Mozart und Robinson und der waghalsige Pfannkuchenplan

  • Text von Gundi Herget
  • Illustrationen von Nikolai Renger
  • Magellan Verlag, Januar 2018   http://www.magellanverlag.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • Format: 24,5 x 24,5 cm
  • 32 Seiten
  • 13,95 € (D), 14,40 € (A)
  • ISBN 978-3-7348-2038-0
  • Bilderbuch ab 3 Jahren

M Ä U S E M Ä G E N

Bilderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Im dritten Mäusedrama mit Hausmaus Mozart und Feldmaus Robinson geht es um die Erfüllung bzw. Befüllung der Mäusemägen. Da fahren Mozarts Menschen in Urlaub und lassen nur ein Stück Butter und eine Tüte Mehl übrig. Mozart ist empört und besucht seinen Freund Robinson in der Hoffnung, daß er über eine bessere Vorratshaltung verfügt.

Doch der schrumpelige Apfel, die naturbelassenen Samen und bitteren Wurzeln, die Robinson großzügig anbietet, munden Mozart gar nicht. Nach einem possierlichen Streitgespräch über ihre jeweiligen Eßgewohnheiten regt Robinson versöhnlich an, vom benachbarten Bauernhof etwas zum Essen zu besorgen.

Eifrig machen sich die kleinen Helden mit einem Spielzeuglaster, den sie mit einem kleinen Eimer beladen, auf den Weg zum Bauernhof. Sie binden sich zur Tarnung Grashalme um die Mäusebäuche, schleichen in den Kuhstall und lassen aus einer undichten Stelle im Milchtransportschlauch Milch in ihren Eimer tropfen.

Illustration von Nicolai Renger © Magellan Verlag 2018

Als eine Kuh den vermeintlichen Grasbüschel, mit dem sich Mozart tarnt, vernaschen will und Mozart samt Tarnung in die Lüfte hebt, muß sich Mozart notgedrungen fallen lassen und ein Bad im Milcheimer ertragen.

Sodann tarnt sich Mozart mit einigen Hühnerfedern, und auf geht es in den Hühnerstall, um ein Ei zu mopsen. Beim heimlichen Wegrollen des Eis entdeckt der Hahn den herum-laufenden Grasbüschel, in dem Robinson steckt, und – zack! – pickpackpikst er Robinson so feste in den Mäusepo, daß er vor Schreck in den Hühnerfuttertrog springt.

Etwas ramponiert bringen die Mäusefreunde ihre Beute in Mozarts Haus, säubern sich und fangen unter Mozarts kundiger Regie an, einen Apfelpfannkuchen zu backen. Beim späteren genüßlichen Verspeisen sind sich Mozart und Robinson einig, nie etwas Köstlicheres gefuttert zu haben …

Die abenteuerlustige Dynamik, die sich aus den unterschiedlichen Lebens- gewohnheiten und Temperamenten Mozarts und Robinsons ergibt, wird sowohl zeichnerisch als auch textlich auf augenzwinkernd einfühlsame und amüsante Weise dargestellt. Neben den knuffeligen Mäusefiguren können wir auch noch lustige, friedliche Kühe und glückliche Hühner erleben. Es sieht ganz so aus, als wäre der benachbarte Bauernhof ein Biobetrieb.

Die lebhaften Dialoge zwischen Mozart und Robinson sowie die lustige Mimik und Körpersprache der ungleichen Freunde bieten schmunzelreiches Bilderbuchkino.

Das Rezept für den Apfelpfannkuchen befindet sich in anschaulicher Darstellung und Anleitung auf den vorderen Vorsatzblättern des Bilderbuches, und ein zusätzliches Rezept für Käsepfannkuchen findet sich auf den hinteren Vorsatz- blättern; schließlich wollen wir ja einer einseitigen Ernährung vorbeugen. 😉

Die Lektüre könnte als Nebenwirkung unwiderstehlichen Appetit auf Pfannkuchen auslösen; also befüllen Sie bitte Ihre Vorratskammer mit den wichtigsten Zutaten, damit Sie mit Ihren Kindern barrierefrei von der Vorlesetheorie zur Kochpraxis gelangen können.

