Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte

  • Text und Illustrationen von Yuval Zommer
  • Originaltitel: »The Tree That‘ s Meant to Be«
  • Übersetzung von Cornelia Boese
  • Verlag arsEdition, September 2020  https://www.arsedition.de/
  • Gebunden
  • Fadenheftung
  • Format:31 x 24,5 cm
  • 32 Seiten
  • 15,00 € (D), 15,50 € (A)
  • ISBN 978-3-8458-3688-1
  • Bilderbuch ab 4 Jahren

Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte

EINE  FICHTE  MIT  GESCHICHTE

Bilderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©

In diesem Bilderbuch erzählt uns eine Fichte ihren Lebenslauf. Diese Fichte wächst nicht so gradlinig, hoch und gleichmäßig wie die anderen sie umstehenden Bäume. Sie ist deutlich kleiner und etwas schräggewachsen und fühlt sich minderwertig.

Die Jahreszeiten wechseln, und eines Winters kommen Menschen in den Wald, um sich einen Weihnachtsbaum auszusuchen. All die schönen, hochgewachsenen Nachbar- fichten werden ausgewählt, gefällt und zum Weihnachtsfest mitgenommen. Nur die kleine, krumme Fichte bleibt ganz allein zurück, ist traurig und empfindet ihr Dasein als sinnlos.

Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte - Abholung anderer Bäume

Illustration von Yuval Zommer © Verlag arsEdition 2020

Doch am nächsten Morgen kommen die Tiere des Waldes, schmücken die kleine Fichte mit allerlei Federn, Blattgirlanden, Beeren und Nüssen und tanzen fröhlich um den Baum herum. So wird die kleine Fichte doch noch ein recht ansehnlicher Weihnachts- baum, und die Tiere leisten ihr feierlich und verspielt Gesellschaft und schlafen schließlich sogar in ihrer unmittelbaren Nähe ein.

Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte - Baumschmückung

Illustration von Yuval Zommer © Verlag arsEdition 2020

Wieder wechseln die Jahreszeiten; doch nun ist die Fichte nicht mehr einsam. Sie teilt ihr Leben mit der tierischen Nachbarschaft, und Vögel nisten in ihrem Geäst. Die kleine Fichte wächst und gedeiht und fühlt sich endlich im Einklang mit sich selbst.

Die Fichte erzählt ihre Geschichte in Ich-Form und in leichten, kurzen Reimfolgen. Die Illustrationen geben dem Erzähltext eine schöne waldige Naturkulisse mit jahreszeitlich passenden Farbstimmungen. Auf jeder Seite bietet sich die Gelegenheit, verborgene Tiere zwischen und in den Bäumen zu entdecken.

Auf einfache und sehr anschauliche Weise behandelt dieses Bilderbuch die Themen Individualität, Selbstakzeptanz und Zugehörigkeit. Die kleine Fichte hat ein nicht der üblichen botanischen Norm entsprechendes Äußeres und vergleicht sich mit den makel-losen und „besseren“ Nachbarbäumen. Immerhin ist positiv zu erwähnen, daß die anderen Bäume – im Gegensatz zu den oft leidigen Gepflogenheiten menschlicher Wesen – nicht abfällig auf die kleinen Fichte herabschauen.

Den Impuls zur Selbstakzeptanz setzen die Tiere des Waldes, welche ausgerechnet diese scheinbar „ungenügende“ Fichte für sich als Weihnachtbaum auswählen. Diese positive Spiegelung verändert die Selbstwahrnehmung der kleinen Fichte, und sie freut sich schließlich, im Kreise der Waldtiere ihren Platz einzunehmen und ganz natürlich in ihrer individuellen Daseinsform weiterzuwachsen.

Und wenn man es recht bedenkt, so gewinnt diese Fichte gleichsam als Zugabe ein wesentlich besseres, längeres und nachhaltiger beglückendes Leben als ihre „Schönheitskonkurrentinnen“.

 

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.arsedition.de/produkt/der-weihnachtsbaum-den-niemand-wollte-9461

 

Der Autor und Illustrator:

»Yuval Zommer schloss das Royal College of Art mit einem Master in Illustration ab. Er arbeitete viele Jahre als Creative Director bei führenden Werbeagenturen, bevor er Autor und Illustrator hochgelobter Sachbuch-Titel wurde. Für seine Bücher erhielt er bereits viele Preise.«

Die Übersetzerin:

»Cornelia Boese studierte Musik und arbeitete als Opernsouffleuse, Kinderkonzert-moderatorin und Bühnenmusikerin an Theatern von Innsbruck bis Stockholm. Ihre Übersetzung einer verschollenen Salieri-Oper ins Deutsche machte sie auch als Autorin bekannt. Sie lebt als freischaffende Dichterin in Würzburg und veröffentlichte zahlreiche Bücher und Gedichtbände in heiteren Versen für Kinder und Erwachsene.« http://www.boesesouffleuse.de/

