Der Pfandleiher

  • Roman
  • von Edward Lewis Wallant
  • Originaltitel: »The Pawnbroker«
  • Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt
  • von Barbara Schaden
  • Berlin Verlag Oktober 2015   http://www.berlinverlag.de
  • 352 Seiten
  • Gebunden mit Schutzumschlag und LESEBÄNDCHEN
  • ISBN: 978-3-8270-1183-1
  • 22,00 € (D), 22,70 € (A), 29,90 sFr.
  • ISBN: 978-3-8270-1183-1
  • E-Buch
  • 352 Seiten, WMEPUB
  • 16,99 € (D), 16,99 € (A), 20,00 sFr.
  • ISBN: 978-3-8270-7691-5
    Der Pfandleiher

S C H M E R Z E N S E R B E

Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©

Dieser Großstadtroman, der erst fast 55 Jahre nach dem Erscheinen der amerikanischen Originalausgabe ins Deutsche übersetzt wurde, ist das beeindruckende Psychogramm eines Mannes, der Unerträgliches überlebt hat und verständlicherweise die Liebe zum Leben und zu Menschen verlernt hat. „Der Pfandleiher“ ist ein schwermütiger Roman, der die menschlichen Schattenseiten betont.

Sol Nazerman hat das Schlimmste erlebt und führt Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre in Spanish Harlem ein Pfandleihhaus. Einst war er Dozent an der Universität Krakau, hatte eine Frau und Kinder. Er ist der Einzige, der das Konzentrationslager überlebt hat. Nach dem Krieg kam er durch eine Stellenausschreibung nach Amerika und wurde Pfandleiher.

Das Pfandgeschäft läuft gut – u.a. auch dank einer hintergründigen Geldwäschebuch- haltung –, und Sol finanziert ein großes Haus in Mount Vernon, in dem er mit seiner Schwester, deren Mann sowie zwei Kindern lebt. Er hat keine liebevolle Bindung zu diesen Verwandten, aber das Arrangement ist für ihn praktisch: Er wird anständig bekocht und verfügt über ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad.

Seine ungestörte Privatsphäre ist ihm wichtig, niemand darf ihm zu nahe kommen, zu grausam sind die Wunden, zu entstellt sein Menschenbild. In seiner Freizeit ist Klassiker-lektüre ein willkommener Balsam und Ablenkung von unwillkommenen, schrecklichen Erinnerungen.

Seine nächtlichen Albträume bleiben ihm dennoch nicht erspart, und auch uns Lesern werden sie nicht erspart. Tagsüber holen ihn ebenfalls manchmal seine unerträglichen, traumatischen Erfahrungen ein und übertönen seine Gegenwart.

„Wie ein einfahrender Schmerz stand, hinter seinen Augen, ein unauslöschliches Bild, und er war sekundenlang blind für den rosigen Morgen – was er stattdessen sah, war eine flutlichthelle Nacht voller Schreie.“ (Seite 9)

Doch mit eiserner Disziplin und einer von ihm lange eingeübten, einschaltbaren Erinnerungs- und Angstanästhesie konzentriert er sich gänzlich auf alltägliche Betrachtungen und die gleichförmigen Routinen seiner Arbeit – eingehüllt in „den Schutzmantel unerschütterlicher Geringschätzung“. (Seite10)

Seit kurzem bildet er einen jungen Gehilfen, Jesus Ortiz, zum Pfandleiher aus. Er empfindet eine widerwillige Sympathie für seinen anmutigen, munter-wißbegierigen Gehilfen, traut ihm aber auch nicht, da er grundsätzlich keinem Menschen mehr vertraut. Manchmal arbeiten sie geradezu harmonisch miteinander, oft sind die Unterschiede von Herkunft, Bildung, Lebensalter, Leidenserfahrung und Lebens- erwartung unüberbrückbar oder einfach nur mißverständlich.

Das Leihhaus, als letzter finanzieller Rettungsanker Harlems, ist in der Komposition des Romans Konzentrationspunkt und Bühne ausgezeichneter Milieu- und Charakterstudien.

