Der unbekannte Kosmos

  • Alexander von Humboldt
  • Feature von Hans Sarkowicz
  • Regie: Leonhard Koppelmann
  • mit Ulrich Noethen als Humboldt
  • gelesen von: Ulrich Noethen, Friederike Ott, Birgitta Assheuer,
  • Moritz Pliquet und Reinhart von Stolzmann
  • Produktion: Hessischer Rundfunk/Der Hörverlag 2019
  • erschienen im Hörverlag Mai 2019  http://www.hoerverlag.de
  • 8 CDs in Pappschachtel
  • Laufzeit: ca. 10 Stunden und 7 Minuten
  • Textbeilage mit Zeittafel, Inhaltsübersicht und
  • Originalzeichnungen
  • 40,00 € (D), 44,90 € (A), 52,90 sFr.
  • ISBN 978-3-8445-3305-7

DEN  ENTDECKER  ENTDECKEN

Hörbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Dieses Hörbuch-Feature von Hans Sarkowicz vermittelt durch wohlgewählte, klug kom- binierte Textauswahl und facettenreiches Geistesfunkeln einen ebenso lehrreich-interessanten wie vielstimmig-spannenden Einblick in Alexander von Humboldts Leben, Persönlichkeit und Werk.

2019 ist ein Alexander-von-Humboldt-Jubiläumsjahr. Vor 250 Jahren, am 14.9.1769, wurde Alexander von Humboldt geboren. Dies ist fürwahr Anlaß genug, dem gegen-wärtigen Lesepublikum Humboldts bemerkenswert weltläufiges – in seiner ganzheit- lichen, fächerübergreifend-weitsichtigen Perspektive erstaunlich aktuelles – Werk ins Bewußtsein zu rufen.

Die für das Hörbuch ausgewählten Originaltexte folgen einer chronologischen, topo-graphischen und thematischen Ordnung. Begleitet werden sie von konzentriert-zusammenfassenden Erläuterungen sowie zeitgeschichtlich und wissenschaftshistorisch einordnenden Kommentaren acht verschiedener Humboldt-Spezialisten (Prof. Dr. Oliver Lubrich, Prof. Dr. Stefan Brönnimann, Dr. Tobias Kraft, Dr. Ulrike Leitner, Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Thomas Nehrlich M.A., Prof. Dr. Karl Schlögel, Prof. Dr. Heinz Veit) und einigen, recht amüsant-launigen Zeitzeugenberichten (z.B. aus der Feder Ludwig Börnes) sowie literarischen Querverweisen.

Humboldt war ein vielseitig interessierter Gelehrter und wißbegieriger Forscher. Er war Bergbaufachmann, Botaniker, Geograph und Kartograph und befaßte sich u.a. mit Anthropologie, Anatomie, Astronomie, Archäologie, Geologie, Klimatologie, Kunst, Mineralogie, Pflanzengeographie, Vulkanismus und Zoologie. Zusammen mit Goethe machte er in Jena galvanische Experimente und scheute sich dabei nicht, seinen eigenen Körper als Versuchsobjekt und Meßinstrument einzusetzen.

Als Bergbauspezialist konzentrierte sich Humboldt nicht nur auf die Erschließung von Bodenschätzen, sondern erfand auch ein Atmungsgerät und eine luftreinigende Gruben-lampe, welche die Sicherheit der Bergleute erhöhen sollte.

Die Länder, die uns heute als Ecuador, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Peru und Venezuela bekannt sind, waren zu Humboldts Zeiten noch spanische Kolonien. Humboldt reiste mit einer Sondergenehmigung des spanischen Königs und in Begleitung des Arztes und Botanikers Aimé Bonpland von 1799 bis 1804 durch Süd- und Mittelamerika. Trotz der Strapazen empirischer Feldforschung in Urwäldern und bei gefährlichen Bergbestei-gungen protokollierte er unermüdlich seine Messungen, Beobachtungen, Entdeckungen und Erkenntnisse.

Stets führte er die neuesten und besten astronomischen und physikalischen Instru- mente (Barometer, Chronographen, Cyanometer, Elektrometer, Hygrometer, Sextanten, Thermometer usw.) mit sich und vermaß so buchstäblich die Welt, die er bereiste und erkundete. Die Natur und die fremde Landschaft faszinierten und begeisterten ihn; er sei, so schrieb er, in den Tropen ganz in seinem Element.

