Der Regenwurm ist immer der Gärtner

  • von Amy Stewart
  • Aus dem Amerikanischen von Eva Leipprand
  • Originaltitel: »The Earth moved. ©2004
  • On the remarkable Achievements of Earthworms«
  • Deutsche Ausgabe: oekom Verlag,  August 2015   http://www.oekom.de
  • gebunden mit Schutzumschlag
  • 248 Seiten
  • 19,95 € (D)
  • ISBN 978-3-86581-731-0
    Der Regenwurm ist immer der Gärtner

W U R M W U N D E R

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Amy Stewart hat schon mehrere unterhaltsam-naturerkundliche Sachbücher geschrieben, nach „Gemeine Gewächse“ und „Gemeines Getier“ (siehe meine Besprechungen:  https://leselebenszeichen.wordpress.com/2016/04/07/gemeine-gewaechse/   und https://leselebenszeichen.wordpress.com/2016/04/11/gemeines-getier/ ) widmet sie sich im vorliegenden Buch den Regenwürmern und Kompostwürmern.

Darf ich vorstellen? Lumbricus terrestris, der Gemeine Regenwurm, und Eisensia fetida, der Kompostwurm. Diese beiden Würmer gehören zur Klasse der Oligochaeta, und sie spielen ihre stille und gleichwohl zutiefst weltbewegende Rolle schon sehr lange auf Erden bzw. in der Erde. Der Regenwurm lebt unterirdisch und kommt nur an die Oberfläche, um abgestorbene Pflanzenteile zu „ernten“, während der Kompostwurm oberirdisch in der Streuschicht aus verrottenden organischen Abfällen zu Hause ist. 

Die Autorin hatte sich einen Wurmkomposter zugelegt, um ihre Küchenabfälle nach- haltig zu entsorgen und dabei Komposterde für ihren Garten zu gewinnen. Bei der Betrachtung ihrer fleißig-gefräßigen Helferlein erwachte ihr Interesse an den terrestrischen Würmern. So folgte der handfesten Gartenpraxis die theoretische Erforschung des Wissens über Erdwürmer.

Bereits Charles Darwin hatte ausgiebig und mit akribisch-hingebungsvollen Versuchs- anordnungen Regenwürmer erforscht und ihre immense Bedeutung für die Fruchtbar- keit des Ackerbodens erkannt. Sein letztes Buch „Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer, mit Beobachtungen zu ihren Gewohnheiten“ erschien im Jahre 1881. Darwin schlußfolgerte korrekt, daß die Regenwürmer über eine kollektive Stärke verfügen, und er schätzte, daß ein halber Hektar Land mehr als 50 000 Würmer beherbergen könne. Inzwischen wissen wir, daß diese Zahl bei einer Million liegen kann.

Regenwürmer haben keine Augen und keine Lungen, sie haben Lichtrezeptoren in ihrer Haut, und sie atmen auch durch ihre Haut. Deshalb kommen sie bei starkem Regen, wenn sich ihre unterirdischen Gänge mit Wasser füllen, an die Erdoberfläche, um nicht zu ersticken. Nachts ziehen sich Regenwürmer pflanzliche Abfälle (z.B. Blätter, Halme, Tannennadeln) in ihre Röhren und verspeisen sie. Während sie sich durch den Erdboden graben, fressen sie auch Ton- und Sandpartikel und winzige vermodernde organische Substanzen. Das Endprodukt ihrer Verdauung ist der fruchtbare und feinstkörnige Wurmhumus, den man oberirdisch am Ausgang ihrer Wurmgänge als kleine spaghettiähnlich geringelte Erdhäufchen finden kann.

