Drei mal wir

  • Roman
  • Laura Barnett
  • Aus dem Englischen von Judith Schwaab
  • Originaltitel: »The Versions Of Us«
  • Kindler Verlag, März 2016   http://www.rowohlt.de/verlage/kindler
  • gebunden mit Schutzumschlag
  • 496 Seiten mit farbigen Vignetten
  • LESEBÄNDCHEN
  • 19,95 € (D), 20,60 € (A)
  • ISBN 978-3-463-40659-6
    Drei mal wir

LEBENSWEICHENSTELLUNGEN

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Der Roman „Drei mal wir“ erzählt die Liebesgeschichte von Eva und Jim, ausgehend von ihrer ersten schicksalhaften Begegnung. Doch das, was sich aus dieser ersten Begegnung an Lebens- und Liebesabzweigungen entwickelt, erzählt die Autorin in drei unterschiedlichen Variationen.

Ein Junge (Jim Taylor) und ein Mädchen (Eva Edelstein) kommen im selben Jahr (1938) auf die Welt; zwanzig Jahre später studieren beide in Cambridge und laufen sich zufällig über den Weg. Beide haben starke musische Neigungen, Eva studiert Anglistik und möchte Schriftstellerin werden, und Jim studiert Jura, obwohl sein Herz für Kunst und Malerei schlägt.

In der ersten Variante ist Eva eilig mit dem Fahrrad unterwegs zu einem Tutorium. Ein kleiner Hund, der auf dem Weg herumstromert, bringt sie dazu, auszuweichen, sie fährt über einen rostigen Nagel und hat einen platten Reifen. Sie schaut sich die Bescherung an und flucht. Ein junger Mann (Jim) tritt hinzu und bietet ihr seine Hilfe an. Die beiden kommen recht flüssig und humorvoll ins Gespräch, und Eva nimmt sein Angebot an, den Reifen zu flicken. Deutlich spürt sie, daß diese Entscheidung ihr Leben dauerhaft verändern wird.

In der zweiten Version fährt Eva denselben Weg mit dem Fahrrad, macht wegen des zerstreuten Hundes eine Vollbremsung und wird gleichwohl dafür vom Hundehalter unfreundlich angeblafft. Wieder erscheint Jim und fragt, ob mit ihr alles in Ordnung sei. Sie bedankt sich distanziert bei ihm und ihre Blicke kreuzen sich flüchtig. Sie bemerkt seine ungewöhnlich dunkelblauen Augen; irgendwie kommt er ihr bekannt vor, und sie spürt kurz den Impuls, ein Gespräch mit ihm zu beginnen. Doch sie folgt diesem flüchtigen Impuls nicht und radelt zu ihrem Tutorium.

In der dritten Version kreuzt wieder der verspielte Hund Evas Weg. Sie klingelt und ruft, aber der Hund läuft ihr direkt vor den Vorderreifen. Eva weicht aus, fährt gegen einen Stein und stürzt mit dem Fahrrad ins Gras am Wegesrand. Jim eilt ihr zu Hilfe, sie kommen ins Gespräch und fachsimpeln über den Roman „Mrs Dalloway“ von Virginia Woolf, den Jim zufällig in der Hand hält. Spontan beschließen sie, in ein Pub zu gehen und sich länger miteinander zu unterhalten.

Die drei Versionen werden nun fortlaufend erzählerisch weitergesponnen und in  chronologischer Ordnung hintereinander gereiht. Der Leser weiß stets, welche Version „gespielt“ wird, da alle Kapitel und jede Seite mit einer Zwischentitel-Überschrift in einer bestimmten Farbe (erste Version: Rot, zweite Version: Blau und dritte Version: Grün) versehen ist. Außerdem tragen die floralen Ziervignetten, welche die unteren Seitenränder schmücken, die der jeweiligen Version zugeordnete Farbe. Das hilft bei der Orientierung, und es sieht sehr dekorativ aus.

Wem das abwechselnde Versionenlesen zu kompliziert scheint, kann auch getrost erst die eine und dann die andere Version hintereinander lesen. Man muß dann halt ein wenig blättern, bleibt aber bei einem einzigen Handlungsverlauf.