Seine Erfahrungen in den Kolonien machten ihn zu einem entschiedenen Kritiker und Gegner von Kolonialismus und Sklaverei, und er gab den Kampf für ein globales Verbot der Sklaverei niemals auf. Er beklagte die Zerstörung der kulturellen Zeugnisse der indi- genen Urbevölkerung (Azteken, Inkas und Mayas) durch die spanischen Eroberer und christlichen Missionare und setzte sich dafür ein, daß die verbliebenen Reste und die vom Vergessen bedrohten indigenen Sprachen erforscht, dokumentiert und bewahrt wurden.

Seinen Ruf als Universalgelehrter können wir guten Gewissens um den eines Humanisten ergänzen. Das nachfolgende Zitat von 1852 mag einen Eindruck seiner außergewöhnlich unabhängigen Geisteshaltung vermitteln:

„Indem wir die Einheit des Menschengeschlechts behaupten, widerstreben wir auch jeder unerfreulichen Annahme von höheren und niederen Menschenrassen. Es gibt bildsamere, höher gebildete, durch geistige Kultur veredelte, aber keine edlere Volksstämme. Alle sind gleichmäßig zur Freiheit bestimmt; … „

Humboldt war in vieler Hinsicht seiner Zeit voraus, er dachte in größeren Zusammen-hängen, forschte und schlußfolgerte interdisziplinär und erkannte damals schon den Einfluß menschlichen Handelns (Abholzungen) auf das Klima und betrachtete „die Natur als ein komplexes System von Wechselwirkungen“ – verfügte also bereits über eine ökologische Perspektive, als es den Begriff Ökologie noch garnicht gab.

Die stilistische Eleganz, fesselnde Eloquenz und anschauliche Ausdruckskraft seiner Sprache zeigen Humboldt als begabten Schriftsteller und empfindsam-aufnahme- fähigen, feinsinnigen Beobachter. Sein zeichnerisches Talent war eine nützliche Ergänzung – so konnte er seine Reiseberichte mit vielen naturalistischen Illustrationen auch bildlich dokumentieren.

Ulrich Noethen spricht Alexander von Humboldts Texte mit würdevoller Emphase und gibt ihnen lebhafte stimmliche Gestalt, und auch die versammelten Humboldt-Spezialisten können sich angenehm und redeflüssig hören lassen.

Die akustische Kulisse aus Federkratzen, Hufgetrappel, Insektensummen, Wasserrau-schen, Hammerklopfen, Vogelrufen usw. und die gelegentliche sanfte oder dramatische musikalische Grundierung animieren die Begegnung mit Humboldts Beobachtungen, Erkenntnissen, Berichten, Stellungnahmen und Ideen und machen uns zu imaginären Reisebegleitern seiner Expeditionen durch Amerika und Rußland.

Diese Hörbuchdokumentation informiert facetten- und abwechslungsreich über Alexander von Humboldt und seine maßgebliche Bedeutung für die Naturwissen- schaften des neunzehnten Jahrhunderts. Wir bekommen einen nachhaltigen Eindruck von Humboldts regem, weitem Geist, seiner Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge und Wechselwirkungen wahrzunehmen, seiner Entdeckungsfreude und Forschungshingabe, seiner aufklärerischen und weitherzigen Aufgeschlossenheit, seinem demokratischen Verständnis von Wissenschaft und seinem hoffnungsvollen Glauben an den Fortschritt von Vernunft und Wissenschaft zum Wohle der Menschheit.

„Wissen und Erkennen sind die Freude und die Berechtigung der Menschheit.“

Meine Faszination und Begeisterung gehen derweil soweit, daß ich Alexander von Humboldt nun gerne in die erlesene Gästeliste meines imaginären Salon d’ésprit einreihe, in der ich Persönlichkeiten aus der Vergangenheit versammle, mit denen ich mich gerne einmal unterhalten würde.

