Gemeine Gewächse

  • Das A bis Z der Pflanzen, die morden, verstümmeln, berauschen
  • und uns anderweitig ärgern
  • von Amy Stewart
  • aus dem Amerikanischen von Stephan Pauli
  • mit Radierungen von Briony Morrow-Cribbs und
  • Illustrationen von Jonathon Rosen
  • Berlin Verlag Februar 2011   http://www.berlinverlag.de
  • Taschenbuch
  • 236 Seiten
  • 11,95 € (D), 12,30 € (A)
  • ISBN 978-3-8333-0715-7
    Gemeine Gewächse

AUF  DER  HUT  VOR  EISENHUT & Co

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Ich rühme mich ja gerne meines grünen Daumens, und mir sind auch viele einheimische giftige Pflanzen bekannt, ja, ich möchte sogar sagen, sie sind mir vertraut, aber das Potpourri, das Amy Stewart für ihr Buch zusammengestellt hat, stellt meine bisherigen Kenntnisse ziemlich in den Nachtschatten 😉 .

Es geht der Autorin, die übrigens einen Giftgarten in Kalifornien pflegt, nicht um die Verbreitung von Furcht und Schrecken, sondern um die Aufklärung über lebensge- fährliche Pflanzen und um die Vermittlung von Respekt vor diesen Pflanzen, mit denen wahrlich nicht gut Tollkirschen essen ist.

Die sehr feinen und natürlich-ausdrucksvollen Pflanzenradierungen von Briony Morrow-Cribbs sowie die detaillierten Beschreibungen dienen dem möglicherweise lebensrettenden Wiedererkennungseffekt, falls uns eines dieser gemeinen Gewächse über den Weg laufen sollte. Auch wirksame Gegengifte – soweit bisher bekannt – werden genannt. Gleichwohl ist „Gemeine Gewächse“ kein Bestimmungsbuch, sondern mehr die eigen- willige Sammlung einer Pflanzenliebhaberin, die von der kriminellen Energie gewisser Gewächse fasziniert ist.

Die botanischen Informationen würzt sie durchaus schwarzhumorig mit historischen und tragischen Vorfällen, bei denen giftige, berauschende, betäubende, invasive, illegale, schmerzhafte, tödliche oder zerstörerische Wirkungen von Pflanzen eine tragende Rolle gespielt haben. Überhaupt ist der Stil der Wissensvermittlung sehr lebhaft, amüsant und pointiert.

In der Lesevorratskammer finden wir u.a. Alraune, Blaualgen, Wasserhyazinthe, Eibe, Eisenhut, Flötenakazie, Gefleckten Schierling, Habanero-Chili, Koka, Kudzu, Marihuana, Mutterkorn, Oleander, Pfauenstrauch, Paternostererbse, Schlafmohn, Schwarzes Bilsenkraut, Stechapfel, Sagopalmfarne, Tabak und Yagé.

Viele Pflanzen sind exotisch und tangieren uns in Europa nicht direkt. Mir genügt indes eine Begegnung mit der Australischen Brennessel auf dem Papier, denn sie gilt als „die schmerzhafteste Pflanze der Welt“, deren Silikon-Brennhärchen nicht nur beim Kontakt mit den Blättern gnadenlos in die Haut dringen und Schmerzen auslösen, „die bis zu einem Jahr andauern können“; diese fiese Pflanze haart auch noch unentwegt, und man kann ihre Silikonhärchen einatmen, was nicht empfehlenswert ist.

Pflanzeneinzelportraits wechseln sich ab mit Kapiteln über ganze Pflanzenfamilien mit Überschriften, die so eindeutig-warnleuchtend lauten wie: „Pfeilgifte, Ordalgifte, Karnivoren, Tödliches Nachtmahl, Fungi Fatale, Unkräuter der Massenvernichtung, Rasen des Todes, Barkeeper des Teufels, Das könnte Ihre letzte Zimmerpflanze sein, Die schrecklichen Toxicodendrons“ usw. usf.