Laura Barnett ist mit diesem außergewöhnlichen Roman ein beeindruck- endes, schicksalsspielerisches Prosakunststück gelungen. Es ist ganz erstaunlich und von raffinierter Erzählkomposition, wie die Autorin in den drei Versionen mit kleinen Detailveränderungen nachhaltige Änderungen der  Lebensweichenstellungen auslöst, diese mit einigen gleichbleibenden Konstanten ausbalanciert und dabei jeder Variante eine glaubwürdige Entwicklung und Liebesdurchdringung ermöglicht.

Eine Konstante ist die unmittelbare Anziehungskraft zwischen Eva und Jim, aber die Bereitschaft, konsequent dieser Kraft zu folgen, ist mal stärker, mal schwächer ausge- prägt. Menschen können zusammenkommen und sich trotzdem verpassen; es gibt direkte Wege, Irrwege und Umwege …

In einer Version wird Jim ein erfolgreicher Künstler, in einer anderen nur Kunstlehrer, mal wird Eva eine sehr bekannte Schriftstellerin, mal nur Lektorin, und der geplante Roman schafft es nicht aus der Schublade heraus.

Vor wechselnden Schauplätzen (Cornwall, London, Los Angeles, NY, Rom, Paris, Sussex) erlesen wir Hochzeiten, die Geburt von Kindern, Geburtstagsfeiern, Trauerfeiern, Um- züge, Reisen, Entfremdungen und Aussöhnungen, künstlerische Entfaltung und künst- lerische Stagnation, die Befreiung aus Lebenslügen, Abschiede und Neuanfänge, familiäre und berufliche Freuden und Leiden, Anfang und Ende.

In allen Versionen finden wir eine große Gefühlspalette: Liebe und Freundschaft, Ver- bundenheit und Einsamkeit, Treue und Untreue, Lüge und Wahrhaftigkeit, Glück und Schmerz, Sehnsucht und Sucht, Trauer und Trost, Angst und Mut, Verzweiflung und Hoffnung, Muttergefühle, Vatergefühle, Kindergefühle.

Unwillkürlich löst dieser Roman Erinnerungen und Fragen zu den eigenen Lebensver- zweigungen, Entscheidungen und Schicksalsschwellen aus, und man lauscht den eigenen Echos des „Was wäre gewesen oder geworden, wenn …“ aufmerksam nach.

Die Autorin stellt ihrem Roman – gleichsam einleitend – ein Zitat von Anne Tyler (aus Im Kriege und in der Liebe) voran:

„Manchmal phantasierte er, dass er in der Stunde seines Todes, wie in einem Amateur- film, all die Wege gezeigt bekäme, die er nicht eingeschlagen hatte, und wohin sie ihn geführt hätten.“

Das ist nichts, was sich im wirklichen Leben jemals ganz zu Ende denken ließe, aber im Rahmen eines Romans kann dieses Was-wäre-wenn- Gedankenspiel sehr gut inszeniert werden, und genau dies gelingt Laura Barnett mit „Drei mal wir“ sehr berührend, filigran-verflochten, lebensnah, wohldurchdacht und mitfühlend.


Die gebundene Ausgabe ist inzwischen vergriffen.
Die TASCHENBUCHAUSGABE zu 9,99 € gibt es seit August 2017.
Hier entlang zum Buch und zur LESEPROBE auf der Verlagswebseite:

https://www.rowohlt.de/taschenbuch/laura-barnett-drei-mal-wir.html
Inzwischen gibt es nur noch das elektronische Buch zu 6,99 € :
https://www.rowohlt.de/buch/laura-barnett-drei-mal-wir-9783644314115

 

Das gleichnamige Hörbuch (2 mp3 CDs zu 19,95 € ) ist im Argon Verlag erschienen, unge- kürzte Lesung  (13 Stunden, 44 Minuten) von Richard Barenberg, Philipp Schepman und Uve Teschner. Hier entlang zum Hörbuch und zur HÖRPROBE auf der Argon-Verlagswebseite:
https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/barnett-drei-mal-wir-2001808/

Die Autorin:

»Laura Barnett wurde 1982 in London geboren, wo sie zusammen mit ihrem Ehemann lebt. Sie hat Spanisch, Italienisch und Journalismus in Cambridge und London studiert. Bisher hat sie einige Kurzgeschichten veröffentlicht, die mehrfach ausgezeichnet wurden. „Drei mal wir“ ist ihr erster Roman. Er stand in England viele Wochen unter den Top Ten der Bestsellerliste, wurde von der Presse gefeiert und in zweiundzwanzig Länder verkauft.«