Die tragischen, komischen, irrsinnigen, wahren und erfundenen Geschichten, die Sol von seiner Kundschaft täglich serviert werden, hört er sich gelangweilt und nur mit straff bemessener Geduld an. Die unterschiedlichen Stadien des Scheiterns, plötzlicher Not, Armut und Krankheit, die Schicksalsergebenheit oder der Schicksalstrotz, tapfere Würde, die Überlebenskämpfe und Liebesnöte, Schuldgefühle, Scham und Resignation, verstaubte Erfolge, Süchte und Sehnsüchte, die verwelkten Hoffnungen, der abblätternde Stolz und die geplatzten Träume, die ihm seine Kunden sichtbar, hörbar und riechbar demonstrieren, wecken nur selten ein Fünkchen Mitgefühl in ihm.

Sol ist emotional gleichsam tiefgekühlt, er läßt nicht mit sich handeln und gibt nicht einen Dollar mehr, nur weil jemand vor ihm weint, klagt oder ihm gar droht. Er ist der versteinerte Verwalter unzähliger Strandgüter der Verzweiflung und widmet sich der präzisen Buchführung ihres Pfandwertes, ihres endgültigen Vergessens oder ihrer Wiedereinlösung.

Betrügen kann man ihn erst recht nicht. Er weiß, wann jemand lügt, ob eine angeblich goldene Uhr nur aus Messing ist oder wenn er Diebesgut vor sich hat. Sol Nazerman kann man nichts vormachen, er war in der Hölle, und manche seiner Kunden ahnen das, wenn sie die tätowierte Zahl auf seinem Unterarm bemerken.

Nur wenn der Jahrestag der Ermordung seiner Familie naht, wird Sol dünnhäutiger, und schmerzempfindliche Gefühlsregungen steigen häufiger auf und erschüttern seine Unberührbarkeit, Unverwundbarkeit und Verschlossenheit, sein einfach nur von Tag zu Tag die Gegenwart bearbeiten.

Marilyn Birchfield, eine Sozialarbeitern von herzlich-zugewandter Wesensart, die sich um die Jugendlichen im Viertel kümmert, umwirbt Sol unerschütterlich mit Freund- schaftsangeboten und einmal unternimmt er eine sonntägliche Bootsfahrt mit ihr und kann diesen Tag und die bescheidene Nähe zu ihr sogar genießen.

„Manchmal lächelte er ein wenig, dann wieder verengten sich seine Augen, und über sein leeres, begrabenes Gesicht strich ein Hauch Lebendigkeit wie eine Brise.“ (Seite 127)

Als Sol zufällig herausfindet, daß Murillio, der italienische Großkriminelle, der sein Geld über Sols Pfandhaus waschen läßt, ein Bordell betreibt, weigert sich Sol aus persönlich- en Gründen, die mit bestimmten, entsetzlichen Erfahrungen im Konzentrationslager zusammenhängen, weiterhin dieses Geld zu „bearbeiten“. Über Murillios Mord- drohungen kann Sol nur lachen, und er sagt ihm ins Gesicht, daß ihm sein Leben gleichgültig sei. Murillio ist davon dermaßen beeindruckt, daß er seine Drohung glaubhaft zurückzieht und mit Bedauern ihre kaufmännisch-kriminelle Trennung akzeptiert.

Wenig später, bei einem bewaffneten Überfall auf das Pfandleihhaus, rettet ein Mensch Sol das Leben, indem er sich spontan schützend vor ihn stellt und somit sein eigenes Leben für Sol opfert. Sol kniet neben seinem sterbenden Lebensretter, und plötzlich fallen die jahrelange Betäubung, Erstarrung und Lebensgleichgültigkeit von ihm ab, und er entdeckt, daß er doch noch ein Herz hat, das Liebe empfinden kann. Endlich kann er weinen und die Trauer um seine schmerzlichen Verluste zulassen.

