Erzähler der Nacht

  • von Rafik Schami
  • Roman
  • Beltz & Gelberg Verlag, 1. Auflage 1989 www.beltz.de
  • Taschenbuchausgabe  2016
  • 288 Seiten
  • Format: 12,6 x 18,8 x 1,7 cm
  • 9,95 € (D)
  • ISBN  978-3-407-78987-7

L E S E L A U S C H E N

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Rafik Schamis Buch „Erzähler der Nacht“ ist ein märchenhaftes Werk von zeitloser Schönheit und Erzählkunst. Es ist schon lange überfällig, daß ich dieses poetisch-phantasievolle Lieblingsbuch anpreise, empfehle, ja, es jedem eindringlich ans Leseherz lege, denn es gehört wahrlich zu den seltenheitswerten Büchern, deren Lektüre man sich nicht entgehenlassen sollte.

Die Geschichte spielt im Jahre 1959 in der Altstadt von Damaskus. Der alte Kutscher Salim, der ein Leben lang ein begnadeter Geschichtenerzähler war, bekommt eines Nachts Besuch von einer Frau, die er noch nie zuvor gesehen hat. Sie duftet nach Orangenblüten und offenbart ihm, daß sie seine Geschichtenfee sei.

Nach all den Geschichtenverschachtelungen, aus denen sie ihn immer wieder zum folgerichtigen Abschluß geführt habe, ginge sie nun in den wohlverdienten Ruhestand. Das bedeute für Salim, daß er seine Stimme verlieren werde. Ihm stünden jetzt noch exakt einundzwanzig Wörter zur Verfügung, und danach sei er stumm.

Doch da die Fee ihn so lieb gewonnen hat, habe sie den Feenkönig um Gnade gebeten, und der Feenkönig erkläre sich bereit, Salim eine junge Fee zur Seite zu stellen, wenn er folgende Bedingung erfülle: Er müsse innerhalb von drei Monaten sieben einmalige Geschenke bekommen, dann könne er wieder sprechen und erzählen.

Welche Geschenke dies seien, müsse er selbst herausfinden. Wie es Salim am nächsten Tag gelingt, mit der geringen Wörterzahl seinen sieben Freunden mitzuteilen, was ihm die Fee gesagt hat, ist bereits eine eigene kleine Geschichte.

Die Freunde, die sich seit Jahren jeden Abend bei Salim einfinden, seinen Tee trinken und seinen Geschichten lauschen, sind selbstverständlich ausgesprochen hilfsbereit. Die Freunde, das sind der Schlosser Ali, der Geographielehrer Mehdi, der Friseur Musa, der ehemalige Minister Faris, der Emigrant Tuma, der Gemüsehändler Isam und der Kaffeehausbesitzer Junis.

Zunächst versuchen es die Freunde mit materiellen Geschenken; sie laden Salim siebenmal zum Essen ein, besorgen sieben Hemden und Hosen, servieren sieben Weine und sieben feine Parfüms … Doch selbst eine Reise durch sieben Städte, über sieben Berge, durch sieben Täler und Ebenen bringt Salims Stimme nicht zurück.

Schließlich sind es nur noch acht Tage, bis die vom Feenkönig gesetzte Frist abgelaufen ist. Besorgt sitzen die Freunde beieinander und grübeln nach einer Lösung. Plötzlich hat der Lehrer eine Eingebung und regt an, sie sollten sieben Geschichten erzählen. Der Vorschlag wird eifrig diskutiert, und dann wird ausgelost, wer am nächsten Abend die erste Geschichte erzählen soll.

So kommt ein lebhafter Reigen von Geschichten zu Wort, in dem sich Abenteuer, Märchen, Gesellschaftskritik, Menschenkenntnisreichtum, Todesmut und Lebensfreude, Persönliches und Politisches, Wahrheit und Lüge, Tragik und Komik, Sehnsucht und Erfüllung, Verzauberungen, Flüche, Erlösungen, wahre Liebe und echter Lebensalltag sowie Phantasie, Philo- sophie und Mitmenschlichkeit die Hände reichen und abwechslungsreich, kunterbunt sowie immer wieder überraschend umeinander kreisen.

