- Text und Fotografien von Frank Hecker
- Illustrationen von Kay Elzner
- KOSMOS Verlag 2018 www.kosmos.de
- Klappenbroschur
- Format: 194 x 134 x 12mm
- 112 Seiten
- mit zahlreichen Fotos und Zeichnungen
- 12,99 € (D)
- ISBN 978-3-440-15818-0
AUF SCHRITT UND TRITT
Sachbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©
Es macht Freude, Tiere in der freien Natur zu beobachten. Doch meist verstecken sich Wildtiere vor Menschen, oder sie sind nachtaktiv und man kann ihre Anwesenheit nur noch nachträglich an den Lebensspuren ablesen, die sie hinterlassen.
„Tierspuren – lebensgroß“ zeigt eine übersichtliche Anzahl solcher Spuren (Trittsiegel, Fährten, Bauten und Nester, Fraßspuren, Gewölle und Losung) und vermittelt Grund-wissen, um Tierspuren richtig zu entziffern und einzuordnen.
Einführend werden die Unterschiede zwischen Sohlengängern (Dachs, Igel, Bär, Wasch- bär), Zehengängern (Fuchs, Fischotter, Katze, Marder) und Zehenspitzengängern (Reh) sowie der Aufbau des Vogelfußes erklärt und mit anatomischen Zeichnungen ergänzt.
65 Tierportraits von ein- bis sechsseitiger Länge stellen jedes Tier in Wort und Bild vor.
Angaben zu Körpergröße und Gewicht, Nahrungsbedürfnissen, Verhaltens- und Fort- bewegungsweisen sowie Lebensraumansprüchen ergänzen die detaillierte Beschreibung der Tierspuren. Anschauliche Fotos der Tiere und ihrer Bauten, Höhlen, Nester, Fraß- spuren usw. und Zeichnungen der arttypischen Trittsiegel schulen auf animierende Weise den Blick.
Die Innenseite der vorderen Buchklappe zeigt eine Übersicht der gezeichneten Tritt- siegel, nebst Seitenzahlangabe zum dazugehörigen Tierportrait, sowie eine einfache Anleitung zur Anfertigung eines Trittsiegel-Gipsabdrucks. Die Innenseite der hinteren Buchklappe zeigt eine fotografische Übersicht verschiedener Gewölle.
Ein Glossar erklärt die notwendigen Fachausdrücke, ein alphabetisches Register hilft beim schnellen Nachschlagen, und Hinweise auf weiterführende Literatur werden ebenfalls gegeben.
Ich fand in diesem Buch endlich auch eine Erklärung für einen „zugetöpferten“ Baum-höhleneingang, den ich einmal entdeckt hatte. Kleiber, deren Name sich tatsächlich von Kleber ableitet, verkleinern (verkleben) nämlich die Eingangslöcher zu ihren von größeren Vögeln übernommenen Bruthöhlen mit Lehm auf den für sie gemäßen Einstiegsdurchmesser.
Von Goethe ist der Satz überliefert „Man sieht nur, was man weiß.“ Hinsichtlich der Spurenwahrnehmung in der Natur gilt dies auf jeden Fall. Hat man Fotos und gute Zeichnungen typischer Tierspuren aufmerksam betrachtet, führt dies beim nächsten Aufenthalt im Garten oder in freier Natur unweigerlich zu interessanten Wiedererkennungseffekten. Dank des handlichen Formats lohnt es sich zudem, dieses Buch bei Ausflügen mitzunehmen, um Theorie und Praxis lebhaft zu verbinden und mit den Details der Spurenlesung noch besser vertraut zu werden.
„Tierspuren – lebensgroß“ bietet konzentrierte Textinformation, sehr gute und schöne Fotografien und sehr sorgfältige und anschauliche Zeichnungen, die uns Augen und Herz für unsere tierischen Mitgeschöpfe öffnen und zudem natursinnliche Entdeckungslust wecken.
Hier entlang um Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.kosmos.de/buecher/ratgeber-naturfuehrer/natur/tiere/9782/tierspuren-lebensgross
Der Autor und Fotograf:
»Frank Hecker ist Diplom-Biologe, seit über 25 Jahren hauptberuflicher Naturfotograf und Autor von Natur-Sachbüchern. Seine Leidenschaft – und damit auch sein umfangreiches Naturfoto-Archiv – umfasst die gesamte europäische Natur: von Pflanzen bis zu Tieren und von ganz klein bis groß.
