- (Und fang erst gar nicht mit größeren Zahlen an!)
- Text von Caspar Salmon
- Illustrationen von Matt Hunt
- Originaltitel: »How to Count to One«
- Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn
- Kunstmann Verlag, März 2022 www.kunstmann.de
- gebunden
- Fadenheftung
- Format: 27,7 x 27,7 cm
- 32 Seiten
- ISBN 978-3-95614-491-2
- 16,00 € (D), 16,50 € (A)
- Bilderbuch ab 5 Jahren

ABWECHSLUNGSREICHES EINSERLEI
Bilderbuchrezension von Ulrike Sokul ©
Dieses einmalige Bilderbuch eröffnet Kindern einen höchst amüsanten und unkon- ventionellen Einstieg ins Zählen! Mit der Aufforderung, nur bis eins zu zählen, werden Kinder zu der Reaktion provoziert: „Das ist ja einfach!“. Und je weiter wir durch dieses Bilderbuch blättern und egal wie viele Objekte oder Subjekte sich auf den Seiten tummeln, es bleibt bei der einen und einzigen Aufgabe, immer nur bis eins zu zählen.
Ja, manchmal ist die Versuchung groß, einfach heimlich doch noch weiter zu zählen. Denn es bieten sich auf jeder Seite buchstäblich zahlreiche Möglichkeiten dafür an; aber brave Kinder halten sich selbstverständlich an die ihnen vom Bilderbuchautor und vom Vorleser gestellte Aufgabe.
Die Zählung bis eins fängt zunächst ganz einfach mit einem Apfel an, dann folgt ein Elefant.
Auf der sich daran anschließenden Doppelseite schwimmen zwar zwei Wale, doch die Frage lautet nicht, wie viele Wale zu sehen sind, sondern wie viele Würstchen. Und tatsächlich balanciert nur ein Würstchen auf der Wasserfontäne eines Wals.
Weiter geht es mit drei Suppen, aber nur in einer Suppe befindet sich eine Fliege und nur diese eine Fliege zählt.
Nach diesem Muster geht es heiter weiter. Die Seiten füllen sich mit immer mehr Zähl-barkeiten, aber es gilt, stets ein Einzelteil oder Einzelsubjekt zu suchen, zu finden und zu zählen.
Der Text nimmt die Versuchung der Kinder, weiter als bis eins zu zählen, mit metafiktiver direkter Ansprache der Kinder vorweg und gemahnt die Kinder, immer wieder freundlich-selbstironisch nicht die vielen anderen Tiere oder Sachen zu zählen. Nur einmal unterläuft dem Autor ein kleiner Fehler bei den beiden Goldfischen … aber unter uns gesagt, ist dies nur ein netter Trick, um die Kinder in ihrer Fähigkeit, doch schon weiter als bis eins zählen zu können, zu bestätigen. Und deshalb gibt es auf der letzten Seite auch einen Preispokal für die kleinen Zählerchen.
Die bunten Illustrationen warten mit diversen verspielten Einzelheiten auf, die sich, wenn das Kind mit dem Zählen bis eins nicht mehr ausgelastet ist, ebenfalls zählen lassen.
Mit diesem humorvollen Bilderbuch läßt sich ausgezeichnet kindliche Zahlen- und Zählbegeisterung wecken. Wenn es Kinder reizen sollte, weiter als bis eins zu zählen, bietet ihnen das Bilderbuch dafür reichlich Gelegenheit.
Hier entlang zum Buch und zur großzügigen Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.kunstmann.de/buch/caspar_salmon-wie_man_bis_eins_zaehlt-9783956144912/t-2/
Der Autor:
»Caspar Salmon, geboren 1981 in England, aufgewachsen in Frankreich, arbeitet als Autor für den Guardian und die BBC. Sein besonderes Interesse gilt Arthouse-Filmen und LGBTQ-Themen. Salmon lebt mit seinem Partner und zwei Kindern in London.«
Der Illustrator:
»Matt Hunt, geboren 1988, studierte an der Birmingham School of Art und hat bereits mehrere erfolgreiche Kinderbücher illustriert. Er lebt mit seiner Frau und zwei Katzen in Worcestershire. «
Very clever approach by this author. Thanks for sharing it!
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Thanks for your attention and appreciation!
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Scheint mir ein tolles und selbstverständlich hochwichtiges Buch zu sein, liebe Ulrike. Es reizt mich sehr, obwohl ich gemerkt habe, die Bücher, die mir sehr gefallen, hat meine Tochter auch schon besorgt *lach*
Ganz herzlich, Bruni
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Verbindlichen Dank, liebe Bruni, für Deine zugeneigte Resonanz.
Ich finde es amüsant, daß Deine Tochter mit Deinem Buchgeschmack so sehr harmoniert, daß Ihr Euch unabgesprochen für die gleichen Bücher begeistert.
Mit einem herzlichen Abendgruß, Ulrike
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Es ist nur so bei den Büchern für ihr Töchterchen, liebe Ulrike 🙂
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Eine tolle Idee. Das „Verbotene“ oder „nicht-Gemusste“ (ver-)lockt eben doch.
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Hab‘ Dank für Deine Rückmeldung.
