Köstliche Blüten

  • Rezepte aus dem Kräuter- und Blumengarten
  • Text von Heide Rau
  • Fotografiert von Marion Nickig
  • Edition Ellert & Richter,  9. Auflage  2015   www.ellert-richter.de
  • 160 Seiten mit 48 Abbildungen
  • Format: 13 x 19,5 cm
  • gebunden, Fadenheftung
  • 11,95 € (D), 12,30 € (A)
  • ISBN 978-3-89234-527-5
    Köstliche Blüten

B L Ü T E N S C H M A U S

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Sie haben noch nie Gänseblümchen gegessen, noch keine Veilchenblüten kandiert oder Holundersirup zubereitet, ganz zu schweigen von Ringelblumenbutter und Rosenblätter-gelee? Na, dann wird es Zeit, daß Sie das Buch „Köstliche Blüten“ lesen und sich mit den kulinarischen Zutaten vertraut machen, die vor der Haustüre wachsen.

Der im Buch vorgestellte Blütenreigen führt kundig durch alle Jahreszeiten. Kurze Einzelportraits eßbarer Blütenpflanzen werden durch eine übersicht- liche Anzahl einfacher Rezepte ergänzt und fein fotografisch untermalt.

Im Frühling ist das Blütenbüfett der Natur besonders üppig: Gänseblümchen, Veilchen, Schlüsselblumen (stehen unter Naturschutz, bitte nur aus dem eigenen Garten ernten), Löwenzahn, Apfelblüten, Süßdolde und Holunderblüten bieten sich zur schmackhaften und vitaminhaltigen Anreicherung von Salaten und als eßbare Tisch- und Tellerdekoration an. Als farbenfrohe Zugabe schmücken kandierte Blüten große und kleine Torten ganz vorzüglich.

Im Sommer kommen viele aromatische Kräuterblüten (Borretsch, Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian) und Rosenblüten zu kulinarischer Geltung. Auch Taglilien und Kleeblüten sind ein Genuß. Eine schöne Anregung ist auch die Zubereitung von Blüteneiswürfeln.

Im Herbst bleiben uns neben Kapuzinerkresse und Rosen, noch Ringelblumenblüten und Dahlien sowie Chrysanthemen.

Im Winter zehren wir von den getrockneten Blüten, aus denen wir eigene Teemischungen kreieren können, und von aufgesetzten Blütenessigen, Blütenwässern, Rosengelees und kandierten Blüten, in denen ein Hauch der wärmeren Jahreszeiten konserviert wurde.

Im Anhang finden sich Bezugsquellenadressen für Kräuter und Samen. Das ist auch wichtig, denn ich habe mir den Mund dermaßen wäßrig gelesen an der Beschreibung der Süßdolde, daß ich nun unbedingt eine solche Pflanze für meinen Garten brauche.

Tatsächlich hatte die Lektüre eine so appetitanregende Wirkung auf mich, daß ich mir sogleich eine Handvoll Gänseblümchenblüten gepflückt habe, um meine gerade fertig gebackene Pizza damit zu bestreuen. Und ich kann nun erfahrungserprobt bestätigen, daß Gänseblümchen angenehm nussig schmecken.

Das Gute wächst so nah, warum also in die Ferne schweifen?

 

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
http://www.ellert-richter.de/detail.php?ISBN=978-3-89234-527-5

 

Die Autorin:

»Heide Rau, geboren 1945 in Schönhagen, studierte in Münster Biologie und Geschichte. In ihrem Bauerngarten in Flierich/Westfalen zieht sie Kräuter, Rosen und Gemüse. Sie leitet Kochkurse mit den Schwerpunkten »Kräuter und Wildkräuter« und »Eßbare Blüten«. In diesen Bereichen ist sie auch als freie Autorin tätig. Zusammen mit Marion Nickig veröffentlichte sie im Ellert & Richter Verlag zahlreiche Titel.«

Die Fotografin:

»Marion Nickig, geboren 1955 in Essen, studierte Grafik-Design bei Willy Fleckhaus. Ein Studienaufenthalt in der Toskana weckte das besondere Interesse an der Fotografie, vor allem an der Pflanzenfotografie. Seit 1981 zahlreiche Veröffentlichungen zu Blumen- und Gartenthemen.«

 

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49 Kommentare zu “Köstliche Blüten

  1. Man stellt sich einen Nutzgarten immer so trostlos und effizient vor. Dass auch schöne Blüten darin zu finden sein können habe ich selbst auch nicht so auf dem Schirm. Dabei habe ich schon öfter davon gehört und mir jedes mal vorgenommen, es zu probieren. Ich hab allerdings auch nur eine Fensterbank zur Verfügung.