Wie ein Miniaturpflug bearbeiten die Regenwürmer den Boden und belüften ihn. „Sie modifizieren die Zusammensetzung der Erde, sie erhöhen ihre Fähigkeit, Wasser zu absorbieren und zu halten, und sie bewirken einen Zuwachs an Nährstoffen und Mikroorganismen.“ (Seite 24)

„Der Boden – und mit ihm der Regenwurm, der in ihm wohnt – ist selbst eine Feldfrucht, die man wie einen Rettich oder eine Tulpe kultivieren kann: indem man sorgfältig auf seine besonderen Bedürfnisse und Gewohnheiten achtet. Ich kam allmählich zu der Überzeugung, Regenwürmer könnten von allen Feldfrüchten, die ich anbaue, sogar die wichtigsten sein.“ (Seite 167)

Regenwürmer haben ein außergewöhnliches Regenerationsvermögen, und sie können verlorene Muskel- und Darmsegmente neu bilden. Die Experimente, die Wissenschaftler  dazu  angestellt haben, finde ich allerdings sehr unerfreulich.

Es gibt Riesenregenwürmer, die im amerikanischen Präriegrasland heimisch sind. Sie werden sechzig Zentimeter lang und duften nach Lilien. Doch Verstädterung und landwirtschaftliche Nutzung vertreiben diese an ungestörte Böden angepaßten, empfindlichen Würmer, und es sind schon lange keine mehr gesichtet worden.

Amy Stewarts Recherchen führten sie auch nach Australien zum weltweit einzigen Wurmmuseum und zum Gippsland-Regenwurm, der einen Meter lang werden kann und der gurgelnde Geräusche von sich gibt, wenn er sich gestört fühlt und in tieferen Röhrengängen Schutz sucht.

Regenwürmer werden heutzutage außerdem als Bioindikatoren in schadstoffbelasteten Böden eingesetzt. Die Messung der Schadstoffkonzentration im Regenwurmgewebe erlaubt Rückschlüsse auf die kumulative und kombinatorische Wirkung von Giftstoffen. Es wird auch daran geforscht, inwieweit man Würmer zum Abbau von Giften (z.B. PCB) nutzen kann.

Die Autorin berichtet von einer Abwasserkläranlage in Florida, in der Kompostwürmer innerhalb von sechs Tagen bakterienbelasteten Klärschlamm zu einem Biofeststoff der Qualitätsklasse A umwandeln, der bedenkenlos für landwirtschaftliche Nutzungen geeignet ist. Die komplexen Möglichkeiten, Würmer (und Mikroorganismen) in die Entgiftung und „Wiederbelebung“ menschlicher Abfälle einzubeziehen, werden verstärkt entdeckt, ausprobiert und weiterentwickelt. Man könnte auch sagen, daß die Menschen inzwischen beginnen, „Würmer zu domestizieren“. (Seite 199)

Amy Stewart hat mit Begeisterung und Leidenschaft ein informatives Plädoyer für den Regenwurm geschrieben. Wenn sie von ihren eigenen Beobachtungen und handzarten Wurmerfahrungen erzählt, Darwin bewundernd zitiert und uns neueres Wurmwissen wohlportioniert „vorkaut“,  bringt sie uns nicht nur den Regenwurm näher, sondern sie eröffnet auch eine Perspektive, die in die Erde hineinschaut und uns demütiger werden läßt, angesichts des zwar meist unsichtbaren, aber doch sehr, sehr wirkungsvollen, lebensdienlichen Wirkens, das dort geschieht.

Tun wir also das Naheliegende und tragen unser Scherflein bei, z.B. indem wir genügend organisches Material in unserem Garten liegenlassen, um die Regenwürmer und Kompostwürmer zu füttern, die dann den Boden füttern, der dann die Pflanzen füttert, die wiederum uns füttern … Ist doch ganz einfach und hat sich bei den Regenwürmern schon seit Jahrmillionen bewährt.