Vorzüglich gelingt es Rafik Schami zudem, die eigenwilligen Schicksalsgeschichten und Charakterisierungen der sieben Freunde und Salims Lebenslauf in fügsamer Drama- turgie in die Rahmenhandlung einzuweben und zusätzlich eine sinnlich-dufterfüllte, farbenfrohe nostalgische Liebeserklärung an die Stadt Damaskus zu schreiben. Außerdem erlesen wir einige feine Unterweisungen in der Kunst des guten, fesselnden Erzählens und des hingebungsvollen Zuhörens, wie sie die Tradition der Hakawatis, der orientalischen Kaffeehauserzähler, repräsentiert.

In der orientalischen Erzählweise enthält jede Geschichte kleinere und größere Abzweigungen, man erzählt nicht geradlinig von A nach B und von B nach C, oh nein, das wäre viel zu einfach und langweilig – man beginnt eine Geschichte, und diese Geschichte hat selbst schon eine eigene Biographie, die ebenfalls miterzählt wird, und auch bestimmte Figuren oder Requisiten haben eine Vorgeschichte, die erwähnenswert ist, ganz zu schweigen von freundschaftlichen, feindlichen oder verwandtschaftlichen, heimlichen oder unheimlichen Bezügen zwischen diversen Figuren und Orten und nicht zu vergessen die fließenden Übergänge zwischen reiner Phantasie, wahrer Lüge und unmöglicher Wahrheit.

Sehr amüsant spielt Rafik Schami auch mit der Verschiedenheit von östlicher und west- licher Mentalität. Als der ehemalige Emigrant Tuma ganz reell von seinem Lebensalltag in Amerika erzählt und beispielsweise berichtet, daß dort in den Geschäften die Preise für die Waren feststehen und keineswegs gehandelt wird, daß die Menschen Sonntags- spaziergänge auf den Friedhöfen unternähmen und daß es üblich sei, daß die Gäste dem Gastgeber Speisen mitbrächten, halten die Freunde ihn für einen Lügner – denn solche Barbaren könnten doch selbst die Amerikaner nicht sein.

Zu den einfachen, gleichwohl wohlgeformten und feingewürzten Worten gesellt sich harmonisch die bibliophile Gestaltung des Buches. Jedes Kapitel wird von einer eigenen arabesken Zierleiste dekoriert und endet mit einer arabesken Medaille. Die Titelbildzeichnung mit ihrem farbenfrohen Häusermosaik ist eine wunderschöne Einladung in die verwinkelten, warmherzigen, weisen und schelmischen Geschichten eines meisterhaften Erzählers.

»Lügen und Gewürze sind Geschwister.
Die Lüge macht jedes fade Geschehen zum würzigen Gericht.
Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit wollen nur Richter hören.
Aber genau wie die Würze soll die Lüge das Geschehen abrunden.
„Nicht zuwenig, aber auch nicht zuviel macht dessen Genuß köstlich“, dachte Salim …«
(Seite 99)

Hier entlang zum Buch beim Beltz Verlag:
http://www.beltz.de/kinder_jugendbuch/produkte/produkt_produktdetails/3608-erzaehler_der_nacht.html

Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE im DTV-Verlag:  
https://www.dtv.de/buch/rafik-schami-erzaehler-der-nacht-11915/

Der Autor:

»Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus geboren. Von 1966 bis 1969 war er Herausgeber und Mitautor der Wandzeitung »Al-Muntalak« im alten Viertel von Damaskus. 1971 siedelte er in die Bundesrepublik Deutschland über. Er promovierte in Chemie. Seit 1982 ist er freier Schriftsteller und lebt in Marnheim/Pfalz. Für sein literarisches Werk erhielt er viele wichtige Auszeichnungen, u.a. den Adalbert-von-Chamisso-Preis, Hermann-Hesse-Preis, den Tüddelbandpreis, den Preis der Stiftung Bibel & Kultur und den großen Preis der Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. Außerdem wurde der Roman »Eine Hand voller Sterne« in Wien für »Eine Stadt, ein Buch« (2011) und in Köln für »Ein Buch für die Stadt« (2015) ausgewählt. Sein Werk wurde in 30 Sprachen übersetzt. Seit 2002 ist Rafik Schami Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Bei Beltz & Gelberg erschienen von Rafik Schami außerdem die Romane  »Der ehrliche Lügner« und »Sami und der Wunsch nach Freiheit« sowie die Bilderbücher »Der Wunderkasten« (Bilder Peter Knorr) und »’Hast du Angst‘, fragte die Maus« (Bilder Kathrin Schärer). «