 

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46 Kommentare zu “Drei mal wir

  1. Liebe Ulrike, mich hat auch diese Rezension aus deiner Feder wieder stark angesprochen. Nun habe ich in den eingegangenen Kommentaren bereits vieles gelesen, was ich zum Inhalt des von dir vorgestellten Romans oder zu thematisch ähnlichen Filmen, die mir spontan dazu in den Sinn kamen, hätte erwähnen wollen. Wiederholen muss nicht sein, deshalb nur soviel noch dazu:
    Auch ich finde die Grundidee der unterschiedlichen Entwicklungsverläufe im Leben von Jim und Eva hochinteressant! Vor allem deshalb, weil für die Hauptakteure nicht alles völlig andere, miteinander überhaupt nicht mehr zusammenhängende Formen annimmt, sondern offenbar stehts nur Kleinigkeiten zu einer vorerst leichten Korrektur der Richtung des nächsten Schritts führen. Gerade das Beibehalten des Grundgerüsts, ich glaube, du nennst es an einer Stelle das Vorhandensein von gleichbleibenden Konstanten, das macht es für mich interessant. Selten wird nämlich unterwegs etwas völlig über den Haufen geworfen und abrupt extrem scharf abgebogen. Meist sind es die fast unmerklichen kleinen Schlenker, die trotzdem – auch in der Summe gesehen – die Macht haben, den Kurs zu ändern.
    Den Titel habe ich mir auch separat notiert. Als sehr positiv empfinde ich übrigens das Verfahren des Verlags, die einzelnen Stränge optisch auf Anhieb erkennbar zu gestalten! Lobenswert!

    Dir danke ich für diese interessante und aussagefähige Besprechung!
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
    Michèle

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    • Liebe Michèle,
      danke für Deinen differenzierten und lesefeinfühligen Kommentar!
      Die wesentliche Konstante in „Drei mal wir“ ist das instinktive Aufeinander-Bezogensein von Eva und Jim, das sowohl aus der Nähe wie aus der Ferne funktioniert.
      Die Beziehungsdynamik entwickelt sich zugleich unterschiedlich und ähnlich. Es gibt eine frühe Beziehung, eine späte Beziehung, aber ich will hier nicht zuviel verraten …
      Die optische Gestaltung und farbliche Gliederung der drei Erzählstränge ist wirklich vorbildlich und sehr attraktiv.

      Ein frühlingsschönes Wochenende wünscht Dir Ulrike

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    • Es freut mich, daß Dir meine Rezension feinschmeckerisch mundet, lieber Michael.
      Gewiß haben wir alle schon als Schicksalsstatisten eine – wenn auch meist unbewußte – Rolle im Lebenslauf anderer Menschen gespielt. Danke, daß Du eine weitere Betrachtungsgebene ins Spiel bringst.

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  2. Relektüre ist mittlerweile für mich fast wichtiger geworden. Manches muss ich dann z. B. als Hörbuch noch einmal erleben, anderes z. B. in einer neuen Übersetzung lesen. Aber meine Lieblingsautoren stehen immer wieder auf der Liste, da muss Neues erst mal warten. Solche Experimente, wie du sie mit „Drei mal wir“ beschreibst, finde ich allerdings immer spannend, nicht nur literarisch, sondern eben auch als das Durchdenken alternativer Lebensläufe.

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    • Meiner Erfahrung nach VERTIEFT das Wiederlesen geliebter Bücher den Genuß und man entdeckt auch immer wieder neue Feinheiten inhaltlicher, sprachlicher und struktureller Art.
      Hörbücher, so sie denn gekonnt gespielt oder vorgelesen werden, geben einem vertrauten Text noch eine zusätzliche Stimmungsnote, die ebenfalls bereichert.
      Und ja, die Gedankenspiele, die in Romanen inszeniert werden, regen auch zur biographischen Selbstreflexion an.
      Danke für Deine bibliophile Resonanz! 🙂

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  3. Ha! Erikas Ausdruck ‚Buchmangel-Phobie-Ha(u)fen‘ muss ich doch gleich kapern. 🙂 Genau dort liegt bei mir nämlich eine englische Ausgabe dieses Buches. Wie oft habe ich mir schon vorgenommen, diesen Haufen nicht zu groß werden zu lassen. Aber es gibt eine prima Ausrede. Die meisten Bücher sind ja nicht ewig erhältlich (wobei hier zehn Jahre schon ‚irgendwie ewig‘ wären). Also muss man sich rechtzeitig bevorraten. Oder man hat das Nachsehen.

