Opa Mammut

  • Eine Familien-Weltgeschichte für Kinder
  • von Dieter Böge und Bernd Mölck-Tassel
  • Verlagshaus Jacoby & Stuart  August 2016 http://www.jacobystuart.de
  • gebunden
  • Fadenheftung
  • durchgehend farbig illustriert
  • 128 Seiten
  • Format: 20,1 x 25,4 cm
  • 19,95 € (D), 20,60 € (A)
  • ISBN 978-3-946593-07-2
  • ab 10 Jahren (zum Selberlesen)
  • ab 6 Jahren (zum Vorlesen)

Z E I T R A F F E R

Kinderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Vom gemeinschaftlichen Lagerfeuer in der Wohnhöhle bis zum vereinzeln- den Lichtfensterchen des Smartphones war es ein langer, langer Weg.

Illustration von Dieter Böge und Bernd Mölck-Tassel © Jacoby & Stuart Verlag 2016

Die Autoren dieses Kinderbuches lassen einen unserer Urururururururur…–Ahnen die Menschheitsgeschichte im vertraulich-familiären Tonfall erzählen. Durch die Flammen des Feuers, dessen Beherrschung der epochale Fortschritt in der Zeit von Opa Mammut ist, schaut der altsteinzeitliche Erzähler in die Zukunft, und wir schauen mitlesend in die Vergangenheit unserer Menschheitsfamilie.

Im Vorwort sagt Opa Mammut: „Stell dir ein Buch mit tausend Seiten vor. Auf der ersten Seite wäre ich, dann käme eines meiner Kinder, danach die Kinder meiner Kinder – immer weiter durch die Zeit, auf jeder Seite eines meiner Enkelkinder, und auf der letzten Seite wärst du.“

Diese einleitenden Worte werden auf der nächsten Doppelseite mit den Stilmitteln konkreter Poesie in eine sehr gelungene graphische Zeittafeldarstellung gebracht. Erst danach erfolgt die menschheitsgeschichtliche Überlieferung aus dem Munde von Opa Mammut.

Illustration von Dieter Böge und Bernd Mölck-Tassel © Jacoby & Stuart Verlag 2016

Zunächst berichtet Opa Mammut vom bewegungsreichen Wanderleben der Altsteinzeit, vom Sammeln und Jagen, von magischen Höhlenmalereien, vom Jagdfortschritt durch die Erfindung von Pfeil und Bogen, von Bestattungsritualen und von frühen flöten-musikalischen Bemühungen.

„Wenn ich heute daran denke, was es in der Steinzeit noch nicht gab – man musste praktisch alles selbst machen. Was man nicht konnte, gab es nicht. …  Es gab auch keinen Marmorkuchen, obwohl es ja die Steinzeit war.“ (Seite 24)

Opa Mammut berichtet vom Verschwinden der großen Mammutherden, vom Seßhaft-werden in der Jungsteinzeit, von Ackerbau und Viehzucht und von der Erfindung des Rades. Da man inzwischen auch gelernt hatte, Stoffe zu weben, kam Fellbekleidung fast ganz aus der Mode. Die Tradition des mündlichen Erzählens und Bewahrens wurde gepflegt, da es noch keine Schrift gab.

Und so schreiten wir fort von der Errichtung des geheimnisvollen Kulturdenkmals Stonehenge zum neuen Werkstoff Bronze, zur Entwicklung des Handels, zum Werkstoff Eisen und dem hohen gesellschaftlichen Ansehen, welches das Schmiedehandwerk genoß.

Es folgen: Hannibals Feldzüge, Christi Geburt, Römer und Barbaren, die Völkerwande-rung, Karl der Große, Klostergründungen, ritterliche Lebensweise, die Pest, die Erfindung des Buchdrucks, die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges, die Umwälzungen der Französischen Revolution, die Industrialisierung, die Verlegung des Überseekabels auf dem atlantischen Meeresgrund, ein gemütlicher Blick in die Gründerzeit sowie ein ungemütlicher Blick in die Trümmerreste des Zweiten Weltkrieges, und schließlich betreten wir ein Wirtschaftswunder-Wohnzimmer mit Nierentisch und Schwarz-Weiß-Fernseher.

Das vorletzte, mit „Smart 2010“ betitelte Kapitel zeigt Menschen, die gebannt in ihre jeweiligen Smartphones starren und eine seltsam anmutende, äußerst abstrakte Beziehung „miteinander“ pflegen.