Hier entlang zur informativen Webseite von Rafik Schami:

https://www.rafik-schami.de/

Einige Bücher von Rafik Schami gibt es – bequem über den deutschen Buchhandel zu bestellen – auch in arabischer Sprache beim Hans Schiler Verlag: http://www.rafik-schami.de/special-alle-buecher-alle-buecher/arabische-ausgaben/c-1478

Querverweise:

Hier entlang zu Rafik Schamis berühmtem Bilderbuch „Der Wunderkasten“,
das von der Zauberkunst handelt, mit Worten zu malen und Kinder zu lehren, mit dem Herzen zu sehen: https://leselebenszeichen.wordpress.com/2017/07/14/der-wunderkasten/

Hier geht es zu meiner Besprechung von Rafik Schamis Kinderbuch Meister Marios Geschichte“, in der sich Marionetten als Freiheitskämpfer entpuppen:
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2015/10/22/meister-marios-geschichte

Und hier klopft „Das Herz der Puppe, ein Buch voller Alltag und Wunder, spielerischem Tiefsinn und poetischer Phantasie, das von Rafik Schamis lebendigem Kinderherzen zeugt. Ich lege es Lesern von acht bis achtundachtzig Jahren ans Herz:

Das Herz der Puppe

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79 Kommentare zu “Erzähler der Nacht

  1. Liebe Ulrike,
    bereits einmal bin ich Deinem Rat gefolgt, und habe Rafik Schami gelesen, der mir bis dahin kein Begriff war, und auch dieses Buch hört sich nach einem „must-read“ an. Deiner völlig vorbehaltslosen Empfehlung folge ich wieder gerne.
    Herzliche Grüße,
    Tanja

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  2. Wie immer eine wunderbar warmherzige Rezension eines gekonnten Meisters im Geschichtenerzählen. Schön auch Rafik Schami selbst in seinen Hörbüchern zu lauschen. Seine Geschichten sind immer eine große Freude!!! Danke für die Erinnerung. Zeit, die Hörbücher mal wieder hervorzuholen 🙂

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  3. Ich liebe dieses Buch auch sehr, liebe Ulrike – seit vielen Jahren schon und ganz besonders, seit ich das Vergnügen hatte, dieser besonderen spielerisch-mäandernden orientalischen Erzählweise zu lauschen.

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  4. Ein fantasievolles Buch eines fantasievoll und liebenswert schreibenden Geschichtenerzählers, das so vielversprechend und verheißungsvoll klingt, liebe Ulrike, daß ich bestimmt Deinem Rat folgen werde, beim nächsten Bucheinkauf daran zu denken.
    Das richtige Buch, um es genüßlich in der frühen Nacht vor dem Einschlafen zu lesen.

    Bei uns gehen die Bücher hin und her. Nun hat mir meine Tochter, die zur Zeit den Gray von mir liest, Lennart Malmquist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen mitgebracht, das ich heute Morgen begonnen habe. Du kennst es sicher, oder?

    Liebe Grüße von Bruni

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    • Vielen Dank, liebe Karin,
      für Dein harmonisches Echo auf den „Erzähler der Nacht“.
      Ja, ich finde, man sollte gelegentlich auch altbewährte Buchschätze wieder mal ins Rampenlicht stellen und empfehlen und der maßlosen Neophilie des Buchmarktes trotzen.
      Herzensgruß von mir zu Dir ❤

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      • Wie schön den Erzähler der Nacht hier zu finden! Ich kenne das Buch seit einigen Jahren und nutze es gerne in der Herbstzeit im Freundeskreis, um Passagen daraus vorzulesen Es endet immer damit, dass ich „noch eine, noch eine“ Stelle vorlesen muss…. Du hast gut beschrieben, welche Art von Zauber hier verbreitet wird!

