Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer,der seine Schnuffeldecke verloren hatte

  • Der kleine Siebenschläfer, Band 7
  • Text von Sabine Bohlmann
  • Illustrationen von Kerstin Schoene
  • Thienemann Verlag, September 2022 www.thienemann.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • Format: 29,6 x 23,7 cm
  • 32 Seiten
  • 15,00 € (D), 15,50 € (A)
  • Bilderbuch ab 4 Jahren

Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der seine Schnufeldecke verloren hatte.
S C H N U F F E L D E C K Ä Ä Ä Ä Ä !

Bilderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Unser guter junger Siebenschläfer erfreut uns mit einer neuen Bilderbuchgeschichte. Diesmal fehlt jedoch eine wichtige Requisite: Die Schnuffeldecke ist weg. Das ist ein Grund für Traurigkeit und Verlustgefühle. Ganz geknickt weint der kleine Sieben- schläfer seiner Schnuffeldecke nach, die so schnuffelig und knuffelig ist und „nach Schlafen und Träumen und Wald und Wind und Sonne und einem Hauch von Nüssen riecht“.
Die hilfsbereiten Freunde des kleinen Siebenschläfers machen sich sogleich, gemäß ihrer jeweiligen tierischen Spezialfähigkeiten, auf die Suche. Der Fuchs lauscht nach der Schnuffeldecke, der Maulwurf tastet nach ihr, der Biber taucht in den Teich usw. Da sie nicht fündig werden, bieten sich Igel und Stinktier entgegenkommend als Kuschelersatz an, aber aus naheliegenden Gründen paßt das nicht so recht. Und auch eine improvisierte Schnuffeldecke aus gesammelten Federn und Blättern erfüllt nicht des Siebenschläfers Schnuffelknuffelbedürfnisse.
Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der seine Schnuffeldecke verloren hatte. Innenseite

Illustration von Kerstin Schoene, Text von Sabine Bohlmann © Thienemann Verlag 2022

Nun sitzen Haselmaus, Biber, Fuchs, Schnecke, Stinktier, Maulwurf und Elster mitbetrübt vor der Siebenschläferhöhle um den kleinen Siebenschläfer herum. Mama Siebenschläfer fragt, was sie denn alle hätten, und erfährt den Grund der allgemeinen Betrübnis. Lächelnd erklärt sie das Verschwinden der Schnuffeldecke – sie hat die befleckte und müffelige Decke einfach nur gewaschen und überreicht dem kleinen Siebenschläfer nun die saubere Schnuffeldecke.
Der kleine Siebenschläfer fremdelt mit der sauberen Schnuffeldecke, die nun gar nicht mehr vertraut riecht, und behauptet, mit dieser frischen Decke könne er nie wieder einschlafen. Doch seine Freunde finden eine schnelle und pragmatische Lösung für die fehlenden Erinnerungsflecken und den fehlenden Geruch. Sie benutzen die Decke abwechselnd als Polster, Sonnendach, Flugdrachen und Nußtragebeutel, und schließlich riecht die Schnuffeldecke wieder so, wie sie sollte, ja, sie duftet darüber hinaus auch noch nach Freunden.
Auch der siebte Siebenschläfer-Band wartet mit einer dialog-textlich und illustratorisch gut in Szene gesetzten Geschichte auf, in der sich Kinder leicht wieder- finden können und in der sich anschauliche Beispiele für einfühlsame Hilfsbereit- schaft und lebensnahe Wertschätzung freundschaftlicher Gefühle finden.

Kerstin Schoenes körpersprachlich und mimisch ausdrucksvolle zeichnerische Darstel-lung der Tiercharaktere wahrt eine ausgewogene Balance zwischen Naturalismus und Niedlichkeit. In Verbindung mit Sabine Bohlmanns heiter-warmherzigem Erzählton beschert uns der kleine Siebenschläfer unermüdlich unbeschwertes Bilderbuch- vergnügen.

Hier entlang zum Buch und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/der-kleine-siebenschlaefer-7-die-geschichte-vom-kleinen-siebenschlaefer-der-seine-schnuffeldecke-verloren-hatte-isbn-978-3-522-45991-4

Die Autorin:

»Sabine Bohlmann, 1969 geboren, ist ein echter Tausendsassa. Sie ist Schauspielerin, Synchronsprecherin und außerdem Autorin zahlreicher Bilder- und Kinderbücher. Sie lebt mit ihrer Familie in München.« www.sabinebohlmann.com

Die Illustratorin:

»Kerstin Schoene studierte Kommunikationsdesign an der Bergischen Universität Wuppertal. Schwerpunkt ihres Studiums war Illustration bei Professor Wolf Erlbruch. Seit ihrem erfolgreichen Abschluss arbeitet sie freiberuflich als Illustratorin und Grafik-designerin. Sie zeichnet für verschiedene Verlage, schreibt und illustriert eigene Kinderbücher. Sie lebt, unter Beobachtung eines Fellknäuels, in Haan.« www.kerstinschoene.de

32 Kommentare zu “Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer,der seine Schnuffeldecke verloren hatte

    • Hab‘ Dank für Deine Resonanz!
      Ja, solange das wechselseitge Miteinander nicht verloren geht, solange ist nichts und niemand verloren!
      Hoffnungsfunkelnde Grüße von mir zu Dir 🙂