„Den Schmerz, den er dabei verspürte, nahm er hin, wenn schon nicht froh wie ein Märtyrer, so immerhin willig, wie ein Erbe.“ (Seite 348)

Der Autor malt mit seinen Sätzen erschütternde Bilder, mit denen uns die tiefe Qual, das untröstliche Leid und die Herzensvernichtung des Pfand- leihers unter die Haut gehen. Obwohl die Darstellung der schrecklichsten Vergangenheit nicht ausführlich geschieht und insgesamt höchstens zwanzig Seiten des Romans umfaßt, wachsen beim Lesen Ängste vor der Enthüllung weiterer grausamer Einzelheiten. Mit dem Pfandleiher Sol Nazermann hat Edward Lewis Wallant eine literarische Figur erschaffen, die sich schmerzhaft-unvergeßlich ins Gedächtnis prägt.

Die zwischenmenschliche Komplexität und die szenische Komposition der Romane von Edward Lewis Wallant habe ich bereits in meiner Rezension zu seinem Roman „Mr Moonbloom“ gelobt: https://leselebenszeichen.wordpress.com/2013/02/20/mr-moonbloom/

Auch im „Pfandleiher“ schafft es der Autor, einen Charakter mit ein oder zwei Sätzen von einprägsamer Tiefenschärfe und transparenter Menschenkenntnis auf den Punkt zu bringen. Die vier nachfolgenden Zitate mögen dies illustrieren:

„Sie war ein hellhäutiges Mädchen von zarter, flittriger Schönheit, und ihre gries- grämige, gelangweilte Miene demonstrierte aller Welt, dass sie sich von ihrem begriffsstutzigen Gatten zwar hatte kaufen lassen, ihr Preis aber stetig stieg – direkt vor seinen verzweifelten Augen.“ (Seite 89)

„Versuchte er, mehr Wörter zu benutzen, als er für eine Bitte oder schlichte Antwort brauchte, kamen sie als verworrenes Geschlängel aus ihm heraus, über dessen Anfang und Ende er keinen Überblick hatte.“ (Seite 111)

„Also redete er, Gelehrter für einen Moment, und der hohe, klare Turm seines Verstandes war vorläufig von allem sich windenden Verlangen leergefegt, alle niederen Gelüste waren von der Reinheit intellektuellen Begehrens in einen dunklen Keller verbannt.“ (Seite 139)

„Und wenn sie ihn ansah oder auch nur an ihn dachte, fühlte sie etwas Unermessliches, Unsägliches an ihrer Seele, ihrem Geist zerren. Es war, als dränge aus der Ferne ein gewaltiges Wehklagen an ihr Ohr, und sie hatte das Gefühl, sie könne nicht in derselben Welt mit diesem Weinen leben, ohne Abhilfe wenigstens zu versuchen.“ (Seite 221)

Querverweis:

Hier geht es zu meiner Besprechung von „Mr Moonbloom“, Edward Lewis Wallants letztem Roman:
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2013/02/20/mr-moonbloom/

 

PS:
„Der Pfandleiher“ wurde 1964 unter der Regie von Sidney Lumet mit Rod Steiger in der Hauptrolle verfilmt.

Eine weitere differenzierte Rezension gibt es beim Literaturblog Sätze & Schätze:
https://saetzeundschaetze.com/2016/09/12/zeitlose-nie-endende-traurigkeit-der-pfandleiher/

Der Autor:

»Edward Lewis Wallant wurde 1926 in New Haven, Connecticut, geboren. Nach dem Kriegsdienst studierte er in New York Gestaltung und arbeitete in der Werbung. Mit »The Human Season« (1960) und »Der Pfandleiher« (1961) zählte er rasch zu den bedeutendsten Autoren seiner Generation – neben Philip Roth, Norman Mailer und Saul Bellow. Noch vor Veröffentlichung seines dritten Romans »Mr Moonbloom« verstarb er überraschend, mit nur 36 Jahren, an einem Gehirnschlag.«

Die Übersetzerin:

»Barbara Schaden arbeitete nach dem Studium der Romanistik und Turkologie als Verlagslektorin und ist heute Übersetzerin, u.a. von Patricia Duncker, Nadine Gordimer, Maurizio Maggiani und Karen Armstrong.«

Leselebenszeichen-Datenschutzerklärung: https://leselebenszeichen.wordpress.com/datenschutzerklaerung/

40 Kommentare zu “Der Pfandleiher

  1. Schön, dass Du auch die Szene mit der Bootsfahrt ansprichst – in dieser zeigt sich so deutlich, wie zerrissen Nazerman ist, wie sehr er sich eigentlich auch nach menschlicher Zuwendung und etwas Frieden sehnt, zugleich aber auch fürchtet – weil er ja alles, was er liebte, verloren hat. Ein grandioses Buch, eine schöne Besprechung!