Illustrationen von Dieter Böge und Bernd Mölck-Tassel © Jacoby & Stuart Verlag 2016

Licht- und Schattenseiten zwischenmenschlicher, gesellschaftlicher und technischer Entwicklungen werden beiläufig angesprochen, und auch an ironischen Kommentaren fehlt es nicht; beispielsweise wird der Feldherr Hannibal mit dem lakonischen Satz charakterisiert: „Wahrscheinlich hatte wieder einer zu viel Ehrgeiz.“ (Seite 62)

Die historischen Figuren werden nicht mit ihren Namen genannt. So erscheint Karl der Große nur unter seinem Titel Kaiser und Jesus als kleiner Junge, der im Jahre 0 geboren wurde und dessen Geburtstag zum Weihnachtsfeiertag wurde. In Anbetracht dessen, daß unsere aktuelle Kalenderzeitrechnung mit Christi-Geburt beginnt, hätte etwas mehr christliches Selbstverständnis dem Text an dieser Stelle nicht geschadet.

Andererseits könnte ich dann auch noch hinterfragen, warum die dreifaltige Muttergöttin, die in der Steinzeit und auch noch darüber hinaus verehrt wurde, überhaupt keine Erwähnungswürdigkeit fand. Doch geben wir uns zufrieden – die Themenfülle ist zu groß, um jeder historischen Neigung gerecht zu werden.

Kurze, konzentrierte Texte mit kindgemäßen Bezugsebenen und einfacher Sprache berichten von 52 Generationen der Menschheitsgeschichte; begleitet werden sie von sehr aussagekräftigen Illustrationen, die jeweils exemplarisch eine Alltagszene aus der beschriebenen Zeit zeigen. Die Zeichnungen, die Ähnlichkeit mit grobgestochenen Stahlstichen haben, ergänzen und bereichern die Textinformationen, und sie sind sehr präzise in der Darstellung der historischen Details: Architektur, Landschaft, Kleidung, Waffen, Werkzeuge etc.

Fast 20 000 Jahre Menschheitsgeschichte von Altsteinzeit, Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Mittelalter bis in die Neuzeit und unmittelbare Gegenwart werden in diesem Buch auf 128 Seiten nacherzählt. Daß dies nur streiflichternd und – für den historisch bewanderten erwachsenen Mitleser – nur mit schmerzlichen historischen Lücken möglich ist, erklärt sich von selbst.

Gleichwohl erzeugt der zugewandte, ebenso humorvolle wie nachdenkliche Plauderton eine wünschenswerte emotionale Nähe zur Vergangenheit und weckt Interesse und Neugier, sich anschließend mit der einen oder anderen Epoche oder auch generell mit Geschichte ausführlicher zu beschäftigen.

„Opa Mammut“ gelingt es, Geschichte auf vergnüglich-informative Weise anschaulich lebendig werden zu lassen und Kinder für die faszinierenden Entwicklungsschritte der Menschheitsfamilie zu sensibilisieren.

Schon Goethe erkannte in seinem West-östlichen Diwan:

„Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben.“

Wohin das weitgehende Ausblenden der historischen Dimension gerade auch an Schulen führt, ist u.a. an der enkeluntauglich-kurzsichtigen Perspektive nicht weniger Politiker schmerzhaft abzulesen. In diesem Zusammenhang bietet „Opa Mammut“ wertvollere Bildungsförderung als manche sogenannte Lehrplanreform.

Hier entlang zum Buch und zur Leseprobe auf der Verlagswebseite:
https://www.jacobystuart.de/buecher-von-jacoby-stuart/kindersachbuch/opa-mammut/

Die Autoren und Illustratoren:

»Dieter Böge, geboren 1958, ist Zeichner, Maler und Autor. Er lehrt an der Akademie JAK in Hamburg und ist deren künstlerischer Leiter.
Bernd Mölck-Tassel, geboren 1964, ist Professor für Illustration an der HAW Hamburg.
Beide arbeiten seit über zwanzig Jahren zusammen. Von 2008 bis 2013 erschienen ihre Comicstrips Dr. Dominos Weltgeschichte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.«

Leselebenszeichen-Datenschutzerklärung: https://leselebenszeichen.wordpress.com/datenschutzerklaerung/

