- Messer selbstgebaut – mit individueller Note
- von Ernst Siebeneicher-Hellwig
- KOSMOS Verlag, Februar 2016 www.kosmos.de
- gebunden
- Fadenheftung
- Format: 228 x 167 mm
- 132 Seiten
- mit 190 Farbfotos und 30 Schwarzweißzeichnungen
- 22,00 €
- ISBN 978-3-440-14985-0

KLINGENSCHARFE MESSERKUNDE
Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©
„Messer machen – wie die Profis“ wartet übersichtlich und gleichwohl detailreich mit Rundumwissen zum Messermachen auf. Einer knappen kulturhistorischen Einleitung in die Bedeutung und Entwicklung von Schneidwerkzeugen von der Steinzeit über die Bronze- und Eisenzeit bis zur Gegenwart folgt eine umfangreiche Materialkunde über heutzutage gebräuchliche Stahlsorten und Legierungen.
Die unterschiedlichen Eigenschaften und Zusammensetzungen von Kohlenstoffstahl, rostfreiem Stahl, pulvermetallurgischem Stahl (PM-Stahl) und Damaszenerstahl sowie verschiedenen Legierungen und Legierungselementen sowie die Unterschiede zwischen rostfreien und rostempfindlichen Stählen werden eingängig erklärt.
Folgendes ist bei allen Klingenfertigungen stets zu beachten: Ein Klingenstahl muß – je nach Gebrauchszweck – über ein ausgewogenes Verhältnis von Härte und Elastizität ver-fügen. Eine Klinge, die zu hart ist, kann leicht brechen, und einer Klinge, die zu weich ist, fehlt die Schärfe bzw. Schnitthaltigkeit. Auch die Korrosionsbeständigkeit ist nicht für alle Messerarten gleich relevant. Denn tatsächlich ist ein Kohlenstoffstahl (Carbonstahl) zwar nicht rostfrei, dafür ist jedoch die Schneidhaltigkeit besser und die Klinge ist bei Bedarf leichter nachzuschärfen als bei rostfreiem Stahl, der zwar nicht rostet, aber schwer schleif- und nachschärfbar ist. Mit einem säurefreien Öl kann man zudem dem Angriff der Korrosion bei Carbonstahlklingen pflegerisch vorbeugen.
Rostfreie Stähle werden u.a. mit Chrom legiert (mindestens 12%) und sind dadurch korrosionsbeständig. „Da Chrom unedler ist als Eisen, lagert sich der Luftsauerstoff bevorzugt an das Chrom an und bildet eine hauchdünne Schicht, die den Stahl vor Angriffen des Sauerstoffs schützt.“ (Seite 8)
Nach der Klingenmaterialkunde geht der Autor auf verschiedene Materialien (Holz, Horn, Schichtholz, Kunststoff, Hirschhorn, Knochen, Elfenbein, Perlmutt, Warzen- schweinhauer) für die Griffschalen ein und beschreibt diese hinsichtlich ihrer funk- tionellen und optischen Qualität. Ebenso werden unterschiedliche Materialien für Beschläge, Griffbacken, Nieten und Stifte dargestellt.
Eine Auflistung der benötigten Werkzeuge und weiterer Hilfsmaterialien für die Messer-herstellung sowie Sicherheitshinweise auf Schutzbrillen, Arbeitshandschuhe und Atem-schutzmaßnahmen (je nach Arbeitsvorgang) bereitet sorgfältig auf die Praxis vor.
Für den Einstieg ins Messermachen empfiehlt der Autor, mit Bausatz-Messern anzufan-gen, um sich erste Grundlagen und praktische Erfahrungen zu erarbeiten. Ausführlich bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen nehmen den geneigten Anfänger an die Hand. Ein kurzer Exkurs ins Klingenschärfen mit Schleifsets und Wassersteinen vermittelt schließlich buchstäblich den Feinschliff.
