ZWISCHEN DEN JAHREN 2022/2023

 


»Der höchste Lohn für unsere Bemühungen

ist nicht das, was wir dafür bekommen,
 sondern das, was wir dadurch werden.«

John Ruskin
  (1819 – 1900)
Lichtbild von Simone Foedrowitz

Foto von *Simone Foedrowitz © FOTOHABITATE https://simone-foedrowitz.com/

29. Dezember,  Anno 2022

Geneigte Leserin, geneigter Leser,


beflügelten Herzens danke ich meinem aufmerksamen, treuen, zugewandten Lesepublikum für die reichhaltigen Kommentar-Konversationen, die sich allen meinen leselebenszeichnerischen Buchbesprechungen anschließen.

 
In diese vielstimmige, amüsante, charmante, geistreiche und wortverspielte Symphonie der wechselseitigen Resonanz und Wertschätzung stimme ich mich immer wieder gerne und mit Freuden ein.
Danke! Danke! Danke!

Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen herzerfüllte Daseinsfreude, inneren und äußeren Frieden, glückliche Fügungen, viele, viele, viele Lichtblicke, Seelenruhe, Zufriedenheit, bereichernde Wortweltreisen und zauberhafte Lektüresternstunden.

Auf Wiederlesen sagt Ihnen
Ihre Bücherfee
Ulrike von Leselebenszeichen

 

*Das feine Foto, welches diesen Blogeintrag belichtet, hat mir Simone Foedrowitz vom ebenso sehenswürdigen wie lesenswerten naturfotografischen Blog FOTOHABITATE https://simone-foedrowitz.com/ zur Verfügung gestellt. Auch an dieser Stelle noch einmal meinen verbindlichen Dank für die Erlaubnis, die goldenen Lichtpunkte verwenden zu dürfen.

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Wer schläft, wer wacht in der Nacht?

  • Warum Giraffen eingeklappt schlafen und Kraken nicht schnarchen
  • Text von Beatrix Mannel
  • Illustrationen von Karolina Benz
  • Rotfuchs Verlag, Oktober 2022 https://www.rowohlt.de/
  • Gebunden
  • Fadenheftung
  • Format: 28,6 x 21,5 cm
  • 64 Seiten
  • 20,00 € (D), 20,60 € (A)
  • ISBN 978-3-499-00905-1
  • Sachbilderbuch ab 8 Jahren

Wer schlaeft, wer wacht in der Nacht 4MB

A N D E R S S C H L Ä F E R

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Viele Tiere haben gänzlich andere Schlafbedürfnisse und -Gewohnheiten als wir Menschlein. Eine kleine Auswahl solcher Andersschläfer werden in „Wer schläft, wer wacht in der Nacht?“ vorgestellt.

Einige Tiere wie beispielsweise Luchs, Uhu, Biber, Koboldmaki, Flußpferd und Tiger sind nachtaktiv und schlafen tagsüber, und andere wie beispielsweise Elefanten kommen mit nur zwei Stunden Schlaf in den frühen Morgenstunden aus. Die Gartenkreuzspinne döst und schläft, während sie darauf wartet, daß sich Beute in ihrem Netz verfängt. Giraffen wiederum verbringen einen Teil der Nacht aktiv und einen Teil schlafend.

Wale und Delphine pflegen den sogenannten „Halbseitenschlaf“. Da sie zum Atmen immer wieder auftauchen müssen, bleibt stets eine Gehirnhälfte wach und überwacht gewissermaßen die schlafende Hälfte. Man kann die aktuelle Schlafseite am geschlos-senen Auge erkennen. Der Pottwal schwebt zudem im Schlaf senkrecht im Wasser.
Kraken verändern im Schlaf ihre Hautfarbe, was vermutlich ihre Traumgefühle spiegelt. Fregattvögel können sogar schlafend und träumend weiterfliegen…

_Wer schlaeft, wer wacht in der Nacht Krake

Illustration von Karolina Benz © Rotfuchs Verlag 2022

Doch neben den Besonderheiten des tierischen Schlafverhaltens werden auch allge- meine Informationen zur Lebensweise der vorgestellten Tiere und interessante Details zu ihren jeweiligen speziellen Fähigkeiten erzählt. So können Elefanten mit den Füßen hören, Uhus können lautlos fliegen, Biber bauen Staudämme, um den Eingang ihrer Biberburg  stets unter dem Wasserspiegel zu halten, und Orang-Utans sagen sich gegenseitig Gute Nacht.

Wer schlaeft, wer wacht in der Nacht Tiger

Illustration von Karolina Benz © Rotfuchs Verlag 2022

Die Wissensvermittlung erfolgt in einem sehr eingängigen, erzählerischen Plauderton mit kindgemäß anschaulichen Beschreibungen.

Die Illustrationen für dieses Bilderbuch wurden in nächtlichen Farbtönungen (blau, schwarz und mondlichtweiß) in Öl gemalt. Innerhalb dieser Farbpalette erscheinen durch entsprechende Schattierungen und Lichteffekte feine Details der dargestellten Tiere und Lebensräume. Die atmosphärischen Bilder sind von traumwandlerischer Schönheit und laden zum verweilenden Betrachten ein. Eine solch gelungene optische Einstimmung und illustratorische Dramaturgie trägt gewiß sehr dazu bei, daß mit diesem Sachbilderbuch neben kindlicher Schaulust auch kindliche Neu- und Wißbegier geweckt werden.

