Das Risiko, sich zu vergiften, dürfte nach der aufmerksamen Lektüre dieses Buches verschwindend gering sein.

 

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.kosmos.de/buecher/ratgeber-naturfuehrer/natur/pflanzen/11098/kann-ich-das-essen-oder-bringt-mich-das-um

 

Die Autoren:

»Katrin und Frank Hecker sind Diplom-Biologen mit den Schwerpunkten Botanik, Zoologie und Meeresbiologie. Gemeinsam leben und arbeiten sie als Naturfotografen und Autoren auf ihrem Wildwuchs-Grundstück mit Wald, Bach und Wiesen im schleswig-holsteinischen Panten. Im Rhythmus der Natur heimische Kräuter, Wurzeln und Früchte zu sammeln gehört zu ihrem Leben ebenso selbstverständlich dazu wie ihre zwei Kinder, eine Schar Hühner, Schafe und Hunde. Liebend gern geben sie ihr über viele Jahre gewachsenes Wissen über die kostbaren Naturschätze an ihre Leserinnen und Leser weiter. Ihre an die 50 verschiedenen Sachbücher für Kinder und Erwachsene wurden in viele  verschiedene Sprachen übersetzt und die Naturfotos aus ihrem umfangreichen Bildarchiv erscheinen regelmäßig in namhaften Zeitschriften und Sachbüchern.«
Kontaktadressen:  www.naturfoto-hecker.de
www.facebook.com/katrinundfrank.hecker: „naturverbunden“

 

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