      Like

  1. DAS könnte es sein, das Bilderbuch, nach dem ich auf der Suche bin für mein Minienkelchen, das nun bald drei Jährchen jung wird. 🙂
    Ganz und gar herzig klingt, was ich bei Dir dazu lese, liebe Ulrike.
    Schnuffeldecken oder -tücher sind unverzichtbar. Sie müssen einfach zur Stelle sein, wenn die Eltern meinen, nun sei es Zeit, ins Bettchen zu gehen.
    Das weiß jeder, der Kinder hat.
    Meine ältere Tochter knibbelte das Etikett vom Kopfkisschen und suchte solange im Bezug, bis sie es zwischen den Fingerchen hatte 🙂 Erst dann schlief sie…
    Die jüngere Tochter hat bis heute ihr Schnuffeltuch mit im Bett und ich verrate jetzt nicht, wie alt sie ist *lach*

    Ganz herzlich, Bruni, müde vom Tag

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    • Es freut mich, liebe Bruni, daß meine siebenschläfrige Bilderbuchempfehlung aktuell zu Deinem Minienkelchen paßt. 🙂
      Lieben Dank auch für Deinen Bericht über die taktilen Einschlafritualbedürfnisse Deiner Töchter.
      Ich habe auch noch immer mein erstes und allerliebstes Stofftier – ein kleines, einst rosafarbenes, längst ausgeblichenes und mehrfach geflicktes Häschen. Allerdings schläft es nicht mehr bei mir im Bett mit.
      Herzliche winterschläfrige Grüße von
      Ulrike

      Gefällt 1 Person

  2. ach, da wird einem schon beim titel ganz weich ums herz. wer kennt das nicht? der verlust eines lieblingsrequisits ist fürs kind ein halber weltuntergang. wir alle haben schon mal vorm schlafengehen irgend etwas gesucht, sind irgendwo hin gefahren, um das vergessene zu holen etc., nur weil das resultat: ein ganz unglücklich nicht schlafen könnendes kind, so ganz und gar undenkbar ist. wenn da dann noch das mitgefühl und die hilfe von freunden dazu kommt, ist das eine wunderbare geschichte, die mein enkel (16) um ein paar jahre verpasst hat. 😉

    Gefällt 1 Person

    • Vielen Dank für Deine Rückmeldung und die Beschreibung des elterlichen Bemühens, kindliche Weltuntergänge zu verhindern und vergessene Einschlafbegleiter schnellstmöglich wieder herzuschaffen.
      Die kindliche Anhänglichkeit an ein Lieblingsrequisit wird hier anschaulich und amüsant in Bilderbuchszene gesetzt und bietet entsprechenden Identifikationsstoff.
      Wenn Dein großer Enkel in 10 oder 15 Jahren selber Vater werden sollte, kann er den Genuß der zur Zeit verpaßten Siebenschläferbilderbücher getrost nachholen. 😉

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  3. Huch, welch erschröckentliche Nachricht! Beim Verlust der Schnuffeldecke steht zu befürchten, dass der Untergang der siebenschläfrigen Welt bevorsteht. Kaum zu glauben, dass die Geschichte dann doch sehr amüsant wirkt und mit witzigen Illustrationen dekoriert ist. Besonders drollig finde ich den Regenwurm mit der Haselnuss auf dem Kopf. Ein ebenso bemerkenswertes Detail ist deine Wortschöpfung „mitbetrübt.“ Und ganz rührend ist der Freundeseifer beim Suchen der Decke, aber auch beim Restaurieren der unabdingbaren olfaktorischen Schnuffeldeckenqualitäten. Das ist eine Reihe, die auch beim siebten Band ganz und gar nicht nach Serienproduktion riecht. Und (wahrscheinlich nicht nur) für Kinder ist es eh toll, wenn sie in ihren Büchern liebe Bekannte treffen.
    Mit einem herzlichen Abendgruß 🐻

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    • Verbindlichen Dank für Deine wortvirtuose Resonanz, Dein aufmerksames Betrachten und Lesen und Dein Gefallenfinden an meiner Wortschöpfung „mitbetrübt“. Deiner Schlußflogerung, daß diese Reihe „auch beim siebten Band ganz und gar nicht nach Serienproduktion riecht“ stimme ich zu. Und ganz gewiß gefällt es sowohl den Kindern als auch den Vorlesern, Bilderbücher mit vertrautem Personal zu genießen.
      Mit einem herzlichen Abendgruß auch von mir zu Dir 😀

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  4. Bei der Überschrift musste ich schon schlucken. Jede Geschichte aus dieser Serie ist kindernah. Ich kenne solche Dramen. 😉
    Daß der traurige Siebenschläfer dann seinen Schweif anstelle der Schnuffeldecke feste drückte, gefiel mir als gezeichnetes Detail besonders.

    Gefällt 2 Personen

    • Lieben Dank für Deine interessierte Rückmeldung.
      Deiner ausgesprochen zutreffenden Formulierung „jede Geschichte aus dieser Serie ist kindernah“ kann ich nur lebhaft zustimmen! 🙂 Die zeichnerische Darstellung des versuchten Selbsttrostes mit Hilfe des Siebenschläferschweifs finde ich ebenfalls sehr gelungen.

      Gefällt 1 Person

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