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.rowohlt.de/buch/beatrix-mannel-wer-schlaeft-wer-wacht-in-der-nacht-9783499009051

Die Autorin:

»Beatrix Mannel arbeitete nach dem Abschluss ihres Theater- und Sprachwissenschaftenstudiums erst als Redakteurin und später als Autorin für Fernsehsender, Produktionsfirmen und das Radio. Heute schreibt sie Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Ihre Begeisterung für das Schreiben gibt sie auch in ihren Workshops weiter. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in München. https://www.beatrix-mannel.de/ «

Die Illustratorin:

»Karolina Benz ist Malerin und Illustratorin. Ihre Bilder entstehen immer analog. Jede Malerei in diesem Buch ist ein Ölgemälde. Heute lebt sie tief im Wald und bleibt genauso wie die Gartenkreuzspinne und der Uhu gerne lange wach.«

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Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte

  • Text und Illustrationen von Yuval Zommer
  • Originaltitel: »The Tree That‘ s Meant to Be«
  • Übersetzung von Cornelia Boese
  • Verlag arsEdition, September 2020  https://www.arsedition.de/
  • Gebunden
  • Fadenheftung
  • Format:31 x 24,5 cm
  • 32 Seiten
  • 15,00 € (D), 15,50 € (A)
  • ISBN 978-3-8458-3688-1
  • Bilderbuch ab 4 Jahren

Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte

EINE  FICHTE  MIT  GESCHICHTE

Bilderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©

In diesem Bilderbuch erzählt uns eine Fichte ihren Lebenslauf. Diese Fichte wächst nicht so gradlinig, hoch und gleichmäßig wie die anderen sie umstehenden Bäume. Sie ist deutlich kleiner und etwas schräggewachsen und fühlt sich minderwertig.

Die Jahreszeiten wechseln, und eines Winters kommen Menschen in den Wald, um sich einen Weihnachtsbaum auszusuchen. All die schönen, hochgewachsenen Nachbar- fichten werden ausgewählt, gefällt und zum Weihnachtsfest mitgenommen. Nur die kleine, krumme Fichte bleibt ganz allein zurück, ist traurig und empfindet ihr Dasein als sinnlos.

Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte - Abholung anderer Bäume

Illustration von Yuval Zommer © Verlag arsEdition 2020

Doch am nächsten Morgen kommen die Tiere des Waldes, schmücken die kleine Fichte mit allerlei Federn, Blattgirlanden, Beeren und Nüssen und tanzen fröhlich um den Baum herum. So wird die kleine Fichte doch noch ein recht ansehnlicher Weihnachts- baum, und die Tiere leisten ihr feierlich und verspielt Gesellschaft und schlafen schließlich sogar in ihrer unmittelbaren Nähe ein.

Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte - Baumschmückung

Illustration von Yuval Zommer © Verlag arsEdition 2020

Wieder wechseln die Jahreszeiten; doch nun ist die Fichte nicht mehr einsam. Sie teilt ihr Leben mit der tierischen Nachbarschaft, und Vögel nisten in ihrem Geäst. Die kleine Fichte wächst und gedeiht und fühlt sich endlich im Einklang mit sich selbst.

Die Fichte erzählt ihre Geschichte in Ich-Form und in leichten, kurzen Reimfolgen. Die Illustrationen geben dem Erzähltext eine schöne waldige Naturkulisse mit jahreszeitlich passenden Farbstimmungen. Auf jeder Seite bietet sich die Gelegenheit, verborgene Tiere zwischen und in den Bäumen zu entdecken.

Auf einfache und sehr anschauliche Weise behandelt dieses Bilderbuch die Themen Individualität, Selbstakzeptanz und Zugehörigkeit. Die kleine Fichte hat ein nicht der üblichen botanischen Norm entsprechendes Äußeres und vergleicht sich mit den makel-losen und „besseren“ Nachbarbäumen. Immerhin ist positiv zu erwähnen, daß die anderen Bäume – im Gegensatz zu den oft leidigen Gepflogenheiten menschlicher Wesen – nicht abfällig auf die kleinen Fichte herabschauen.

Den Impuls zur Selbstakzeptanz setzen die Tiere des Waldes, welche ausgerechnet diese scheinbar „ungenügende“ Fichte für sich als Weihnachtbaum auswählen. Diese positive Spiegelung verändert die Selbstwahrnehmung der kleinen Fichte, und sie freut sich schließlich, im Kreise der Waldtiere ihren Platz einzunehmen und ganz natürlich in ihrer individuellen Daseinsform weiterzuwachsen.

Und wenn man es recht bedenkt, so gewinnt diese Fichte gleichsam als Zugabe ein wesentlich besseres, längeres und nachhaltiger beglückendes Leben als ihre „Schönheitskonkurrentinnen“.

 

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.arsedition.de/produkt/der-weihnachtsbaum-den-niemand-wollte-9461

 

Der Autor und Illustrator:

»Yuval Zommer schloss das Royal College of Art mit einem Master in Illustration ab. Er arbeitete viele Jahre als Creative Director bei führenden Werbeagenturen, bevor er Autor und Illustrator hochgelobter Sachbuch-Titel wurde. Für seine Bücher erhielt er bereits viele Preise.«

Die Übersetzerin:

»Cornelia Boese studierte Musik und arbeitete als Opernsouffleuse, Kinderkonzert-moderatorin und Bühnenmusikerin an Theatern von Innsbruck bis Stockholm. Ihre Übersetzung einer verschollenen Salieri-Oper ins Deutsche machte sie auch als Autorin bekannt. Sie lebt als freischaffende Dichterin in Würzburg und veröffentlichte zahlreiche Bücher und Gedichtbände in heiteren Versen für Kinder und Erwachsene.« http://www.boesesouffleuse.de/

 

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DUDEN Vergessene Wortschätze 2023

  • Tagesabreißkalender
  • Autor: Dr. Maik Goth
  • Harenberg Verlag https://harenberg-kalender.de/
  • Blockbindung
  • 640 Seiten
  • Format: 11 x 14 cm
  • 14,99 € (D/A)
  • ISBN 978-3-8400-2893-9

Vergessene Wortschätze 2023 DUDEN
ETYMOLOGIE – spannend wie ein Krimi

Kalenderrezension von Ulrike Sokul ©

Mit dem Tagesabreißkalender „DUDEN Vergessene Wortschätze“ reisen wir auf Wörterflügeln durch Raum und Zeit und bereichern ebenso historisch-nostalgisch wie amüsant-geistreich unseren Wortschatz.

Lang ist es her, daß Fotos mit der Pocketkamera gemacht wurden, für Tele- fonate noch ein stationärer Fernsprechanschluß gebraucht wurde, Filme nur im Lichtspieltheater zu sehen waren und Jugendliche sich beeumelten. Noch länger – also weiland – ist es her, daß soignierte Menschen wonniglich in Gemächern mit feinen Draperien wohnten und sich Galan und Huldin ins Antlitz schauten, um in einer Liaison zusammenzufinden.