Den Anfängerkapiteln folgen nun anspruchsvollere Kapitel, in denen von der Klinge bis zum Griff alles selbst gemacht wird. Thematisiert werden feststehende Messer, Klapp-messer, japanische Kochmesser und der Sax, ein Jagdmesser, das von der Eisenzeit bis ins Mittelalter sowohl als Werkzeug als auch als Waffe gebräuchlich war. Als praktische Zugabe gibt es außerdem eine Bauanleitung für eine einfache Schmiedeesse aus Ziegelsteinen.
Die Arbeitsschritte des Schmiedens werden detailliert und fotografisch anschaulich dargestellt bis hin zum sehr arbeitsaufwendigen Schmieden von Damastklingen und zum Ätzen von Damast.
Abschließend widmet sich der Autor weiteren dekorativen Gestaltungsaspekten des Messermachens. Sowohl Messergriffe, Griffbacken als auch Klingen können mit ver- schiedenen Ätzungen, Ritzungen, Gravuren, Einfärbungen, Feilungen sowie Pun- zierungen nach persönlichem Gusto verziert werden.
Dieses Buch ist didaktisch sehr gut aufgebaut, die fundierte und sehr differenzierte Materialkunde verbindet sich hervorragend mit den anschaulichen handwerklichen Anleitungen und vielen nützlichen Detailtipps sowohl zur Gestaltung von Messern als auch zum benötigten Werkzeug und ergänzenden Hilfsmaterialien. Die zahlreichen Abbildungen und technischen Zeichnungen unterstützen das Verständnis der beschrie-benen handwerklichen Abläufe. Ein ausführliches alphabetisches Register hilft beim gezielten thematischen Nachschlagen.
Fachbegriffe wie Schneidgeometrie, verschiedene Messertypen, Stahlhärtungs- methoden, die Unterschiede zwischen Kohlenstoffstahl und rostfreiem Stahl werden verständlich erklärt. So eignet sich der Anfänger solides Basiswissen an und kann zunächst mit einfachen Bausatz-Messern einen Einstieg ins Messermachen finden, der dann mit gewachsener praktischer Erfahrung und Übung zu komplexerem handwerk- lichen Anspruch hinführen kann.
Das fachspezifische und handwerkliche Niveau der Darstellung ist insgesamt hoch. Zur Umsetzung der Theorie in die Praxis gehören unbedingt handwerkliches Talent und Ausdauer sowie eine gut ausgestattete Werkstatt.
Auch bereits erfahrene Messermacher bekommen in diesem Buch noch viele nützliche und kreativ-anregende Hinweise. So finden beispielsweise schmiedewillige Messer- macher eine Übersichtstabelle über die Farbabstufungen der Anlaß- und Glühfarben für die erreichte Stahltemperatur und vielfältig-schöne Beispiele für selbstgemachte Messer – viele davon übrigens vom Autor höchstselbst gefertigt.
Hier entlang zum Buch und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.kosmos.de/buecher/ratgeber-naturfuehrer/jagd/jagdpraxis-hege/6488/messer-machen-wie-die-profis
Der Autor:
»Ernst Siebeneicher-Hellwig, geboren 1950 im Bayrischen Dachau, ist gelernter Werk-zeugmacher und hat sich über viele Jahre auf die Fertigung von Messern spezialisiert. Das Gründungsmitglied des Messer-Arbeitskreises Olching ist als Berater sowie Messer-designer für das Unternehmen Ed Mahony tätig, das sich der Herstellung und dem Ver-trieb innovativer Messer widmet. Viele Jahre leitete Ernst Siebeneicher-Hellwig stark nachgefragte Kurse über den Eigenbau von Messern. Zum Themenkreis Messer veröffentlichte er verschiedene Fachbücher.