Dieses Bilderbuch funktioniert sogar in zweifacher Hinsicht über den Mechanismus der Umgekehrten Psychologie:
1. durch den Reiz des Verbotenen
2. durch die Unterforderung, die zu einer höheren Zählleistung motiviert
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Hat dies auf haluise rebloggt.
ja, die eins ist ALLES-WAS-IST … luise
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Vielen Dank, liebe Luise, für Dein WeitererZÄHLEN … 😉
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Das ist ein Beispiel für “Reverse psychology “, bei dem eigentlich das gegensätzliche Verhalten erwartet wird. Es ist sicher interessant zu beobachten, bei welchem Kind es funktioniert. Im Grunde ist es wohl besser, wenn ein Kind nicht den Anweisungen folgt, obwohl es belohnt wird.
Das Buch ist ganz nach meinem Geschmack. Es sagt nebenbei etwas über den Charakter des eigenen Kindes aus.
Liebe Grüße zu Dir, B.
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Danke, liebe B., daß Du den psychologischen Wirkmechanismus, der in diesem Bilderbuch zur Anwendung kommt, ansprichst.
Umgekehrte Psychologie ist zwar eine manipulative Motivationsmethode, doch in Zusammenhang mit diesem Bilderbuch ist es gewiß interessant, herauszufinden, wie freiheitswillig oder wie gehorsamwillig ein Kind ist.
Es freut mich, daß Dir meine Buchempfehlung „mundet“. 😉
Liebe Grüße auch von mir zur Dir!
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Das Buch erinnert mich an ein Spiel, dass ich genäht habe – ein Labyrinth. Ich habe dazu einen Würfel kreiert, der auf jeder Seite nur Einsen trägt. So geht es Schritt für Schritt durch das Leben, immer einen Schritt nach dem anderen. Auch hier reicht es, immer nur bis zur Eins zu zählen. Herzensgrüße, Susanne
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Vielen Dank für Deine assoziative Verknüpfung zu Deinem Einserwürfel und den Hinweis auf die unzähligen Einzelschritte, mit denen wir durchs Leben gehen.
Herzensguß auch von mir zu Dir!
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Sehr schöne Idee – ein Buch, das gemahnt, Kinder nicht zu überfordern. 🙂
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Ja, dieses Bilderbuch fordert gerade wegen der Unterforderung spielerisch-entspannt zu einer höheren Zählleistung heraus! 🙂
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Eine bemerkenswerte Idee: nur bis 1 zu zählen. Denn unter den Vielen ist es meistens nur einer, der etwas Besonderes tut.
Und unter den vielen Aktionen gibt es oft nur eine gute Tat.
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Hab‘ Dank für Deine Rückmeldung und Deine philosophische Betrachtung des Themas.
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☺️
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Ist das Mal eine witzige Idee. Welches Kind kann da widerstehen 😉
Liebe Grüße
Nina
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Vielen Dank für Deine Zustimmung, liebe Nina!
Herzlich grüßt
Ulrike
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Möglicherweise gibt es kaum eine besser funktionierende Methode, Kinder zum Zählen zu animieren, als eine aus- und nachdrückliche Aufforderung, nur bis eins zu zählen und dabei zahlreiche (!) Versuchungen zu bieten, das „Verbotene“ [ 😀 ] doch zu tun. Wobei es heute bestimmt auch Menschen gibt, die Zählfertigkeiten für nutzloses Können halten, da es dafür doch sicherlich eine App gibt. 😉
Mit einem herzlichen Abendgruß 🐻
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Verbindlichen Dank für Deine zugeneigte Rückmeldung! 🙂
Ich kann Deinen Bemerkungen zum Reiz des Verbotenen und der unwiderstehlichen Weiterzählversuchung nur zustimmen. 😀
Da es ja sogar Menschen gibt, welche die Handschrift für überflüssigen geistigen Ballast halten, würde es mich nicht überraschen, wenn dies auch für die Auslagerung der Zählfähigkeit auf das smart-mobile Zweithirn gilt. 😉
Mit einem herzlichen Abendgruß auch von mir zu Dir
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Perry Rhodans erste Erkenntnis über die Arkoniden als degeneriertes Volk, die Ursachen für den Zerfall ihrer Zivilisation, die Hintergründe und daraus resultierend ihr Untergang war der Umstand, daß 99,9% nicht mehr selbstaktiv waren und die meiste Zeit damit verbrachten, die neuesten Errungenschaften und Kunstwerke ihrer vollautomatisierten Welt zu bewundern und zu beapplaudieren, die ihre VorvorvorVäter erdacht und bauen hatten lassen.
K. H. Scheer in den 1950er Jahren 😉 …
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Geniale Idee … ;-))))
Und wer Humor besitzt, getraut sich auch mal, nur bis eins zählen können zu müssen…
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Finde ich auch! Und es ist gar nicht so einfach, nicht doch viel mehr mitzuzählen…
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…wodurch wir erneut bei „Disziplin !!“ rufend einhaken…
Aber mit breitem Lächeln … 😉
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Hab‘ Dank für Dein humoriges Mit- und Weiterdenken! 😉
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Ich kann mich noch sehr gut an vergleichbare Situationen erinnern, kenne sie auf beiden Gefühlsebenen und es konnten nicht immer sämtlich involvierte Erwachsene mit ihnen zu meiner vollen Zufriedenheit umgehen … 😉
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