Auf der Vorderansicht jedes Kalenderblattes steht ein altmodisches Wort, das den zahlreichen neuaufgenommenen Stichwörtern aus dem Duden weichen mußte, und auf der Rückseite erlesen wir die Herkunft, den Be- deutungswandel und die Verwendung des angesprochenen Wortes sowie die eine oder andere interessante oder heitere Anekdote, die sich damit verbindet.

Dank dieser wortwörtlichen Tagesdosis können mithin bemerkenswerte Begriffe vor dem Vergessen bewahrt werden und buchstäblich wieder ins Gespräch kommen.

Von den mehr als 300 Wörtern dieses Kalenders waren mir (Jahrgang 1964) verhältnismäßig wenige gänzlich unbekannt, woraus ich schließe, daß diese kalendarische Wortsammlung je nach Generationenzugehörigkeit mehr oder weniger „altmodisch“ klingt. Doch selbst noch vertraute Wörter be- kommen durch die etymologische, linguistische und historische Herleitung deutlich mehr Tiefenschärfe und Substanz.

Viele deutschsprachige Wörter wurzeln selbstverständlich im Alt-, Mittel- und Neuhochdeutschen oder sie entstammen Martin Luthers bibelüber- setzerischen Wortschöpfungen. Nicht wenige sind auch lateinischen, griechischen oder jiddischen Ursprungs.

Und dann gibt es sogar Wörter, die nur eine scheinbare Entlehnung aus einem anderen Sprachraum sind. So klingt das Wort „paletti“ zwar ausge- sprochen italienisch, aber es gibt gar kein entsprechendes italienisches Wort. Eine solche linguistische Unerklärlichkeit wird mit dem  Fachbegriff „Allogenismus“ bezeichnet.

Dieser Kalender bietet anregende, interessante und kurzweilige Erkennt- nisse für sprachliebhaberische Wortspieler und eloquente Wortgespielin- nen. Kundig, eingängig und vergnüglich vermittelt er auch dem nicht- akademischen Lesepublikum die entdeckungsfreudige Spannung wortge- schichtlicher Spurensuche.

Wem bisher noch nicht hinlänglich bewußt war, wie hoffnungsvoll alt- modisch ich bin, wird dies angesichts dieser Kalenderbesprechung nicht mehr überlesen können.

Derohalben geruhe ich, nicht nur die mir gar nicht altmodisch, sondern geläufig erscheinenden Worte regelmäßig weiter zu nutzen, sondern mir die zuvor noch nicht bekannten und besonders genehmen aus dem Kalender zu pflücken und meinem Wortschatze bereichernd hinzuzufügen. So wird mir beispielsweise hinkünftig bei passender Gelegenheit vorzüglich das schmackhafte Schimpfwort „Piesepampel“ munden.

Hier entlang zum Kalender und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://harenberg-kalender.de/978-3-8400-2893-9/

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Katzenglück

  • Text von Yasmeen Ismail
  • Illustrationen von Jenni Desmond
  • Originaltitel: »Joy«
  • Aus dem Englischen von Christine Schwabbaur
  • Aladin Verlag, September 2022   www.aladin-verlag.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • Format: 235 x 276 mm
  • 32 Seiten
  • 17,00 € (D), 17,50 € (A), 24,90 sFr.
  • ISBN 978-3-8489-0207-1
  • Bilderbuch ab 3 Jahren

Katzenglück

K A T Z E N K A M M E R S P I E L

Bilderbuchrezension von Ulrike Sokul ©

Ein putzmunteres Kätzchen kämpft mit einem roten Wollknäuel, tollt, purzelt und springt durch den Raum, auf einen Wäscheständer, auf eine Stehlampe, über Tisch, Sofa, Hund, kullert und kugelt immer weiter, bis es schließlich ausrutscht, durch die Katzenklappe nach draußen fliegt und „KRACH WUMM POLTER“ die Treppe zum Garten hinunterfällt.

Da liegt es dann weh und klagend, und die Katzenmutter kommt, um ihr Katzenkind abzuschlecken, zu trösten und zu kuscheln. Und schon wird das Kätzchen wieder munter und springt wie ein Flummi einem Schmetterling hinterher …

Die Illustrationen geben die springlebendige Körpersprache des Kätzchens mit amüsanter Dynamik wieder. Witzige Details, wie beispielsweise Sofa- kissenbezüge mit eingewebten Pfotenabdrücken und eine katzenförmige Blumenvase, bereichern das Bilderbuchbühnenbild.

Katzenglück Kitzelgriff

Illustration von Jenni Desmond © Text von Yasmeem Ismail © Aladin Verlag 2022

Erzählerisch begleitet werden die schwungvollen Szenenbilder von leichtfüßigen kurzen Reimen in Kombination mit onomatopoetischen rhythmischen Wortfolgen wie „KLING KLONG BLING BLONG DINGELI DONG – was für ein Song!“ Das wird beim Vorlesen ganz gewiß für Stimmung sorgen.

Katzenglück Interieur

Illustration von Jenni Desmond © Text von Yasmeem Ismail © Aladin Verlag 2022

Unübersehbar ist die absolute Gegenwärtigkeit des Kätzchens, das sich stets ganz und gar im JETZT befindet, was mit dem Reim „Einfach sein! Das ist fein!“ gut zusammengefaßt wird und dann selbstironisch-situations- komisch beim Zusammenstoß mit dem Hundebein mit „Upps, ein Bein!“ kommentiert wird.

Das Bilderbuch „Katzenglück“ päsentiert ein heiter-unbeschwertes Katzen- kammerspiel, das kleinen Kindern lebhaft das Katzenwesen veranschau- licht und beiläufig hinsichtlich des katzenkindlichen Übermuts und Spieltriebs reichlich Identifikationsstoff bietet.