Zwei Messerkreationen von Ernst Siebeneicher-Hellwig wurden von den Lesern des „Messer Magazin“ zum Messer des Jahres 2016 in den Kategorien Klappmesser und Küchenmesser gewählt.«
Manchmal wundere ich mich schon, wofür es alles Bücher gibt. Allerdings wurde mir mal ein samisches Kindermesser geschenkt, das ich nicht nur der Freundschaft mit der Schenkenden wegen hoch halte. Handwerkskunst ist eben Kunst und das merkt man manchmal erst, wenn man so etwas selbst machen möchte. 😉
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Vielen Dank für Deine Rückmeldung, liebe Corinna. 🙂
Es gibt ungefähr so viele Bücher, wie es Themen und Dinge auf der Welt gibt. Obwohl Messer zu den Alltagsgebrauchsgegenständen gehören, werden sie in ihrer qualitativ hochwertigen Machart oft erst als solche geschätzt oder richtig wahrgenommen, wenn man versucht, eines selber zu machen und erkennt, wieviel Handwerkskunst und Materialkunde dazu gehören.
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Also ein Schwert würde ich ja auch gern mal schmieden! 🙂
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Bei mir im Deutschen Klingenmuseum kannst Du zusammen mit Deinem Kind ein Schwert schmieden. Schau mal unter dem nachfolgenden Link:
https://klingenmuseum.de/pages/schmiedehaus
Liebe Grüße aus der Klingenstadt Solingen
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Ich habe mich zum Newsletter angemeldet. Vielleicht klappt es im Sommer. Ich glaube, Freunde von uns haben tatsächlich in Solingen sogar Verwandte. 🙂
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Das finde ich klasse! Vielleicht sehen wir uns dann einmal im echten Leben von Angesicht zu Angesicht. 😀
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Sollte es klappen, werde ich mich auf jeden Fall melden. Für den Monat kann ich schon mal garantieren, aber nicht für das Jahr. ;)))
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Hoppla! Das ist ja ein ganz neues Thema, dem du dich da genau so fachmännisch wie üblich annimmst! Herzliche Grüße, Petra
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Liebe Petra, hab‘ Dank für Deine Wertschätzung meiner rezensionsliterarischen Tugenden!
Alle meine Buchbesprechungen, die von Messern, Schmiedekunst, Besteck und Tischmanieren handeln, stehen in Zusammenhang mit meiner Tätigkeit im Deutschen Klingenmuseum https://klingenmuseum.de/pages
Ich halte stets Ausschau nach Büchern, die sich für den Museumsshop eignen könnten, und so kommt es hier gelegentlich zu klingenscharfen Buchbesprechungen. 😉
Herzliche Grüße auch von mir zu Dir
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Wäre mein Hobby nicht das Buchbinden, ich würde Messer machen wollen! Aber ich schaue gern über den Bucheinband hinaus und in das „Messer machen“ mit Interesse hinein. Vielen Dank für die Vorstellung des Buches.
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Verbindlichen Dank, lieber Philipp, für Deine ausdrückliche Aufgeschlossenheit für eine gänzlich andere Materie als die des Buchbindens.
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Beim Buchbinden sind etliche Messer im Einsatz: einfache Buchbinder- oder Papiermesser, sehr spezielle zur Lederbearbeitung (Lederschärfen), Retuschiermesser, Messer zum Ritzen, solche zum Trennen – ein großes Spektrum von nicht sehr scharf bis äußerst scharf. Dazu kommen andere Schneidewerkzeuge wie Scheren und Papierschneidemaschinen, Stapelschneider – sämtlich mit Klingen oder Messern.
D.h.: Buchbinden ohne Messer geht bei den meisten Techniken nicht.
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Hab‘ Dank für Deine differenzierte Auflistung der vielfältigen Werkzeugmesser, die für die Buchbinderei gebraucht werden.
Bei uns im Klingenmuseum haben wir im sogenannten Messerraum einige Vitrinen mit diversen Berufsmessern von Buchbindern, Gärtnern, Schustern, Sattlern, Vergoldern usw.
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Hat dies auf haluise rebloggt.
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Vielen Dank für Dein Weitersagen!
