Pflanzen für Schmetterlinge

  • Wie Sie in Ihrem Garten ein Flattern erzeugen
  • von Jane Moore
  • Originaltitel: »Planting for Butterflies«
  • Übersetzung aus dem Englischen von Anke Wagner-Wolff
  • illustriert von James Weston Lewis
  • Gerstenberg Verlag, Mai 2020 www.gerstenberg-verlag.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • 144 Seiten
  • Format: 13,5 x 18,5 cm
  • 18,00 € (D), 18,50 €(A), 24,50 sFr.
  • ISBN 978-3-8369-2170-1

S C H M E T T E R L I N G E   F Ü T T E R N

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Wer dem dramatischen Verlust natürlicher Lebensräume und Artenvielfalt entgegen-wirken möchte, kann damit tatsächlich im eigenen Garten, ja, sogar auf dem Balkon anfangen. Es ist leicht, Pflanzen für Schmetterlinge und auch für Raupen im Garten oder auch in Pflanztöpfen anzusiedeln. Man muß nur wissen, welche Pflanzen sich dafür eignen. „Pflanzen für Schmetterlinge“ bietet einen übersichtlichen Einstieg in die Gestal-tung eines schmetterlingseinladenden Lebensraumes.

Einleitend werden uns dort Grundzüge zur Biologie der Schmetterlinge und ihrem faszinierenden Entwicklungszyklus von der Raupe über die Verpuppung bis zum Schmetterling vermittelt. Es überrascht vielleicht, daß von den rund 3700 einheimischen Schmetterlingsarten nur rund 190 zu den Tagfaltern gehören. Die Mehrheit der Falter gehört also zu den Nachtschwärmern und ist dadurch zumindest für den Laien etwas schwieriger zu beobachten. Dennoch lohnt sich beispielsweise die Anpflanzung von Nachtkerzen, die sich auf die Bestäubung durch Nachtfalter spezialisiert haben und dementsprechend auch erst zur Abenddämmerung ihre Blüten öffnen.

Illustration von James Weston Lewis © Gerstenberg Verlag 2020

Eine kleine Anatomie des Schmetterlings wird ergänzt um zehn wichtige Fakten über diese Falter. Beispielsweise lernen wir hier, daß Schmetterlinge mit den Füßen schmecken, daß sie kurzsichtig sind und die Farben Rosa, Lila, Gelb und Weiß bevor-zugen.

Während die Raupen meist nur ein oder zwei Futterpflanzen verspeisen, trinken Schmetterlinge den Nektar diverser Blüten. Gutes Raupenfutter bieten beispielsweise Efeu, Kapuzinerkresse, Stechpalme, Veilchen, Nachtviolen, Sauerampfer, Borretsch, Brennesseln und Brombeersträucher.

Illustration von James Weston Lewis © Gerstenberg Verlag 2020

Eine kleine Auswahl häufiger Tag- und Nachtfalter mit den jeweilig bevorzugten Raupen- und Schmetterlingsfutterpflanzen werden in Kurzportraits dargestellt. Danach folgen Portraits beliebter Schmetterlingspflanzen: Schmetterlingsflieder, Fetthenne, Skabiosen und Knautien, Patagonisches Eisenkraut, Astern, Spornblumen, Goldlack, Dost, Lavendel und Disteln.

Ergänzend sind klassische Küchenkräuter (Rosmarin, Schnittlauch, Thymian, Minze, Zitronenverbene) förderlich und – je nach Standortbedingungen – Kletterpflanzen wie Efeu, Geißblatt und Hopfen. Wer viel Platz zur Verfügung hat, kann eine Wildblumen-wiese anlegen oder zumindest einige Wildblumen (Schafgarbe, Kornblume, Schlüssel-blume, Veilchen) ins Staudenbeet integrieren oder sogar eine blühende Hecke aus Weißdorn, Brombeeren u.a. Wildsträuchern pflanzen.

Illustration von James Weston Lewis © Gerstenberg Verlag 2020

Hinweise und Adressen zu weiterführenden und vertiefenden Informationen, Literatur-empfehlungen, Unterrichtsmaterial zum Natur- und Schmetterlingsschutz und Bezugs-quellen für Schmetterlingspflanzen runden den Wissenshorizont sinnvoll ab.