Die weitaus tödlichste Pflanze, Tabak, wird – notabene! – weltweit auf vier Millionen Hektar Land angebaut „und kostet jedes Jahr fünf Millionen Menschen das Leben“. Tabak enthält zur natürlichen Insektenabwehr das Alkaloid Nikotin, das beiläufig eine außerordentliche Suchtwirkung beim Menschen erzeugt. Das Nervengift Nikotin ist in den rohen Tabakblättern gefährlicher als im abgebrannten Zustand und schon bei längerem Hautkontakt gesundheitsgefährlich.

Doch neben psychedelischen Kakteen, visionären Ayahuasca-Lianen und dem indischen Selbstmordbaum mit seiner traurigen Erfolgsstatistik finden wir im Kapitel „Verbotene Gärten“ einheimische Gewächse, die auch nicht ohne Nebenwirkungen der jenseitsbe-fördernden Art sind, wenn man sie einnimmt. Dazu gehören Azaleen und Rhododen- dren, Herbstzeitlose, Seidelbast, Fingerhut, Nieswurz und sogar Hortensien. Die beliebte Gartenstaude Eisenhut ist dermaßen hochgiftig, daß schon bloßer Hautkontakt zu Herzproblemen, Nervenlähmungen und Taubheit führen kann.

Bei manchen Heil- und Gemüsepflanzen kann die Entscheidung zwischen rohem oder gekochtem Verzehr eine Entscheidung auf Leben und Tod sein. So enthalten rohe Holunderbeeren Zyanid, und grüne Stellen an Kartoffeln weisen auf das Gift Solanin hin, das zwar durch den Kochvorgang weitgehend neutralisiert wird; dennoch ist es aber besser, solche grünlichen Stellen einfach gleich herauszuschneiden.

Im Anhang des Buches findet sich eine ausführliche Bibliographie zu Giftpflanzen und weiterführender Literatur, die vom Berlin Verlag auch um eine Liste deutschsprachiger Pflanzenbücher ergänzt wurde.

Eines ist sicher: Nach dieser Lektüre vertrauen Sie nicht mehr dem lieblichen Augenschein, den die meisten Pflanzen zur Schau tragen, sondern Sie berühren und verzehren nur noch die Pflanzen, Wurzeln, Früchte, Blüten und Beeren, die Sie WIRKLICH genau bestimmen können.

Ich werde auch weiterhin liebkosend den weichen Flaum der Fingerhutblätter streicheln, aber für den Blauen Eisenhut ziehe ich doch vorsorglich die Gartenhand- schuhe an.

Vielleicht genügt in Bezug auf die bösen Blumen auch einfach der erzieherische Hinweis: „Mit denen spielt man nicht!“

Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.piper.de/buecher/gemeine-gewaechse-isbn-978-3-492-31357-5

Die Autorin:

»Amy Stewart pflegt einen Giftgarten in Kalifornien. Sie schreibt für die New York Times, den San Francisco Chronicle und andere Zeitungen. Mit ihrem Mann lebt sie in Eureka, betreibt ein kleines Antiquariat und hält eine Schar unbändiger Hühner hinter dem Haus.«
www.amystewart.com

Die Illustratorin:

»Briony Morrow-Cribbs‘ Werk umfasst Kupferstiche, aufwendig gestaltete Bücher und keramische »Kuriositätenkabinette«. Dort verarbeitet sie ihre Faszination für den Zusammenprall von rationaler Wissenschaftssprache und grotesk-absurder Alltagswelt. Nach ihrem Abschluss am Emily Carr Institute of Art wurden Morrow-Cribbs‘ Arbeiten weltweit ausgestellt. Sie lebt in Brattleboro, Vermont, und wird von der Davidson Gallery in Seattle vertreten. Sie ist außerdem Mitbegründerin von Twin Vixen Press.«

Querverweis:

Pflanzen haben auch noch andere erstaunliche Fähigkeiten, wie Sie in dem klugen Buch von Daniel Chamovitz nachlesen können: Was Pflanzen wissen. Wie sie sehen, riechen und sich erinnern https://leselebenszeichen.wordpress.com/2014/06/11/was-pflanzen-wissen/

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72 Kommentare zu “Gemeine Gewächse

  1. Letzthin schon blogüberfliegend wahrgenommen, muß ich heute meinen Dank hinterlegen. Dabei haben Sie schon den krabbelnden Nachschub vorgestellt, liebe Frau Sokul. Nun kann sich meine Buchdealerin des Vertrauens auf eine Doppelbestellung freuen, wie immer verbunden mit einem Blumengruß.

