- Der kleine Siebenschläfer
- Text von Sabine Bohlmann
- Illustrationen von Kerstin Schoene
- Thienemann Verlag, September 2020 http://www.thienemann.de
- gebunden
- Fadenheftung
- 128 Seiten
- Format: 173 x 245 mm
- 12,00 € (D), 12,40 € (A), 17,90 sFr.
- ISBN 978-3-522-18553-0
- Vorlesebuch ab 4 Jahren
SIEBENSCHLÄFERS WINTERFREUDEN
Kinderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©
Für den kleinen Siebenschläfer wird es nun Zeit, sich zum siebenmonatigen Winterschlaf zurückzuziehen. Seine Eltern und Geschwister schnarchen längst, doch der kleine Siebenschläfer ist noch damit beschäftigt, sein Schlaflager gemütlich auszupolstern. Sein bester Freund, die kleine Haselmaus, bringt ihm noch zwei Pusteblumen und einige Bucheckern. Die beiden kleinen Freunde unterhalten sich ein wenig und versichern sich gegenseitig, wie sehr sie einander bis zum freudigen Wiedersehen im Frühjahr vermissen werden.
Die Haselmaus erwähnt beiläufig, wie schade es sei, daß der Siebenschläfer den letzten Blattfalltag verpassen werde. Damit macht sie den Siebenschläfer doch merklich munter, und er beschließt, seinen Winterschlaf noch einen Tag zu verschieben. Gemein- sam mit weiteren Tieren warten die Freunde auf den Fall des letzten Blattes und verab- schieden anschließend den Herbst mit einem Lied. Nun könne der Winter kommen und auch der Schnee, verkündet die wintererfahrene Haselmaus.
Den Schnee hat der kleine Siebenschläfer auch noch nie gesehen, und so wird der Winterschlaf weiter verschoben, bis der kleine Siebenschläfer die ersten Schneeflocken sieht und schmeckt und seine erste Schneeballschlacht erlebt. Danach folgen noch Baumstammschlittenfahrten, der Bau eines Iglus und eines Schneemanns, die Ver- folgung von tierischen Diebesspuren im Schnee, die Rettung eine Raupe von dem Erfrieren, das lustige Herumgleiten auf dem zugefrorenen See, ein Schneeflockentanz und ein lustiger, phantasievoller Geschichtenabend in der eingeschneiten Eulenhöhle sowie noch einiges mehr, was eben nur im Winter und mit Schnee und Eis erfahren werden kann.
Schließlich überwältigt den Siebenschläfer dann aber doch seine natürliche Müdigkeit, und er schläft auf dem Weg in sein Winterschlafnest einfach ein. Die Haselmaus weckt ihn mit Hilfe des frechen Marders immer wieder auf, bis er es in seine Schlafhöhle geschafft hat. Dort kuscheln die beiden Freunde noch miteinander, bis der kleine Siebenschläfer, erfüllt von vielen Wintererlebnissen, selig einschläft.
18 Kapitel von fünf bis neun Seiten Länge, die großzügig von teils ganz- und halbseitigen Illustrationen begleitet werden, bieten abwechslungsreichen Wintererlebnissen Raum. Freundschaftsgefühle, Neugier und die Freude, etwas zum ersten Male kennenzulernen, sowie typische Winterstimmungen spielen eine wesentliche Rolle. Diese winterlichen Episoden werden von der Autorin mit spielerischer Dramatik und schelmischer Unbeschwertheit in einem heiter-warmherzigen Grundton erzählt. Probleme werden konstruk- tiv und kommunikativ gelöst, Hilfsbereitschaft wird lebhaft praktiziert, und eine kleine Lektion in Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und wahrem Mut gibt es auch.
Die Illustrationen von Kerstin Schoene sind ebenso warmherzig-heiter wie der Text von Sabine Bohlmann und stellen die kleinen Tiercharaktere mit unwiderstehlicher Niedlichkeit, lebhafter Mimik und deutlicher Körper- sprache dar und ergänzen sie mit schneereichen Szenerien. Der funkelnde Glitzerlack auf dem Buchdeckel fügt dann noch eine attraktive Prise Schneeflockenfeenstaub hinzu. Mit dieser siebenschläfrigen Pudelmütze voller Wintergeschichten kann man seinen Kindern das winterabendliche Vorlesen ganz schön verzaubern.
Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/eine-pudelmuetze-voller-wintergeschichten-isbn-978-3-522-18553-0
Die Autorin:
»Geboren wurde Sabine Bohlmann in München, der schönsten Stadt der Welt. Als Kind wollte sie immer Prinzessin werden. Stattdessen wurde sie (nachdem sie keinen Prinzen finden konnte und der Realität ins Auge blicken musste) Schauspielerin, Synchron-sprecherin und Autorin und durfte so zumindest ab und zu mal eine Prinzessin spielen, sprechen oder über eine schreiben. Geschichten fliegen ihr zu wie Schmetterlinge. Überall und zu allen Tages- und Nachtzeiten (dann eher wie Nachtfalter). Sabine Bohlmann kann sich nirgendwo verstecken, die Geschichten finden sie überall. Und sie ist sehr glücklich, endlich alles aus ihrem Kopf rausschreiben zu dürfen. Auf ein blitzeblankes, weißes – äh – Computerdokument. Und das Erste, was sie tut, wenn ein neues Buch in der Post liegt: Sie steckt ihre Nase ganz tief hinein und genießt diesen wunderbaren Buchduft.« www.sabinebohlmann.com
Die Illustratorin:
»Kerstin Schoene studierte Kommunikationsdesign an der Bergischen Universität Wuppertal. Schwerpunkt ihres Studiums war Illustration bei Professor Wolf Erlbruch. Seit ihrem erfolgreichen Abschluss arbeitet sie freiberuflich als Illustratorin und Grafikdesign-erin. Sie zeichnet für verschiedene Verlage, schreibt und illustriert eigene Kinderbücher. Sie lebt, unter Beobachtung eines Fellknäuels, in Haan.« www.kerstinschoene.de
Querverweis:
Hier entlang zum Gutenachtgeschichtenbuch von kleinen Siebenschläfer „Eine Schnuffeldecke voller Gutenachtgeschichten“ https://leselebenszeichen.wordpress.com/2020/01/30/der-kleine-siebenschlaefer-eine-schnuffeldecke-voller-gutenachtgeschichten/
Und hier entlang zu den fünf vorhergehenden siebenschläfrigen Bilderbüchern:
Band 1: Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der nicht einschlafen konnte
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2015/12/02/die-geschichte-vom-kleinen-siebenschlaefer-der-nicht-einschlafen-konnte/
Band 2: Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der nicht aufwachen wollte
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2016/09/24/die-geschichte-vom-kleinen-siebenschlaefer-der-nicht-aufwachen-wollte/
Band 3: Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der seine Schnuffeldecke nicht hergeben wollte https://leselebenszeichen.wordpress.com/2018/05/09/die-geschichte-vom-kleinen-siebenschlaefer-der-seine-schnuffeldecke-nicht-hergeben-wollte/
Band 4: Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der den ganzen Tag lang grummelig war https://leselebenszeichen.wordpress.com/2019/08/12/die-geschichte-vom-kleinen-siebenschlaefer-der-den-ganzen-tag-lang-grummelig-war/
Band 5: Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der überhaupt keine Angst im Dunkeln hatte https://leselebenszeichen.wordpress.com/2020/12/01/die-geschichte-vom-kleinen-siebenschlaefer-der-ueberhaupt-keine-angst-im-dunkeln-hatte/
Ja wie süss ist das denn !
Ihr glaubt’s gar ned, wie oft ich mich in letzter Zeit zurück gewünscht habe in eine märchenhafte kuschelige Kindergeschichtenzeit…
Ab und an im Traum geschieht es, dann bin ich wieder an diesem Ort mit dieser Kindenergie… und dann… wusch… ist alles wieder weg und die Realität hat mich wieder zurück.
Solch hübsche Geschichten bringen meine Seele zum leuchten.