40 Kommentare zu “Opa Mammut

  1. Liebe Ulrike!
    Wir „kennen“ uns von Almuth’s schönem Balkonblog. Und ich frage mich gerade ernsthaft, warum ich Deinen tollen, tollen, irre tollen Blog erst heute Abend entdeckt habe, denn wenn ich nicht grad gärtnere oder Tiere miste, dann lese ich für’s Leben gerne und ich denke, Du wirst mich hier noch öfter antreffen! Dieses Mammut-Buch kommt gleich auf meine Wunschliste, ich liebe Bücher, die für Kinder und für längst erwachsene Kinder geschrieben wurden, denn sie vermitteln Wissen auf so locker-flockige Art und wenn ein Buch dann noch so sehr schön illustriert ist, wie dieses hier, ja, dann kann das nur ein Gewinn sein!
    Nun schmökere ich hier mal weiter… ich bin grad bezaubert!
    Mit ganz lieben Grüssen,
    Arletta

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    • Liebe Arletta,
      danke für Deine ausdrückliche Begeisterung für meine Leselebenszeichen.
      Wenn ich nicht gerade gärtnere oder an meiner ewigen Trockmauer baue, dann lese und schreibe ich, also ergänzen wir uns hervorragend! 😉

      Ich war dank Deiner Kommentare auf Almuths Blog schon einige Male auf Deiner Webseite, u.a. auch da ich schon lange mit Effektiven Mikroorganismen hantiere und Du so kompetent darüber schreibst.

      Hättest Du ein „Gefällt-mir-Knöpfchen“ auf Deinem Blog freigeschaltet, hätte ich es schon oft gedrückt. Überlege doch, ob Du dieses kleine Spielzeug nicht auch nutzen möchtest.

      Es freut mich, daß Dich „Opa Mammut“ anspricht und es auf Deiner Buchwunschliste gelandet ist.

      Auf Wiederlesen
      Ulrike

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  2. Liebe Ulrike, ich wünschte mir jetzt noch, dass ich nur 128 Seiten mit Bildern hätte lesen müssen, um die Geschichte der Menschheit zu erlernen, so waren es tausende Seiten und selten einmal eine kleine Zeichnung dazwischen. Obwohl ich gerne Wissen ansammle konnte ich bis jetzt kaum diese Erinnerungen nutzen, aber wer weiß, vielleicht sitze ich eines Tages doch in einer Quizshow und darf klugscheißern. Danke für deine gelungene Rezi und eine sonnenreiche Woche für dich!

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    • Lieber Arno,
      Opa Mammut illustriert ja in 52 Kapiteln nur einen Bruchteil der Menschheitsgeschichte. Trotz der Lücken – z.B. fehlen die Alten Griechen – vermittelt es eine AHNUNG der Komplexität unserer geschichtlichen Wurzeln.
      Solltest Du einmal in einer Quizsendung auftreten, werde ich gerne meine Däumchen für Dich drücken. 😉
      Danke für Deine Rückmeldung und Dein schönes Lob!
      Sonnige Grüße von mir zu Dir

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  3. Ein wundervolles Buch, das ich verschlungen hätte, wäre es damals schon geschrieben worden.
    Wie habe ich die Höhlenkinder gemocht, habe mit ihnen gebibert und bin gespannt ihrem Leben gefolgt.
    Den Opa Mammut hätte ich geliebt und vermutlich immer wieder gelesen.
    Danke für Deine mitreißende Rezension, liebe Ulrike, die Du wieder mit großen Einfühlungsvermögen und jeder Menge Sachverstand für uns geschrieben hast.

    Herzlichst Bruni

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    • Liebe Bruni,
      die Höhlenkinder ist eines der Lieblingskinderbücher meiner Mutter gewesen, und ich habe es auch gerne gelesen.
      Opa Mammut könnte die Höhlenkinder sinnvoll ergänzen, doch inzwischen sind die drei Höhlenkinder-Bände mit einem Buchalter von fast 100 Jahren stilistisch wohl zu altmodisch.
      Danke für Dein lebhaftes Leseinteresse und Deine großzügigen Komplimente zu meiner Rezension.
      *freu*freu*freu*
      Gutenachtgruß von mir an Dich

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      • *lach*, ja, es ist ein sehr altes Buch, bzw. bei mir waren es, wenn ich mich richtig erinnere, drei Bände aus der ollen kleinen Gemeindebücherei und vom Erscheinungsdatum meiner Bücher wußte ich nie etwas 🙂
        Ich habe die komischsten Titel in Erinnerung, aber ich las ja restlos alles, was mir in die Finger geriet *g*

        Liebe Grüße an Dich

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  4. … kühl, aber präzise und effizient… auch mit diesen Eigenschaften hatten und haben die Jäger Empathie mit ihrer zukünftigen Nahrung… eine Reise durch die Evolution der Mitmenschlichkeit… spannend aufbereitet… unsere Gegenwart ist nur so bereichernd, wie unsere Wurzeln es zulassen… das Blumenmädchen verneigt sich vor deinem Bücherzauberstaub Ulrike.