    Deine Rezension weckt bei mir zwiespältige Gefühle. Einerseits freue ich mich, mich noch auf die Lektüre freuen zu können. Anderseits würde ich das Buch gerne gelesen haben, einfach, um zu sehen, wie weit sich die Leseeindrücke ähnlich sind. 🙂

    Ein Roman ist, finde ich, genau die richtige Bühne für dieses ‚Was-wäre-wenn-Gedankenspiel‘. Eine faszinierende Idee. Aber für die Betrachtung des eigenen Lebens, wie ich finde, eher nicht zu empfehlen.

    Die Hörbuch-Version finde ich bemerkenswert. Eine ungekürzte Ausgabe. Und die Hörprobe lässt alle drei Vorleser zu Wort kommen. Top.

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    • Vielen DANK für Dein rundrum Zustimmungspaket zur Rezension, zu Erikas Kommentar-Ausdruck, zur Lesevorfreude und zur Ungewißheit, ob unsere Leseeindrücke harmonieren werden oder abweichen, zur Buchthematik und schließlich und endlich einmal zu einer ungekürzten Hörbuch-Version, deren Hörprobe Gnade 😉 vor Deinen Ohren findet.
      Wenn Du den Roman gelesen haben wirst, werde ich hier gewiß wieder von Dir lesehören …

      Die bedauerliche Kurzlebigkeit des Buchmarktes, bei dem eine zehnjährige Titellieferbarkeit schon eine EWIGKEIT bedeutet, verführt selbstverständlich zu Hamsterkäufen. Gleichwohl sollte man auch Relektüren von Lieblingsbüchern einplanen und keinesfalls Neuerscheinugnen überbewerten.
      Meine Bücherstapelsäulen verschweige ich jetzt mal ganz diskret. Ich weiß auch gar nicht, womit ich es verdient habe, daß die Verlage mir die Bücher „nachwerfen“ 😉

      In Vorfreue sende ich herzliche Abendgrüße von mir zu Dir 🙂

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      • Ja. Dauerthema Relektüre. Mehrfach habe ich mir schon einen Anschaffungsstopp verordnet, um mir endlich die zahlreichen Wiederlesekandidaten vorzunehmen. Meist reicht das aber höchstens, um den ungelesenen Hamsterschatz ein wenig zu reduzieren. Und nach einigen Monaten wird nachbeschafft – mit Bonus, weil ich ja soo lange sooo brav war. Dennoch. Wiederlesen kommt vor. Aber es kommt selten vor.
        Hm. Die Verlage werden wissen, was sie tun. Die schmeißen nämlich nicht blindlings mit Büchern um sich, in der Hoffnung, ganz zufällig einige rezensionswillige und –fähige Menschen zu treffen. 🙂
        Ich sende dir ebenfalls einen ganz herzlichen Abendgruß. 🙂

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  4. Danke für die sehr gelungene Rezi. Bei dem Stoff muss ich an die vielen Male in einem Leben denken, an denen man sich fragt wie das Leben verlaufen wäre, wenn …, ja wenn man anders entschieden hätte oder man nur 2 Minuten später gekommen wäre. Immerhin habe ich das Gefühl, einige Dinge im Leben sollen so sein und das Schicksal sucht einen Weg diese Ereignisse auf unsere Fahrbahn zu schieben. Ich wünsche dir einen fabelhaften Tag liebe Ulrike 🙂

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    • Danke für Deine lobende Resonanz!
      Ich habe auch den Eindruck, daß einige Begegnungen und Dinge im Leben unausweichlich auf uns zukommen; auch wenn es manchmal mehrere Anläufe gibt, bis die Choreographie des Schicksals die eine Türe schließt und die andere öffnet …
      Manchmal spürt man den Schicksalsrefrain ganz deutlich: Wähle ich diese Abzweigung, eröffne ich jener Begegnung eine nähere Verbindlichkeit, nehme oder bekomme ich diese oder jene Arbeitsstelle, komme ich zu früh oder zu spät, spreche ich etwas aus oder schweige – immer erschließe ich einen anderen Weg, eine andere Verbindung, einen veränderten Berufsverlauf oder eine unverhoffte Möglichkeit und verschließe zugleich eine andere mögliche Entfaltung meines Lebens.
      Ich wünsche Dir einen fabelhaft entfaltungsreichen Tag, lieber Arno 🙂