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Was für ein super Buch! Definitiv etwas für den Sohn und ich werde auch hineinspinksen. Seit ich als Kind mein erstes Taschenmesser bekommen habe, sind sie meine „Begleiter“. Gerade bringe ich den Söhnen bei, wie man mit einem Stahl das Küchenmesser nachschleift. Selber habe ich noch kein Messer gemacht, bin dem aber nicht abgeneigt. Vater und Sohn haben in der Museumsschmiede mal eines selbst geschmiedet (leider macht der Schmied das nicht mehr aus gesundheitlichen Gründen). Nach Solingen habe ich es leider noch nie geschafft, muss ich mit der Familie nachholen.
Ich glaube übrigens, dass es nicht so ein Nischenbuch ist. Es aber hauptsächlich von und für Männer gekauft wird.
Danke fürs Vorstellen!
Liebe Grüße
Nina
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Hab‘ Dank, liebe Nina, für Deine lebhafte Begeisterung für scharfe Klingen. Du bist hier in der Kommentar-Konversation schon die dritte Dame, die Messern und deren Herstellung zugeneigt ist. Es ist also keineswegs ein exklusives Männerthema. 😉
Für den Fall, daß Du es vielleicht im nächsten Jahr einmal nach Solingen schaffst, füge ich nachfolgend den Link zu unseren Schmiedekursen ein:
https://klingenmuseum.de/pages/schmiedehaus
Liebe Grüße auch von mir zu Dir 🙂
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Dass auch das Schmieden der Klingen in diesem vermutlich eher schmalen Band (132 Seiten) erklärt und gezeigt ist, finde ich fantastisch. Das wäre in erster Linie das, was ich mir nicht selbst zutrauen würde.
Wird denn bei dem Kurs im Museum auch geschmiedet?
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Vielen Dank für Deine interessierte Nachfrage.
Die Beschreibung des Schmiedens braucht nicht viel Text, der systematische und anschaulich gegliederte Aufbau des Buches führt stufenweise zu den „höheren Weihen“ des Selberschmeidens.
Bei mir im Deutschen Klingenmuseum werden verschiedene Schmiedekurse angeboten. Wir haben sogar ein eigenes Schmiedehaus dafür. Linse einfach mal unter dem nachfolgenden Link: https://klingenmuseum.de/pages/schmiedehaus
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Das mache ich definitiv. Lieben Dank 🙂
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Messer faszinieren mich und da hatte ich schon ein paar ganz Gute mit ausgefallenen Griffen. Das eine oder andere ist mir abhanden gekommen. Eines wurde mir am Flughafen abgenommen – da wusste ich nicht einmal, dass ich es dabei hatte. Es fiel nur bei der Taschenkontrolle auf. Ich musste es abgeben und erhielt ein Bußgeld.
Seit dem passe ich besonders gut auf, wann und wo ich ein Messer dabei habe. Tja…. Meine Begeisterung für besondere Stücke ist mir jedoch geblieben 😉
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Hab‘ Dank, liebe Namensvetterin,
für Deinen Bericht über Deine Begeisterung für gute Messer, der zugleich auch das durchaus vorhandene weibliche Interesse an Klingen bestätigt.
Die Messertragevorschriften für Flugzeuge sind selbstverständlich besonders streng. Doch auch bei uns im Klingenmuseum verkaufen wir nur Taschenmesser mit einer Klingenlänge, die sich im Rahmen des gesetzlich Erlaubten befindet.
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Jöööhhh … ein reines Manderlthemenbuch … oder 😉 ? In der Praxis des selber Faltens meine ich.
Mai 23: vorgemerkt 😉 …
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Wenn Manderlthemenbuch heißt, das es thematisch mehr Männchen als Weibchen anspricht, dann kann ich bestätigen, daß sich mehr Männer als Frauen für Messer und für das Messermachen begeistern. Gleichwohl nehmen an den Schwert- und Messerschmiedekursen im Deutschen Klingenmuseum auch gelegentlich Frauen teil.
