- 3D-Bilderbuch von Joëlle Tourlonias
- mit zwei 3D-Brillen
- Baumhaus Verlag März 2014 www.baumhaus-verlag.de
- gebunden, Fadenheftung
- 32 Seiten
- 14,99 € (D), 15,50 € (A)
- ISBN: 978-3-8339-0192-8
- ab 4 Jahren
F L U G T Ü C H T I G
Bilderbuchbesprechung von Ulrike Sokul ©
Schnallen Sie sich an, setzen Sie Ihre Fliegerbrille bzw. 3D-Brille auf, und erleseleben Sie, wie der tapfere Marienkäfer Louis die Motte Lotte vor der Falle künstlichen Lichts rettet.
„Louis, Lotte und das Licht“ ist ein bemerkenswert ANDERES Bilderbuch, mit eigenwilligem Charme und einer faszinierenden 3D-Inszenierung auf 2D-Papier.
Louis, ein Marienkäfer von großartiger Flugkraft, landet auf einem der vielen Dächer von Paris und betrachtet den Sonnenuntergang und das Aufleuchten der nächtlichen Lichter der Großstadt.
Er findet eine erschöpfte Motte namens Lotte, die schon ganz flügellahm und knick- fühlerig ist, weil sie zwanghaft immer wieder zu einer Wandlaterne fliegt und sich dort gemeinsam mit ihren Artgenossen eine Beule nach der anderen am undurchdringlichen Laternenglas holt.
Eine Weile schaut Louis den Motten dabei zu, wie sie, vom Licht unwiderstehlich angezogen, die Laterne umschwirren, doch er sorgt sich um Lotte, die schon sehr geschwächt und mitgenommen wirkt.
Louis sucht und findet den Lichtschalter. Er fliegt mit Anlauf gegen diesen Schalter, der sich selbstredend kein bißchen hierdurch bewegen läßt. Seine nächste Idee, um das Laternenleuchten zu beenden, besteht darin, Blätter auf die Gläser zu kleben, was vom Wind sehr schnell vereitelt wird. Unglücklich hockt Louis auf dem Boden und gerät so ins Visier einer Katze, vor der er mit letzter Kraft in Richtung des Lichtschalters flieht und mit allerletzter Kraft, äußerst flugakrobatisch, steil, senkrecht nach oben entkommt. Die Katze betätigt dabei unfreiwillig den Lichtschalter, und Louis fällt in Ohnmacht.
Er erwacht in Lottes Armen, umringt von lauter dankbaren Motten. Dies ist der Beginn einer flugtüchtigen und tragfähigen Freundschaft.
Joëlle Tourlonias läßt Louis seine abenteuerliche Geschichte selbst erzählen, und auch die krickelkrakelige Marienkäferhandschrift, nebst kleinen Korrekturspuren, stammt von ihm. Die Bilder mit der effektvollen 3D-Optik durfte Joëlle Tourlonias gestalten, und Louis hat sie in der richtigen Reihenfolge ins Buch geklebt.
Die Darstellung der Motten und des Marienkäfers ist nicht streng naturalistisch, sondern etwas „vermenschlicht“; so wurden aus den Deckflügeln Umhänge (kleine Superman-Anspielung), und Louis trägt eine Fliegermütze nebst Fliegerbrille. Aber diese künstlerischen Freiheiten beflügeln die Phantasie und sind keineswegs störend.
Dem Bilderbuch sind zwei 3D-Brillen beigelegt, so daß Vorleser und Zuhörer beide in den visuellen Genuß dieser Bildräume kommen.
Der 3D-Effekt ist wirklich ganz erstaunlich, und unwillkürlich greift man beim Betrach- ten der Bilder in den sich optisch öffnenden Raum, um ein Blatt oder eine Motte zu fangen.
PS von 2019:
Leider ist dieses Bilderbuch inzwischen vergriffen – vielleicht erwischen Sie es noch auf antiquarischem Suchwege …
Die Autorin und Illustratorin:
»Joëlle Tourlonias, geboren 1985 in Hanau, entdeckte mit zwei den Stift, mit sieben den Pinsel und mit 26 dann endlich die Sache mit dem 3D!«
Das Buch hat soeben einen neuen Abnehmer gefunden! Lieben Dank für diese Vorstellung. Herzliche Grüsse, Nora
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Liebe Nora,
dann wünsche ich Euch viel spaßige Unterhaltung mit dem neuen Bilderbuchuntermieter 🙂
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Ich werde dir berichten 🙂 !
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GERNE, ich bin neugierig auf die Bewertung aus Kindersicht.
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Ich auch! 🙂
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Scheint wieder mal eine sehr liebenswerte kleine Geschichte zu sein 😉
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Was fûr ein Freundschaftsdienst… klingt nach einem verträumt-aufregendem Kinderbuch. 3D Postkarten hatten mich als Kind so fasziniert, dass mal eine als
Christbaumspitze herhalten musste ;-D
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Herzallerliebst!
Und wenn demnächst ein Marienkäfer auf einem meiner Lichtschalter einen Finsternis-Beschwörungs-Tanz vollführen sollte… dann helfe ich ihm natürlich ab sofort.
Mit diesem Hintergrundwissen wäre alles andere nämlich unterlassene Hilfeleistung.
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Ja, das ist eine feine Einstellung von Dir!
Und warum sollten nicht auch Menschen, den Glückskäferchen etwas Glück schenken 🙂
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Geben und nehmen.
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So gehen Märchen heute 😉
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Manchmal fliegen sie auch 😉
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Ja, Ulrike 😀
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