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      • Lieben Dank für Deinen lesezugeneigten, kennerischen Kommentar und Dein Lob für meine Beschreibungsqualität.
        Es gefällt mir, daß Du auf persönlich-vorlesende Weise den „Erzähler der Nacht“ weitersagst … 🙂

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  5. Deine Rezension entspricht der Erzählkunst von Rafik Schami und steht dieser in nichts nach. Macht unbedingt Lust auf das Buch. Danke dafür. Ganz abgesehen davon, dass ich diesen Poeten des Erzählens eh schon sehr mag.

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  6. Hier liegt meine Einladung zur Preisverleihung an Rafik Schami. Am 24.2.18 bekommt er den vierjährlich verliehenen Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis. Vor vier Jahren war ich dort, da war es der nun verstorbene liebe Peter Härtling, der mit seiner ganzen, großen Familie angereist war, der den Preis erhielt. Ob ich diesmal hingehe, weiß ich noch nicht, deine Besprechung könnte eventuell etwas beitragen zur Entscheidungsfindung!

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    • Wenn Du sogar schon eine Einladung zur Preisverleihung hast, hoffe ich doch sehr, daß meine Rezension Dir den zusätzlichen Schwung verpaßt, auch dorthin zu gehen und den Meister der Geschichten leib- und stimmhaftig zu erleben.

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  7. Was für eine Perle von Buchbesprechung! Schon während der Lektüre spüre ich mein Herz schneller werden mit dem Wissen: das muss ich lesen, eigentlich sofort, aber natürlich wäre das Unsinn.
    Kennst du eigentlich „Die dunkle Seite der Liebe“? Auch von Schami, innig poetisch, krimimäßig spannend, politisch aufschlussreich und überhaupt …

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  8. Schon als ich das Titelbild / den Einband sah, war ich begeistert und höchst neugierig. Und nachdem ich Deinen Beitrag gelesen hatte, war ich noch begeisterter und noch neugieriger. Das Buch steht bestimmt bald in meinem Bücherregal! Danke für diese wunderbare Inspiration!

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  9. Deiner einfühlsamen Empfehlung kann und will ich mich eindringlich und wärmstens anschließen. Ich bekam das Buch vor vielen Jahren von einer Freundin geschenkt, die gute gebundene Ausgabe, in der Tat ein wahrer Schatz. Ich habe es seitdem schon mehrmals, und bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen.

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    • Liebe Agnes,
      wärmsten Dank für Deine harmonische Zustimmung.
      Meine Ausgabe vom „Erzähler der Nacht“ ist auch eine gebundene von 1992 … 🙂 und seitdem habe ich schon mehrfach seine Relektüre genossen.

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  10. Wie fein. Diesmal hat die Bücherfee in ihrem ‚Juwelenkästchen für besondere Gelegenheiten‘ gekramt. 🙂 Bereits das obere Titelbild verheißt viel Gutes. Hier riecht es förmlich nach Geschichten. Und man spürt eine magische Anziehungskraft verwinkelter Gässchen, die zum entdeckungsfreudigen Bummel einladen, mäandernd wie eine gute Geschichte. Ein Narr, wer hier den kürzesten oder schnellsten Weg wählen würde.
    Und aus deiner Beschreibung [Ich meine übrigens, darin einen Hauch von Begeisterung zu entdecken. Und dieser Hauch scheint mir mindestens Windstärke 10 aufzuweisen. 😉 ] ist zu erkennen, dass das von Rafik Schami in diesem Buch erzählte Geschichtengewebe genau so bunt und vielwinkelig und einladend ist wie die titelbildlich dargestellte Stadt.
    Nachdem ja bekannt ist, dass du in deiner Kindheit durchaus nicht zu geschichtenerzählerischer Anspruchslosigkeit ermuntert wurdest, ist dieses feingestimmte Erzählerlob ein besonderes Kompliment und ergo auch eine nachdrückliche Leseeinladung. 🙂