Es freut mich, daß Du Dir den Termin für die Solinger Klingenmesse https://klingenmuseum.de/events?categories=KNIFE vormerkst. 🙂
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Aha. Dann ist mein Ballon ins Blaue wohl im Schwarzen gelandet 😉 …
Messer gehören für mich zu den Themenkreisen Auto oder Computer, bei denen Männer die ‚Spezialisten‘ sind, mehr oder manchmal sehr viel weniger als Frauen – weil sie häufig geschickter sind – sagt meine allgemeine Erfahrung wie auch jene als Segellehrer und dabei denke ich nicht bloß an die Herstellung von Knoten; die Kursbelegung war übrigens etwa 50:50.
Wenn ich mir (stundenlang ;)) ansah/sehe, wie japanische Schwertmeister ihre Stähle schmieden, begnüge ich mich mit der theoretisch-optischen Erfahrung und bin dennoch voller Bewunderung; da ich nicht in der Lage bin, mich ähnlich intensiv mit der Materie zu befassen, würde mich eine dilettantisch selbst hergestellte Klinge eher frustrieren als begeistern – für’s Kuchenbacken bin ich zu alt … 😉
Daher habe ich mir irgendwann ein feststehendes Damaszener geleistet, zum Angeben, eine solide Arbeit aus Japan, doch kein Kunstwerk, bloß 24 (?) mal gefalzt. Für den Hosensack bzw als relativ häufig verwendetes Werkzeug gebe ich mich mit Produkten von Herbertz oder den noch günstigeren von JKR (Inox, 420er) – beide keine Renommiermarken – zufrieden. Denn irgendwann geht jedes Taschenmesser verloren… Wichtig dabei ist mir aber, daß ein solches Allerweltsteil eine Zahnung aufweist am Ende der Schneidklinge. Es gibt nichts Besseres (das nicht sehr schnell stumpf wird) beim Schneiden von Plastik, Verpackungsbändern oder – unterwegs – sogar mal einer Konservendose, wenn der Öffner zuhause liegt … 😉
Als feine, sehr umfassende und gleichsam interessante Information stufe ich das vorliegende Buch aber natürlich ein, so wie du den Inhalt beschreibst. Ich komme im Moment wenig zum Lesen, merke es mir aber vor unter ‚muß man studieren‘. Vielleicht, wenn ich zu alt zum Reisen geworden bin ?
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Der Kosmos-Verlag trägt seinen Namen ja zu Recht. Aber dass es in diesem Verlag sogar ein Buch gibt für Menschen, die scharf darauf sind, ihre eigenen Messer zu schmieden, ist für mich doch überraschend. Angesichts deiner arbeitstäglichen Wirkstätte überrascht es mich hingegen weniger, dass du ein solches Buch hier präsentierst. 😀
Klingen bringe ich (man könnte fast sagen „naturgemäß“) mit Musikinstrumenten in Verbindung. Und für mich ist es wohl auch besser, wenn das so bleibt. 😉 Bezugspunkte könnten sich aber immerhin bei den Kapiteln über Stähle und Legierungen ergeben.
Beim Lesen deiner Rezension ist mir dieses Jagdmesser mit dem Namen „Sax“ aufgefallen. Denn in den heutigen nordischen Sprachen bezeichnet man als „sax“ (SE) oder „saks“ (NO, DK) eine Schere. Das zugrundeliegende altnordische Wort „sǫx“ bedeutete allerdings „großes Messer.“
Mit einem herzlichen Abendgruß 🐻
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Verbindlichen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung. Der Kosmos-Verlag hat sogar mehrere Messer-Bücher im Programm, aber ich habe nur diejenigen ausgewählt, die sich eventuell für den Museumsshop eignen könnten.
Unseren ausländischen Museumsbesuchern muß ich auch gelegentlich den Unterschied zwischen Klingen als Schneiden ⚔ und Klingen als Tönen 🎶 erläutern. 😉 Ich zeige das dann stets ganz anschaulich mit Hilfe der Papierschere, die bei mir an der Kassentheke liegt.
Vielen Dank auch für Deine sprachkundige Wortschmiede-Zugabe zum Thema „Sax“.
Herzensgruß von mir zu Dir 😀
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Messermacher! Nie wär ich drauf gekommen, dass es das heute noch gibt. Interessant! Ich fürchte freilich, dass ich diese Profession auslassen muss.