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  2. Ich weiß noch, wie fasziniert ich war, als ich erstmals davon erfuhr, dass es fleischfrressende Pflanzen gibt. Der blütenkauende homo sapiens überrascht mich jetzt erneut. Irgendwie versteh‘ ich diese Fliegenpilze immer besser … Kann man nicht mal in Ruhe vor sich hin blühen, aus dem Boden schießen oder herumfliegen? 🙂
    Aber diese Gänseblümchen da hinten … nussig, sagst du?

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  3. Ich hab hier eine junge griechische Freundin, die bei einem gemeinsamen Spaziergang begann, die wildwachsenden orange und roten Blüten der Kapuzinerkresse zu verzehren. Es sah so reizend aus, wie diese Blüten in ihrem Mund verschwanden. Seither gehe auch ich zur Steilküste am Meer, um Farbe zu grasen. Von ihr weiß ich auch, wann man die (ebenfalls wild an der Küste wachsenden) Kapernknospen ernten muss. Ich hab da meine Not, denn die voll erblühten Kapern sind so wunderschön, und es tut mir leid, sie schon im Knospenstadium zu ernten und einzulegen. Wer gern Kapern mag: denk dran, es sind Blütenknospen!

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    • Ja, Kapuzinerkresseblüten schmecken – im Vergleich zu den scharfwürzigen Blättern – unerwartet süß, und es ist eine Farbenfreude, sie zu verspeisen.
      Die Sache mit den Kapernblütenknospen weiß ich von einer Freundin, die während eines Gomeraurlaubs über den Ursprung der Kapern aufgeklärt wurde. Sie brachte mir auch Fotos von der wunderschönen Blüte mit. Ich hätte auch Hemmungen beim Pflücken von Blütenembryos.

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  4. Ein im wahrsten Sinne des Wortes köstlicher Buchtipp, liebe Ulrike!

    „Nussig schmeckende Gänseblümchen“ in einer Pizza muss ich auch mal probieren,
    aber Pasta mit Veilchensauce…
    wohl eher nicht *g*

    Hab einen schönen Tag!
    Herzliche Frühlingsgrüße vom Lu

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    • Danke. lieber Lu,
      daß du meiner Blüteneinladung gefolgt bist. Die Gänseblümchen kommen natürlich rohköstlich auf die fertiggebackene Pizza.
      Veilchenblüten, die leicht süßlich schmecken, passen schön als eßbare Deko auf Yoghurt. Aus den grünen Veilchenblättern ließe sich jedoch gut eine Soße zubereiten, die auch zu Pasta paßt …
      Blühfrische Grüße von mir zu Dir 🙂

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      • Veilchen auf Naturjoghurt zur Verzierung, liebe Bücherwurmine, lasse ich locker gelten,

        aber verschnabulieren täte ich sie trotzdem nie 🙂
        Ich muss ja nicht alles essen, was ich liebe *g*

        Herzliche Blütengrüße
        vom Lu

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  5. Wildkräuter sind ein spannendes Thema – auch für Smoothies geeignet! Ehrlich gesagt habe ich noch nie Löwenzahn gegessen. Davon lassen sich aber nur die Blüten essen, oder? (war der Rest nicht giftig?) Auf jeden Fall bin ich auf die Blütenweltweiten gespannt – auf das was den Gaumen bestäubt! Flowerpowerige Grüße!