Hier entlang zum Buch und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/katzenglueck-isbn-978-3-8489-0207-1

Die Autorin:

»Yasmeen Ismail wurde in Irland geboren und lebt mit ihrem Mann in Bristol. Nach ihrem Kunststudium in Dublin war sie u. a. als Regisseurin und Drehbuchautorin tätig, bevor sie sich ganz dem Schreiben und Illustrieren von Bilderbüchern widmete.«

Die Illustratorin:

»Jenni Desmond lebt als Künstlerin und freie Autorin in London. Sie studierte Kinderbuchillustration an der Cambridge School of Art. Ihr erstes Sachbilderbuch »Der Blauwal« wurde 2017 mit dem Leipziger Lesekompass ausgezeichnet.«

Die Übersetzerin:

»Christiane Schwabbaur war über 20 Jahre Lektorin im Hanser Kinderbuch, bevor sie sich 2020 als freie Lektorin, Korrektorin, Autorin und Übersetzerin selbstständig machte. Mehr unter http://www.phantasielabor.de.«

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Der literarische Katzenkalender 2023

  • WOCHENKALENDER
  • Herausgegeben von Julia Bachstein
  • Verlag Schöffling & Co. https://www.schoeffling.de/
  • Spiralbindung
  • 56 Blatt
  • Format 24 x 32 cm
  • 23,95 € (D/A)
  • ISBN 978-3-89561-757-7

Der literarische Katzenkalender 2023

K A T Z O G R A M M

Kalenderrezension von Ulrike Sokul ©

Der literarische Katzenkalender“ offeriert auch für das Jahr 2023 wieder eine ebenso charmante wie geistreich-amüsante Wochenbegleitung auf vier Pfoten. Ausgesucht attraktive und besonders originelle Schwarz-Weiß-Fotografien von Katzen werden auf jedem Wochenkalenderblatt mit einem passenden literarischen Zitat verbunden – die Katzeneigenschaften werden so literarisch eingefaßt und gewissermaßen durchbuchstabiert.

Die Katzen schauen uns an, mal hellwach, mal schläfrig, mal possierlich, mal rätselhaft, manchmal gibt es auch nur eine beeindruckende Rücken- ansicht, und auch die abwechslungsreichen Katzenohrenausdrucksweisen werden ausgiebig dokumentiert. Die Katzen erkunden neugierig die Funk- tion der Stehlampe, machen es sich an den ungewöhnlichsten Orten gemüt- lich, wie beispielsweise auf der Leinenbespannung des Wäscheständers oder der aufgeklappten Spülmaschinentüre. Sie balancieren, dank ihrer eingebauten akrobatischen Präzionskörperbeherrschung, wagemutig und leisepfotig über Zaunlatten und Dächer oder schmiegen sich schmusig an Kissen und Menschen. Die Katzen putzen sich mit gelenkiger Anmut und hingebungsvoller Konzentration, und nach getaner Katzenarbeit kultivieren sie selbstverständlich Müßiggang und Meditation.

Die gelungene Korrespondenz zwischen charakterstarkem Bild und klugem Katzenzitat macht jedes Kalenderblatt zu einem kleinen Gesamtkunstwerk, das den katzenaffinen Betrachter unmittelbar anspricht, ja, beinahe anmiaut.

Gestalterisch zeichnet sich dieser Kalenderklassiker zudem durch sein klares, unverwechselbares Design aus: Cremeweißes Papier, deutliche Kalenderziffern in schwarzer Farbe für normale Wochentage, graue Ziffern für Feiertage und rote Ziffern für die Sonntage. Die typographische Gestal- tung der Texte greift die Farbgebung der Kalenderziffern auf, und die rote Spiralbindung rundet das katzografische Kalenderkunstwerk ebenso blickfängerisch wie stilvoll ab.

Hier entlang zum Kalender auf der Verlagswebseite:
https://www.schoeffling.de/buecher/julia-bachstein/der-literarische-katzenkalender-2023

Wenn jetzt jemand mit der beliebten Ausrede um die Ecke kommt, er habe nicht genug freie Wände für einen weiteren Wandkalender, kann ich ihm alternativ als Schreibtisch- kalender, den „Literarischen Katzen Wochenplaner 2023“ ans katzengeneigte Herz legen. Dieser Kalender setzt die bewährte Kombination von Katzenfoto und Katzenzitat im spiralgebundenen Querformat 10,5 x 30 cm zu 14,95 € (D/A) fort und bietet im wöchentlichen Kalendarium Raum für Termineinträge.
Hier entlang zum „Literarischen Katzen Wochenplaner 2023“ auf der Verlagswebseite: https://www.schoeffling.de/buecher/julia-bachstein/der-literarische-katzen-wochenplaner-2023

LKW_2023_Cover_cs6.indd

Und wer es noch kleinformaTIGER braucht, kann mit dem 144-seitigen, schön gebundenen und sogar mit einem Lesebändchen ausstaffierten „Katzen Taschen Kalender 2023“ im Format 9,5 x 15,5 cm zu 14,95 € (D/A) vorlieb nehmen:
Hier entlang zum „Katzen Taschenkalender 2023“ auf der Verlagswebseite: https://www.schoeffling.de/buecher/julia-bachstein/katzen-taschenkalender-2023

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Messer machen – wie die Profis

  • Messer selbstgebaut – mit individueller Note
  • von Ernst Siebeneicher-Hellwig
  • KOSMOS Verlag, Februar 2016 www.kosmos.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • Format: 228 x 167 mm
  • 132 Seiten
  • mit 190 Farbfotos und 30 Schwarzweißzeichnungen
  • 22,00 €
  • ISBN 978-3-440-14985-0

Messer machen - wie die Profis
KLINGENSCHARFE  MESSERKUNDE

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

„Messer machen – wie die Profis“ wartet übersichtlich und gleichwohl detailreich mit Rundumwissen zum Messermachen auf. Einer knappen kulturhistorischen Einleitung in die Bedeutung und Entwicklung von Schneidwerkzeugen von der Steinzeit über die Bronze- und Eisenzeit bis zur Gegenwart folgt eine umfangreiche Materialkunde über heutzutage gebräuchliche Stahlsorten und Legierungen.

Die unterschiedlichen Eigenschaften und Zusammensetzungen von Kohlenstoffstahl, rostfreiem Stahl,  pulvermetallurgischem Stahl (PM-Stahl) und Damaszenerstahl sowie verschiedenen Legierungen und Legierungselementen sowie die Unterschiede zwischen rostfreien und rostempfindlichen Stählen werden eingängig erklärt.

