Kuh und Hase

  • Kleine Geschichten einer großen Freundschaft
  • von Isabel Versteeg
  • mit farbigen Illustrationen von Marije Tolman
  • Originaltitel: »Koe en Haas«
  • Aus dem Niederländischen von Verena Kiefer
  • Gerstenberg Verlag Januar 2015   http://www.gerstenberg-verlag.de
  • 112 Seiten
  • Format: 17 x 21 cm
  • gebunden
  • 12,95 € (D), 13,40 € (A), 18,60 sFr.
  • ISBN 978-3-8369-5845-5
  • ab 7 Jahren zum Selbsterlesen
  • ab 4 – 6 Jahren zum Vorlesen
    Kuh und Hase Titelbild

GUTMÜTIG  UND  ÜBERMÜTIG  VERTRAGEN  SICH  GUT

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Mit Kuh und Hase lernen wir zwei Tiercharaktere kennen, deren Temperamente sehr unterschiedlich sind und die sich gleichwohl wunderbar ergänzen.

Kuh, mit ihrer gemächlichen Gang- und Denkungsart, ist mit dem Erlebnisradius ihrer grünen, grünen Weide – grasend und wiederkäuend – rundherum zufrieden. Hase hat einen größeren Bewegungsdrang, erkundet auch gerne die Welt außerhalb der eingezäunten Weide und lockt Kuh gelegentlich hinaus in die Welt hinter dem Gatter. 

Kuh und Hase und Gras

Illustration von Marije Tolman © Gerstenberg Verlag 2015

Im ersten Kapitel entdecken Kuh und Hase zwischen zwei Bäumen eine Hängematte. Kuh weiß zunächst nichts damit anzufangen, aber Hase erklärt ihr weltgewandt, was dies für ein Ding sei, legt sich hinein und bittet Kuh, ihn anzuschubsen. Doch nach dem zehnten Kuhschubs bekommt die Hängematte zuviel Schwung, und Hase lernt – unfreiwillig – fliegen…

Im zweiten Kapitel ist Kuh noch gar nicht richtig wach, als Hase ihr schon eifrig seine Fähigkeiten im rasanten Hakenschlagen vorführt und erwartet, daß Kuh ihn verfolgt, obwohl diese eigentlich noch ganz meditativ vor sich hin grast…

Die beiden ungleichen Freunde spielen fröhlich miteinander, stehen sich in Nöten bei, philosophieren über Spiegelbilder und Familienzugehörigkeiten, retten ein Gänseküken, und ihre Freundschaft ist tief genug, um nach überschaubaren Eifersuchtsanflügen auch eine dritte „Person“, nämlich Hasi, in ihren Freundeskreis aufzunehmen.

Der ständige Perspektivwechsel zwischen der gutmütigen Kuh und dem übermütigen Hasen macht den Handlungsverlauf der 15 Kapitel abwechslungsreich und vermittelt anschaulich das wechselseitige Einvernehmen der beiden Freunde, die sich spielerisch den Raum für ihre jeweiligen Eigenarten geben und diese auch gegenseitig wertschätzen.

Der Tonfall und die Wortwahl, in denen die Geschichten von Kuh und Hase erzählt werden, sind heiter-zugewandt, sinnlich-körperlich und gleichwohl auch nachdenklich-hintersinnig.

Begleitet von bunten, fröhlich-lebhaften Illustrationen und einer lesefreundlichen, fettgedruckten Typographie werden uns hier sehr sympathische Freundschaftserlebnis-Geschichten zum Vorlesen und Selberlesen serviert.

Kuh und Hase kuscheln

Illustration von Marije Tolman © Gerstenberg Verlag 2015

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.gerstenberg-verlag.de/Kinderbuch/Kinderliteratur/Kuh-und-Hase.html?noloc=1

 Die Autorin:

»Isabel Versteeg, 1959 in den Niederlanden geboren, lebt und arbeitet in einem Deichhaus. Dahinter ist eine Weide mit Kühen, und wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellt, kann sie die Schiffe auf dem Fluss sehen. Dort schreibt sie Geschichten für Kinder.«

Die Illustratorin:

»Marije Tolman, Jahrgang 1976, studierte Grafik und Illustration an der Königlichen Akademie in Den Haag und am Edinburgh College of Art in Schottland. Ihr Bilderbuch »Das Baumhaus« wurde mit dem Bologna Ragazzi Award und dem Bilderbuchpreis Troisdorf ausgezeichnet und war für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.«

Die Übersetzerin:

»Verena Kiefer, 1964 in Saarbrücken geboren, arbeitete nach ihrer Ausbildung zunächst als Buchhändlerin. Anschließend studierte sie Literatur- und Sprachwissenschaft. Seit 1997 ist sie freie Übersetzerin und inzwischen auch Lehrbeauftragte für Niederländisch an der Universität Siegen. Verena Kiefer lebt in Siegen und Amsterdam.«

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7 Kommentare zu “Kuh und Hase

    • Liebe Steffi,
      meine LESELEBENSZEICHEN zu abonnieren, hat für Dich eine dramatische Steigerung des Kinderbuchkontos zur Folge – und es kommen noch sooo viele Kinderbuchbesprechungen auf Dich zu … Vielleicht sollte ich einen Warnhinweis vor meine Besprechungen setzen – ungefähr so: „Das Lesen dieser Buchempfehlungen könnte – bei vorhandenem Kinderpublikum – zu ausschweifendem Buchkonsum und unstillbarer Lesesucht führen.“ 😉
      Gutenachtgruß!

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  1. Den Gerstenberg Verlag kannte ich bis vor wenigen Stunden noch nicht, meine Mutter hatte ein Bücherpaket geschickt. Die Enkel werden sich freuen in dem Falle über Henry Fink. Deine Buchvorstellung macht neugierig auf Buch und Verlag!

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