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite:
https://www.magellanverlag.de/titel/mozart-und-robinson-und-der-waghalsige-pfannkuchenplan/346

Querverweis:

Hier entlang zum ersten Band „Mozart & Robinson und der Zauber des Käsemonds“:
Mozart & Robinson und der Zauber des Käsemonds
Und zum zweiten Band „Mozart & Robinson und der gefährliche Schiffbruch“:
Mozart & Robinson und der gefährliche Schiffbruch

Die Autorin:

»Gundi Herget beschlich mit  vier Jahren zum ersten Mal das Gefühl, dass Bücher mit ihren vielen Seiten voller schwarzer Striche, Punkte und Kringel das Aufregendste sein könnten, das es gibt. Und so war es dann auch. Mit zehn Jahren wollte sie schon Schriftstellerin werden, hat dann aber erst mal Abitur gemacht, in München und Pisa Literatur studiert, Schlagzeug spielen gelernt, Redakteurin gelernt, die Welt bereist und ein Kind bekommen, was sie an den Vorsatz ihres zehnjährigen Ichs erinnert hat. Sie schreibt seitdem vor allem Kinderbücher.«

Der Illustrator:

»Nikolai Renger wurde in Karlsruhe geboren und studierte Visuelle Kommunikation an der HFG in Pforzheim. Er ist als freiberuflicher Illustrator für verschiedene Verlage und Agenturen tätig und arbeitet seit 2013 im Atelier Remise in Karlsruhe.«

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29 Kommentare zu “Mozart und Robinson und der waghalsige Pfannkuchenplan

  1. Das hast du sehr liebevoll beschrieben diese schmunzelsüße Geschichte. Wie niedlich! Apropos süß, wer jetzt noch keinen Appetit auf Apfelpfannkuchen hat….mjam!! Letztes Wochenende war ich hier im Karikaturenmuseum, wo sie eine Ausstellung von Torben Kuhlmann zeigten – kennst du ihn? Ein Illustrator, der wunderschön malt und zeichnet und bereits zwei tolle Mäuseabenteuer veröffentlcht hat (Lindbergh und Armstrong 🙂 sowie eine Maulwurfsgeschichte. Auch ganz wunderbar. Paßte gerade so gut zu der Mäusegeschichte. Herzlichen Dank für diesen wieder mal von dir so fantastisch erspürten Tip und Ausflug ins Kinderherz 🙂 Zarte Mäusepfötchengrüße von mir zu dir!

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    • Schmunzelsüß bringt die Stimmung dieser Geschichte fein auf den Punkt! 🙂
      Der Illustrator Torben Kuhlmann ist mir selbstverständlich wohlbekannt und auch seine „ausgezeichneten“ Mäuse- und Maulwurfsabenteuer.
      Ich wußt jedoch nicht, daß es ein Karikaturenmuseum gibt …
      Lieben Dank für Deine zugeneigte, kinderherzensoffene Resonanz!
      Freudig-herzhüpfendes Mäusepfötchenwinken von mir zu Dir! :mrgreen:

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      • Hihi, danke, ist angekommen 🙂 Hier in Hannover ist es das Wilhelm-Busch-Museum. Neben vielen bekannten Karikaturisten werden erfreulicherweise auch immer wieder tolle Kinderbuchillustrationen gezeigt. Mäusepfötchenwinkegruß zurück 🙂

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  2. Wer spricht hier von Apfelpannkuchen? hmmmmmmmm, lecker. Gleich morgen werde ich welche backen!
    Scheint wieder ein leseleckeres, äußerst fein bebildertes Büchlein zu sein, liebe Ulrike.

