- Von Liebe, Loyalität und uralten Lasten
- von Sandra Konrad
- PIPER Verlag, April 2013 https://www.piper.de/
- gebunden, mit Schutzumschlag
- 304 Seiten
- 19,99 €, 20,60 € (A), 26,90 sFr
- ISBN 978-3-492-05526-0
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Taschenbuchausgabe: August 2014
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11,00 € (D), 11,40 € (A)
AHNENFORSCHUNG AUF PSYCHOLOGISCH
Buchbesprechung von Ulrike Sokul ©
„Das bleibt in der Familie“ ist ein allgemeinverständliches, interessantes und sogar spannendes Sachbuch über transgenerationale Übertragungen. Die Autorin stellt jedem Kapitel ein treffendes Zitat voran − häufig aus belletristischen Werken –, das den Sach- buchcharakter um einige zusätzliche zwischenmenschliche und allgemeinverbindliche Dimensionen erweitert und der Einstimmung in die Thematik sehr dienlich ist.
Sandra Konrad vermittelt in einfühlsamer und klarer Sprache Einsichten in verborgene familiäre Wirkmechanismen, generationenübergreifende emotionale Wechselwirkungen und Schicksalskreisläufe. Die zahlreichen berührenden Fallbeispiele illustrieren anschaulich und einleuchtend, wie sehr jeder Mensch − zumindest auf psychischer Ebene − „in der Familie bleibt“, selbst wenn er räumlichen Abstand hält.
Mit unserer Geburt betreten wir die Bühne unserer Familie, und wir werden Teil einer Familiengeschichte, die schon lange vor uns angefangen hat. Es gibt leichte und schwere Rollen, komische und tragische Ereignisse, Liebe und Haß, Gebote und Verbote, Geheim- nisse, Konflikte, Scham und Schuld, Traditionen, Tabus, ausgesprochene und unausge- sprochene Erwartungen, Enttäuschungen, Verletzungen, Heilungen, Träume und Hoffnungen – wir haben unsere familiäre emotionale Mitgift. Die Zeitschichten und Lebensläufe verschiedener Generationen überschneiden sich mit unserer Gegenwart und nehmen auf sie Einfluß. Der Fachbegriff dafür heißt transgenerationale Übertragung.
Die Autorin ist Diplompsychologin und arbeitet seit 2001 als systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin. Sie hat sich auf die Analyse und Therapie familiärer Gegebenheiten unter dem Einfluß transgenerationaler Übertragung spezialisiert.
Mit Hilfe eines psychologischen Familienstammbaumes über drei Generationen hinweg werden neben den äußeren Lebensdaten psychologisch bedeutsame Ereignisse erfaßt, darunter vor allem biographische Einschnitte (z.B. Auswanderungen, besonders schmerzliche Verluste, Kriegserfahrungen, Trennungen, sozialer Auf- oder Abstieg, Krankheiten), Charakterstärken- und Schwächen, schwarze Schafe und Helden, Probleme und wunde Punkte. Durch solch ein Genogramm ist es möglich, Muster, Schwerpunktthemen und Wiederholungsschleifen zu erkennen und konstruktive Lösungen zu erarbeiten, um freier für neue Wege der Lebensgestaltung zu werden.
Auch unverarbeitete oder verschwiegene traumatische Erlebnisse, die im familiären Erbe bis zu ihrer Lösung nachwirken, können durch die therapeutische Belichtung erkannt, eingeordnet und behandelt werden.
Manchmal ist für diese psychologische Ahnenforschung detektivischer Spürsinn notwendig, aber je mehr ans Licht kommt, desto besser gelingt es, alte Lasten abzulegen und aus früheren Fehlern zu lernen, ohne sie unbewußt zu wiederholen. Manche Themen sind offensichtlich, manche erscheinen in Verkleidung, z.B. als Krankheitssymptom, das ein unbewußtes Geheimnis durch Körpersprache „reinszeniert“.
Die Lektüre eines Buches ersetzt keine Therapie, aber die Lektüre von „Das bleibt in der Familie“ ist auf jeden Fall eine gute erste Hilfe beim Entwirren familiärer Verstrickungsfäden und eine konstruktive Ermutigung, ange- sichts der Gefühlsladung des familiären Erbes zu bewußterem Wissen zu kommen.
„Jeder Schritt hin zu einer durchsichtigen Geschichtsschreibung hilft zu verstehen, wie sich ein positives oder ein quälendes Lebensgefühl über die Zeit und die Generationen hinweg vermitteln konnte. Wer Gefühle von Familienmitgliedern übernommen hat, kann sie leichter loslassen, wenn er sie den jeweiligen Personen zuordnen kann und deren Kontext versteht.
Es gibt leichtere und schwierigere Fragen. Einige Antworten können wir uns selbst geben, für andere brauchen wir die Hilfe unserer Familie. Und manchmal brauchen wir einen geschulten Blick von außen und therapeutische Hilfe, um aus dem emotionalen Dickicht herauszufinden.“ (Seite 281)
Im Vordergrund der therapeutischen Betrachtung stehen zunächst die „schlechten“, leidtragenden Weitergaben aus der familiären Vergangenheit; doch nachdem man sich den Schattenseiten und Schmerzen der Vergangenheit stellen konnte, lassen sich auch lichte Seiten, gute Gaben und lohnende Schätze im emotionalen Familienerbe finden.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur jedem empfehlen, einen solchen seelischen Familienhausputz zu wagen. Befreit von klebrigen, emotionalen Spinnweben, läßt sich viel leichter der eigene rote Faden erkennen.