 

Hier entlang zum Hörbuch und zur HÖRPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.randomhouse.de/Hoerbuch/Der-unbekannte-Kosmos-des-Alexander-von-Humboldt/Alexander-von-Humboldt/der-Hoerverlag/e544935.rhd

Alexander von Humboldt:

»Alexander von Humboldt (1769–1859), deutscher Universalgelehrter und Expeditions-reisender von internationalem Renommee, machte als Pionier diverser naturwissenschaft- licher Fachdisziplinen von sich reden: von der Botanik und Zoologie über die Klimatologie bis hin zur Astronomie. Seit seiner Amerikanischen Forschungsreise 1799-1804 gilt er als «wissenschaftlicher Wiederentdecker Amerikas» und Mitbegründer der empirisch fundierten Geographie. Doch auch als Ethnologe, Kulturtheoretiker und couragierter Humanist war er seiner Mitwelt weit voraus.«

Ulrich Noethen:

»Ulrich Noethen, 1959 in München geboren, begann seine Schauspielkarriere 1985 am Theater. Anfang der 90er Jahre wechselte er zu Film und Fernsehen. Der große Durchbruch gelang ihm 1997 mit Joseph Vilsmaiers Comedian Harmonists. Seitdem war er in unzähligen Kino- und TV-Produktionen zu sehen. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter zweimal mit dem Grimme-Preis sowie mit dem Deutschen Filmpreis. 2017 wurde er als Bester Interpret mit dem Deutschen Hörbuchpreis geehrt. Für den Hörverlag las Ulrich Noethen zuletzt Königskinder von Alex Capus.«

Der Herausgeber:

»Hans Sarkowicz studierte Germanistik und Geschichte in Frankfurt/Main. Seit 1979 arbeitet er beim Hessischen Rundfunk. Er leitet das hr2-Ressort Literatur und Hörspiel und ist Autor von zeitgeschichtlichen und kulturhistorischen Publikationen, unter anderem zur Kunst und Literatur im Nationalsozialismus.«

Zur Buchausgabe:

Wer lieber lesen als lauschen möchte, kann sich mit dem Buch „Der Andere Kosmos“ anhand einer Auswahl von 70 exemplarischen Texten (Aufsätze, Artikel, Essays) aus 70 Jahren (von 1789 bis 1859) mit Humboldt beschäftigen. Dort fehlen dann jedoch die begleitenden Kommentare der Humboldt-Spezialisten, die den Originaltexten in der Hörbuchfassung einen erhellenden wissenschaftshistorischen Rahmen geben.

Alexander von Humboldt    
Der andere Kosmos
Hrsg. von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich
70 Texte, 70 Orte, 70 Jahre 1789-1859
DTV Verlag
März 2019
gebunden in geprägtes graues Feinleinen
mit einem farbigen Schutzumschlag aus halbtransparentem Kunststoff
Fadenheftung
LESEBÄNDCHEN
Groß-Oktav-Format: 17 x 24 cm
448 Seiten
in der Minion gesetzt und zweifarbig
auf holzfreiem, alterungsbeständigen Werkdruckpapier gedruckt
30,00 € (D), 30,90 € (A)
ISBN 978-3-423-28170-6

Hier entlang zur Buchausgabe beim DTV Verlag:
https://www.dtv.de/buch/alexander-von-humboldt-oliver-lubrich-thomas-nehrlich-der-andere-kosmos-28170/

Wer sich vertiefend mit Alexander Humboldt beschäftigen möchte, dem sei die zehnbändige Gesamtausgabe sämtlicher Schriften empfohlen, die im August 2019 im DTV Verlag erschienen ist und erstmals alle verstreuten, weltweit erschienenen Aufsätze, Artikel, Essays und Briefe versammelt.

Alexander von Humboldt
»Sämtliche Schriften«

Herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich
DTV Verlag

10 Bände
6320 Seiten


Wahlweise als handnumerierte Vorzugsausgabe zu 390 € (D/A)
https://www.dtv.de/buch/alexander-von-humboldt-oliver-lubrich-thomas-nehrlich-saemtliche-schriften-handnummerierte-vorzugsausgabe-im-schmuckschuber-59089/

 

 

oder als Studienausgabe zu 250 € (D/A)
https://www.dtv.de/buch/alexander-von-humboldt-oliver-lubrich-thomas-nehrlich-saemtliche-schriften-studienausgabe-59088/

 

 

Auf der Extra-Webseite des DTV-Verlages zur Humboldt-Ausgabe gibt es zudem eine weltkartenfilmische Darstellung seiner umfangreichen Reiserouten.
https://www.dtv.de/special-alexander-von-humboldt-saemtliche-schriften/70-jahre-reisen-forschen-und-schreiben/c-1931

 