Egal, ich halte durch, auch wenn man mich grad wegen positiv Befund auf meine 31 qm Wohnraum einsperrt für 10 Tage. 🙂
Null Symptome aber positiv.
Denkt mal drüber nach !
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Hab‘ Dank für Deine kindliche Freude am kleinen Siebenschläfer, liebe Marietta.
Pflege Dein Seelenleuchten und nutzte den äußeren Freiheitsentzug für Besinnung.
Vielleicht kann Dir jemand das Dezemberheft der Zeitschrift „Natur & Heilen“ besorgen, dort finden sich zwei aufschlußreiche Interviews mit Prof. Ulrike Kämmerer und Prof. Dr. Stefan Hockertz zum Thema PCR-Test und seiner zweifelhaften diagnostischen Qualität, um eine wirkliche Infektion und eine wirkliche Infektionsübertragungsgefahr festzustellen. »Das Testergebnis basiert auf vervielfältigten Genschnipseln und nicht auf vermehrungsfähigen Viren.«
https://www.naturundheilen.de/artikel/coronavirus-pcr-tests-was-koennen-sie-wirklich/
Und die Ausgabe „Natur & Heilen“ vom Oktober 2020 ist ebenfalls lohnenswert, wegen eines Berichts über Homöopathische Behandlungserfolge bei COVID-19
https://www.naturundheilen.de/artikel/homoeopathie-behandlungserfolge-bei-covid-19/
So gesehen dient die unfreiwillige „Freizeit“ konstruktiv der Erweiterung Deines heilsamen Wissenshorizontes.
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Besten Dank liebe Ulrike für deine hilfreichen Tipps.
Gleich morgen werde ich mich in die Artikel vertiefen.
Ich habe im Vorfeld schon etwas naturheilkundlich vorgesorgt und mein
Immunsystem ein wenig gestärkt, ich denke mir deshalb jetzt auch meine Symptomlosigkeit.
Wenn ich allerdings meinem Arbeitgeber sage daß dieser Test null Aussagekraft hat, das wird er ziemlich negieren, so wie viele meiner Kollegen es auch tun.
Manchmal scheint es mir ich bin umgeben von Zombies.
Ich sehe die Zeit als eine Zeit des in sich Gehens, des Reflektierens und der Neuausrichtung.
Bin gespannt…..
Mit lichtvollen Grüssen in die Runde hier
von MariettaLucia
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Hach, wie schön, daß ich nun noch ein minikleines Enkelchen habe, das in alle diese Bücher reinwachsen kann, liebe Ulrike.
Ganz herzlich, Bruni
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Mit dieser Einstellung, liebe Bruni,
befindest Du Dich in guter literarischer Gesellschaft. Schon Tolkien sagte über Kinderbücher: »Ihre Bücher sollten immer, ebenso wie ihre Anziehsachen, die Möglichkeit lassen, hineinzuwachsen; und wenigstens die Bücher sollten dieses Wachstum geradezu ermmutigen.«
Herzlich dankt und grüßt,
Ulrike
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Mir gefällt besonders an diesem Buch, dass unbewusst ein bewusster Bezug zur Natur hergestellt wird. Ich wette, dass meine Enkelin direkt rausrennen muss, um die Blätterlage zu studieren.
Nebenbei hat jede Gruppe in ihrer Kita einen Mausnamen. LG Barbara
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Das hast Du gut erkannt, liebe Barbara,
wie hier beiläufig und unaufdringlich Naturbeziehungsfähigkeit mit einfließt.
Nach welcher Mausart heißt denn die Kitagruppe Deiner Enkelin?
Siebenschläfer sind übirgens „Bilche“, die wohl eher mit Hörnchen als mit Mäusen verwandt sein sollen, andererseits heißen Bilche dann wieder „Schlafmäuse“ – also ich blicke bei diesen zoologischen Zuordnungen nicht so recht durch. Einigen wir uns einfach auf „niedliches Nagetier“ als Bilderbuch-Gattungsbezeichnung. 🙂
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Den Begriff „Bilche“ habe ich noch nie gehört. Niedliches Nagetier klingt wesentlich passender.