Folgendes ist bei allen Klingenfertigungen stets zu beachten: Ein Klingenstahl muß – je nach Gebrauchszweck – über ein ausgewogenes Verhältnis von Härte und Elastizität ver-fügen. Eine Klinge, die zu hart ist, kann leicht brechen, und einer Klinge, die zu weich ist, fehlt die Schärfe bzw. Schnitthaltigkeit. Auch die Korrosionsbeständigkeit ist nicht für alle Messerarten gleich relevant. Denn tatsächlich ist ein Kohlenstoffstahl (Carbonstahl) zwar nicht rostfrei, dafür ist jedoch die Schneidhaltigkeit besser und die Klinge ist bei Bedarf leichter nachzuschärfen als bei rostfreiem Stahl, der zwar nicht rostet, aber schwer schleif- und nachschärfbar ist. Mit einem säurefreien Öl kann man zudem dem Angriff der Korrosion bei Carbonstahlklingen pflegerisch vorbeugen.

Rostfreie Stähle werden u.a. mit Chrom legiert (mindestens 12%) und sind dadurch korrosionsbeständig. „Da Chrom unedler ist als Eisen, lagert sich der Luftsauerstoff bevorzugt an das Chrom an und bildet eine hauchdünne Schicht, die den Stahl vor Angriffen des Sauerstoffs schützt.“ (Seite 8)

Nach der Klingenmaterialkunde geht der Autor auf verschiedene Materialien (Holz, Horn, Schichtholz, Kunststoff, Hirschhorn, Knochen, Elfenbein, Perlmutt, Warzen- schweinhauer) für die Griffschalen ein und beschreibt diese hinsichtlich ihrer funk- tionellen und optischen Qualität. Ebenso werden unterschiedliche Materialien für Beschläge, Griffbacken, Nieten und Stifte dargestellt.

Eine Auflistung der benötigten Werkzeuge und weiterer Hilfsmaterialien für die Messer-herstellung sowie Sicherheitshinweise auf Schutzbrillen, Arbeitshandschuhe und Atem-schutzmaßnahmen (je nach Arbeitsvorgang) bereitet sorgfältig auf die Praxis vor.  

Für den Einstieg ins Messermachen empfiehlt der Autor, mit Bausatz-Messern anzufan-gen, um sich erste Grundlagen und praktische Erfahrungen zu erarbeiten. Ausführlich bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen nehmen den geneigten Anfänger an die Hand. Ein kurzer Exkurs ins Klingenschärfen mit Schleifsets und Wassersteinen vermittelt schließlich buchstäblich den Feinschliff.

Den Anfängerkapiteln folgen nun anspruchsvollere Kapitel, in denen von der Klinge bis zum Griff alles selbst gemacht wird. Thematisiert werden feststehende Messer, Klapp-messer, japanische Kochmesser und der Sax, ein Jagdmesser, das von der Eisenzeit bis ins Mittelalter sowohl als Werkzeug als auch als Waffe gebräuchlich war. Als praktische Zugabe gibt es außerdem eine Bauanleitung für eine einfache Schmiedeesse aus Ziegelsteinen.

Die Arbeitsschritte des Schmiedens werden detailliert und fotografisch anschaulich dargestellt bis hin zum sehr arbeitsaufwendigen Schmieden von Damastklingen und zum Ätzen von Damast.

Abschließend widmet sich der Autor weiteren dekorativen Gestaltungsaspekten des Messermachens. Sowohl Messergriffe, Griffbacken als auch Klingen können mit ver- schiedenen Ätzungen, Ritzungen, Gravuren, Einfärbungen, Feilungen sowie Pun- zierungen nach persönlichem Gusto verziert werden.

Dieses Buch ist didaktisch sehr gut aufgebaut, die fundierte und sehr differenzierte Materialkunde verbindet sich hervorragend mit den anschaulichen handwerklichen Anleitungen und vielen nützlichen Detailtipps sowohl zur Gestaltung von Messern als auch zum benötigten Werkzeug und ergänzenden Hilfsmaterialien. Die zahlreichen Abbildungen und technischen Zeichnungen unterstützen das Verständnis der beschrie-benen handwerklichen Abläufe. Ein ausführliches alphabetisches Register hilft beim gezielten thematischen Nachschlagen.

Fachbegriffe wie Schneidgeometrie, verschiedene Messertypen, Stahlhärtungs- methoden, die Unterschiede zwischen Kohlenstoffstahl und rostfreiem Stahl werden verständlich erklärt. So eignet sich der Anfänger solides Basiswissen an und kann zunächst mit einfachen Bausatz-Messern einen Einstieg ins Messermachen finden, der dann mit gewachsener praktischer Erfahrung und Übung zu komplexerem handwerk- lichen Anspruch hinführen kann.

Das fachspezifische und handwerkliche Niveau der Darstellung ist insgesamt hoch. Zur Umsetzung der Theorie in die Praxis gehören unbedingt handwerkliches Talent und Ausdauer sowie eine gut ausgestattete Werkstatt.

Auch bereits erfahrene Messermacher bekommen in diesem Buch noch viele nützliche und kreativ-anregende Hinweise. So finden beispielsweise schmiedewillige Messer- macher eine Übersichtstabelle über die Farbabstufungen der Anlaß- und Glühfarben für die erreichte Stahltemperatur und vielfältig-schöne Beispiele für selbstgemachte Messer – viele davon übrigens vom Autor höchstselbst gefertigt.