Die hübschen Illustrationen von James Weston Lewis geben Schmetterlinge und Pflan- zen in einer graphisch stilisierten und farblich reduzierten Weise wieder, was den Wiedererkennungseffekt für Anfänger leider mindert.

Gleichwohl finden sich in diesem Buch viele anschaulich-praktische Anregungen für ein ebenso ökologisch-nützliches wie ästhetisch-ansprechendes Schmetterlingsbüfett.

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.gerstenberg-verlag.de/Erwachsenenbuch/Natur-und-Tiere/Pflanzen-fuer-Schmetterlinge.html?noloc=1

Die Autorin:

»Jane Moore ist seit 30 Jahren engagierte Gärtnerin. Einst beaufsichtigte sie den Garten einer Benediktinerabtei, später wurde sie Autorin für Gartenmagazine und Redakteurin für Gartensendungen der BBC. Moore verfügt über ein erstaunliches Pflanzenwissen, das sie mit Begeisterung an andere weitergibt.«

Querverweis:

Wer mehr Schmetterlinge nebst ihren bevorzugten Nahrungspflanzen kennenlernen möchte, möge sich in das ausführliche Buch „Wie Schmetterlinge leben“ von Elke Zippel (Text) und Johann Brandstetter (Illustrationen) vertiefen.

Wie Schmetterlinge leben

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34 Kommentare zu “Pflanzen für Schmetterlinge

  1. Danke auch für diese flatternde Anregung. Es macht Spaß, die Schmetterlinge auf ihren Flügen zu beobachten. Ein paar Blüten haben wir, die Schmetterlinge anziehen. Aber mal schauen, ob man da nicht noch mehr machen kann 🙂

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  2. Ein schönes Buch mit offensichtlich guten Tips. Mir gefallen die Illustrationen, die mich an Bücher aus den 50ern (?) erinnern. Ich habe einige der genannten Pflanzen. Dieses Jahr erstmalig eine einzelne Nachtkerze, aber das war wohl zu wenig. Fast jeden Abend / Nacht bin ich auf den Balkon gestiefelt, in der Hoffnung, einen Nachtfalter zu erhaschen, aber leider war in meiner Gegenwart nichts zu entdecken. Ich sehe viele Weißlinge dieses Jahr (wie eigentlich immer). Immerhin ist mir draußen mal ein Admiral und ein C-Falter begegnet. Auf dem Balkon noch die Bläulinge. Ich fürchte, es liegt nicht nur an den Pflanzen. Gerade die Klimaveränderungen beeinflussen viele Tagfalterarten. Dazu die zu leere Landschaft. Hoffen wir, daß unsere Aktionen in bzw. auf Garten, Balkon und Baumscheibe etwas beitragen. Du hast mit der Buchvorstellung schon den ersten Schritt gemacht 🙂 Ich würde gerne noch mehr Nachtfalter entdecken; da gibt es ja die schönsten Exemplare. Ich war eben bei Dunkelheit am Liguster, aber nix zu sehen 😉 Flügelschlagende Grüße von mir zu dir 🙂

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    • Liebe Almuth,
      verbindlichen Dank für Deinen nachtschwärmerischen Lesebesuch.
      Die Illustrationen haben einen gewissen 50iger-Jahre-Flair, das sehe ich wie Du.
      Ich habe zwei Nachtkerzen auf dem Balkon mit zur Zeit allabendlich bis zu sieben Blütenöffnungen, aber einen Nachtfalter konnte ich leider auch noch nicht dort besichtigen. Dafür tummeln sich dort manchmal morgens Wildbienen, da die Blüten dann noch geöffnet sind – auf meinem Balkon gibt es erst ab 16.00 Uhr direktes Sonnenlicht und deshalb schließen sich die Nachtkerzenblüten nicht so schnell.
      Ich sehe auch hauptsächlich Weißlinge, ab und zu Admiral, Bläulinge, Tagpfauenauge und Zitronenfalter sowie diverse kleine unscheinbare Zünslertypen. 😉
      Es liegt gewiß nicht nur an den Futterpflanzen, daß die Schmetterlinge sichtbar schwinden. Es gibt vielfältige Wechselwirkungen und Kaskadeneffekte, von denen wir noch zu wenig wissen.
      Gleichwohl tun wir, was in unserer Handlungs- und Aufklärungsmacht steht, um der Natur und ihren Geschöpfen zu dienen.
      Mit einem flügelstaubigen Gutenachtgruß von mir zu Dir 🙂