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    • Löwenzahn ist nicht giftig, er gehört zu den eßbaren Wildpflanzen.
      Vom Löwenzahn kann man alles essen: Blätter, Blüten, Stengel und Wurzeln. Die frischen jungen Blätter sind selbstverständlich milder und nicht so bitter. Die Blüten schmecken süß, honigartig.
      Als Anleitung für die Bestimmung und den Verzehr von Wildpflanzen empfehle ich das Buch „Essbare Wildpflanzen“ aus dem AT-Verlag:
      https://www.at-verlag.ch/buch/978-3-03800-886-6/Steffen_Guido_Fleischhauer_Essbare_Wildpflanzen.html
      Bücherbestäubende Grüße 🙂

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      • Aus Löwenzahnblättern wird in Griechenland die allseits beliebte „wilde Horta“-Beilage bereitet, sehr Vitamin- und Eisen-reich, schmeckt ein bisschen milder als Spinat. Man wirft sie kurz in sprudelndes Wasser in offenem Topf, damit die grüne Farbe erhalten bleibt, serviert mit Olivenöl und Zitrone. – An Sonntagen siehst du viele Städter mit Tüten und Messerchen unterwegs, um Löwenzahn zu stechen. In Tavernen als „Horta“ oder „agriohorta“ zu bestellen (was in etwa „Unkraut“ bedeutet)..

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  6. In einem früheren Leben habe ich tatsächlich regelmäßig Blüten gesammelt und getrocknet – daraus wurden Teemischungen, vor allem für die Winterzeit. Aktuell würden mich allerdings besonders die frischen Blüten zur optischen und geschmacklichen Mahlzeitenanreicherung interessieren. Aus einem unerfindlichen Grund träume ich von blütendekoriertem Reis mit Früchten (was seltsam ist, Reis ist sonst nicht so meins).
    Ein köstlicher Buchtipp – ganz bestimmt mit hohem ‚Verleckerungspotenzial‘. 🙂 Mal ganz abgesehen von der genussvollen Bereicherung der Futterkrippe bieten die köstlichen Blüten bestimmt eine schöne Gelegenheit, Mutter Erde kulinarisch näher zu kommen. Wer seine Lebensmittel nicht selber anbaut (und wer hat schon eine eigene Pizzabaumplantage?) ist in dieser Hinsicht ja oft ganz schön (also eigentlich unschön) entfremdet.
    Mit nektartriefendem Gutenachtgruß… 🙂

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    • Aha, noch ein Blütenversteher – das finde ich jetzt ganz herzerblühlich!
      Von einer reichblühenden Wiese mit dankbarer Achtsamkeit nahrhaftes, ästethisches, heilsames und schmackhaftes zu sammeln, verbindet ganz gewiß mit Mutter Erde Allnatur.
      Früchte und Blüten lassen sich auch gut kombinieren, z.B.Erdbeeren oder Blaubeeren mit Gänseblümchen schmücken … und zu Reis könnte ich mir Ringelblumen und Kornblumenblütenblätter vorstellen …
      Mit blütenblättrigem Gutenachtgruß 🙂

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  7. Ich habe vor Jahren mal ein Buffet mit Wildkräutern und Blüten erlebt und habe es als absolut märchenhaft in Erinnerung. Die Kulisse passte auch traumhaft dazu.

    Ich glaube, ich sollte meine Blütenkenntnisse durch dieses feine Buch endlich mal auffrischen und wieder damit beginnen, Blümchen zu essen und nicht nur von ihnen zu träumen *lächel*

    Lieber Gruß zum Abend von Bruni

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      • Ach, liebe Ulrike, mit dem Kauen gehts ja noch 🙂 :-), butterweich braucht nicht unbedingt alles zu sein. Ich mag´s auch mal knackig und bißfest *kicher*.