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
http://www.oekom.de/nc/buecher/gesamtprogramm/buch/der-regenwurm-ist-immer-der-gaertner.html#0

Die Autorin:

»Amy Stewart ist Autorin mehrerer preisgekrönter Bücher über die Tücken und Freuden der Natur. Sie schreibt für die New York Times und ist Redakteurin für das Magazin Fine Gardening. Amy Stewart lebt in Eureka, Kalifornien, wo sie zusammen mit ihrem Mann ein Antiquariat betreibt und eine Horde Hühner hält.«

Querverweise:

Eine sinnvolle Ergänzung zum Wissen über Regenwürmer und ihren wertvollen Dienst für die Fruchtbarkeit des Erdbodens ist das Buch: Ackergifte? Nein danke! Für eine enkeltaugliche Landwirtschaft“ von Ute Scheub:
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2015/03/12/ackergifte-nein-danke/

Für kindliche Regenwurmfreunde empfiehlt sich außerdem Antje Damms Leseanfängerbuch: Regenwurmtage:

Regenwurmtage

Hier geht es zu den anderen beiden Büchern von Amy Stewart, die ich bereits besprochen habe:
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2016/04/07/gemeine-gewaechse/
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2016/04/11/gemeines-getier/

PS:

Und hier gibt es ein ganz junges Wurmunternehmen (WormUp), das ich gerade auf UTOPIA entdeckt habe:

https://utopia.de/kompostieren-wuermer-haushalt-19132/?utm_source=Utopia+Newsletter&utm_campaign=f6f8c5f670-Newsletter_Mo_16KW21&utm_medium=email&utm_term=0_b26f88423e-f6f8c5f670-261731369

Wissenswert, sehenswert, nachhaltig und habenswert:   http://www.wormup.ch/#crowdfunding

»Nie mehr organische Abfälle in deinem Kehrrichtsack. Der WORMUP-Komposter ganz aus natürlichen Materialien zum recyceln bei dir Zuhause.
Der WORMUP Komposter ist aus Ton, rund und besteht aus drei separaten Kompostier-Etagen, einem Boden- und einem Deckelelement. Er ist 35cm hoch, und hat einen Durchmessers von ø 40cm. In diesem System zersetzen die Regenwürmer bis zu 1,5kg organische Abfälle pro Woche. «
Vertiefende Infos unter :  https://wemakeit.com/projects/the-fine-art-of-composting

Wurmkomposter 1

Wurmkomposter 2

Wurmkomposter Innenansicht

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70 Kommentare zu “Der Regenwurm ist immer der Gärtner

  1. Dieser Komposter ist wirklich eine geniale Idee, vor allem weil man ohne Probleme an den fertigen Kompost gelangt. Dass die kleinen Regenwurmracker von unschätzbarem Wert sind, ist mir allerdings schon lange klar. Wer auf dem Land aufwächst, hat für solche kleinen Tierchen ein besonderes Auge und sie werden auch mal Protagonisten in selbst geschriebenen Kurzgeschichten. 😉

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    • Es freut mich, liebe Corinna,
      daß Dich das Thema Regenwürmer und der vorgestellte Wurmkomposter ansprechen.

      Mit Deinem Hinweis auf selbstgeschriebene Regenwurmkurzgeschichten machst Du mich ganz neugierig … 🙂

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      • Es war bloß eine und es ist so laaange her, dass ich noch einen Garten und Zeit hatte, über Regenwürmer nachzudenken. 🙂 Ich kann ja mal die Festplatte durchsuchen. Deine E-Mail müsste ich bei den Kommentaren finden.

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    • Amy Stewarts erzählende Sachbücher sind stets spannend, und sie warten gerne mit einprägsamen und originellen Details auf.
      Danke für Deinen sternchenstreuenden Lesebesuch!

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  2. Vielen Dank für die schöne Rezension ! Das hört sich sehr vielversprechend an und ich hätte Lust, jetzt gleich loszulesen. Irgendwie kann ich mich für dieses Wurmthema erwärmen 🙂 Mir gehts auch oft so, daß ich ein Insekt sehe und dann wissen will, wie und wo es lebt und was es macht und bewirkt. Dann komme ich von einem zum anderen, was es für ein wertvolles Mitglied im Kreislauf der Natur ist usw. Regenwürmer scheinen mir sehr faszinierende und doch auch ein wenig unterschätzte Tierchen zu sein. Was für Lebenskünstler und was sie alles Gutes bewirken !! Da müßte man eigentlich jeden Tag niederknien und danke sagen, denn sie helfen dabei, unsere Erde fruchtbar zu erhalten. Wie schön ! Vielen Dank für diesen tollen Lesetip ! Kommt alles auf meine Wunschliste 🙂 Liebe Grüße