    Meine Regale ächzen ja ständig Protest, aber hier kann ich nicht widerstehen.
    Herzlichen Dank für die wohle Empfehlung und ganz liebe Grüße, Ihre Frau Knobloch.

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    • Herzerfreuten Dank, liebe Frau Knobloch,
      für Ihre geneigte Lese- und Bücherwerbswilligkeit.
      Das Protestächzen der Buchregale kommt mir sehr bekannt vor, ich habe reichlich Übung darin, es gnadenlos zu überhören 😉 .
      Gutenacht und süße Blütenträume wünscht Ihnen
      Ihre Bücherfee
      Ulrike Sokul

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  2. Ich habe selbst einen Garten, mit allerlei giftigen Pflanzen. Viele Leute wissen ja oft gar nicht, was für „gefährliche“ Mitbewohner sie haben. Das kann vor allem mit kleinen Kindern oder Haustieren zu fatalen Situationen führen. Im allgemeinen ärgern mich eher Insekten oder achtbeiniges Getier, allen voran die Zecken, die wir hier reichlich haben (auch nicht ganz ungefährlich). Aber bis auf diese Spezies und vielleicht noch Stechmücken haben alle Sechs- und Achtbeiner bei mir ein Refugium. Wespennester werden nicht entfernt und natürlich dürfen auch die Kreuzspinnen bauen, wo sie wollen. Sogar die großen Kellerspinnen können bleiben, wenn sie sich nicht gerade in mein Bett verirren 😉 Mein Vater war ein begnadeter Botaniker: Der kannte alle lateinischen Namen der Pflanzen – ganz so wild treibe ich es nicht, aber das Wissen zu den Arten hier in Deutschland dürfte über dem Durchschnitt liegen. Mit tropischem Grün kenne ich mich allerdings nicht ganz so gut aus.

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    • Danke für Deine natürliche Resonanz auf das „gemeine“ Pflanzenbuch von Amy Stewart.
      Ich bin schon gespannt, wie Dir die nächste Besprechung „munden“ wird; da geht es nämlich um „Gemeines Getier“ (INSEKTEN & ARACHNIDEN).
      Ohne Zweifel kann ich in Bezug auf beide Werke von Amy Stewart sagen, daß ich heilfroh bin, nicht in tropischen Gefilden zu leben.
      Mein Umgang mit hiesigen Insekten ist sehr entspannt, ich lasse sogar Wespen (Bienen und Hummeln sowieso) auf meinen Finger krabbeln, um sie aus der Vogeltränke zu retten. Die fangen dann immer seelenruhig an, sich auf meiner Hand zu putzen, und sie haben mich bei dieser Gelegenheit noch nie gestochen.
      Kellerspinnen sage ich auch immer, daß sie bitte ihr Kellerrefugium nicht verlassen sollten. Bisher halten sie sich auch brav an die Vereinbarung.
      Und falls nicht, habe ich ein praktisches Insektenfanggerät https://www.waschbaer.de/shop/snapy-insektenfaenger-22850 , so daß ich sie nicht anfassen muß, um sie verletzungsfrei zu entfernen.
      Auf Wiederlesen! 🙂

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      • Stimmt, ich bin auch noch nie von den Wespen gestochen worden
        Ein Jahr hatten wir sogar ein Hornissennest im Rolladen-Kasten.
        Sie haben sich sehr anständig verhalten, waren sogar noch
        friedliebender, als die Feldwespen – und die sind schon lieb.
        Diese Tiere merken sofort, wenn Leute hektisch reagieren:
        dann kann es allerdings kritisch werden für die Ängstlichen.