        Guuut, diese Buchempfehlung, ich hatte gar nicht mehr über die feine Blütenküche nachgedacht und alle Gänseblümchen und Veilchen auf dem vermossten Wieschen nur bewundert, statt gleich mal auf ihren Geschmack hin zu prüfen… ts, ts

        Liebe Grüße von mir

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  8. Eine wunderbare Empfehlung und es gibt schon die 9.Auflage, ich habe die 1.schon seit Erscheinen in meinem Bestand. Sie hat gemeinsam mit anderen Autoren wunderschönen Gartenbücher gestaltet. Wie wäre es mit einem Link?
    Es grüßt Dich als Nickigfan lieb in die Nacht Karin

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  9. Liebe Ulrike, das Buch Blütenschmaus passt genau zu meinem Kräuterkurs, den ich kürzlich gemacht habe und auf dem wir sogar die Blaetter des Lindenbaums gesammelt und anschliessend gegessen haben . Vielen Dank fuer den Tipp. Lieben Gruss Martina

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    • Liebe Martina,
      das ist fein, daß Dir die „Köstlichen Blüten“ munden und sie Deinen Kräuterkurs ergänzen.
      Die zarten, lichtgrünen Lindenblätter mag ich auch SEHR gerne. Jetzt im Mai pflücke ich oft welche im Vorüberspazieren – soweit sie in erreichbarer Höhe wachsen – und verspeise sie sofort.
      Grünliche Grüße 🙂

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  10. Liebe Ulrike, das ist ja Gedankenübertragung, denn am Wochenende mache ich Fliederzucker. Der geht auch einfach für Anfänger. Die Blüten abzupfen und ausschütteln (wegen eventueller Bewohner),damit ein Gefäß füllen und mit Zucker bedecken, klappt auch mit Lavendel und schmeckt herrlich exotisch 😉

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    • Liebe Arno,
      das liegt vielleicht auch an der
      Blütenfülle der Jahreszeit – das Thema liegt wortwörtlich in der Luft …
      Die Rezepte und Anleitungen im vorliegenden Büchlein sind ebenfalls alle einfach, leicht und durchaus anfängergerecht. Nur zur exakten Pflanzenbestimmung braucht man Vorkenntnisse, Erfahrung oder ein richtiges Bestimmungsbuch.
      Deine Idee mit dem Flieder- oder Lavendelzucker finde ich auch sehr appetitlich. Danke für die zusätzliche Anregung und Ermutigung zum Blütengenuß! 🙂

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  11. Yes! Das Buch für meine Ma, die beim Blick ins neue Blumenbeet nur fragt: was davon kann man essen? – na scheinbar fast alles, Muttern!
    Ein bischen komm ich eh schon nach ihr und ich kredenze zu Grillen lila Kräuterbutter und Kapuzinerkressen im Salat. Demnächst vielleicht noch anderes…

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    • Schön, daß dieses Buch nach Deinem Geschmack ist, liebe Anja.
      Seit ich einmal damit angefangen habe, kann ich gar nicht mehr damit aufhören, zumindest eßbare Blütendeko auf meine Speisen zu streuen … 🙂

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  12. Liebste Ulrike, das ist sicherlich ein wundervolles Buch, aber für Fortgeschrittene. Ich finde ja nach wie vor selbst Maiglöckchen unschuldig, von irgendeinem Gift habe ich keine Ahnung…….Blütenlose Grüße, Ann

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    • Liebste Ann,
      Du kannst doch ganz bescheiden mit Gänseblümchen anfangen, da gibt es auch keine Verwechslungsgefahr mit ähnlich aussehenden Giftpflanzen.
      Blütenfeinschmeckerische Grüße von der Bücherfee 🙂

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      • Gänseblümchen schaffe ich 😉 Und eine Packung Blüten auf dem Markt habe ich auch schon gesehen ;-)und Zucchini Blüten mit Spaghetti und shrimps kann ich auch , aber das war’s dann blumenmässig ;-))) Hoffentlich mache ich mir jetzt keine Feinde bei den Hasen, wenn ich ihre Gänseblümchen esse 😉 Allerliebste blumendeprivierte Grüße, Ann

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      • Die Hasen können ja getrost auf Löwenzahn und Klee ausweichen.
        Und Gänseblümchenblüten kannst Du aufs Müsli, auf Pudding, auf Quarkspeisen, auf Pizza, auf Salat und auf Suppen streuen und auch dekorativ auf Kuchentellern drapieren …
        Mit mir und Rita Flowermaid wirst Du noch unendliche Blütenweltweiten entdecken.
        Herzensgruß von mir zu Dir 🙂

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