Leselebenszeichen-Datenschutzerklärung: https://leselebenszeichen.wordpress.com/datenschutzerklaerung/

31 Kommentare zu “Der unbekannte Kosmos

  1. Das hört sich großartig an! Ich wollte mich auch immer schon mal mit Humboldt beschäftigen, habe aber noch keinen Weg und keine Zeit gefunden. Da scheint mir diese Hörfassung doch ein wunderbarer Einstieg zu sein! Kommt auf die Wunschliste nach oben. Deine Galerie bzw. Salon d’ésprit finde ich herrlich. Es wäre sicherlich toll, mit so manch historischer Persönlichkeit ins Gespräch zu kommen 🙂 Wer weiß, vielleicht klappts nach dem Tod 😉 Mit entdeckerischen Grüßen vom Balkon

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    • Verbindlichen Dank, liebe Balkonfee,
      für Deine harmonische Resonanz auf meine Beschäftigung mit Alexander von Humboldt. Dieser Hörbucheinstieg empfiehlt sich hervorragend zum Kennenlernen dieses preußischen Universalgenies. 🙂
      Schön, daß meine Empfehlung auf Deiner Wunschliste hochgerückt ist.
      Daß Dir meine Idee des Salon d’ésprit gefällt, freut mich sehr, und Du sprichst mir aus der Seele mit der Hoffnung, dereinst in jenseitigen Gefilden mit historischen Persönlichkeiten plaudern zu können.
      Nachtschwärmerische Grüße von mir zu Dir :mrgreen:

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  2. Salon d’ésprit: Ein schöner Gedanke!

    Vieles möchte man lesen, etwa Flauberts berühmten Roman oder die Humboldt-Ausgabe, aber es fehlt an Zeit und Konzentriertheit oder?!
    Da Mensch heutzutage gleich zig Steckenpferde reiten möchte (und muß), ist er da gänzlich überfordert.
    Es sei denn, ich würde diese Hörspielreihe erwerben, mit dem Gefühl, Wertvolles bei mir zuhause einzureihen. Das ist doch eigentlich Anlaß genug?! 🙂

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    • Lieben Dank für Dein interessiertes Leseecho! 🙂
      Es freut mich sehr, daß Dich mein Salon d’ésprit anspricht.
      Angesichts der reichen Fülle lesens- und wissenswerter KLASSIKER und dem höheren Maß an Konzentration, die sie wegen ihres sprachlichen Niveaus und der meist größeren inhaltlichen Komplexität von uns verlangen, hilft es nur, eine Auswahl zu treffen und sich nicht mit dem Anspruch auf universelle Vollständigkeit in Leistungsdruck zu versetzen.
      Den ablenkenden Versuchungen wetteifernder, steckenpferdiger Interessen kann man ebenfalls nur durch entschiedene Prioritätensetzung entkommen.
      Ich lasse mich gerne von Büchern finden und mache immer wieder die Erfahrung, daß die passenden Bücher zu rechten Zeit in mein Leseleben treten.
      Hörbücher bieten den Vorteil, daß man parallel zur Auditüre auch noch töpfern, malen, zeichen, bügeln, aufräumen, backen, kochen usw. kann, da man ja die Hände und Augen frei hat.

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  3. „Alle (Menschen, Rassen) sind gleichmäßig zur Freiheit bestimmt“. Dem Gedanken folge ich gern. Nur! Die Freiheit ist kein starrer Begriff, der sich vom Einzelnen zu seinen Gunsten biegen lässt, damit er seinen Vorstellungen gerecht wird.

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    • Liebe Barbara,
      gerne setzte ich das Humboldt-Zitat noch etwas fort, um seinen Freiheitsbegriff zu vervollständigen:
      „Alle sind gleichmäßig zur Freiheit bestimmt; zur Freiheit, welche in roheren Zuständen dem Einzelnen, in dem Staatenleben bei dem Genuß politischer Institutionen der Gesammtheit als Berechtigkung zukommt.“

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  4. Mir geht es ähnlich wie Dir, liebe Ulrike–je mehr ich über diesen „Renaissance man“ erfahre, desto mehr möchte ich ihn kennenlernen. Auch in den USA gibt es einige neue Biographien über ihn, die daran erinnern wollen, wie weitreichend sein Wissen und Einfluß waren.
    Thomas Jefferson war ein großer Bewunderer, obwohl er wußte, daß Humboldt die Sklaverei in den USA scharf verurteilte. Die beiden verstanden sich ansonsten anscheinend bestens.
    Ich glaube eine Selektion seiner Schriften ist realistischer zu bewältigen als sein Gesamtwerk, wenigstens für mich. 😊
    Herzlichen Dank für die Vorstellung dieser Hörbücher.
    Liebe Grüße,
    Tanja