        Ich bin schon gespannt auf das Buch mit den Spinnen.
        Meine besonderen Lieblinge sind ja die kleinen,
        niedlichen Springspinnen, die gerne bei mir
        auf der warmen Terrasse leben und mich
        oft am oder auf dem Tisch besuchen. 🙂

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  3. Ohoo, Du bringst mit diesem Buch tief in mir verborgene, rabenschwarze Saiten zum Schwingen… (the dark side of the star 😉 )
    Im (wie gewohnt etwas reißerischen) amerikanischen Originaltitel `Wicked Plants: The Weed That Killed Lincoln’s Mother & Other Botanical Atrocities` kommt es klar zum Ausdruck: Hier geht es auch um Leben und Tod. Giftige Pflanzen. Krimi-Naturen denken sofort an den perfekten Mord mit dem Gift, das sich nicht nachweisen lässt. Außerdem kommen mir Giftmischerinnen, Giftköchinnen und natürlich Hexen in den dunklen Sinn, erstaunlicherweise (?) nur weibliche Wesen.
    Für `the bright side of the star` bietet das Buch sehr viele nützliche Informationen zum Umgang mit diesen besonderen Pflanzen, kurzweilig und anekdotenreich serviert und hübsch mit Radierungen angerichtet.
    Wünschenswert wäre noch eine kleine, feine Rezeptsammlung … (upps, da war sie wieder, die dark side) 😉

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    • Ich werde das Gefühl nicht los, daß Du, liebe Astrid, dieses Buch in Deinem feinsinnig-kundigen Kommentar soeben noch einmal sehr „verschreibungspflichtig“ in Kurzweilversion nachbesprochen hast. 😉
      Rezepte spielen in „Gemeine Gewächse“ tatsächlich keine Rolle, und die beschriebenen Gifte dürften ziemlich nachweisbar und wohlbekannt sein.
      Nachtschattige Grüße 😉

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  4. Allein um meine Sammlung an Gartenbüchern zu ergänzen, werde ich mir dieses Buch zulegen, obwohl der Dachgarten bisher lauter ungiftige Pflanzengesellen beherbergt, aber es ergänzt meinen Fundus und Deine Besprechung macht zudem neugierig. Liebe Grüsse vom ersten 12stündigem Terrassentag, es war herrlich. Karin

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    • Liebe Karin,
      Amy Stewarts „Gemeine Gewächse“ ist auf jeden Fall eine originelle Erweiterung des pflanzlichen Lesehorizonts.
      Schön, daß Du einen so langen, sonnengetränkten Terassentag erlebt hast.
      Chlorophyllophile Grüße von Ulrike

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  5. Danke, Ulrike für diese Inspiration! Fast hege ich Sympathie, für diese gruseligen Pflanzen, mag ich doch Grüne-Außenseiter sehr gerne. Aber ich denke, nach dem Lesen dieses Buches, ist man noch ehrfürchtiger vor Mutternatur!
    Wie immer, sehr gut ge- und beschrieben!

    Grüne Grüße

    Mion

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    • Danke, liebe Gerda,
      für Deine Zustimmung. Viele Gifte können in der richtigen Dosierung heilen und so manche Medizin kann vergiften und mehr schaden als helfen.
      Die Homöopathie mit ihrer ganzheitlichen Krankheitswahrnehmung und schwingungsbetonten „Dosierung“ erscheint mir da als der heilsamste Weg.

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  6. Ein Buch über gemeine Gewächse, von denen ich mit größter Vorsicht lese, bin ich doch schon kontaktallergisch auf die arme, ach so schöne Hyazinthe und die heilsamen Stoffe der liebenswerten Arnika verursachen mir statt Linderung dicke geschwollene Stellen über kleinsten Blutergüssen. Meine Haut hält sich inzwischen auch von Kakteenstacheln weit entfernt und nur mit dicken Gartenhandschuhen fasse ich meine Sukkulenten an *g*.
    Vielleicht wäre schon Vorsicht geraten beim Anfassen dieses gefährlichen Buches oder meinst Du, liebe Ulrike, das könne ich unbedenklich tun?

    Vor einigen Jahren habe ich ein Gedicht über einen *Hexen*garten geschrieben, das ich heute noch sehr mag. Eben habe ich mal danach gesucht, aber es passt nicht hierzu, denn in meiner *Gesponnenen Seide* wuchsen nur heilsame Gifte, keine gemeinen Gewächse, wie ich eben beim Nachlesen festgestellt habe.