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      • Dann herrscht bei dir wenigstens kleines Geflatter 🙂 Ich sah nur einmal eine Hummel in den Nachtkerzen. Ich nehme an, sie hatte zu wenig Blüten, um so richtig interessant zu sein. Jetzt geht langsam mein Wasserdost auf. Mal sehen, ob der noch wen lockt, neben dem Schmetterlingsflieder 🙂

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  3. Guten Morgen liebe Ulrike, deine Buchvorstellung finde ich klasse, weil fast jeder etwas zu einer besseren Natur beitragen kann. Du kennst ja mein kleines Projekt, bei dem ich ebenfalls letztes Jahr schon enttäuscht war, weil das Biotop nicht so wachsen wollte und die Insekten ebenfalls nicht kamen. Doch dieses Jahr erreichen meine Pflanzen teilweise zwei Meter und die kleinen Krabbler geben sich die Klinke in die Hand, doch Schmetterlinge waren noch nicht da, doch es braucht geduld, um etwas zerstörtes wieder aufzubauen und deshalb werkele ich weiter daran, dass nächstes Jahr auch Schmetterlinge vorbeikommen und sich eine Weile niederlassen!

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    • Guten Abend, lieber Arno,
      vielen Dank für Deine Buchbegeisterung und Deinen Bericht über Dein Biotop-Projekt.
      Man braucht in der Tat Geduld und ausdauernde Zuversicht bei Renaturierungsmaßnahmen. Mein Geduldsspiel ist die zweite Baumscheibe, um die ich mich seit dem letzten Jahr kümmere. Ich habe im ersten Frühjahr haufenweise ausgesät – mit dünnem und sporadischem Wuchsergebnis. Dieses Jahr habe ich zusätzlich diverse selbst vorgezogene Wildblumen (u.a. Natternkopf, Schopfsalbei und Nachtkerzen) dort eingesetzt, was offenbar besser funktioniert, weil sich die Lücken nun langsam schließen. Dennoch schaut die Baumscheibe, um die ich mich schon länger kümmere, im Vergleich dazu aus wie ein Wildblumenurwald.

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  4. Schönes Buch, schöne Worte von dir dazu, liebe Ulrike.
    Bei meinen Walks fällt mir auf, dass seeehr viel weniger Schmetterlinge herumflattern als sonst, so die Jahre zuvor, also da ist wirklich was (ungutes) passiert. Und es liegt sicherlich nicht daran, dass es zu wenig Schmetterlingsfutter gibt, da bin ich sicher …
    Hab einen schönen Tag!
    Herzlich, Lu

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    • Lieber Lu,
      hab‘ Dank für Deine zugeneigte Resonanz und die Mitteilung Deiner Naturbeobachtungen.
      Ich denke ebenfalls, daß der Schwund der Schmetterlinge und auch anderer Insekten weniger an mangelnden Futterquellen, sondern viel mehr mit diversen Giftakkumulationen in Wasser, Erde und Luft zu tun hat – wahrscheinlich sogar auch mit der drastisch zunehmendem Funkstrahlung allüberall.
      Herzlich grüßt Dich
      Ulrike, die einen schönen Sonnentag hatte 🙂

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      • Liebe Ulrike, seit 5G überall angestrebt wird, ist es mir auch immer mulmiger. Ich bin mir sicher, dass das auf jeden Fall meinem Kopf, Gehirn nicht guttut!
        Hab einen feinen Tag!
        Herzlich, Lu

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      • Das sehe ich wie Du, lieber Lu.
        Die Nebenwirkungen elektromagnetischer Strahlenbelastung (immerhin gibt es schon diverse Studien, die deren ungesunde Wirkung auf lebende Zellen nachweisen) werden leider nicht ernst genommen, ja, oft sogar diffamiert – da steht die Liebe zum Profit der unabhängigen wissenschaftlichen Erkenntnisbereitschaft massiv im Wege.
        Mit einem herzlichen Abendsonnengruß von mir zu Dir 🙂
        Ulrike

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  5. Also da bin ich in meinem Garten schon mal gut aufgestellt, fast alle der erwähnten Pflanzen haben bei mir ein Zuhause. Trotzdem werde ich das Buch kaufen, drin schmökern und es dann zahlreich verleihen 😉 danke für den wieder Mal tollen Tipp, liebe Ulrike!