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  5. Ein wahrlich langer Weg von der Wohnhöhle der Steinzeit zum Smartphone. Und so ein kurzer zurück in die Steinzeitmentalität mit den modernsten Waffen! Beim Lesen Deiner wunderbaren Rezension fiel mir sofort der neue Song „backwards“ von Depeche Mode ein… LG Simone

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    • Liebe Simone,
      das Lied von Depeche Mode prangert heutige Mißstände an und erklärt den angeblichen Fortschritt zum Rückschritt, dem kann ich nur teilweise zustimmen.
      Gleichwohl vermute ich, daß die Steinzeitmentalität möglicherweise viel mitgeschöpflicher und kooperativer war, als die unnatürliche, narzistisch-kapitalistische, lebensentfremdete Wettbewerbsmentalität der heutigen, gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Das angebliche Überleben des egoistisch-konkurrierenden Stärksten gehört zu den Mythen des Sozial- darwinismus. Neurologisch betrachtet haben alle Menschen eine naturgegebene genetische Anlage für Empathie und Kooperation … Ich empfehle zu diesem Thema immer gerne das Buch von Joachim Bauer: PRINZIP MENSCHLICHKEIT https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Prinzip-Menschlichkeit/Joachim-Bauer/Heyne/e230156.rhd
      Danke für Deine Resonanz und sonnige Grüße! 🙂

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      • Mit unserem heutigen Wissenstand und unserer Sozialisation ist das, was gerade jetzt politisch und unter dem Deckmantel von Religion auf unserem Erdball passiert, ganz bestimmt ein Rückschritt in die Vergangenheit assoziiert mit Steinzeit. Ich denke auch, dass Empathie in Menschen angelegt ist, aber auch der Handschlag als Zeichen ohne Waffen zu sein, ist noch nicht allzu lange her. Insofern ist es eine Definitionsfrage, was mit Steinzeitmentalität gemeint ist. Das sollte man tatsächlich differenzierter betrachten. Sonnige Grüße zurück! LG Simone

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  6. Ich glaub, das wär auch was für mich. Ich kann mir bei diesen trockenen geschichtlichen Abhandlungen nie was für lange Zeit merken. Vielleicht wäre das hier ein besserer und vergnüglicherer Zugang für mich 🙂 Danke für die schöne Rezension !!!

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  7. Mir fehlt da die Erwähnung des ersten Steintafelrezensenten namens Fred Feuerstein, der als Gründer der Buchbesprecherinnung gilt und ohne den also diese feine Vorstellung eines ansonsten ja doch umfassenden Geschichtswerks quasi gar nicht möglich gewesen wäre. Ich werde mich, denke ich, Random Randomsen anschließen und die Gelegenheit ergreifen, die ausgedehnten weißen Flecken und schwarzen Löcher auf der Landkarte meines historischen Wissens auszufüllen. EIn wenig tröstet, dass der „Knabe von Stunde Null“ diesbezüglich auch nicht viel schlauer war als ich. Und er hatte nicht mal ein Smartphone!

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    • Danke für Deine Buchbegeisterung und positive Rückmeldung!
      Das eindeutige Fehlen eines Kapitels zu Fred Feuerstein ist in der Tat eine gravierende Lücke; vielleicht kann der Verlag dies in Absprache mit den Autoren in der nächsten Auflage noch ergänzen. 😉
      Es freut mich, daß meine Buchbesprechung offenbar das tiefe Bedürfnis weckt, den Geschichtshorizont zu erfrischen. 🙂