    Mal wieder eines von Dir, das ich mir merken werde! Meine liebe Rosengartenfreundin, die eine Riesenfreude daran gehabt hätte, ist ja leider vor wenigen Wochen gestorben. Ich kann es ihr nicht mehr schenken *seufz*

    Bei der Autorin las ich versehentlich, daß sie eine Schar halbwüchsiger Hühner hinter dem Haus hält und eine Sekunde überlegte ich, ob ihre Kinderchen gemeint sind, bis ich meinen Irrtum bemerkte… *hüstel* 🙂

    Herzlichst Bruni zu später Stunde

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    • Liebe Bruni,
      vielen Dank für Deinen persönlich-plauderigen Kommentar. Das BUCH kannst Du bedenkenlos berühren, die Pflanzen wachsen nicht daraus hervor.
      Es tut mir leid, daß Deine Rosengartenfreundin gestorben ist. Doch irgendwann müssen wir wohl alle einmal verwelken. *seufz*
      Solche Verleser, wie der Deine mit den halbwüchsigen Hühnern, führen meist zu amüsanten Schlußfolgerungen, die manchmal gar nicht so abwegig sind.
      Herzliche Gutenachtgrüße von mir zu Dir

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  7. Ich liebe die „kriminalistische“ Pflanzenrhethorik Deiner absolut Appetit machenden Besprechung! Da Pflanzen von Natur aus Angst vor mir haben (mit Recht, mit Recht …) fühle ich mich geschützt, aber ich werde das Buch umgehend für eine Freundin besorgen, die einen grünen Daumen hat. (Und mich vor dem Verschenken an der Metaphorik erfreuen …) Danke für den schönen Tipp! Lilly

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  8. Was für eine feine Besprechung eines offensichtlich feinen Buches mit noch mehr feinem Titel! Genau! Pflanzen sind NICHT harmlos *ggg*! Auch wenn ich es mir nie zulegen würde, überlege ich doch gerade, wer von meinen Leuten daran wohl Freude hätte … 😉
    Liebe Grüße
    Christiane

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  9. Liebe Ulrike,
    ganz ungewohnt, so ein Buch hier bei Dir zu finden. Aber trotzdem lieben Dank für den tollen Einblick in das Buch. Ich glaube, da muss ich doch mal wieder im nächstgelegenen Buchladen verschwinden 😉
    Liebe Grüße
    Belana Hermine
    PS: Solltest Du die Mail nicht bekommen haben (schon vor ein paar Tagen), dann melde Dich bitte noch einmal.

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  10. Hallo Ulrike, das ist ein lustiger Zufall, ich habe vor kurzem über sie gelesen, dass sie ihren ersten Roman herausgebracht hat und ungemein erfolgreich ist. Ich dachte, ich verwechsele sie, aber sie hat einen bemerkenswerten (und zudem ihren ersten) historischen Roman geschrieben „Girl waits with gun“…..

    Für mich, die schon mit normalen Rosen, Tulpen und co überfordert ist, ist dieses ausgefallene toxische Blumenfachbuch eine Nummer zu gross. Ich wette, Rita wird es lieben 😉 Liebe Grüße, Ann

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    • Liebe Ann,
      danke für den Hinweis, daß Amy Stewart auch einen Roman geschrieben hat, das wußte ich gar nicht.
      Ich denke auch, Du bleibst besser bei den harmlosen Blumen, und böse Blumen schaust und schnupperst Du Dir nur an, wenn Rita oder ich Dich an die kundige Hand nehmen. 😉
      Immergrüne Grüße von Ulrike

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      • Die New York Times hatte eine sehr gute Kritik über das Buch geschrieben, was automatisch zumindest in den USA Erfolg bedeutet 😉 das war Ende letzten Sommers, ich denke, das Buch gibt es noch nicht auf deutsch. Und danke für die angebotene Hilfe. Sohn 2 musste 1 Stunde von einer Krankenschwester Stacheln eines Kaktusses aus der Hand entfernt bekommen, weil er nur mal anfassen wollte…..also das Gen fehlt ;-))) Liebe Grüße und wunderbare Vorstellung eines interessanten aber für mich brandgefährlichen Buches 😉 Ann

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      • Habe gerade mal auf der Homepage von Amy Stewart geguckt, da ist sogar schon eine Fortsetzung des Romans angekündigt:

        Kaktusstacheln sind wahrlich kein Vergnügen. Ich denke, diesen botanischen Annäherungsversuch hat Dein Sohn nicht wiederholt.