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  6. Gleich noch ein Flatterhaftigkeitsförderungsbuch. 😉 Da kommt Freude auf. 🙂 Schmetterlinge füttern ist ja in gewisser Weise eine Lotterie. D.h. man kann nie so genau wissen, was man dabei gewinnt. Sicher aber ist, DAS man gewinnt. Will sagen: irgendwer wird sich an den angebauten Köstlichkeiten bestimmt gütlich tun. Und Bienen, Hummeln oder Schwebfliegen naschen ja auch gern. 😀 Was sich an flatterhaften Wesen zeigt, hängt stark von der Umgebung ab. Und genau in dieser Hinsicht können Bücher wie dieses hier (oder auch das im letzten Beitrag vorgestellte) eben sehr hilfreich sein. Denn man muss ja durchaus kein Großgrundbesitzer sein. Kleine Oasen können viel bewirken, wenn sie zahlreich sind und ein gutes Netzwerk ergeben. Nicht von ungefähr ist die Artenvielfalt inzwischen in Städten oft größer als am Land…

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    • Verbindlichen Dank für Deine differenziert-flatterhafte und zugeneigte Resonanz. 😉
      Wer Schmetterlinge füttert, füttert damit zugleich auch alle anderen insektischen „Nektarinen“ …
      So hoffe ich, mit solchen Buchempfehlungen bzw. Flatterhaftigkeitsförderungsbüchern einige Menschen aus meinem Lesepublikum zum lebhaften Oasenschaffen im Rahmen ihrer balkonisch-häuslich-gärtnerischen Möglichkeiten anzuregen.
      Ja, wenn das Netzwerk aus Naturoasen dicht genug ist, werden Städte zum Refugium der Artenvielfalt. :mrgreen:

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  7. Hallo Ulrike.
    Bei uns in der Gartenanlage gibt es viele Insekten/Schmetterlingsfreundliche Pflanzen. Trotzdem werden es von Jahr zu Jahr weniger.
    Einzig die Hummeln bleiben konstant hoch, wie ich zu meiner Freude im Lavendel täglich betrachten darf.
    Für Neugärtner ist dieses Buch bestimmt sehr hilfreich. Aber ich befürchte, es ist regional bedingt sehr unterschiedlich.
    LG, Nati

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    • Liebe Nati,
      hab‘ Dank für Deine Rückmeldung.
      Hier in meiner Wohnsiedlung wachsen noch einigermaßen viele insektenfreundliche Pflanzen, zumal ich auch erfolgreich eine Wildblumenwiese anregen konnte. Und in meinem Gartenstück und auf meinem Balkon gibt es vielfältige insektengemäße Blühpflanzen.
      Die Anzahl der Insekten ist gleichwohl übersichtlich. Im Bereich der Wildblumenwiese sind mehr Grashüpfer und Käfer zu besichtigen. Schmetterlinge beobachte ich leider nur wenige und auch nur wenige Arten. Diverse Hummeln, Wildbienenarten und Schwebfliegen kommen auch bei mir am häufigsten vor. Außerdem gibt es viel mehr Feuerwanzen und andere Blattwanzen als früher.

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      • Das gleicht sich in etwa mit meiner Beobachtung Ulrike.
        Ich war letzte Woche in Kassel und der Umgebung unterwegs.
        Dort gab es in den Grünbereichen überraschend viele Schmetterlinge.
        Eine wahre Wonne dies zu sehen.
        Deshalb denke ich, dass es regional sehr unterschiedlich ist.

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      • Der von Dir erlebte Kontrast zwischen Schmetterlingsfülle und Schmetterlingsmangel macht solche regionalen Unterschiede offensichtlich.
        Ja, wenn man reist, erfährt man, wie anders es woanders sein kann.

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      • Vielleicht gleicht es sich in den nächsten Jahren wieder aus.
        Aber es zeigt mir auch, vor allem in der Gartenanlage, dass das gleichbleibende Angebot nicht unbedingt zur gleichbleibenden Population beiträgt.
        Da spielen viele andere Faktoren eine Rolle.

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