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  2. Eine grandiose Buchbesprechung, liebe Ulrike,

    ob das Buch selbst sie noch toppen kann, das wage ich zu bezweifeln, ging doch dein erneutes Rezensionskunstwerk mir bereits allein schon bis tief unter die Haut…

    Herzliche Morgengrüße vom Lu

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  3. Liebe Ulrike, das war eine ausgezeichnete Rezension.
    Für mich wäre das Buch trotzdem nichts. Ich habe die Erfahrung gemacht, einmal eine alte Dame kennenzulernen. Wir unterhielten uns nett und ich erfuhr, dass ihre gesamte Familie in deutschen KZ’s vergast wurde. Ich habe erfahren und gespürt, was Schmerz bedeutet…und trotzdem wurden wir etwas Ähnliches wie nette Bekannte. Nur das Gefühl, ich mit meinen Kindern und sie ohne irgendeine Familie auf der Welt…..war bedrückend genug. Nachdenkliche Grüße, Ann

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    • Liebe Ann,
      danke für Dein dickes Kompliment für meine Rezensionsqualität.
      Ich verstehe Deine Lesezurückhaltung bezüglich der schmerzlichen Thematik. Ich war als Jugendliche zu Besuch in der Gedenkstätte Bergen-Belsen, und die Trauer, die mich dort buchstäblich ergriff, werde ich wohl auch nie mehr vergessen.
      Herzensgruß von mir zu Dir
      Ulrike

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    • Liebe Constanze,
      sowohl in „Der Pfandleiher“ als auch in „Mr Moonbloom“ überschreitet die Hauptfigur eine Schmerzschwelle, um sich sich wieder auf das Leben und Fühlen einlassen zu können.
      Allerdings ist der Roman „Mr Moonbloom“ doch deutlich heiterer schattiert.
      Belesene Grüße 😉

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  4. Der versteinerte Verwalter unzähliger Strandgüter der Verzweiflung, so beschreibst Du ihn, den Pfandleiher, und schon hierin teilt sich ziemlich genau mit, um was für einen Menschen es sich handelt. Ich habe mir ein Bild nach Deinen Worten von ihm gemacht/geformt und habe nun das Gefühl, als ob ich selbst lange in diesem Buch herumgeblättert hätte.

    Ein Mann mit schrecklicher Vergangenheit und da ich gerade erst Selma Meerbaums Biografie gelesen habe, um die ich mich lange herumgedrückt hatte (die Gedichte habe ich vor einigen Jahren schon mit Staunen gelesen) , kann ich mir vorstellen, wie er versteinern mußte, um leben zu können.
    Erinnerungen prägen uns sehr und wenn sie zu entsetzlich sind, um damit leben zu können, verwandeln wir sie zu Stein. Das ist ihm vollendet geglückt – ja, bis zu diesem einen Moment…

    Es muß ein tolles Buch sein, liebe Ulrike.
    Ich danke Dir für Deine Worte darüber.

    LG von Bruni

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      • Ich habe sehr gerne geantwortet, liebe Ulrike. Schließlich hast Du wieder einen grandiosen Text zum Buch verfasst.

        Selma Merbaum heißt sie tatsächlich, wie Frau Tauschwitz bei ihren intensiven Recherchen herausbekam. Herr Eisinger war der zweite Mann von Selmas Mutter. Der Vater starb, als sie noch sehr klein war und Herr E. hat sie vermutlich nie adopiert. Die Schreibweise Meerbaum, Merbaum soll sich oft geändert haben… Es ist etwas verwirrend.
        Ihre Gedichte sind sehr berührend. Vor Jahren schenkte mir mein damaliger Chef die CD mit ihren Gedichten und sie war ein intensives Erlebnis für mich.

