Was wir lieben: in 366 Tagen

  • Ein Notizkalender für 2016
  • mit Liebeserklärungen für den Alltag
  • von Daniela Spinelli und Birte Spreuer
  • 368 Blatt auf 2 Papieren
  • verpackt in einer Sammelbox
  • Format 9 x 13,5 cm
  • Verlag Hermann Schmidt 2015        http://www.verlag-hermann-schmidt.de
  • 16,80 €
  • EAN 42 6017281 054 8
    Was wir lieben 2

W A C H K Ü S S E R

Kalenderbesprechung von Ulrike Sokul ©

Die von Daniela Spinelli und Birte Spreuer vom Kiosk Kollektiv www.kioskkollektiv.com zusammengetragenen Liebeserklärungen an den Alltag sind feine alltägliche Wachküsser. Dieser Tagesabreißkalender bietet eine begeisternde Tagesration für Herzdenker und Gedankenfühler. Blatt für Blatt und Tag für Tag finden sich Liebesanlässe zum Schmunzeln, zum Entdecken, Entzücken, Erstaunen, Verrücken, Beglücken, Besinnen, Lächeln und einfach Dankbarsein.

Die Kopfzeile der Kalenderblätter enthält die kalendarischen Daten und die Fußzeile eine Liebeserklärung an den Alltag – dazwischen bleibt Freiraum und Spielraum für eigene Notizen, Vorsätze, Resümees oder Ergänzungen.

Oft stimmt man freudig zu, manchmal widerspricht man, und niemand hindert einen daran, selbst kreativ zu werden, ein Wort zu streichen und durch ein persönlich passenderes zu ersetzten oder hier und da ganz eigene Sätze zu formulieren oder eine vorgefundene Liebeserklärung nach individuellem Belieben weiterzuspinnen. Man muß nicht jedes Blatt mitlieben, aber es gibt mehr als genug Liebeserklärungen, die ich sofort unterschreiben würde.

Der 9 x 13,5 cm große Kalenderblock ist klebegebunden, damit man die Blätter leicht abzupfen kann, die Kalenderblätter sind im Monatswechsel weiß und ziegelrot und die Beschriftung (Tabac Sans von Tomáš Brousil) dementsprechend schwarz auf weiß und schwarz auf ziegelrot. Das ganze Werk erscheint verpackt in eine praktische Pappsammelbox, so hat man auch gleich eine Vorratsablagemöglichkeit für die bereits abgeblätterten Tage. Sie können aus den abgerissenen Blättern aber auch Papierflieger falten, ihre Pinnwand damit tapezieren, sie zu Konfetti verarbeiten, sie als Orakelspruch verwenden oder sie an passende Menschen weiterreichen – das ist Ihr Wiederverwertungsspielfeld.

Nachfolgend will ich einige Blätter für Sie aufblättern und zitieren:
Der 1. Januar 2016 beginnt mit „einfach loslaufen“, und das Jahr klingt am 31.Dezember 2016 aus mit der „Gewissheit, dass diese Liste nie enden wird“.

Dazwischen lieben wir es, „wenn doch noch Schokolade da ist“ und „wenn Dinge auf Anhieb funktionieren“. Während wir „Gedankensaltos“ meistern, können wir „mit den Fingern am Ohrläppchen knispeln“ und anschließend „im Kino das ganze Popcorn vorm Film essen“.

Zwischen „Zwielicht“ und „Firlefanz“ läßt sich die „treffende Metapher finden“, und wir können „uralte Wörter wieder kultivieren“ sowie andächtig „im Antiquariat stehen und die Vergangenheit riechen“ und vielleicht sogar „Spuren wirklicher Liebe finden“.

Wenn wir „Muskelkater vom Lachen haben“, dürfen wir uns gelassen dem „dolce fare niente“ hingeben und besserwisserisch behaupten, „dass alles mit Zitronen besser ist“ und daß „Monotasking“ eine Form der „ausgleichenden Gerechtigkeit“ sein kann.

Naturverbundene Zeitgenossen, die „sich mit dem Nasssein abfinden und eins mit dem Regen werden“, haben gewiß auch etwas übrig für „Freiluftzähneputzen“.

Polyglotte Persönlichkeiten, die gerne „fremde Sprachen sprechen“ harmonieren bestimmt mit „Menschen, die miauen“.

Der eine mag „sich dem Blues hingeben“, der andere lieber „überraschenden Küssen“.

Ich finde, „vor Überwachungskameras Walzer tanzen“ ist eine ganz wunderbare Art des zivilen Ungehorsams.