Ergreifen Sie also Ihren roten Faden, und weben Sie ein heilsames, schönes neues Muster in Ihr persönliches Familiengewebe!
Hier entlang zum Buch auf der Verlagswebseite:
https://www.piper.de/buecher/das-bleibt-in-der-familie-isbn-978-3-492-30530-3
Die Autorin:
»Sandra Konrad ist Diplom-Psychologin und arbeitet seit 2001 als systemische Einzel,- Paar- und Familientherapeutin in eigener Praxis in Hamburg. http://www.paar-und-familientherapie.de/ Im Rahmen ihrer Doktorarbeit untersuchte sie mehrgenerationale Weitergaben, besonders in Bezug auf Traumata. Sie ist Co-Autorin des Buches »Der geheime Code der Liebe«. «
PS:
Meine persönliche familiäre Reise in die Vergangenheit hat mich räumlich durch halb Europa und zeitlich bis ins Jahr 1870 geführt. Obwohl es noch einige weiße Flecken auf der Seelen- landkarte meiner Herkunftsfamilie gibt, habe ich jetzt schon Stoff für einen reichhaltigen historischen Abenteuer- und Liebesroman, und vielleicht beherrsche ich eines Tages auch sieben Sprachen – wie mein Großvater…
QUERVERWEIS:
Dieses Sachbuch ergänzt sich hervorragend mit dem Roman
„Als der Sommer eine Farbe verlor„ von Maria Regina Heinitz.
Hier entlang zu meiner Besprechung:
Hallo liebe Ulrike, vielen Dank für den Buchtipp und deinen tollen Kommentar 🙂 Herzliche Grüße aus Do, Annette
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Gern geschehen, liebe Annette.
Das ist etwas, bei dem ich selbsterfahren mitreden kann. 🙂
Herzliche Grüße aus So nach Do
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Ich habe es bei Amazon gefunden und bestellt. Dank dir noch mal für den Tip. Mein Therapeut und ich basteln jetzt schon 10 Jahre an der Belichtung, aber ich habe nicht die Chancen Fragen an Familien Mitglieder zu stellen, weil fast niemand mehr da ist. Ich freu mich schon aufs Lesen und die Erkenntnisse 🙂
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Liebes,
als Buchhändlerin ist A***** in meiner Beliebtheitsskala ganz, ganz, ganz weit unten … 👿
Wenn ich Dich dezent auf Alternativen zur Konzernkrake mit A aufmerksam machen darf:
http://www.utopia.de/magazin/alternativen-zu-amazon
Bedenke wohl, welche MARKTMACHT Du mit Deinem Gelde fütterst!
Mit verbindlicher Empfehlung 🙂
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Da gebe ich dir Recht. Oft wollte ich es vermeiden bei Amazon zu kaufen, und werde immer wieder schwach weil ich da alles bekomme und meinen Merkzettel füllen kann. *schäm* Mal sehen ob es mir gelingt meine Online Kauf Trägheit zu bekämpfen 😉 Merci für den Hilfestellung Link 🙂
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Wie Du Dir denken kannst, verteile ich diesen Alternativ-Link öfter 😉
Es ist ein anregender Hinweis, und Du hast die freie Wahl …
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Smile 🙂
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Das klingt sehr interessant und hält sicherlich einige familiäre Überraschungen parat. Danke für diesen Tipp!
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Ich fand das Sortieren der Familiengeschichte sehr erhellend und durch mein Nachfragen innerhalb der Familie ergaben sich auch tiefere Gespräche, Reflexionen und Erkenntnisse mit nachhaltiger Wirkung.
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Das klingt wirklich sehr lohnend!
Ich war mit meinen Eltern an ihren jeweiligen Geburtsorten und habe die dortigen Ahnengräber besucht. Ein selbstgestaltetes Fotoalbum mit den Stationen der wichtigen Orte meiner Mutter, einschließlich der Vertreibung und Familienzusammenführung… haben mir geholfen mich tiefer mit der Thematik zu verbinden und auszusöhnen. Dennoch bringt das Unterbewusste emotionales Material, was in der Generation vor mir nie angeschaut wurde. Das war damals nicht üblich und unsere Generation räumt auf.
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Da hast Du schon viel getan, finde ich. Und unsere Generation hat wahrlich den Aufräumauftrag, jedenfalls wenn sie sich FREIRÄUME schaffen möchte.
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Danke, dass Du mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hast!
Das wird sicher zu gegebener Zeit gelesen!
Liebe Grüße, ebenfalls nachtaktiv,
Mina
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Ha, danke! Ich glaube, das würde ich gern mal lesen ….
Liebe Grüße
Christiane
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Liebe Christiane,
Du bist die erste, die meinem QUERVERWEIS von „Als der Sommer eine Farbe verlor“ hierher gefolgt ist. Dafür gibt es ein Sternchen für aufmerksames Lesen ⭐ und ein herzerfülltes DANKESCHÖN.
Mit verbindlicher Empfehlung
Ulrike
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*knicksmach*
*grins*
*freu*
😉
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*Kußhändchen* 🙂
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Will auuuuuu hammmmmm! 🙂
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Na, weil Du es bist, mit dem größten, genüßlichen Vergnügen:
*Kußhändchen* 🙂
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Hmmm, jammmmmm jammmmmm 🙂
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Wieder sehr interessant!
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