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  5. … das klingt wie Lesestrickkunst, eine Kapitelmasche fallen lassen und zwei gekonnt aufnehmen… so etwas liebe ich, in Kombination mit Farbvergnügen für das Blumenmädchen unwiederstehlich❣ Deine Rezensionen sind immer eine Abenteuerreise ins Buchland, Herzliche Grüße an dich Ulrike 🙂

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  6. hmmmm. Und wieder mal dermaßen schmackhaft gemacht, liebe Ulrike, daß ich schon fast auf dem Weg zur Buchhandlung bin :-). Auf jeden Fall komme ich demnächst an einer vorbei. Nein, nein, keine Thalia *g*, zu der es dann auch nicht mehr sehr weit wäre…

    Diese drei Handlungsstränge stimmten mich zuerst ein wenig bedenklich, aber sogar die Gestaltung des Romanes ist farblich der jeweiligen Variante angepasst. Was für eine tolle Idee, die mich sehr anspricht.

    Freudevoll winkende Grüße von Bruni an Dich

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    • Schön, liebe Bruni,
      daß ich Deine Lesenaschlust wecken konnte.
      Die drei Handlungsstränge müssen Dich nicht schrecken.
      Dank der Zwischentitel-Überschriften und Farbschnörkel weiß man immer, welche Variante man gerade liest. Mit ein wenig Geblätter, kann man einfach erst die erste, dann die zweite und schließlich die dritte Version lesen.
      Heiter-entspannt winkende Grüße von mir an Dich 🙂

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      • Nein, nein, die schrecken mich nicht wirklich, nur manchmal gibt es Autoren, da muß ich nachblättern und nachblättern, weil immer mehr Namen auftauchen, von denen ich genau weiß, die hatte ich noch nicht… und das macht mich so lange unruhig, bis ich weiß, wie alles zusammenhängt.
        Sehr anders ist es hier. Drei Versionen eines möglichen Lebenslaufes – da wird es nur spannend – und Spannendes mag ich sehr *lächel*

        Liebe Grüße zur Nacht von mir

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  7. Ich mag solche Bücher (oder auch Filme), in denen verschiedene Möglichkeiten des Lebens quasi nacheinander ausprobiert werden.

    Das hat mir schon im Stück Biografie von Max Frisch sehr gut gefallen und auch in World’s End von Tom Boyle…

    sehr auch in den beiden Filmen „Der Zufall möglicherweise“ von Krysztof Kieslowski und „Lola rennt“ von Tom Tykwer, das ja sogar ein Welthit wurde…

    Herzlichen Dank, liebe Ulrike, für eine faszinierende weitere Buchbesprechung!

    Liebe Frühlingsgrüße vom Lu

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  8. Sollte ich bei all den positiven Reaktionen mein angestammtes Lesefeld zum Sammeln neuer Erfahrungen verlassen und den Fach-Buch-Mangel-Phobie-Haufen am Nachttisch unter Prosa verschütten?
    Ihr schreibenden und kommentierenden Rezensenten hier seid wirklich wortgewaltige Bucheinschmeichler…
    Hochachtungsvollen (Anfänger-)Gruß!

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    • Tja, liebe Anja,
      und schon steht auch Dein Leseleben an einer Weichenstellung mit unkalkulierbaren Auswirkungen. 😉
      Danke für den ORDEN „Bucheinschmeichler“ ,den ich gerne mit meinem erlesen-kommentierenden Blog-Publikum teile.
      Wieso Anfänger? Dein Kommentar ist freundlich-zugewandt-wortspielbällchenaufgreifend – das ist oft die beste Lockspur, um Leser auch auf die eigene Webseite zu locken.
      Herzensgruß von mir zu Dir 🙂