Seit vielen Jahren sind Frank Heckers Bilder aus den unterschiedlichsten Büchern, die bei KOSMOS und in anderen Verlagen erschienen sind, nicht mehr wegzudenken. Vielfach stammen auch die Texte aus seiner Feder. Seine Veröffentlichungen erreichen viele Zielgruppen, angefangen von Kindern, deren unglaubliche Neugier auf Natur manchmal nur schwer zu befriedigen ist, bis hin zu ambitionierten Naturfreunden. Eine besondere Passion gilt den Spuren der unterschiedlichsten Tiere. Nicht zuletzt weil es diese Spuren sind, die ihn zu seinen gelungensten Fotos führen.« www.naturfoto-hecker.com
Der Zeichner:
»Der Illustrator und Maler Kay Elzner illustriert schon seit über zwanzig Jahren Natur- und Sachbücher mit breitem Repertoire für den KOSMOS Verlag. Der passionierte Naturfreund hat hier schon viele Bücher mit Themen wie Angeln, Jagd, Hund, Schlangen und Spinnen mit seinen Zeichnungen gestaltet. Zudem hat er sich in Belletristik und Jugendbuch mit seinen Illustrationen in Titeln von Mittelalter-Literatur bis Fantasy einen Namen gemacht. Hier sind besonders seine Zeichnungen in Bücher über Hobbits (Halblinge) erfolgreich. Das Spektrum seiner Arbeiten reicht bis hin zu Spielen und Filmen und nicht zuletzt zu sehr begehrten Bildern mit maritimen Motiven. Dabei liegen ihm besonders Szenen aus der Zeit der Wikinger am Herzen.
Kay Elzners gestalterisches Schaffen wurde bereits zweimal mit dem Kulturpreis und dem „Blauen Herz für Kinderfreundschaft“ geehrt.« www.kayelzner.de
Querverweis:
Ergänzend und zur weiteren Vertiefung empfehle ich außerdem das ausgezeichnete Handbuch „Fährten lesen und Spuren suchen“ von Nick Baker. https://leselebenszeichen.wordpress.com/2015/01/31/fahrten-lesen-und-spuren-suchen/
Zugetöpfert klingt gut, ist ja auch eine uuuuuralte Technik 😃
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Ja, wer weiß; vielleicht haben sich die Menschen diese Kulturtechnik von den Vögeln abgeguckt. 😉
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Oh, das ist cool. Auf meinen Wanderungen treffe ich immer mal wieder auf Spuren, die einfach nicht von einem Hund stammen können. Dann hätte ich gern so ein Buch zur Hand – oder zumindest mehr Wissen dazu. Danke für Deine Beschreibung dieses Buches 🙂
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Vielen Dank für Dein lebhaftes Interesse. Da das Buch ein handliches Format und sehr gutes Bildmaterial hat, kannst Du es bequem bei Wanderungen mitnehmen und Deine Spurensichtungen damit entziffern. 🙂
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Tja, die Losung… Als Kind habe ich so viele Tierbücher gelesen, daß ich diesen Ausdruck gut kannte *g*.
Wieder hast du ein so wundervolles Buch vorgestellt, liebe Ulrike, das frau sich einfach merken muß.
Ganz herzlich, Bruni
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Vielen Dank, liebe Bruni,
für Dein interessiertes Leseecho.
Die „Losung“ war mir auch schon seit meiner Kindheit ein Begriff, ich meine, mich zu erinnern, daß mir meine Eltern dieses Wort erklärt haben.
Herzliche Grüße auch von mir zu Dir 🙂
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Uiii! Das klingt schön 🙂 Ich glaub das kommt auf meine To-Do-Liste für den nächsten Waldbesuch mit meinem Sohn 🙂
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Hab‘ Dank für Deine positive Rückmeldung.
Ich dachte mir schon, daß dieses Werk hervorragend in Dein Buchbeuteschema paßt! 🙂
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Ja, auf jeden Fall! 🙂
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Ein äußerst interessantes Buch Ulrike.
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Verbindlichen Dank, liebe Nati,
für Dein natürliches Interesse.
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Bei manchen Spuren ist es doch interessant zu wissen, wer es war.
Liebe Grüße zum Abend.
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Das sehe ich wie Du. Ich weiß schon gerne, welche tierischen Besucher und Bewohner sich in meiner näheren Umgebung tummeln.
Liebe Abendgrüße auch von mir zu Dir!
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Ich danke dir Ulrike, ja genau so.
Kosmos ist immer wieder gut.
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Oh, jetzt sehe ich grade die Fischotterspuren. – Habe am Wochenende eine Wurzel gefunden, die sieht aus wie ein Fischotter. Ich habe schon lange keine Fischotter mehr im Moor gesehen. Wünsche mir aber sehr, das sie wiederkommen.
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Wir harmonieren immer mehr, liebe Susanne.
Ich finde auch immer wieder Hölzer und Wurzeln, die Tiergestalten „verkörpern“. Ich habe schon zwei Drachen, eine Ente, einen Adlerkopf und einen schlafenden Vogel in meiner Sammlung.
Fischotter habe ich in meiner Gegend bisher noch nicht entdecken können. Vermutlich ist es hier nicht wässrig genug.