Sie war erst eine Haselmaus und ist jetzt eine Farbmaus.
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Seufz* Ich mag dann jetzt Mal Schlittenfahren gehen
Wieder so ein schönes Siebenschläfer Bilderbuch
Hab ein schönes Adventswochenende und liebe Grüße
Nina
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Vielen Dank, liebe Nina,
für Deine Zustimmung zum winterlichen Siebenschläfer.
Ich wünsche Dir ein gemütliches Adventswochende und grüße Dich herzlich!
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Ich freu mich so sehr über die Freude bringenden Kinderbücher, die du uns gerade vorstellst, liebe Ulrike. Die Vorweihnachtszeit ist so was von geeignet, das auch die „Großen“ sich ans Staunen erinnern und dazu noch ihrem inneren Kind schöne Geschichten anbieten können.
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Es bereitet mir selbst stets kindliche Freunde, mich mit Kinderbüchern zu befassen und sie zu rezensieren. Also freue ich mich auch, wenn dies von anderen Erwachsenen ebenfalls geschätzt und wahrgenommen wird.
Herzensgruß und Herzensdank für Deine Resonanz!
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… immer gerne schick ich dir ein „leselebenszeichen“ – auch wenn ich öfter bei dir lese, als dir schreibe, liebe Ulrike !
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Liebe Susanne, das beruht ganz entspannt auf Gegenseitig! 🙂
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Das ist ja ein hübscher Hasenhaken, den der kleine Siebenschläfer mit Haselmauses Hilfe hier schlägt. 😉 Wie er da so einen Winterschlafaufschiebegrund nach dem anderen aus der Pudelmütze zaubert und damit auch die in der Reihe sonst übliche „Ein-Thema-pro-Buch“ Regel austrickst. Und charmant wie immer – der Siebenschläfer und die Präsentation. 🙂
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Verbindlichen Dank für Deine wortverspielte, zugeneigte Rückmeldung und das charmante Kompliment. 😉
Ja, der kleine Siebenschläfer tobt sich diesmal vor dem aufgeschobenen Winterschlaf recht vielsaitig aus und erweitert unter der Überschrift „Schnee und Eis“ das Erlebnis-Themenspektum. 🙂
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Hallo Ulrike.
Das Buch klingt sehr schön.
Für 4 Jährige würde ich mir aber mehr oder größere Bilder wünschen.
Der Buchdeckel lässt mehr vermuten, zumindest bei mir.
LG, Nati
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Liebe Nati,
das Buch hat das Format 17,3 cm x 24,5 cm.
Auf 128 Seiten verteilen sich etwa 50 halb- und ganzseitige Illustrationen. Das bietet reichlich Betrachtungsstoff. Es ist kein Bilderbuchformat, weil es in diesem Siebenschläferbuch Vorlesegeschichten mit mehr Text sind. 🙂
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Danke dir für die Info, dann täuschen vielleicht die Seiten in der Leseprobe.
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Hatte einmal, viele Jahre her, einen im Tief-Keller. Hab ihn natürlich schlafen lassen. °°-)
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Es spricht für Deinen Tief-Keller, daß sich ein wilder Siebenschläfer darin geborgen fühlte.
Hab‘ Dank für Deine Assoziation aus dem echten Siebenschläfer-Dasein. 😀
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Es war wirklich eine unerwartete Überraschung. Es ist ein bereits hundert Jahre altes Haus, und der Keller hat einen gewachsenen Boden, mit Nischen in den Wänden. Er kam durch das einzige Fenster, das wegen der Luft nie ganz geschlossen wird. Das Buch ist vermutlich echt super, nur, meine beiden Enkel, sind schon etwas darüber hinaus.
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Alte Häuser haben meist einfach mehr Seele und mehr Nischen für alle Lebewesen, die den Weg hinein finden.
Wenn Deine Enkel schon zu groß für das Siebenschläferbuch sind, warte ein paar Tage, dann bespreche ich hier ein winterliches Bilderbuch für große Kinder und Erwachsene.
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Danke Ulrike! Gutenacht.
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