        Blütenzarte Grüße von mir zu Dir 🙂

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      • wow….dann ist Amy aber verdammt schnell, was das Schreiben angeht….ich lese gern New York Times Kritiken bzw Rezensionen …Danke für die Neuigkeiten, über Teil 2 wusste ich auch noch nix;-) Plastikblütengrüße, aber nicht weniger herzlich zurück 🙂

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    • Das ist eine Frage der Perspektive: Die Giftpflanze schützt ihr Leben durch das Gift – es ist also eigentlich nur rein pflanzliche Selbstverteidigung.
      Wenn Du Dich jetzt schon wegen relativ unbeweglicher Pflänzchen nicht mehr auf Deinen Balkon traust, dann warte erst mal meine demnächstige Besprechung von Amy Stewarts „Gemeinem Getier“ ab …
      Lebensmuntere Grüße! 😉

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    • Bei einigen der Pflanzen, die Amy Stewart beschrieben hat, bin ich ganz froh, daß sie bei uns nicht wachsen.
      Die feinen Pflanzenradierungen von Briony Morrow-Cribbs sind auch wirklich beeindruckend, aber bildrechtetechnisch konnte ich sie leider nicht in meine Besprechung einfügen, was wirklich eine schmückende und informative Bereicherung gewesen wäre.

      Danke, liebe Petra, für Deine ergänzende Buchzugabe. Dort wird ja ebenfalls ausführlich auf das im Eisenhut enthaltene Gift Aconitin und seine Einwirkung bei längerem Hautkontakt eingegangen.
      Ungiftige Grüße 😉
      Ulrike

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  11. Uiii. Da habe ich, glaube ich, mein neues Lieblings-Kochbuch entdeckt. Das ist so appetitlich beschrieben. 🙂
    Anderseits wäre der Verzehr von giftigen Gewächsen in meinem Fall eine Art von Kannibalismus. Also lassen wir das besser…
    Auf jeden Fall ist dieses Buch, so scheint mir, wirklich ein spezieller Fund. Denn die meisten Bücher zum Thema (bzw. alle, die ich kenne) sind als Nachschlagewerke konzipiert und laden nicht zum literarischen Lustwandeln ein. Und das ist schade – denn viele dieser Pflanzen können sehr sympathische Gesellen sein.

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    • Oh ja, Amy Stewarts Naturbücher sind keineswegs trocken, sondern ausgesprochen saftig und subjektiv, was sie von reinen Nachschlagebestimmungsbüchern unterscheidet.
      Ich würde ihr Genre als „erzählendes Sachbuch“ bezeichnen.

      Da kommt demnächst noch ein Nachschlag mit „Gemeines Getier“, bin gespannt, wie Dir DAS schmecken wird ;-).

      Wieso wäre der Verzehr von Giftpflanzen in Deinem Fall eine Art von Kannibalismus? Hast Du Pflanzenahnen oder bist Du irgendwie giftig ?
      *nachdenklichguck*

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      • Huch! Gemeines Getier – bestimmt Quallen und so Viecher.
        Tja. Giftig? Zumindest orte ich eine gewisse Wesensverwandtschaft mit einigen giftigen Pflanzen wie der Eibe oder dem Stechapfel. Da muss man ja wohl vorsichtshalber mit allem rechnen?

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      • Bei „Gemeines Getier“ geht es um Insekten und so Krabbelviecher.
        Die Eibe ist zwar komplett giftig – bis auf die roten Beeren, die ich selber schon probiert habe; man muß allerdings den Samen vorher entfernen, weil der hochgiftig ist – aber ein menschheitsgeschichtlich wertvoller Holzlieferant (wegen seiner Elastizität) für Bögen und Speere und zwar schon mindestens seit der Jungsteinzeit.
        Und die Eibennadeln lieferten das Pfeilgift … eine „all-inklusiv“-Pflanze sozusagen.
        Ja, Eiben sind zähe Überlebenskünstler, und wenn ich einen größeren Garten hätte, würde ich sogar eine Eibenhecke pflanzen.