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    • Verbindlichen Dank, liebe Tanja,
      für Deine harmonische Zustimmung zu Alexander von Humboldts Geisteshaltung, Leben und Werk.
      Im Hörbuch kommt zur Sprache, daß Humboldts Reise- und Forschungsberichte über Amerika, der eingewanderten amerikanischen Bevölkerung erst ein (Selbst)Bewußtsein für die Naturschönheit und den Reichtum Amerikas vermittelt haben, und dadurch auch die damaligen Unabhängigkeits- bestrebungen beflügelt haben.
      Ich kann bestätigen, daß man bereits mit einer Selektion seiner Schriften einen lebhaften Eindruck von Humboldts Wesen und Wirken bekommt.
      Herzensgruß von mir zu Dir 🙂

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      • Das Argument über das Naturbewußtsein hört sich theoretisch zwar gut an, aber in der Realität wurde die Natur als etwas angesehen, das man ausnutzen konnte, egal ob in Bezug auf Mineralien, Land oder Tiere.

        Die Tatsache, daß Tiere wie Bisons fast und Wandertauben völlig ausgerottet wurden, spricht für keine gesunde Einstellung zur Natur.

        Und wenn man sich die momentane Umweltpolitik in den USA anschaut, können eigentlich nur noch die Tränen rollen… 😪

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      • Deinen Kritikpunkten stimme ich zu.
        Humboldts Expeditionen und Entdeckungen dienten nicht nur der Naturerkenntnisbegeisterung, sondern auch naturausbeuterischen Staats- und Wirtschaftsinteressen, besonders seine Bewertung der Bodenschatzvorkommen bestimmter Regionen gehören zu diesem Widerspruch.

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  5. Liebe Ulrike, für Deine wiederum pointierte Empfehlung mit starken Zitaten besten Dank.
    Der Bayerische Rundfunk hatte heute in der Regionalzeit aus Franken einen Beitrag über Humboldts fränkische Jahre als Aufseher der Bergwerke, wobei die Grubenlampe u. a. gewürdigt wurde. In Oberfranken gibt es ein Alexander von Humboldt Kulturforum.
    Weitere Sendungen kündigt der BR an mit der Biografin Andrea Wulf sowie einem neuen Ding von Hans Magnus Enzensberger. Also, alles Gute zum 250.!
    Schöne Grüße, Bernd

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    • Lieber Bernd,
      vielen Dank für Deine Komplimente zu meiner (Hör)Buchempfehlung und für die Geburtstagsglückwünsche an Alexander von Humboldt.
      Rund um solch einen runden Geburtstag wird Alexander von Humboldt sozusagen reihum und medial-vielfältig die Ehre gegeben. Es kann unsere Gegenwart nur bereichern, sich eine Persönlichkeit mit einer solchen Geistesweite in lebhafte und inspirierende Erinnerung zu rufen.
      Mit einem freundlichen Abendgruß von mir zu Dir 🙂

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  6. Ein tolles Hörbuch muß es sein, aber ich würde vermutlich doch das Buch dazu vorziehen, liebe Ulrike.
    Liebe Grüße in die Nacht von Bruni

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    • Liebe Bruni,
      vielen Dank für Deinen nachtschwärmerischen Lesebesuch.
      Ich hatte das Privileg, sowohl das Hörbuch als auch die Buchausgabe zu genießen und mir hat beides wohlgefallen. Also wirst Du auch durch die Buchausgabe innige Bekanntschaft mit Alexander von Humboldts stilvoller Ausdruckskraft und seinem anregendem Geistesfunkeln machen.
      Liebe Gutenachtgrüße von mir zu Dir

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      • Auf jeden Fall und mit dem Kehlmann (der im übrigen ein absolut spitzenmäßig schreibender Autor ist) im Hintergrund, gibt es dann eine fein abgerundete Informationslektüre über Herrn Humboldt, dessen Bruder so ganz anders war als er 🙂
        Ganz herzlich, Bruni aus einem seltsam trüben Vormittag, liebe Ulrike

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  7. Danke, dass Du uns an Deinem Enthusiasmus für Alexander von Humboldt teilhaben lässt, die ich absolut teile. Das (Hör-)Buch ist definitiv ein Fundstück, ersetzt wohl aber leider kein wahres Treffen mit ihm. Gut, dass Du ihn in Deinen Salon d’ésprit integrierst. Das hat er unbedingt verdient. Ich wünsche Dir viele weitere interessante Begegnungen mit ihm.