        Herzliche spätabendliche Grüße auch an Dich, liebe Ulrike

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  5. Meine Mutter sollte als Kind auf ihre kleine Schwester aufpassen, es ist ihr nicht gelungen, und sie hat diesen Schmerz und das Verhalten dazu bis in die dritte Generation weiter getragen… deine unglaublich treffende und stilsichere Rezension bringt Wortkunst nah… danke Ulrike!

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  6. Eine wunderbare Rezension. Ich sollte mir wieder mehr Zeit nehmen, solche zu lesen. Manche sind an und für sich schon ein lesenswertes Juwel. Deine gehören definitiv dazu.

    Grüße von der Rabin

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  7. Ich finde die Wortwahl im Buch sehr gelungen, denn sie erzeugt Lesefluß. Wahrscheinlich hätte das Buch viel früher keine Abnehmer gefunden, weil Deutschland 40 Jahre die Nazigeschichte weggedrückt hat. Die soziale Komponente scheint mir in diesem Stadtteil keine 50 Jahre entfernt, sie macht einen aktuellen Eindruck auf mich, denn viel hat sich dort nicht geändert. Sehr schöne Rezi liebe Ulrike.

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    • Danke, lieber Michael,
      große Literatur liegt hier eindeutig vor.
      Edward Lewis Wallant ist ein Meister der Sprache! Er kann schlimmste Demütigung beschreiben und zugleich in der Art und Weise der Schilderung die Würde des Gedemütigten wahren.

      Vergleichbares habe ich bisher nur in Anne Michaels‘ Roman „Fluchtstücke“ gelesen …

      Herzensgruß
      Ulrike

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    • Die Daseinsbedingungen des Sol Nazerman werden vom Autor einfühlsam und glaubwürdig dargestellt, die Schicksalshärte, die er ertragen muß und die Fühldistanz als Überlebensstrategie …
      Sol Nazerman sehnt sich manchmal ausdrücklich danach, weinen zu können.
      Ja, ich finde diese Erlösung aus der Lebenserstarrung, sein tiefes Weinen und die Wiederbelebung seines schwergeprüften Herzens glaubwürdig.

      Gewiß wäre eine professionelle Traumatherapie ebenfalls eine Möglichkeit, aber zu der Zeit, in der der Roman spielt, war Traumatherapie einfach noch kein Thema und vielleicht auch für die Dramaturgie eines Romans zu „unspannend“.

      Ich bin ganz allgemein davon überzeugt, daß zurückgestaute „negative“ Gefühle den Menschen an die Vergangenheit fesseln und erst das bejahende Fühlen ein „Verschmerzen“ ermöglicht und den Herzensraum auch wieder für lichtere Gefühle öffnet.

      Therapeutische 😉 Grüße
      Ulrike

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      • Deine „allgemeinen“ Überzeugungen teile ich. Und klar, Traumatherapie … so viele auch unserer heimkehrenden Väter und Großväter hätten die nach dem 2. Weltkrieg ebenfalls gebraucht, nicht nur die Opfer. Heute weiß man mehr, ich wünschte mir, es fände seine Umsetzung.
        Liebe Grüße und danke
        Christiane

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      • Deine Wahrnehmung, dass zurückgestaute negative Gefühle an die Vergangenheit fesseln, entspricht vollkommen meiner Erfahrung in der Therapie- und Beratungsarbeit. „Bejahendes Fühlen“ ist eine ausgezeichnete Kurzformel für das, was gelernt werden muss, um die Fessel zu brechen. Werde ich mir merken!

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    • Liebe Erika,
      danke für Deinen Lesebesuch. Mir geht es ähnlich, was das schwere und leidvolle Schicksal von Romanfiguren betriftt – ich bin immer hautnah dran und muß solche Lektüren wohldosiert zu mir nehmen.
      Beim „Pfandleiher“ ist allerdings die Feinheit des sprachlichen Ausdrucks ein gewisser Ausgleich für die harten Fakten.
      Lächelnde Grüße
      Ulrike

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Sie dürfen gerne ein Wörtchen mitreden, wenn's konveniert!