Der vielleicht größte Schatz

  • Wesentliches in wenigen Worten
  • Band 1
  • von Markus Mirwald  http://www.wesentliches.at
  • Eigenverlag, Wölbling 2017
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • 100 Seiten
  • Querformat: 20,8 x 1,9 x 14,6 cm  (DIN A5 quer)
  • LESEBÄNDCHEN
  • 18,50 €
  • ISBN 978-3-903212-00-8

I N N E H A L T E N

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Markus Mirwald präsentiert in seinem Buch fünfzig Aphorismen aus seiner eigenen Feder. Doppelseite für Doppelseite blättern wir je einen einzelnen Aphorismus auf. Die linke Seite zeigt in kleiner Ziffer lediglich die Nummerierung des Aphorismus. Die jeweils rechte Seite enthält den Text, einmal fettgedruckt in der flüssig-schwungvollen Handschrift des Autors und darunter, mit etwas Abstand, ein zweites Mal in klarer Druckschrift.

Der weite, freibleibende Seitenraum, in dessen Mitte sich die Schriftzeilen treffen, trägt zur konzentrierten Wahrnehmung des Gelesenen bei. Das dezente graphische Layout auf cremefarbigem, schmeichelgriffigem 160g/m²-Papier ist in seiner minimalistischen Klarheit sehr attraktiv und angenehm lesefreundlich.

Markus Mirwalds Aphorismen sind unaufdringlich, feinsinnig, vielsaitig und zwischen-menschlich-verbindlich, sie eignen sich gut zur alltäglichen Kontemplation. Man kann sich Seite für Seite bedienen oder orakelartig intuitiv irgendeine Seite aufblättern und schauen, was sich gerade zeigt. Sodann kann man die Zeilen für sich erwägen und als Impuls in sein Denken, Fühlen und Handeln integrieren – oder aber auch verwerfen. Diese Anregungen zum Nachdenken, Zustimmen oder In-Frage-Stellen sind stets eine Nebenwirkung der Aphorismen-Lektüre. 

Es versteht sich von selbst, daß man Aphorismen nicht zum Zwecke einer Rezension zusammenfassen kann wie einen Erzähltext. Einige nachfolgende Zitate mögen daher pars pro toto sprechen:

 

Verblüffende Erkenntnisse
beruhen meist auf ungewollten Erfahrungen.

 

Die Fähigkeit, Weitblick zu entwickeln,
ergibt sich nicht aus unseren Aussichten,
sondern erwächst aus unseren Einsichten.

 

Erst wenn wir begreifen,
was der andere nicht zu sagen vermag,
beginnen wir, ihn zu verstehen.

 

In jenem Moment,
in dem Geld vom Mittel zum Zweck wird,
verliert Wesentliches an Wert.

 

Es ist das Unaussprechliche,
das uns am treffendsten beschreibt –
und sich zwischen den Zeilen auszudrücken vermag.

 

Im übrigen ist die hochwertige und zugleich ökologisch-nachhaltige Gestaltung dieses Buches zu loben. Für den Druck wurde der höchste Standard für Ökoeffektivität (Cradle to Cradle™-zertifizierte Printprodukte), der Druckerei gugler*print   www.gugler.at in Anspruch genommen.

 

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Webseite des Autors:
https://wesentliches.at/shop/der-vielleicht-groesste-schatz-wesentliches-in-wenigen-worten-band-1/
Und hier entlang zum 2018 erschienenen Fortsetzungsband „Bei Licht besehen“:
https://wesentliches.at/shop/bei-licht-besehen-wesentliches-in-wenigen-worten-band-2/

Bitte beachten Sie, daß die Bücher ausschließlich beim Autor unter www.wesentliches.at bezogen werden können.

 

Der Autor:

»Markus Mirwald, 1982 in Vorarlberg geboren, ist Autor zahlreicher Aphorismen, die seit 2017 in mehreren Bänden erscheinen. Er wurde zunächst von Abenteuern in Büchern, schließlich von der weiten Welt angezogen: Nach Reisen durch Europa und Südamerika folgten Aufenthalte in Afrika, im Nahen Osten und ein Jahr in Nordamerika. Angeregt durch diese Erfahrungen begann er, sich mit dem Wesen des Mensch-Seins und des sozialen Miteinanders zu beschäftigen. Dieses Interesse mündete im Studium der Soziologie und dem Aufbau eines Cohousing-Projekts in der Nähe von Wien.«  http://www.wesentliches.at

 

Leselebenszeichen-Datenschutzerklärung: https://leselebenszeichen.wordpress.com/datenschutzerklaerung/

22 Kommentare zu “Der vielleicht größte Schatz

  1. Danke für diesen großartigen Buchtipp – ich werde es mir schenken, denn Anregungen zum Nachdenken sind mir immer willkommen. Und das besondere Druckverfahren wird mir auch sehr gefallen 🙂

    Lieben Gruß zu dir,
    Christel

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  2. Das liest sich gut! Vor allen Dingen mag ich es, dass die Aphorismen nicht zu geballt daherkommen. Das war in früheren Büchern oft der Fall. Weniger ist da mehr, man hat Zeit das Gelesene wirken zu lassen. Auch wenn man selbst das Buch beiseite legen und den nächsten Aphorismus etwas später lesen könnte, ist diese Einladung zum Lesegenuss schön!
    So etwa würde ich mein nächstes Buch auch gestalten. Zu schnelles „Verkonsumieren“ der Worte macht nicht satt…

    Beste Grüße,
    Syntaxia

    Gefällt 1 Person

    • Liebe Syntaxia,
      es freut mich, daß Dich meine Buchempfehlung angenehm anspricht, und ich danke Dir für Deine Rückmeldung.
      Ich stimme Dir zu, daß wohldosierte Wortwesentlichkeit dem Lesegenuß und der Lesevertiefung sehr entgegenkommen und den Geist nachhaltiger sättigen.