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  8. Das ist lustig, liebe Ulrike: seit gestern habe ich dieses Hörbuch (begeistert) zuende gehört und bin ganz sicher, das auf eine Empfehlung von dir getan zu haben – wo kann ich die wohl gelesen haben, wenn deine Rezension doch heute erst hier erscheint? Ich glaube allmählich an Geister und das zweite, dritte oder wievielte Gesicht …

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    • Das ist in der Tat ebenso rätselhaft wie amüsant, liebe Ule.
      Zwar habe ich die Rezension schon vor einigen Wochen geschrieben, da ich immer gerne etwas auf Vorrat schreibe, aber vielleicht hast Du mich ja telepathisch abgehört. 😉
      Ich habe allerdings im August bei meiner Besprechung von Rachels Carsons „Magie des Staunens“ in der Kommentar-Konversation einmal erwähnt, daß demnächst die Hörbuchdokumentation „Der unbekannte Kosmos“ von Alexander von Humboldt hier zu Wort käme.
      Vielen Dank für Deine Bestätigung meiner Humboldt- Entzückung.

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  9. Ein feines Paket Wissenschaft und Forschung tischst du uns hier auf in Schrift und Ton. Nur vom feinsten, da bin ich sicher. Alexander von Humboldt war einer unserer ganz großen Geister, zusammen mit dem Mathematiker Gauss ein illustres Pärchen bildend in einem bekannten Roman von Daniel Kehlmann. Auch sehr lesenswert.
    Herzliche Abendgrüße vom Lu

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    • Verbindlichen Dank, lieber Lu,
      für Dein wertschätzend-kennerisches Leseecho auf diese Alexander-von-Humboldt-Dokumention.
      Schön, daß wir uns auch in Hinsicht auf Humboldts Geistesgröße einig sind.
      „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann hatte mich seinerzeit nicht so recht begeistert, weil ich mich bei der Lektüre ständig gefragt habe, was nun biographisch echt und was Fiktion sei.
      Da ziehe ich den Original-Humboldt, der hier zu Wort kommt, bei weitem vor.
      Gutenachtgruß von mir zu Dir

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      • Ah okay, liebe Ulrike, verstehe.
        Mir gefällt aber diese mixed Tour durchs Leben bekannter Figuren der Vergangenheit. Es ist ja eh alles überliefert, wrong or right, who can tell, really decide… what are facts and what are fakes.
        Herzliche Grüße zur Nacht vom Lu

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      • Ich fragte mich zwar auch ständig, liebe Ulrike, was wohl Fiktion und was biographisch war, aber ich verschlang dieses Buch, als hätte es mir immer gefehlt!

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      • Wie unterschiedlich die Lesarten doch sind! Ich habe die „Vermessung der Welt“ eher beiläufig verschmökert und sie hat mich damals keineswegs überwältigt. Für mich fiel dieses Buch in die Kategorie „ganz nett“. 🙂

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      • Liegt das am Mathematiker, der Teil des Geschehens ist?
        Sicherlich doch nicht am forschen forschenden Alex, oder?
        Immerhin schreibt der Kehlmann ja nicht soooo schlecht …
        Have a happy day, liebe Bücherfee 🙂
        Herzlich, Lu

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      • Der literarisch inszenierte Kontrast zwischen dem stubenhockerischen Gauß und dem forschungsumtriebig weltreisenden Humboldt verschafft diesem Roman ja seine Hauptdynamik. Also lag es keinesweges an der Figur von Gauß, sondern daran – auch wenn ich mich hier wiederhole -, daß mir bei Kehlmanns Schilderungen ständig die Frage im Hinterkopf erklang, was hier nun WAHRHEIT, was FIKTION und was oberflächliche EFFEKTHASCHEREI sei.
        Mit einem herzlichen Gutenachtgruß für Dich
        von der kehlmankritischen Bücherfee 🙂

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