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    • Danke, liebe Almuth,
      für Deinen feinfühlig-naturverbundenen Kommentar zu den Regenwürmern.
      Ich stimme Dir vollkommen zu, daß man eigentlich jeden Tag niederknien müßte, um sich bei den zahlreichen Helferlein, Lebenserhaltern, Bestäubern und Stoffkreislaufpflegern zu bedanken.
      Herzliche Grüße 🙂

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  3. Liebe Ulrike, wie immer hast Du auch dieses Buch spannend dargestellt.
    Als ich noch einen Garten hatte, hatte ich eine Wurmkultur. Es war eine Freude der Vermehrung dieser kleinen Tierchen zuzuschauen.

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  4. Wunderbar, dieser Buchtipp. Man kann den gemeinen Regenwurm nicht genug loben: Er ist friedlich, macht keinen Lärm bei der Gartenbarbeit und hinterlässt einen so wundervollen, feinkrümeligen Boden wie es keine von Menschen erfundene Maschine vermag!

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    • Danke für Deine begeisterte Zustimmung!
      Ja, der Regenwurm ist angenehm leise. Tatsächlich vertreibt man Regenwürmer durch Maschinennutzung, da sie vibrationsempfindlich sind. Und die besseren Laubsauger sind sie außerdem.

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  5. Eigentlich sind lt. Ted Hughes Schöpfungsgeschichten Regenwürmer kleine Elefantenrüssel, denen Gottvater nach Erschaffung von Elefant und dem Nachdenken über Rüssel aus einem unter den Fingernägel hervorgekratztem Rest Elefantentones aus Versehen Leben einhaucht. Als der sich beschwerte, auch den fehlenden Rest Elefant zu produzieren, hatte der Schöpfer allen Ton aufgebraucht und setzte den Schreihals in die Erde, er solle suchen, ob er noch welchen finde und seitdem graben die kleinen Elefantenrüssel die Erde um.😊

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  6. Erst schreibst du über köstliche Blüten, dann über die wertvollen Bienen, die uns über der Erde nur gutes antun und nun über diese faszinierenden blinden Würmer in der Erde, die uns leckeren Humus zubereiten…
    Bist du gar ein verlängerter, versiert schreibender Arm Mutter Allnaturs?!
    Bonjour liebe Ulrike! Herzliche Morgengrüße vom Lu

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    • Angesichts Deines ganzheitlichen Kompliments hüpft mir das Herz vor Freude, lieber Lu von Finbar.
      Ich hege den Verdacht, daß es in meiner Ahnenreihe mindestens eine Fee gegeben hat und daß ich deshalb der Natur körperlich, geistig und seelisch sooo tief verbunden bin.
      Ganz herzliche Mittagsgrüßle von hier und mir zu Dir und dort 🙂

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      • *lächel*
        dann sind wir via Mutter Allnatur um ein paar wenige Ecken naturgemäß miteinander verbunden und verwandt…

        That makes me feel just so lovely wonderful 🙂
        Take good care, dear beautiful poetic fairy of mother nature…
        Your Lufriend

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  7. Toll, ein Buch über Regenwürmer, deren Häufchen ich häufig begegne und auch ihren Liliendüften würde ich gerne mal begegnen 🙂

    Ich bin aufgewachsen mit *artgerechtem *g* * Komposthaufen und großem Garten, da war mir das Wurmgekringel nie fremd (und manchmal auch zu meinem Leidwesen).
    Nachdem ich heute schon mal an Regenwürmer dachte, aus sehr anderem Anlaß allerdings, passt Deine Würmchenbuchrezension vorzüglich, liebe Ulrike

    Herzliche Abendgrüße von mir

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    • Ja, liebe Bruni,
      die ringelkringeligen Erdhäufchen wimmeln auch in meinem Garten und sorgen für feinkörnigen Boden.
      Der Lilienduft kommt zur Zeit von meinen blühenden Schwertlilien …
      Und die meisten Rettungsregenwürmer transportiere ich in mein Refugium, da kann ich sicher sein, daß sie sich erholen.
      Herzliche Gutenachtgrüße von mir zu Dir

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      • Ach, brauchen sie denn Erholung,liebe Ulrike?