 

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Der Tierigent

  • Text von Cornelia Boese
  • Illustrationen von Manuela Olten
  • Gerstenberg Verlag Juni 2019 www.gerstenberg-verlag.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • Format: 25 x 27 cm
  • 32 Seiten
  • durchgehend farbig
  • 14,00 € (D), 14,40 € (A), 19,50 sFr.
  • ISBN 978-3-8369-6025-0
  • Bilderbuch ab 4 Jahren

EIN  PLATZ  FÜR  DEN  SPATZ

Bilderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©

„Der Tierigent“ zeigt Kindern in heiteren Bildern und – dank des gelungenen vers-förmigen Begleittextes von Cornelia Boese – auch sprachmelodisch, die Vielsaitigkeit von Musikinstrumenten. Der Hauptcharakter, ein niedlicher Spatz mit einem festlichen Zylinder auf dem Köpfchen, weckt spontan Sympathie und Empathie, und man wünscht ihm unwillkürlich, daß sein unermüdlicher musikalischer Eifer zum Ziel führen möge.

Im Stadtpark auf der Freilichtbühne probt eine Schar von Tieren für ein Konzert. Der Spatz möchte gerne mitmusizieren, aber egal bei welchem Tier er nachfragt: keines traut ihm ein Instrument zu.

Bei den Streichern wird ihm gesagt, er sei zu klein, für die Holzblasinstrumente fehlten ihm die Tatzen, für die Blechblasinstrumente fehlte ihm der lange Atem, das Schlagzeug ist dem Spatz zu laut, und auch ein zartes Schnabelzupfen an der Harfe führt nicht zum gewünschten Erfolg. Und von seinem Spatzentschilp-Gesang wollen die Musikantentiere auch nichts hören.

Inzwischen hat sich ein kunterbuntes Publikum eingefunden, und der betrübte Spatz setzt sich ganz still dazu.

Illustration von Manuela Olten © Gerstenberg Verlag 2019

Das Konzert beginnt, doch von Wohlklang und Harmonie ist es weit entfernt. Alle spielen durcheinander und versuchen sich zu übertönen. Da hat der Fuchs ein weises Einsehen, bittet um Ruhe und erklärt, daß sie einen Leiter brauchten, der über Einsatz, Rhythmus, Ton und Takt bestimmt, und er wüßte da auch schon:

 „ein künstlerisch begabtes Tier,
 das alle Instrumente kennt.
 Herr Spatz, sei du der Dirigent!“

Hochmotiviert betritt der Spatz die Bühne, verbeugt sich und dirigiert als wahres Natur-talent mit beflügeltem Rhythmus die Vielfalt der Instrumente und Musiker zu einem harmonisch-klangvollen und fröhlichen Miteinander.

Illustration: Manuela Olten © Text: Corneilia Boese © Gerstenberg Verlag 2019

Im Anschluß an die Geschichte werden die beanspruchten vierzehn Musikinstrumente (Tuba, Horn, Trompete, Posaune, Fagott, Klarinette, Oboe, Querflöte, Schlagzeug, Harfe, Geige, Bratsche, Cello, Kontrabaß) auf einer Doppelseite noch einmal solo in Wort und Bild dargestellt.

Illustration von Manuela Olten © Gerstenberg Verlag 2019

Die Illustrationen von Manuela Olten geben der Handlung ein farbenfrohes und dynamisches Bilderbuchbühnenbild mit abwechslungsreichen, lustigen Tiercharakteren.

Diese tierisch musikalische Geschichte wird von Cornelia Boese in heiteren Reimen und Dialogen erzählt, so daß die Sprache selbst – sofern der geneigte Vorleser redlich mitmacht – auch als Instrument erklingen kann.

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.gerstenberg-verlag.de/Kinderbuch/Bilderbuch/Der-Tierigent.html?noloc=1

Die Autorin:

»Cornelia Boese, geboren 1970 in Würzburg, studierte an der Hochschule für Musik und arbeitete als Opernsouffleuse, Bühnenmusikerin und Kinderkonzertmoderatorin. Seit 2015 lebt sie als freischaffende Dichterin. Der Tierigent ist ihr drittes Buch bei Gerstenberg.« http://www.boesesouffleuse.de/

Die Illustratorin:

»Manuela Olten, geboren 1970, ist Fotografin und Diplom-Designerin. Sie studierte Illustration an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, wo sie heute noch lebt. Manuela Olten wurde mit dem Troisdorfer Bilderbuchstipendium und dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet und war für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.«

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