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Grad habe ich ‚Ein Mädchen Namens Willow‘ ausgelesen, schon kommt das nächste spannende Buch. ‚Willow‘ war bezaubernd. Ich liebe solche Bücher, in denen mit einfachen Worten ganz viel Weisheit drinnen steckt. Ich war begeistert wie sie den Wald gerettet haben. Danke für den Lesetipp. Das war so richtig mein Buch. Es gab schon mal so ein Buch. Es hieß ‚Junipers Hexenkind‘. Ich glaube, das lese ich noch mal, bevor ich mich auf die Suche nach den Tierspuren mache. Herzensgrüße, Susanne
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Liebe Susanne,
wir scheinen einen sehr ähnlichen Lesegeschmack zu haben. Denn „Junipers Hexenkind“ habe ich damals vor gut 25 Jahren, als es eine eine Neuerscheinung war, sehr gerne gelesen und sehr, sehr oft und gerne empfohlen und verkauft.
Schön, daß Dir auch „Ein Mädchen namens Willow“ so wohlgefallen hat und herzlichen Dank für Deine rückwirkende Resonanz und auch für Dein aktuelles Interesse an „Tierspuren – lebensgroß“ .
Herzensgruß von mir zu Dir 🙂
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Ich denke, dies ist ein interessantes Buch für Lehrer. Biologieunterricht als Sherlock Holmes der Tierspuren würde sicherlich die Perspektive vieler Schüler ändern. So hätte mir Schule auch mehr Spaß gemacht. Herzliche Grüße an Dich, Barbara
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Dieses Natursachbuch als detektivische Biologie-Lernanimation zu verwenden, ist eine sehr gute Idee, die sich auch mit praktischen Suchübungen in freier Natur oder auch städtischer Nischennatur kombinieren ließe.
Herzensdank, liebe Barbara, für Deine pädagogisch weitsichtige Leseaufmerksamkeit.
Spürnasige Grüße von mir zu Dir
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Goethe hat vollkommen Recht, abgesehen von den Menschen, die mit dem Willen unterwegs sind, etwas zu lernen, zu entdecken. Die gehen natürlich mit offenen Augen los und werden viele Fragen sammeln. Die kann man bezüglich Tierspuren dann gut in diesem Buch beantworten ☺
Liebe Grüße
Nina
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Vielen Dank für Dein zustimmendes Interesse am natürlichen Wissenschatz dieses Buches. 🙂
Liebe Grüße auch von mir zu Dir
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Ein toller Vorschlag, liebe Ulrike. Durch mein Interesesse an Vögeln habe ich schon die Erfahrung gemacht, daß Goethes Ausspruch die Realität auf den Punkt bringt. Ich bedaure nur, daß ich schon so vieles in meinem Leben übersehen habe, weil ich so ignorant war bzw. in vieler HInsicht noch bin. Zum Beispiel hatte ich mir nie überlegt, welches Tier auf Sohlen, Zehen bzw. Zehenspitzen geht. Aber auch hier muß frau wieder sagen, „besser zu spät als nie“.
Viel Freude bei der Spurensuche,
Tanja
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Es freut mich, liebeTanja,
daß meine Buchempfehlung und mein Hinweis auf Goethes Ausspruch so gut bei Dir ankommen.
Auch ich bin mir erst durch die Lektüre meines ersten Spurenlesebuches, das ich unten im Querverweis verlinkt habe, über den Unterschied zwischen Sohlen-, Zehen- und Zehenspitzengängern bewußt geworden. Ich sehe es wie Du, wir lernen einfach immer noch dazu und lernen dabei mehr zu sehen/erkennen.
Herzlich grüßt Dich
Ulrike
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Halten wir also die Augen offen!
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Da bist du wieder einem spannenden Naturwissensbuch auf die Spur gekommen, liebe Bücherfee. Sozusagen ein erweitertes Alphabet der wildtierischen Körpersprache. Die Bandbreite der Zeichen ist da ja recht groß – wobei man leider oft einräumen muss, dass die eigene Ahnungslosigkeit hier locker Schritt zu halten vermag 😀 Und die Ausrede, dass es ja selten Schnee und folglich auch kaum Spuren im Schnee zu deuten gebe, kann man ja – das wird bei diesem Buch sehr deutlich – nicht wirklich gelten lassen.
Den Ausdruck „Losung“ finde ich übrigens recht elegant. Er dürfte auch erklären, warum manche bescheuerten „Gewinn“spiele häufig Verlosung genannt werden. 😉
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Hab‘ Dank für Dein lebhaft interessiertes und wortverspieltes Leseecho! 😀
In der Tat ist dieses Buch, wie Du so überaus trefflich formuliert hast, „ein erweitertes Alphabet der wildtierischen Körpersprache“.
Deine glücksspielerische Assoziation zum Fachbegriff „Losung“ ist bedenkens- wert. Ich hingegen assoziere mit der „Losung“ spontan einen Code, also ein bestimmtes Losungswort für Eingeweihte irgendeines Geheimzirkels. 😉
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Da sieht man mal wieder, wie doch alles fein miteinander verbunden ist. Denn „Eingeweihte“ können – je nach Aussprache – leicht zu „Eingeweide“ werden. Und da sind wir dann der Losung in der im vorgestellten Buch verwendeten Bedeutung wieder dicht auf der Fährte… 😉
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Wahrlich, so schließt sich der natürliche Lebenskreislauf … 😉 🌿 🦉 🌿
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