        Mir kommen sie immer so kerngesund vor *g*

        Hier blühen sie auch, diese tollen blauen Schwertlilien

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      • Ich meine die Regenwürmer, die sich bei Regen auf Asphalt verirrt haben und zu weit vom nächsten Erdzugang entfernt sind oder gar schon fast ausgetrocknet sind, weil sie nach dem Regen keinen Unterschlupf mehr fanden und dem Sonnenlicht ausgesetzt waren.
        Ansonsten sind es rege Regenwürmer, die meine erste Hilfe nicht benötigen. *gg*

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      • Ach so, ja, da verstehe ich, was Du meinst, hier tut dann Rettung Not *g*

        Bei uns ist die Staße entfernt, liegt sehr unterhalb des Hauses, da kam ich noch mit keinem zu rettenden Würmchen in Berührung *lächel*

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      • Ein ungeschwächter Regenwurm ist meist sehr beweglich und erstaunlich muskulös-kräftig; man kann sie kaum festhalten, so herzhaft winderingelig werfen sie sich hin und her. Manchmal sind sie aber auch ganz entspannt und lassen sich locker herumtragen.
        Ich bin immer wieder fasziniert, wie flott sie sich wieder im Erdreich verkrümeln. 🙂

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  8. Man kann sie sich sogar bestellen. Unser Garten ist ein Paradies für diese fleißigen Würmleins. Dass man darüber ein Buch schreibt ist bemerkenswert, so sind nun also auch schon diese kleinen Würmer gefährdet und brauchen Hilfe. Hier auf dem Lande sind sie noch zahlreich und dank Komposter wird das auch so bleiben. Ein Hoch auf jeden Wurmretter !
    Danke für den tollen Tipp.

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  9. Mit diesem Beitrag hast du ein Wurmloch von dir zur Autorin und mir gefunden. Eine Ultimative Gartenreise kann beginnen… für ein Blumenmädchen bereichernder Lesestoff und glaube mir, mein geheimer unaufgeräumter Garten ist ein Wurmparadies. Geringelte Grüße aus der Natur von mir zu dir Ulrike 😉

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  10. Mey o Mey! Da hat sich die Übersetzerin einen cleveren Schachzug ausgedacht. Die wörtliche Übersetzung wäre ohne Untertitel nichtssagend geblieben und mit Untertitel furchtbar umstandskrämerisch ausgeartet.
    Heute macht uns die Bücherfee also den Regenwurm schmackhaft. Wenn auch nicht im kulinarischen Sinn. Obwohl – irgendwann wird sich bestimmt jemand Gedanken darüber machen, ob sich der Regenwurm nicht irgendwie kulinarisch verwursten ließe. Vielleicht gibt es eines Tages als weltbekannte Spezialität den Regensburger Rengwurmburger. 😉
    Jetzt guckt die Bücherfee allerdings, wie mir deucht, etwas ungehalten. Ach, richtig. Ich Schussel! Wir sollen doch die Würmer füttern – nicht futtern. 😉 Und die Bücherfee hat auch detailliert und wortgewandt beschrieben, warum. Ich habe mich sogar dazu anregen lassen, die Umgebung nach Regenwurmhäufchen abzusuchen – und wahrhaftig: obwohl die Würmer nur selten zu sehen sind – ihre Spuren sind zahlreich.
    Übrigens: einem lilienduftenden Riesenregenwurm würde ich schon ganz gerne mal begegnen. Das klingt ja wie im Märchen. 🙂

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    • Danke für Deinen wortwurmwendigen, amüsanten Kommentar, der mich erfreut schmunzeln läßt.
      Ich finde auch, daß der dufte Riesenregenwurm nach Märchen klingt. Vielleicht gibt es ihn auch nur noch im Bereich des „Hörens und Sagens“, da schon lange keiner mehr gefunden wurde.
      Die Schmackhaftigkeit der Regenwürmer ist mir indes indirekt – als bodenzubereitender Pflanzenwachstumsförderer – wesentlich lieber als in „fleischlicher“ Form.
      Außerdem speisen Regenwürmer selber bevorzugt vegetarisch, ja, sogar vegan. 🙂

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      • Leider ist nicht auszuschließen, dass der Riesenwurm – wie so viele vor ihm – ins Reich des ‚es war einmal’ verdrängt wurde. Entlebensraumt, sozusagen…
        [Übrigens würde ich den Regensburgern die Rengwurmburgerbude auch nicht einrennen.]