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  3. Einen wahren Schatz hast Du uns da vorgestellt und mich sehr neugierig auf das Buch gemacht.

    Erst wenn wir begreifen,
    was der andere nicht zu sagen vermag,
    beginnen wir, ihn zu verstehen.

    Empathie ist meiner Meinung nach angeboren, etwas, was man in sich trägt, was nicht zu lernen ist.

    Habe Dank für diese Vorstellung, es ist wieder ein Buch – wie so oft bei Dir – das man sich selber schenken möchte.

    Lieber Gutenachtgruß zu Dir, Karin

    Gefällt 2 Personen

    • Verbindlichen Dank, liebe Karin,
      für Dein aufgeschlossenes Leseherz, Deine Schatzbegeisterung und Deine Wertschätzung für meine Bücherauswahl.

      Empathie ist allen Wesen angeboren, aber nur durch entsprechende, frühkindliche zwischenmenschliche und mitweltliche Resonanz wird sie sich entwickeln, ausdehnen und als Charaktereigenschaft ausprägen.
      Wird die Empathiegabe nicht gepflegt und angeregt, wird sie verkümmern und schlimmstenfalls sogar verschwinden.

      Mit einem herzlichen Gutenachtgruß von mir zu Dir
      Ulrike

      Gefällt 2 Personen

  4. Nun versuche ich ganz tapfer zu sein und die Tatsache einfach zu akzeptieren, dass hier nicht meine Biografie besprochen wird, obwohl der Titel dies doch soooo sehr nahelegen würde (wobei sich dann die Frage gestellt hätte: Was heißt hier „vielleicht?“). 😉
    Irgendwie spannend wäre so eine Rezension schon, die fünfzig Aphorismen in drei Zeilen zusammenfasst. Allerdings ist schon zu befürchten, dass mit so wenigen Worten dann doch viel Wesentliches verloren ginge. Das scheint mir ein in verschiedener Hinsicht wohltuendes Buch zu sein. Eine solche Wortwesentlichkeit ist doch ein bekömmlicher Kontrast zur üblichen Informationsflut, bei der man vor lauter Spreu-und-Weizen-Trennen kaum mehr dazu kommt, das Wesentliche noch aufzunehmen und zu verdauen. Ein sehr positiver Bonuspunkt ist aus meiner Sicht zudem das gewählte Druckverfahren (das mir bis anhin nicht bekannt war).

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    • Deine geistreich-wortgewandten Kommentare sind ganz bestimmt ein großer Schatz für mich und alle Mitleser. 🙂
      Herzlichen Dank für Dein Leseecho, das sehr trefflich die Essenz dieser Aphorismen und ihre Wortwesentlichkeit benennt.
      Auch in Bezug auf die erfreute Würdigung des nachhaltigen Druckverfahrens harmonieren wir vorzüglich. 😀

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      • Ah, das hört sich doch wunderbar an. 😀 [Und da ist nun auch dieses „vielleicht“ weggezaubert. 😉 ]
        Auch der Nachhall solcher Aphorismen und die Nachhaltigkeit des Druckverfahrens sind ja irgendwie in schönster Harmonie. 🙂

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  5. Neben der eher sachlichen Aufmachung gefällt mir auch besonders gut, dass die Aphorismen auch handgeschrieben sind. Es macht sie menschlicher.
    Die von Dir vorgestellten Beispiele machen neugierig auf mehr. LG Ann
    PS: Ich wüsste zu gern, wie man Aphorismen entwickelt. Es ist ja nicht mit einem Text oder Gedicht vergleichbar.

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    • Liebe Ann,
      herzlichen Dank für Deine zugeneigte Resonanz.
      Ich finde auch, daß die Handschriftlichkeit den Texten mehr „Körper“ und mehr Zwischenmenschlichkeit gibt.
      Um Aphorismen zu schreiben braucht es konZENtration, ich stelle es mir so ähnlich vor wie beim HAIKU-Schreiben, man läßt überflüssiges Wortgepäck weg und bemüht sich um zielgerichtete KLARHEIT.

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      • Aus meiner persönlichen Schreiberfahrung weiß ich, daß sich manche Erkenntnisse oder Weisheiten erst im Schreibprozeß gewissermaßen von selbst herauskristallisieren.
        Doch es geht auch umgekehrt, dann ist die Erkenntnis bereits geschehen und wird nachträglich in Wortgestalt gekleidet.

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