Hier entlang zum Buch und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.kosmos.de/buecher/ratgeber-naturfuehrer/jagd/jagdpraxis-hege/6488/messer-machen-wie-die-profis

Der Autor:

»Ernst Siebeneicher-Hellwig, geboren 1950 im Bayrischen Dachau, ist gelernter Werk-zeugmacher und hat sich über viele Jahre auf die Fertigung von Messern spezialisiert. Das Gründungsmitglied des Messer-Arbeitskreises Olching ist als Berater sowie Messer-designer für das Unternehmen Ed Mahony tätig, das sich der Herstellung und dem Ver-trieb innovativer Messer widmet. Viele Jahre leitete Ernst Siebeneicher-Hellwig stark nachgefragte Kurse über  den Eigenbau  von Messern. Zum Themenkreis Messer veröffentlichte er verschiedene Fachbücher.
Zwei Messerkreationen von Ernst Siebeneicher-Hellwig wurden  von den Lesern des „Messer Magazin“ zum Messer des Jahres 2016 in den Kategorien Klappmesser und Küchenmesser gewählt.«

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Der literarische Küchenkalender 2023

  • mit Texten, Rezepten & Bildern
  • Herausgegeben von Sybil Gräfin Schönfeldt
  • Grafische Gestaltung von Max Bartholl
  • Verlag edition momente 2022  www.edition-momente.com
  • Wochenkalender
  • Spiralbindung
  • 60 Blätter
  • mit ca. 100 vierfarbigen Fotos und Abbildungen
  • Format: 31,5 x 19,2 cm
  • 22,00 €, 33,50 sFr.
  • ISBN 978-3-0360-4023-3

Der literarische Küchenkalender 2023

L E S E G E S C H M Ä C K E R

Kalenderrezension von Ulrike Sokul ©

Mit diesem Kalender verbindet Sybil Gräfin Schönfeldt wiederum ganz vorzüglich geistige und leibhaftige Nahrung. Der Kalendergrafiker Max Bartholl gibt den literarischen Texten und kulinarischen Rezepten in Kombination mit abwechslungsreichen Abbildungen Kalenderblatt für Kalenderblatt ein schönes, übersichtliches Bühnenbild.

Die Rezepte stammen indes nicht von den zitierten Schriftstellern, sondern aus der unerschöpflichen Rezeptespeisekammer Sybil Gräfin Schönfeldts. So serviert sie uns stets ein literarisches Zitat, das von einer Speise erzählt, kommentiert in gewürzter Kürze Leben und Werk des Autors oder der Autorin und fügt ein passendes Koch- oder Backrezept hinzu. Die literarischen Zitate dienen dabei als Stichwortgeber.

Der literarische Küchenkalender 2023 Polenta

Das Jahr beginnt mit einem Wintergedicht von Georg Trakl und einem Re- zept für Paradiesäpfel, und es klingt aus mit einem Rezept für Makronen – inspiriert von Hendrik Ibsens Schauspiel „Ein Puppenheim“. Die „kleinen rosa Biskuits“ aus Virginia Woolfs Roman „Nacht und Tag“ führen zu einem Backrezept für entsprechende Biskuits, eine Szene aus Kazuo Ishiguros Roman „Damals in Nagasaki“ leitet über zu einem Rezept für ein japa- nisches Omelett, den frischen Erdbeeren, die  „Kristin Lavranstochter“ im gleichnamigen Roman pflückt, folgt ein Rezept für Erdbeer-Trifle, und Martin Andersen Nexøs Beschreibung festlicher Butterbrote macht uns gleich vier Smørrebrød-Rezepte schmackhaft.

So blättern wir gleichermaßen literarisch wie kulinarisch von Edgar Selges Streuselkuchenherausforderung zu Elke Heidenreichs Liebeserklärung an die Kartoffel in allen Zubereitungsformen, von Leo Tolstois Paska, einer traditionellen Speise zum Fastenbrechen, zu Otto Ernstens Denkmal für den Palatschinken, von Manfred Kybers Speisekammer-Mäusegespräch über Aspik zu Charlotte Brontёs kalter Pastete.

Der literarische Küchenkalender 2023 Heidenreich Kartoffel

Abb.: Camille Pissarro, Picking Potatoes, 1893 © Bridgeman Images; Autorenfoto: © Isolde Ohlbaum

Hinsichtlich der Nachspeisen können wir zwischen Fontanes Götterspeise, Thomas Manns Roter Grütze oder José Saramagos Feigen im Feuer wählen oder bescheiden einen von Colette angeregten Tee à la menthe trinken.

Die Mengenangaben der Rezepte beziehen sich zumeist auf vier Personen. Am Kalenderende ergänzen die Grundrezepte für Glasur, Hefe-, Knet- und Rührteig sowie für Weiße Sauce die im Jahresverlauf vorgestellten Rezepte.

Mit seinen internationalen Rezepten gibt „Der literarische Küchenkalender 2023“ einer gehaltvollen und interessanten Geschmacksvielfalt Raum und weckt darüber hinaus mit literarischen Zitaten und Kommentaren lebhaften Leseappetit.

Hier entlang zum Kalender nebst vorköstlicher Blätterprobe auf der Verlagswebseite: https://www.edition-momente.com/kalender/literarischer-kuechenkalender-2023.html

Hier sei auch darauf hingewiesen, daß der Verlag edition momente außer dem hier besprochenen Literarischen Küchenkalender noch zwei weitere bemerkenswerte Kalender publiziert:

Der Literatur Kalender 2023
Momente des Miteinander
Texte und Bilder aus der Weltliteratur
Verlag edition momente
Hier entlang zu meiner Rezension: Der Literatur Kalender 2023

Der Musik Kalender 2023
Von der Overtüre zum Finale
Verlag edition momente
Als ebenso lesens- wie hörenswertes Gesamtkunstwerk empfehle ich für den „Musik Kalender 2023“ gerne die meisterhafte Besprechung von Random Randomsen: Jahrbuch der musikalischen Momente

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Der Literatur Kalender 2023

  • Momente des Miteinander
  • Texte und Bilder aus der Weltliteratur
  • Herausgegeben von Elisabeth Raabe
  • Gestaltet von Max Bartholl
  • Verlag edition momente, August 2022 www.edition-momente.com
  • WOCHENKALENDER
  • Spiralbindung
  • 60 Blätter
  • 53 Fotos
  • Format: 32,5 x 24 cm
  • 24,00 €, 36,50 sFr.
  • ISBN 978-3-0360-2023-5

Der Literatur Kalender 2023

M O M E N T A U F N A H M E N

Kalenderrezension von Ulrike Sokul ©

„Der Literatur Kalender 2023“ dokumentiert in Wort und Bild eine abwechslungsreiche Anzahl von alltäglichen und besonderen Momenten, wie sie von Schriftstellerinnen und Schriftstellern in Autobiografien, Briefen, Erinnerungen, Gedichten, Interviews, Notizen und Tagebüchern festgehalten wurden.