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  9. Liebe Ulrike,
    danke für Deine Besprechung. Ich habe das Buch auch sehr gerne gelesen, aber leider hat es der Roman noch nicht in meinen „Leseschatz“ geschafft.
    Dafür habe ich es neulich in der großen Runde „Erlesenes“ vorgestellt. Für mich war das Buch eine positive Überraschung.
    Erlesene und herzliche Grüße, Hauke

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    • Es freut mich, lieber Hauke,
      daß Dir „Drei mal wir“ auch gut gefallen hat. Eine Bestätigung aus männlicher Lesesicht rundet die Buchbeurteilung ganzheitlich ab!
      Auch ich war vom leseleichten Variantenreichtum des Romans angenehm überrascht und die liebevoll-durchdachte äußere Gestaltung mit den farbigen Ziervignettenschnörkeln geben dem ansprechenden Erzähltext eine feine sinnliche Zusatznote.
      Solch textharmonischen Dekor sollten Verlage viel häufiger aufgreifen!
      Erlesene Bücherherzensgrüße
      Ulrike

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  10. Ein toller Lesevorschlag. Was wäre wenn ist eine Idee, die einen immer wieder fasziniert. Welche Kreuzungen im Leben entscheidend sind, das erkennt man ja meist erst im Nachhinein. Es gibt da auch einen Film von Tom Tykwer: „Lola rennt“ der genau dieses Thema aufgreift.

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    • Manche Augenblicke der Entscheidung spürt man deutlich, aber man weiß nicht, was sich daraus entwicklen oder nicht entwicklen wird. Es sind einfach viele zu viele kleine und große Koordinatenkombinationsmöglichkeiten …
      Danke für Deinen ergänzenden Hinweis auf den Film „Lola rennt“. Der Film „Butterfly Effect“ (mit Ashton Kutcher und Amy Smart) spielt diese Thematik – äußerst action-dramatisch – ebenfalls durch.

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      • übrigens einer meiner Lieblinsfilme….Butterfly Effect…das Buch klingt sehr interessant, obwohl ich ein Mensch bin, der entscheidet und dann dabei bleibt 😉 Schmetterlingsgrüße aus der Kälte, Ann

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      • Liebe Ann,
        der Film „Butterfly Effect“ ist faszinierend, aber mir war er stellenweise zu heftig. Das nächste Mal gucke ich ihn mir in Begleitung Erwachsener an ;-).
        Man kann entschieden und konsequent seinen EINZIGartigen Lebensweg gehen und die schicksalsspielerischen Seiten getrost der Literatur und dem Tagträumen überlassen.
        Blütengrüße aus der Kühle 🙂

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      • genau so pflege ich durch’s Leben zu gehen, liebe Ulrike. Ich überlasse solche Dinge der Literatur und dafür (und nicht nur dafür) ist sie einfach wunderbar!) Herzliche Grüße, Ann

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  11. Sehr vielversprechend ! Diese Kreuzwege im Leben kann man ja manchmal wirklich spüren nur leider nicht wieder zurückgehen und die anderen Abzweigungen ausprobieren. Wäre es nicht großartig, wenn das möglich wäre …

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    • Oh ja, ich kann mich lebhaft an einige Schicksalschwellen meines Lebens erinnern …
      Die Möglichkeit, die anderen Abzweigungen auszuprobieren, gibt es im echten Leben nicht. Doch im vorliegenden Roman spielt die Autorin sehr glaubwürdig mit den biographischen Variationen.

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  12. Da freu ich mich schon drauf. Das Buch liegt auf meinem „Buchmangel-Phobie-Haufen“. Im Moment lese ich noch „Das Ende der Einsamkeit“ und dann kommen die Drei.
    Liebe Grüsse Erika

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    • Liebe Erika,
      „Drei mal wir“ ist ein feiner Lesenachtisch zu „Vom Ende der Einsamkeit“.
      Über Deinen Ausdruck „Buchmangel-Phobie-Haufen“ mußte ich sehr schmunzeln. Und just in diesem Moment klingelte die Post und brachte mir den nächsten dicken Schmöker ins Haus – die Verlage verwöhnen mich wahrlich mit Rezensionsexemplaren.
      Büchervorräte haben den Vorteil, nicht zu verderben und sogar nach vielen Lagerjahren noch gut zu schmecken.
      Herzensgruß von Büchereichhörnchen zu Büchereichhörnchen 😉

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Sie dürfen gerne ein Wörtchen mitreden, wenn's konveniert!