Bibliophiles Manifest

Beim Blättern auf den Seiten anderer Bücher-Blogs findet man gelegentlich Wortschätze, die man nur begeistert begrüßen, bejubeln, beklatschen, unterschreiben und weitersagen kann.

Bei Texte und Bilder (Texte und Bilder), dem Blog mit Literatur von Klassik bis Comic von Dr. Tobias Witte, erfreute das folgende BIBLIOPHILE MANIFEST, das Tobias Witte selbst geschrieben und gestaltet hat, meine Augen und mein Buchhändlerinnenherz.

Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Tobias Witte darf ich dieses schöne Fundstück hier zeigen:

BibliophilesManifest

Foto & Text von Dr. Tobias Witte ©

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18 Kommentare zu “Bibliophiles Manifest

  1. Es gibt nichts, was diesem Manifest hinzuzufügen wäre. Wunderbar in der Aussage, wunderbar formuliert.
    Aber darf ich bitte hier noch auf etwas hinweisen, nämlich, dass es auch furchtbar, furchtbar schlechte Bücher gibt? Es gibt ein altes Zitat, wo es sinngemäß heißt: Dieser Roman ist so schlecht. Wäre es ein Pferd würde man es erschießen.
    Ich habe nie finden können, wer das gesagt hat. Aber es stimmt schon, wie ich finde. Mir sind zumindest solche Bücher begegnet, die ich dann natürlich auch nicht zu Ende gelesen habe.
    Verzeiht mir meinen bizarren Einwurf. Ich habe diese Art von Humor…
    Liebe Grüße

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    • Verbindlichen Dank für die bibliophile Resonanz und den Hinweis auf schlechte oder unlesenswerte Bücher.
      Sobald Dinge zur Massenware werden, leidet die inhaltliche und stilistische Qualität zugunsten der Quantität. Dieses Gesetz gilt gleichermaßen für Bücher, Kleidung, Schuhe, Nahrungsmittel, Werkzeug usw.
      Bücher, die mir nicht gefallen, lese ich meist nicht weiter, und wenn ich sie doch auslese, schreibe ich anschließend einen schönen bösen Verriß, um mich für die Lesezumutung zu entschädigen. Hier nachzulesen unter nachfolgendem Link:
      https://leselebenszeichen.wordpress.com/category/verrisse/

      Herr Knigge weiß guten Rat in Hinsicht auf die Wahl der Lektüre:

      „Bei der Menge unnützer Schriften tut man übrigens wohl, ebenso vorsichtig im Umgange mit Büchern als mit Menschen zu sein. Um nicht zu viel Zeit mit Lesung unnützen Papiers zu verschwenden, das heißt: um nicht von Schwätzern mir die Zeit verderben zu lassen, suche ich auch von dieser Seite nicht neue Bekanntschaften zu machen, bis der allgemeine Ruf mich auf ein gutes oder besonders originelles Buch aufmerksam macht. Ich bin mit einem kleinen Zirkel alter guter Freunde zufrieden, die ich oft und immer mit neuem Vergnügen schriftlich mit mir reden lasse.“

      Adolph Freiherr Knigge © (Aus seinem berühmten Buche „Über den Umgang mit Menschen“, Seite 364)

      Freundlich grüßt
      Ulrike von Leselebenszeichen

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  2. …und echte Bücher bieten auch Insekten einen Lebensraum 😉 Wie heißt dies kleine Tierchen, Bücherfloh ?? – Ja, echte Bücher sind mir auch lieber ! Schön, wenn man Seiten umknicken, Wörter unterstreichen oder Notizen am Rand machen kann. Und dann die schönen Einbände…man stelle sich das auf einem Bildschirm vor. Ein schönes Manifest, was ich gerne unterschreibe 🙂

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  3. Bei dir ist es sehr schön. Mir gefällt dein Blog besonders gut, Ulrike.
    Ich lese auch EBooks. Aber ungern. Inzwischen gibt es oftmals Rezensionsexemplare ausschließlich elektronisch, manche Youngtimer werden nicht mehr in Papier aufgelegt. Oft stört es mich, wenn ich zum nächsten Buch wechseln möchte, dieses sich aber genau so anfühlt, wie das vorherige..

    Viele Grüße,
    Klaus

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    • Danke, lieber Klaus,
      für Deine positive Resonanz!
      Für mich kommen E-Bücher nicht in Frage, denn Bücher sind mehr als Textinhalt, sie haben haptische Qualitäten, die für mich zum Lesegenuß unverzichtbar dazugehören.
      Ein Buch ist ein Buch, ist ein Buch und eine Datei ist eine Datei, ist eine Datei … 😉
      Nachtaktive Grüße von Ulrike

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      • Hihi ja der Name deines Blogs hat mich irgendwie gleich neugierig gemacht 🙂
        Danke fürs mich finden, sonst hätte ich dich vielleicht nie gefunden 🙂

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  4. Ja! Und weil es ja wahrscheinlich auch mehr als ein Wörtchen mitzureden sein darf, merke ich noch an, dass es mir als ehemaliger Bibliothekarin fast schon wehtut wenn ich heutzutage in eine Buchhandlung gehe – BUCHhandlung, BUCH ist dieser Papierblock mit Buchstaben oder Bildern und Einband – und mich schreit von jeder Seite irgendein Tolino, Kindle und wie sie nicht alle heißen an. Mir wollte vor Jahren jemand einen schenken, nagelneues Gerät, dankend abgelehnt, überflüssig, bei mir stehen die Wände voll Papier. Ich habe auch im Schreiben die Angewohnheit alles erstmal per Hand zu machen (einige Menschen sind dadurch regelrecht verstört. Wo die mit Notebook-PC,Tablet, Smartphone oder was es nicht alles gibt sitzen, sitze ich mit Papiernotizbuch.)

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    • Da kann ich Dir nur zustimmen!
      Ein papierkörperliches Buch ist einfach sinnlicher, vielschichtiger und – sofern es auch bibliophil wertvoll gestaltet ist – SCHÖNER.
      Ein E-Buch ist nur eine – wortwörtlich – oberflächliche Datei: Wisch und weg …
      Und wenn dann das Außendiensthirn (Smartphone & Co) ausfällt, ist im Innendiensthirn nicht mehr viel gespeichert.
      Hoffnungsvoll altmodische Grüße von Ulrike 🙂

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  5. Da kann ich nur beipflichten. Ich bin eingemauert von Büchern. Und für den Mediengestalter, der am Bildschirm arbeitet, ist es noch immer das allergrößte, wenn der «Aushänger», der Probeabzug oder ein sonstiges analoges Produkt Deiner Arbeit aus der Druckerei kommt – an der man riechen kann: Bildschirme und Tastaturen schmecken nach Plastik…

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