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  8. Ach, ja. Die guuuute alte Zeit mit Opa Mammut und Oma Papput. Ich erinnere mich ganz genau. * nostalgischguck und hingerissenseufz * 😉
    Ich fürchte, diese Einleitung verrät mich. Für Geschichten hatte ich schon immer mehr übrig als für Geschichte. Und es wollte mir auch partout nie einleuchten, warum die angeblich sooo furchtbar spannenden alten Zeiten in den Geschichtsbüchern sooo furchtbar langweilig waren. Was du hier vorstellst, liebe Bücherfee, scheint wie für mich gemacht. Damit Random vielleicht doch in ganz elementaren Ansätzen noch lernt, was Randömchen nie lernen wollte. 😉 Und falls der Lerneffekt doch ausbleiben sollte (Altersstarrsinn und so), scheint mir das Buch nur schon der Illustrationen wegen einer intensiveren Betrachtung würdig. 🙂

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    • Lieber Wortspieler,
      hab‘ Dank dür Deine schmunzel-schelmische Resonanz! *ggg*
      Der Lerneffekt ist wohl ergiebiger, wenn Geschichte in lebhaften Geschichten weitergegeben wird. Aus der Neurologie weiß man inzwischen, daß sich Erinnerung verknüpft mir Gefühlsreizen am besten und nachhaltigsten einprägen.
      Ich hatte da in der fünften Klasse eine pädagische Lichtgestalt als Geschichtslehrer … 🙂
      Wenn Du Dir also angenehmen geschichtlichen Nachhilfeunterricht erlesen willst, dann ist dieses Buch nebst seinen Illustrationen eine gute Wahl für einen streiflichternden Blick in die Vergangenheit – ganz unabhängig von Altersstarsinn oder Jugendleichtsinn. 😉

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      • Wahrscheinlich gab es in früheren Zeiten aus neurologisch-pädagogischen Gründen auch die Prügelstrafe an den Schulen – von wegen Gefühlsreize und so. 😉
        Ja, manchmal hat man schlichtweg Glück mit einer pädagogischen Lichtgestalt, die sich nicht einfach in einer lehrplanerischen Festung verschanzt. Da kommt zu einer anregenden Unterrichtsmethode meist auch eine ansteckende Begeisterung (wobei allerdings die Immunsysteme der Schüler charakter- und/oder altersbedingt manchmal extreeem wirkungsvoll sind).

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      • Lerninhalte bleiben durch positive Gefühlsreize besser im Gedächtnis, durch mehrsinnliche Darstellung, animierende, bezugnehmende, empathische Vermittlung und zwischenmenschliche Spiegelung und Begeisterung.
        Prügelstrafe diente wohl eher der unvergeßlichen Schultraumatisierung. Aber ich weiß ja, daß Deine diesbezügliche Bemerkung nur scherzhaft gemeint ist.
        Der Hinweis auf die charakter- und/oder altersbedingten Immunsysteme der Schüler erinnert mich an mein leider unerklärlich wirkungsvolles Immunsystem für höhere Mathematik, die einfach an meinem Köpfchen abprallte. 😉

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      • Ein sehr guter Indikator für die gelungene Vermittlung von Lerninhalten ist es ja, wenn dadurch die freiwillige weitere Erkundung der Materie angeregt wird.
        Die von dir angesprochene Hyperimmunität bestimmten Fachbereichen gegenüber ist mir allerdings auch nicht unbekannt. :/

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  9. Ein erzählendes Kindersachbuch…..ich glaube, das kannte ich zuvor gar nicht. Es klingt so richtig spannend. ich werde es im Hinterkopf behalten, ich liebe es, Bücher vorzulesen, bei denen ich selbst noch etwas lerne. Die meisten Geschichtsstunden habe ich nur geträumt, weil sie so langweilig waren und in vielen Dokus war zu viel Information. Andererseits mit 10 liest man ja allein. Meinst Du, es wäre auch etwas zum Vorlesen für eine interessierte 6 jährige? Danke für den Supertipp (wie immer), herzallerliebste Grüße, Ann

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    • Liebe Ann,
      danke für Dein lebhaftes Interesse und Deine Nachfrage zum Lesealter.
      Die Alterangabe des Verlages bezieht sich auf das Alter zum Selberlesen. Zum Vorlesen eignet sich dieses Buch durchaus schon ab 6 Jahren, wenn eine grundsätzliche Aufgeschlossenheit für Geschichte beim Kind vorhanden ist.
      Der Textanteil ist kurz und die Illustrationen „sprechen“ mit.
      Ebenfalls herzallerliebste Grüße von mir für Dich 🙂

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