Colette verkündet abgeklärt ihre überfällige Heirat mit Maurice Goudeket, Egon Erwin Kisch leidet selbstironisch unter seiner „Beliebtheit“, Yaşar Kemal schwelgt in den Frechheiten seiner Kindheit auf dem Dorf, Erich Maria Remarque weint in einem sehnsüchtigen, einstige Verbundenheit beschwörenden Brief standhaft seiner Beziehung zu Marlene Dietrich nach, David Foster Wallace spießt ebenso schonungslos wie selbsterfahren die Schattenseiten des Massentourismus auf, Erika Mann trauert um ihren verstorbenen Bruder und das verlorene Miteinander, Rahel Varnhagen singt ein Loblied auf die kommunikative Begegnung von Angesicht zu Angesicht, Max Brod erinnert sich eines nächtlichen Gesprächsspazier- gangs mit Franz Kafka, Hans Keilson beschreibt sein ungetrübtes Heimat- gefühl zur deutschen Sprache, Johann Christian Günther verdichtet buchstäblich sein Gottvertrauen, Veza Canetti beschreibt voller Vorfreude, mit welchen kulinarischen Köstlichkeiten sie Georges Canetti, ihren Schwager, als Gast empfangen wird, und Wisława Szymborska webt ein feinsinnig-poetisches ABC zwischenmenschlicher Vermutungen…

Der Literatur Kalender 2023 ABC-Szymborska

Wisława Szymborska aus: Glückliche Liebe und andre Gedichte. Dt. von Renate Schmidgall u. Karl Dedecius. Mit einer Nachbemerkung von Adam Zagajewskii © Suhrkamp Verlag BErlin 2012 – Foto: ©FORUM Polska Agencja Fotografów/Alamy Stock Foto

Die vielfältigen Lebensmomente-Zitate werden stets mit einem charakterstarken und medial noch nicht überstrapazierten Foto kombiniert, bei dem neben dem jeweiligen persönlichen Stimmungs- ausdruck auch der dazugehörige Zeitgeist mitschwingt. 

Der Kalendergrafiker Max Bartholl hat die Kalenderblätter stilsicher zu einer attraktiven Komposition aus Text, Bild, Kalendarium, Layout, Typografie und dezenter Farbgebung zusammengefügt.

Der Literatur Kalender 2023 Fernando Pessoa

Fernando Pessoa aus: Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchalters Bernardo Sóares. Hg.v. Richard Zenith. Aus dem Portug. übers. u. Rev. von Inés Koebel. Zürich: Amman Verlag 2003 – Foto: © Martinho Pessoa Botto, 1928

Jedes Kalenderblatt wird zudem über sorgfältige Text- und Bildlegenden um Hintergrundinformationen und Querverweise zu Leben und Werk der betroffenen Autoren ergänzt. In den am Kalenderende angehängten bio- graphischen Blättern finden sich in namensalphabetischer Reihenfolge kurzkonzentrierte Lebensläufe der zitierten Autoren.

Im Literatur Kalender kommen ebenso weltberühmte wie eher nischen- bekannte oder in Vergessenheit geratene Schriftstellerinnen und Schrift- steller zu Wort. Dies macht den Literatur Kalender auch zu einem ergie- bigen Fundus für unverhoffte Momente neuer literarischer Begegnungen und Entdeckungen.

Hier entlang zum Kalender und zur Blätterprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.edition-momente.com/kalender/literatur-kalender-2023.html

Hier sei auch darauf hingewiesen, daß der Verlag edition momente außer dem hier besprochenen Literatur Kalender noch zwei weitere bemerkenswerte Kalender publiziert:

Der literarische Küchenkalender
mit Texten, Rezepten & Bildern
Herausgegeben von Sybil Gräfin Schönfeldt
Verlag edition momente   
https://www.edition-momente.com/kalender/literarischer-kuechenkalender-2023.html
Hier entlang zu meiner Rezension:
Der literarische Küchenkalender 2023

Der Musik Kalender 2023
Von der Overtüre zum Finale
Verlag edition momente
Hier entlang zur musikalisch untermalten feinsinnig
geistreichen, wortvirtuosen Musik-Kalender-Rezension des Maestros von der Websaite Random Randomsen: Jahrbuch der musikalischen Momente

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Meine Schnitzwerkstatt

  • Band 1
  • von Astrid Schulte
  • 30 Schritt-für-Schritt-Anleitungen
  • KOSMOS Verlag, 2. Auflage 2019  www.kosmos.de
  • Spiralbindung
  • 80 Seiten
  • 200 Farbfotos
  • Format: 233 x 228 x 17 mm (LxBxH)
  • inklusive OPINEL-Kinderschnitzmesser mit abgerundeter Klinge und Feststellring
  • 22,00 €
  • ISBN 978-3-440-16379-5
  • Kindersachbuch ab 8 Jahren

Meine Schnitzwerkstatt

S C H N I T Z B E G E I S T E R U N G

Kindersachbuchrezension von Ulrike Sokul ©

Mit einem solch animierenden Schnitzlernbuch blüht das kindliche Abenteuerherz auf. Dieses Kindersachbuch verbindet praktische Schnitzanleitungen mit einer unaufdring-lichen, sich gewissermaßen ganz organisch aus den Arbeitsabläufen ergebenden Naturverbundenheit.

Ein OPINEL-Kinderschnitzmesser liegt dem Buch bei und verlockt gleich zum Los-schnitzen. Doch vor der Praxis ist ein wenig Theorie und Anleitung nicht nur sinnvoll, sondern auch zielführender und erfolgversprechender.

Zunächst weist die Autorin Kinder (und Erwachsene) in den richtigen Gebrauch des Schnitzmessers ein. Das OPINEL-Schnitzmesser verfügt über zwei Sicherheitsvor-kehrungen: Es hat eine abgerundete Klinge und einen Feststellring, der ein ungewolltes Einklappen der Klinge verhindert – so sind Verletzungsgefahren schon etwas reduziert.
Zum Schnitzen sollte das Kind eine stabile Sitzposition und Körperhaltung einnehmen, genug Abstand (wenigstens eine Armlänge) zu Schnitznachbarn ist zu beachten.