    Liebe Grüße von Bruni

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    • Vielen Dank für Deine ausdrückliche Freude an den kleinen Mäusehelden Mozart & Robinson. Es freut mich sehr, Dir ihre leselohnende Bekanntschaft vermittelt zu haben. 😉
      Schneebestäubte Grüße von mir zu Dir

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  3. Apfelpfannkuchen, allein das Wort weckt Erinnerungen … 😉
    Da brauche ich nicht mal Mäuse, aber in guter Gesellschaft macht es natürlich gleich doppelt und dreifach Spaß!
    Liebe Grüße
    Christiane

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    • Diese leseleckere Bilderbuch weckt beim Publikum offenbar Appetit. 😉
      Ja, in Gesellschaft schmeckt es sich meist noch besser – bloß, daß Dein Fellträger die Mäuse dann wohl als Nachtisch auffassen würde. 😉
      Liebe schneebestäubte Vormittagsgrüße von mir zu Dir ❄ 🌿 ❄

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  4. Ja, einseitige Ernährung ist ein Unding. Deshalb habe ich diese beiden Mäusefreunde auch nicht zum Fressen gern. 😉 Wäre ja auch schade. Denn die beiden sind nicht nur knuffelig und amüsant – sie sorgen auch immer wieder für frischen Wind im Bilderbuchblätterwald. Auch hier ist der Weg vom Plan über einige Pannen hin zur Pfanne von erfrischendem Einfallsreichtum gekennzeichnet. Und hier zeichnet sich noch ein sympathischer Nebeneffekt ab. Vielleicht geht ja bei bislang büchermuffeligen Kindern die Liebe zum Buch auch durch den Magen. Irgendwie. 😉
    Übrigens gehen Apfel und Käse für meinen Geschmack auch prima in einer Pfannkuchen-WG. 🙂

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    • Verbindlichen Dank für Deine zugeneigte, wörterköstliche Resonanz. 🙂
      Ich finde ebenfalls, daß Mozart & Robinson stets erfrischend-vorwitzigen Wind in den Bilderbuchblätterwald bringen.
      Der Aspekt, daß auch Bücherliebe über den Magen gehen könnte, sollte vielleicht von den Verlagen werbewirksam aufgegriffen werden.
      Einem Pfannkuchen mit Apfel und Käse in direkter Kombination wäre ich gewiß auch nicht abgeneigt. :mrgreen:

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      • Generell ganz schön bei diesen beiden finde ich, dass es kein Freundschaftsverhinderungsgrund ist, dass die beiden eigentlich in ganz unterschiedlichen „Welten“ leben. Genau so ist es ja oft auch im wirklichen Leben – wenn man erst mal die vordergründigen Hemmschwellen überwindet.
        Vielleicht begegnet dir ja schon bald in einem Bücherkatalog der Werbespruch: „Bauch und Buch gesellt sich gern.“ 😉

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      • Ja, die beiden Mäusefrende sind charakterstark und gleichwohl aufgeschlossen. Sie können sich konstruktiv mit ihren Unterschieden auseinandersetzten, sich aufeinander einlassen und voneinander lernen.
        Deinen Werbespruch ergänze ich gerne noch um: „Lecker lesen!“ 😉

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  5. Heute haben Goldstück und ich Pfannkuchen gemacht und gegessen (okay, eigentlich war es Kaiserschmarrn, aber wer will da schon Erbsen zählen). Ich werde ihr das Buch mal zeigen, vielleicht bekomme ich sie so mal zu ein paar Büchern 🙂 Dankeschön Ulrike!

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    • Das ist ja ein netter Zufall, lieber Arno.
      Ich danke Dir für Dein kulinarisches Echo.
      Dieser dritte Band von Mozart & Robinson eignet sich hervorragend dazu, kleinen Goldstücken Appetit auf Bilderbücher und auf Pfannkuchn zu machen. :mrgreen:

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