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      • Leider ist die „Entlebensraumung“, die Du ansprichst, für viele Mitgeschöpfe ein ernsthaftes Überlebensproblem.
        Gleichwohl lasse ich mich nicht entmutigen und tue was in meiner Handlungsmacht steht, um auf meinen paar Quadratmetern Garten (und Balkon) Lebensraum zu schützen und natürlich zu pflegen.
        Und wenn dies alle täten, käme schon einiges an lebensdienlichem Land zusammen …
        Ich hatte Dich keineswegs im Verdacht, auf Rengwurmburger zu stehen 😉

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      • Stimmt. Man darf sich nicht entmutigen lassen – auch wenn vieles entmutigend wirkt. Wenn die Hoffnung auch entlebensraumt wird – was bleibt uns dann noch?
        Aber wie heißt es so schön: Unkraut vergeht nicht. Seien wir also die löwenzähnigen Verteidiger der irdischen Lebenszukunft.
        Mit pusteblumigem Gutenachtgruß. 🙂

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  11. Ich kann mich gar nicht erinnere, wann ich zum letzten Mal einen Wurm gesehen habe… die Haufen schon haeufiger….den naechsten, den ich sehe , werde ich aufmerksam studieren….diese Fauna und Flora Welt ist riesig…..liebe Ulrike, selbst ueber Regenwuermer bei Dir zu lesen, ist kurzweilig. Mir persoenlich gefaellt der Originaltitel uebrigens besser….Liebe Gruesse und danke fuer die kleine Fortbildung, liebste Gruesse, Ann

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    • Schön, daß ich Dein Augenmerk auf die Regenwürmer lenken konnte, liebe Ann.
      Genau diese fortbildende Wirkung hatte ich mir von dieser Besprechung erhofft.
      Der Originaltitel ist auch sehr stimmig, aber das Wortspiel im deutschen Titelwortlaut fand ich noch etwas pfiffiger und einprägsamer.
      Danke für Deinen aufmerksamen Lesebesuch.
      Regnerische Grüße von Ulrike 🙂

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  12. Liebe Ulrike,
    deine Buchauswahl und -besprechung ist wie immer genial. Mit der Lupe auf die Kleinstlebewesen zu schauen und ihren stillen und heilsamen Dienst im Schöpfungsgefüge ins Bewusstsein zu holen, wird immer wichtiger! Unser (Über-)Leben funktioniert nur MIT ihnen und nicht GEGEN. Möge das nachhaltig in Herz und Gehirn der Mitmenschen verankert werden, z. B. durch diese Lektüre. Für jeden Gartenbesitzer und Bauern wohl ein MUSS. Wie kann man da noch Gifte zum Einsatz bringen?
    Herzliche Grüße
    Heidrun

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    • Liebe Heidrun,
      herzlich danke ich Dir für Deine empfindsame Resonanz.
      Mit solchen Buchbesprechungen hoffe ich auch immer, den Lesern einen konstruktiven IMPULS in Richtung auf lebensdienliche und naturverbindliche SELBSTWIRKSAMKEIT zu vermitteln.
      Ein frühlingsgrüner, zugeneigter Herzensgruß von mir zu Dir * ❤ *

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    • Falls Du einen nicht allzu kleinen Balkon hast, könntest Du dort für die organischen Abfälle einen Wurmkomposter installieren …
      Wie alle „Haustiere“ brauchen auch die Würmer etwas Pflege – bloß Gassigehen erübrigt sich 😉

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