Mit dem Faustgriff liegt das Messer gut in der Hand, und der Kraftaufwand zum Schnitzen ist nicht groß. Außerdem sollte die Klinge scharf sein, denn auch dies ver- ringert den Krafteinsatz und die Verletzungsgefahr. Zu den unerläßlichen Sicherheits- hinweisen gehört die Anweisung, die Messerklinge unbedingt immer vom Körper weg zu führen.

Einfache Schnitztechniken – zunächst an Grünholz, später auch an Trockenholz – werden anschaulich erklärt und gegebenenfalls auch erst einmal an Gemüse (Möhren oder Gurken) ausprobiert.

Eine kleine Knotenkunde (doppelter Schlag, Schlaufe, Palstek) sowie eine Liste mit er-gänzenden Werkzeugen wie Schleifpapier, Kastanienbohrer, Schnüre etc. erweitern den Gestaltungsspielraum der Schnitzobjekte.

Es werden Schnitzanweisungen in drei Schwierigkeitsgraden gegeben. Zu Beginn jeder Anleitung zeigt eine gezeichnete Holzscheibe mit einem, zwei oder drei Messern die jeweilige Schwierigkeitsstufe an. Bei einigen Objekten wird darauf hingewiesen, daß erwachsene Unterstützung sinnvoll ist. Es sind aber auch viele Schnitzbeispiele dabei, die Kinder gut alleine schaffen können.

So werden u.a. Buttermesser, Gabel, Löffel, eine Holunderflöte und eine Weidenflöte, Kreisel, Jojos, ein Rennauto, ein Rindenboot, ein Floß, ein Katamaran, ein Wasserrad, Schmuckholzperlen, Trinkbecher und Schalen aus Birkenrinde, eine Möwenpfeife, eine Schleuder, Pfeil und Bogen, Schwerter und kleine Elfenmöbel geschnitzt
 
Jede Schnitzanleitung ist systematisch aufgebaut mit einer Auflistung der geeigneten Holzart, genauen Maßangaben, eventuellem Zusatzwerkzeug und ergänzenden Materi-alien wie Schnur oder Stoffresten. Alle Arbeitsschritte werden sorgfältig erklärt und durch zahlreiche Fotos anschaulich illustriert. Daß auf allen Fotos eifrige und freude- strahlende „Schnitz-Kinder“ zu sehen sind, wird gewiß eine ebenso ermutigende wie animierende Wirkung auf die kindlichen Leser haben.

Die Sicherheitsempfehlungen hinsichtlich des achtsamen Messergebrauchs werden gelegentlich wiederholt. Und auch Erste-Hilfe-Maßnahmen bei kleinen Schnittwunden werden erwähnt.

Selbstverständlich wird niemals Holz von lebenden Bäumen verwendet, sondern nur Grünschnittabfälle und herumliegende Zweige, Äste und Rindenstücke, welche man im Garten oder Wald aufsammeln kann.

Ein kleines Baumlexikon beschreibt anschauliche die Erkennungsmerkmale und Blatt-formen der Bäume, deren Holz in den Schnitzanleitungen verwendet wurde: Hasel, Birke, Buche, Holunder, Schwarzerle, Salweide, Kiefer, Fichte.

Eine naturpädagogisch-ganzheitliche Abrundung finden die Schnitzanregungen zudem in beiläufigen Informations-Zugaben, die beispielsweise erklären, wie sich am Lagerfeuer aus Weidenzweigen Zeichenkohle herstellen läßt oder wie Spitzwegerichblätter als Erste Hilfe bei Insektenstichen und Wunden zur Anwendung kommen.

„Meine Schnitzwerkstatt“ führt Kinder auf anregende und praxiserprobte Weise in ein-fache Fertigkeiten des Schnitzens ein. Die kindgemäßen Erklärungen, der methodisch-übersichtliche Aufbau und die vielen Fotos erleichtern den Einstieg in die Schnitzpraxis. Das beiliegende OPINEL-Kinderschnitzmesser verbindet die erlesene Theorie vorzüglich mit der darauf folgenden Praxis.

Kurzum: Als Gegengewicht zum abstrakt-verkopften schulischen Lernen vermittelt dieses Buch Kindern konkrete körperliche Kompetenz, natürliche Sinnlichkeit und selbstwirksame Erfahrung.

Hier entlang zum Buch und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.kosmos.de/buecher/kinder-jugendbuch/sachbuch/natur-tiere/10143/meine-schnitzwerkstatt

Und wer noch mehr schnitzen möchte, kann sein Spektrum der Schnitzobjekte mit Hilfe des zweiten Bands „Meine Schnitzwerkstatt/50 neue Ideen“ ISBN 978-3-440-17000-7 erweitern. Der zweite Band folgt der gleichen Anleitungsstruktur wie der erste, nur fehlt diesmal das OPINEL-Schnitzmesser, deshalb kostet der Band auch nur 15,00 €.
Geschnitzt werden u.a. folgende Dinge: Zelthaken, Kescher, Insektenhotel, Waldläufer-zeichen, Astkröte, Schneeschuhe, Hängestuhl, Kleiderhaken, Asthammer, Rindentiere, Würfel, Dominospielsteine, Wasserbahnen, Wäscheklammern, Fichtenflorett, Grillzange, Zwerg- und Tierfiguren, Boote, Flöße und Kanus, Helikopter, Klanghölzer, Flöten, Speisenspieße sowie ein Göffel – eine Kombination aus Gabel und Löffel an einem Stiel.

Meine Schnitzwerkstatt, 50 neue Schnitzideen

Hier entlang zum zweiten Band auf der Verlagswebseite:
https://www.kosmos.de/buecher/kinder-jugendbuch/sachbuch/natur-tiere/11571/meine-schnitzwerkstatt

Ergänzend hinsichtlich der Waldnaturkunde empfiehlt sich zudem das waldliebhaberische Sachbuch „Die kleine Waldfibel“  von
Linda Wolfsgruber:
Die kleineWaldfibel

Die Autorin:

»Astrid Schulte ist ausgebildete Naturpädagogin und Expertin für das Thema Schnitzen mit Kindern. Neben Schnitzkursen bringt sie Kindern auch die Kunst des Feuermachens mit Zunderschwamm und Feuerstahl bei. Siehe: https://www.kosmos.de/buecher/kinder-jugendbuch/sachbuch/natur-tiere/14695/das-feuerbuch und http://mehr-wald.de/ «

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