Diesen Kalender mit seiner konstruktiven Alltäglichkeit, seiner Liebe zum beredten Detail, seinen Dankbarkeitsimpulsen und seiner eindeutigen Klarheit lege ich Ihnen gerne ans Herz.

Ob Sie Ihr Jahr 2016 dementsprechend mit der besseren Wahrnehmung von Liebenswertigkeiten und persönlichen „Liebeserklärungen an den Alltag“ füllen, das liegt in Ihrer Hand …

Und wenn Sie dem nachfolgenden Link folgen, können Sie sich den Kalender aus verschiedenen Perspektiven anschauen:
http://www.typografie.de/shop/index.php/de/was-wir-lieben.html

 

Was wir lieben 1

 

31 Kommentare zu “Was wir lieben: in 366 Tagen

  1. Deine Empfehlung / was wir lieben
    war eine feine und Papierfreudige. Und nicht nur diese 366 Tagesblätter verdienen Empfehlung / der verlag hermann schmidt mit seinem Mehrwert Portfolio als Motor solcher Druckwerke ebenso. Danke dir. ©lz

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  2. Der Kalender ist wirklich toll, ich habe weder vor sie zu essen, noch mich an den Farben zu stören…….einfach nur die Sprüche lesen, ein wenig zu schmunzeln und den Tag zu genießen

    PS: Dein Schnee auf der Website hatte mich für einen Moment erschreckt, ob ich schon irgendeine dieser Augenkrankheiten habe, bei der man sich bewegende Punkte sieht…….inzwischen bin ich erleichtert….hab einen schönen Abend, Ann.

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    • Liebe Ann,
      solange Du keine weißen Mäuse siehst, ist alles in Ordnung 😉
      Die Kalendersprüche sind selbstverständlich die Hauptsache und Farbvorlieben und Eßpapiergelüste nebensächlich.
      Der Schnee ist eine kleine WordPress-Spielerei, die hier bis zum 4.Januar 2016 rieselt …
      Herzensgruß von mir zu Dir ❤

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    • Liebste Rita,
      der Kontrast Silber auf Weiß oder Weiß auf Silber wäre bei diesem Kalender wohl ein bißchen undeutlich bis unleserlich.
      Mir persönlich wären blaugrüntürkisindigofarbene Blätter oder Druckfarben lieber gewesen.
      Aber die Hauptsache sind die schönen Liebeswortfunken, die der Kalender versprüht … 🙂

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      • Das kann ich doch ein fügliches Zitat aus dem Roman SOHO BLUES von Neil Blackmore hervorzaubern:
        „Der harte Rauhreif verwandelte die Grüntöne in ein mattes eisiges Blau. Er bestreute Rosenknospen mit Puderzucker und küßte Steine mit einem dünnen Netz aus Eis. Der Reif war wie ein winterliches Palimpsest: eine dünne weiße Haut, durch die man eine frühere Version der Welt erkennen konnte.“ (Seite 189)
        * 🙂 *

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  3. Selbst Ich, der Jungspund musste bei diesem Kalender lachen. Wobei in meiner Generation Liebeserklärungen eher ungewöhnlich sind… 😉 Bei uns reicht es schon, wenn man seinem „Schatz“ das Pausenbrot klauen darf oder er mit einem die letzte Zigarette teilt. Unglaublich romantisch

    Sag mal kennst du Marc-Uwes-Kling-Abreisskalender? Der ist ebenfalls genial. Vlt. noch eine kleine Anregung…

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    • Marc Uwe Kling ist der Känguru-Kabarettist, dessen Qualitäten mir
      schon öfter von der „Jugend“ ans Herz gelegt wurden … Wenn bloß mein Lesekalender nicht schon so übervoll wäre. Naja – vielleicht im nächsten Jahr.
      Danke für die freundliche Anregung und den generationenübergreifenden Kommentar 😉

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  4. Liebe Ulrike, genau zum richtigen Zeitpunkt! Endlich ein Geschenk für jemanden, der schon definitiv alles hat und jeden Morgen einen Zettel braucht. Perfekt! Herzlichen Dank und liebe Grüsse Erika
    P.S. Bestellung ist schon raus

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  5. Toller Tipp! Ich mache derzeit die Übung, jeden Abend an die drei Dinge des Tages zu denken, die besonders gut waren – das ist der Abschluss. Dieser konstruktive Kalender könnte einen positiven Tagesbeginn einläuten 🙂 Den schaue ich mir näher an!

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  6. Was für ein Famosziegelchen, liebe Frau Sokul! Genau meines und eines, was unbedingst verschenkenswert ist!
    Danke für diesen bonfortionösen Tipp und herzliche Grüße, Ihre Frau Knobloch, scheißherzchenverblitzdingst.

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