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Liebe Gerda, ich kann Dir versichern, daß dieses alte Messermacher-Handwerk noch sehr lebendig ist.
Da ich in der Klingenstadt Solingen lebe und im Deutschen Klingenmuseum https://klingenmuseum.de/pages arbeite, habe ich viel Kontakt mit Messermachern und Messerliebhabern. Das ist auch der Grund, warum ich hier gelegentlich Bücher mit einem thematischen Bezug zum Klingenmuseum rezensiere. Einige dieser Bücher werden dann später in den Warenbestand des Museumsshops aufgenommen.
Herzlich dankt und grüßt Ulrike ⚔
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Klingenmuseum – klingt gut in meinen Ohren. 🙂 ich freu mich immer, wenn ich höre, dass alte Handwerke lebendig sind und Traditionen geehrt werden.
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Ja, liebe Gerda, das Klingenmuseum klingt in der Tat gut, denn das weitläufige alte Klostergebäude verfügt über eine gute Akustik.
Und die alten Handwerkstraditonen hinsichtlich der Klingen- und Besteckherstellung werden hier ebenso kulturhistorisch wie praktisch zelebriert.
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Wie gut, dass ich mich gewundert habe! So erfahre ich wunderbare Dinge! Ich hatte gedacht, Messer und Bestecke seien längst entweder Fabrikproduktion oder ausgewandert.
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In der Hosentasche ist ein hellblaues Opinel No 7 Klappmesser.
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Das ist ein schöner Zufall, aber es ist ein gekauftes und kein selbstgemachtes Taschenmesser.
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Mein Freund ist Metallmeister und „Gott“ des Carbonstahls, welcher in seinen Maschinen verarbeitet wird. Mein Opa war ebenfalls Werkzeugmacher und so fühle ich das Pulsieren der Molekühle. Regelmäßig kommt der Messer- und Scherenschleifer an die Haustür. Das Buch steht auf der Liste für Weihnachten!
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Ach so, dann bist Du also dank freundschaftlicher Verbundenheit gewissermaßen vom Fach. 😉
Es freut mich, daß Du das von mir empfohlene Buch in Deine Weihnachtliste aufnimmst.
Ich arbeite im Deutschen Klingenmuseum:
https://klingenmuseum.de/pages
Deshalb bespreche ich hier gelegentlich Bücher, die einen thematischen Bezug zum Klingenmusem haben.
Übrigens am 6. und 7. Mai 2023 findet wieder die berühmte KNIFE, die Solinger-Klingenmesse statt: http://www.knife-solingen.de
Liebe Grüße aus der ⚔ Klingenstadt Solingen ⚔
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Dankeschön für die herzlichen Empfehlungen. Die allemeine Beobachtung ist, daß Solingerklingenqualität weniger üblich ist als früher.
Als wir im Kelten Römer Museum in Manching bei Ingolstadt a,d. Donau waren und ich die Handwerkkunst der Kelten bewunderte, die seit 5.500 vor Christus dort Rasenerz verabeiteten und ein Römer-Schwert betrachtete war klar, wo nach den Ursprüngen der wundervollen filigranen Handwerkskunst zu suchen ist. Zur selben Zeit soll die Sintflut im Schwarzen Meer Menschen von dort bis an den Oberrhein getrieben haben (Schatz von Varna) .
Klingen, die Artefakte der Geschichten, meine Bewunderung.
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Gerne geschehen und vielen Dank für Deine klingenhistorischen Bemerkungen.
Tatsächlich ist nicht jede Klinge, auf die Solingen eingeprägt wurde, auch wirklich in Solingen hergestellt worden.
Aber es gibt durchaus noch einige ECHTE und hochwertige Messerhersteller in Solingen.
Und die Messer – und Schwertschmiedekurse, die das Museum anbietet, sind stets ausgebucht. Die Menschen scheinen ein Bedürfnis nach echtem, elementarem Handwerk zu haben.
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