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    • Werter Maestro,
      herzhüpfenden Dank für Deine eloquente und zugeneigte Resonanz! :mrgreen:
      Daß Du den DUFT der Geschichten wahrnimmst und Dich gerne auf die mäandernde Erzählzeit einläßt, freut mich sehr. 🙂

      Ja, meine ebenso europäisch wie orientalisch märchenverwöhnte und geschichtenreiche Kindheit, führte zu einem gewissen Anspruch in geschichtenerzählerischer Hinsicht bzw. Hörsicht. Der HAUCH meiner Begeisterung für dieses Buch im besonderen und für Rafik Schami im allgemeinen dürfte also dementsprechend mit Windstärke 10 angemessen bemessen sein. 😉

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  11. Oh, liebe Ulrike,
    dem kann ich nur von ganzem Herzen zustimmen. Der „Erzähler der Nacht“ ist eines der wundervollsten Bücher, die sich jemals jemand ausgedacht hat. Noch schöner ist nur, Rafik Schami zu erleben, wenn er selbst erzählt!
    Ich beneide alle, die es noch nicht kennen, um das große Vergnügen, es zum ersten Mal zu lesen! Lasst es euch nicht entgehen! Und: es macht auch beim vierten oder fünften Lesen immer noch ein frohes Herz!
    Liebe Grüße
    Ryka

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    • Liebe Ryka,
      verbindlichen Dank für Deine Mitbegeisterung für den „Erzähler der Nacht“.
      Ich habe dieses Buch auch schon mehrmals mit Genuß gelesen und kenne auch die Hörbuchlesungen von Rafik Schami, dessen Stimme sehr sympathisch ist und der mit feinziselierter Dramaturgie durch den Text führt.
      Harmonische Grüße von mir zu Dir 🙂

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      • und liebe Grüße zurück!
        Wenn Du irgendwie die Möglichkeit hast, zu einer „Lesung“ von Rafik Schami zu gehen (in dem Fall das komplett falsche Wort, weil er wirklich erzählt, ohne ein Fitzelchen Papier in der Hand), dann lass es Dir auf keinen Fall entgehen. Es ist SOO toll!
        Ich wünsch Dir einen schönen Abend und eine gute Nacht mit einer netten Traumfee!
        LG Ryka

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  12. Oh, das klingt ganz nach einem Buch für mich. Ganz nach meinem Geschmack. Schade, dass wir in Europa die Tradition des Geschichtenerzählens nicht so kennen. Heutzutage lesen viele Eltern nicht mal mehr ihren eigenen Kindern vor. Vielleicht noch die Großeltern. Nichts macht mehr Lust aufs Lesen, als wenn man selbst vorgelesen bekommt, finde ich. Die Magie der Phantasie wird erst so richtig erweckt, wenn man Geschichten hört, solange man sie noch nicht selbst lesen kann.

    Danke fürs Vorstellen. Dieses Buch muss ich mir merken.

    Herzliche Grüße aus Wien,
    Caroline

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  13. Die Vorstellung macht wirklich Lust auf dieses Buch. – Ein kluger Mann, dieser Salim. Ich habe schon lange den Verdacht, dass die Wahrheit und nichts als die Wahrheit niemals die Wahrheit ist.

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  14. Vielen Dank für diese Vorstellung. ganz offensichtlich ein Buch für mich dank seiner Vielfalt und Erzählkunst. Ich liebe ja auch sehr das Original von Tausendundeinernacht. Es hat mir geholfen, meine wunderbare tunesische Freundin und deren blumige Sprache zu verstehen und liebevolle Übertreibungen richtig einzuordnen, nicht als Schwindeleien zu sehen.

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    • Herzlichen Dank für Dein interessiertes Echo!
      Die „Geschichten aus Tausend und einer Nacht“ haben Rafik Schamis Stil durchaus beeinflußt, er hat in seiner Kindheit diesen Geschichten als Radioausstrahlung hingebungsvoll gelauscht.
      Das blumig-orientalische Erzählen ist mir persönlich sehr vertraut und sehr, sehr lieb, weil mein Vater, der aus der Türkei stammt, ebenso erzählt hat und sich in meiner Kindheit auch noch schöne eigene Geschichten für mich ausgedacht hat. 🙂

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