        Immergrüne Grüße 🙂

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      • Da haben wir’s. Das passt ja genau auf mich. Hochgiftige Teile, aber auch ein Bisserl was Genießbares dabei. Irgendwie nützlich. Biegsam und zäh (Marmor, Stein und Eisen bricht – aber unsre Eibe nicht). Fehlt nur noch, dass ich den Kommentar mit giftigen Grüßen abschließe. Aber nix da!
        Beerenrote Grüße 😀

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      • Die Beeren schmecken ausgesprochen süß!
        Außerdem ist die Eibe dürreresistent, frosthart, schattentolerant und von großer Regenerationskraft.
        Damit kann man sich schon sehen lassen, sogar wenn Eibenmann 2000 Jahre alt wird. :mrgreen:

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  12. Das klingt ganz nach einem Buch, bei dem Information und Unterhaltung sehr bewusst und wohl recht gut gekoppelt wurden. So etwas liest sich sicher entspannt, trotz der leicht kriminellen Energie, die durch „Killerpflanzen“ schon entstehen kann. :-))
    Obendrein scheint die Autorin a) umfangreich zu diesem Thema recherchiert und zusammengetragen zu haben und b) (das ist besonders gut) Praxiserfahrung mit vielen der erwähnten Pflanzen zu haben. Schöne Empfehlung, Ulrike, danke! Ich werde mir den Titel merken.

    Ich würde mich ja als Gartenmenschen bezeichnen, der seit Jahrzehnten für Garten, Pflanzen und jegliches im weitesten Sinne dazugehörige Sujet empfänglich ist und im Laufe der Jahre entsprechend viel Literatur angehäuft hat. Mich hat es dabei immer überrascht, wenn ich wieder bei einer Pflanze, die ich bis dato für giftig und gefährlich, aber auch umgekehrt für ungiftig und harmlos gehalten hatte, entdeckte, dass alles sich ganz anders verhält. Dass es nur bestimmte Teile der Pflanze sind, dass es nur um ihre unter- oder eben um die oberirdischen Ausläufer geht, dass es der Saft ist, dass es um die Früchte geht, aber nur roh, nicht gekocht, dass nur sehr frisch ausgetriebene Blätter konzentriert etwas an sich haben, was dem Menschen schadet. Dass die Blüten aggressive Stoffe abgeben, die Stiele gefährliche Härchen besitzen, die Pollen chemische Reaktionen auslösen, dass manchens nur für Tiere oder aber nur für den Menschen und manches wieder nur in Kombination mit Licht oder Wasser kritisch ist etc.
    Fazit: Man muss schon ein bisschen auf der Hut sein im eigenen Garten und speziell dann, wenn (wieder) Kinder darin mitmischen:
    Insofern kann ich auch deinen Vorsatz, für manches (Eisenhut) jetzt doch Gartenhandschuhe anzulassen oder eben einiges aufgrund mangelnder Kenntnis gar nicht anzufassen, durchaus nachvollziehen. Vorsicht ist besser …

    Liebe Grüße
    Michèle

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    • Liebe Michèle,
      hab‘ DANK für Deinen gedankenrankenreichen Kommentar!
      Die Autorin hat mehrere Bücher zu naturkundlichen Themen geschrieben, sie liest dafür Fachbücher, spricht mit Experten und sammelt auch selber lebhafte praktische Erfahrungen.

      Als nächstes werde ich ihr Buch über ungemütliche Insekten (GEMEINES GETIER) besprechen. Zur Zeit lese ich noch ihr interessantes Buch über Regenwürmer (DER REGENWURM IST IMMER DER GÄRTNER).

      Alle Bücher von Amy Stewart sind auf unterhaltsame Weise informativ und bieten angenehm-skurrilen Schmökergenuß.
      Frühlingsgrüne Grüße
      Ulrike

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